Gericht Ahlen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Preußische Gerichtsbarkeit==
==Preußische Gerichtsbarkeit==
Im Jahre  1815  erhielt  Ahlen  ein Land-  und  Stadtgericht,  dem zum 01.10.1817  aus  dem aufgehobenen Land- und  Stadtgerichtsbezirk  Sendenhorst  die  Stadt  und das Kirchspiel  Sendenhorst  zugeteilt wurden.  Im Jahre  1819  wurde  das  Kirchspiel  Vellern dem Land-  und  Stadtgericht  in Oelde  angegliedert.  Zum 01.01.1839  wurde  eine  Kommission des  Ahlener  Gerichts  in Beckum eingerichtet.  Gerichtstage  wurden  abgehalten in  Sendenhorst,  Drensteinfurt  und  bis  1839  auch  in Beckum.  Das  Land- und  Stadtgericht war untergebracht  im städtischen Rathaus,  ebonso  das Gefängnis.
Im Jahre  1815  erhielt  Ahlen  ein '''Land-  und  Stadtgericht''',  dem zum 01.10.1817  aus  dem aufgehobenen Land- und  Stadtgerichtsbezirk  Sendenhorst  die  Stadt  und das Kirchspiel  Sendenhorst  zugeteilt wurden.  Im Jahre  1819  wurde  das  Kirchspiel  Vellern dem Land-  und  Stadtgericht  in Oelde  angegliedert.  Zum 01.01.1839  wurde  eine  Kommission des  Ahlener  Gerichts  in Beckum eingerichtet.  Gerichtstage  wurden  abgehalten in  Sendenhorst,  Drensteinfurt  und  bis  1839  auch  in Beckum.  Das  Land- und  Stadtgericht war untergebracht  im städtischen Rathaus,  ebonso  das Gefängnis.


1849  wurde  das  Land- und  Stadtgericht  in Ahlen aufgelöst, bestehen blieben nur zwei  Gerichtskommissionen,  ab  1875  nur eine,  die  dem Kreisgericht  in  Warendorf  angegliedert  waren. Die  Räume  wurden von der  Stadt  unentgeltlich zur  Verfügung gestellt.
1849  wurde  das  Land- und  Stadtgericht  in Ahlen aufgelöst, bestehen blieben nur zwei  '''Gerichtskommissionen''',  ab  1875  nur eine,  die  dem Kreisgericht  in  Warendorf  angegliedert  waren. Die  Räume  wurden von der  Stadt  unentgeltlich zur  Verfügung gestellt.


Im Jahre  1879  erhielt Ahlen  ein Amtsgericht,  das  Gerichtstage  in  Sendenhorst  abhielt.
Im Jahre  1879  erhielt '''Ahlen  ein Amtsgericht''',  das  Gerichtstage  in  Sendenhorst  abhielt.


Das  Gericht war  zunächst  im Rathaus  untergebracht.  In  den Jahren 1896/97  erbaute  die  Stadt  ein neues Gerichtsgebäude mit  Gefängnis  und  stellte  es  der Justizverwaltung mietweise zur Verfügung.  Im Jahre  1906/7  wurde  das  Gebäude  durch Anbau eines  Flügels  an den  südlichen Teil  erweitert.  Das  Gebäude enthielt  neben der  Hauswartswohnung  auch  eine  Richterdienstwohnung .
Das  Gericht war  zunächst  im Rathaus  untergebracht.  In  den Jahren 1896/97  erbaute  die  Stadt  ein neues Gerichtsgebäude mit  Gefängnis  und  stellte  es  der Justizverwaltung mietweise zur Verfügung.  Im Jahre  1906/7  wurde  das  Gebäude  durch Anbau eines  Flügels  an den  südlichen Teil  erweitert.  Das  Gebäude enthielt  neben der  Hauswartswohnung  auch  eine  Richterdienstwohnung .

Version vom 30. Oktober 2014, 14:02 Uhr

Amtsgericht Ahlen (Kreis Warendorf), Gerichtswesen im Münsterland: In oft kurzen Zeitabschnitten erlebten wir im Münsterland unterschiedliche, oft gegensätzliche politische Systeme: Feudalismus, Einzug der Moderne unter Napoleon, preußisches Kaiserreich, Weimar, NS-Staat, Besatzungsregime die Bundesrepublik. Dabei wurden Rechtsordnungen wie Wäschestücke gewechselt. Was blieb waren die Juristen und nahezu sämtliche Führungsstäbe des jeweiligen Systems.

Historische Hierarchie

Regional > Historische deutsche Staaten > Muenster-port-wap.jpg - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Amt Wolbeck (historisch) > Ahlen > Gericht Ahlen

Zeitschiene vor 1803

Ahlen erhielt 1241 Marktrecht und einige Zeit später Stadtrecht. Vor der Säkularisation bestand der Bezirk des Land-und Stadtgerichts Ahlen unter folgenden Gerichten:

  • fürstbischöfliches Gogericht Herzfeld
  • fürstbischöfliches Gogericht Sendenhorst
  • Gericht Drensteinfurt des Heuses Steinfurt
  • Gericht Heessen des Hauses von Boeselager-Heessen
  • Graf Galensches Gericht in Assen
  • fürstbischöfliches GogerichtenAhlen
  • fürstbischöfliches Gogerichten Beckum [1]

1796 Stadt- und Gogericht Ahlen

Amt Wolbeck (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1796 Richter: Joh. Peter von der Beck
  • 1796 Gerichtsschreiber: Ferdinand Theodor Kurtz
  • 1796 Fisk.: Theodor Steiner
  • 1796 Procurator: Joh. Wilhelm von der Minden
  • 1796 Procurator: Jobst Caspar Niesmann
  • 1796 Procurator: Bern. Henrich Marmet
  • 1796 Procurator: Jodocus Hernr. Steinbicker
  • 1796 Procurator: Theodor Steiner
  • 1796 Gerichtsdiener: Johann Theodor Streffing

1796 im Kirchspiel Altahlen

  • 1796 Rec.: Jodocus Hernr. Steinbicker
  • 1796 Führ.: Johann Hermann Schmitz
  • 1796 Vogt: Joh. Henr. Ostermann

1796 im Kirchspiel Neuahlen

  • 1796 Rec.: Bernard Joseph Galen
  • 1796 Führ.: Johann Luike
  • 1796 Vogt: Joh. Henr. Ostermann

1796 im Kirchspiel Dolberg

  • 1796 Rec.: Wittib. Elberfeld
  • 1796 Verwalter: Johann Caspar Niesmann
  • 1796 Führ.: Daniel Feder
  • 1796 Vogt: Johann Henrich Ostermann

1796 im Kirchspiel Vorhelm

  • 1796 Rec.: Bern. Henr. Marmet
  • 1796 Führ.: Anton Holz
  • 1796 Vogt: Dietrich Ostermann

1796 im Kirchspiel Walstedde

1802 Stadt- und Gogericht Ahlen

Amt Wolbeck (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1802 Richter: Joh. Peter von der Beck
  • 1802 Gerichtsschreiber: Ferdinand Theodor Kurtz
  • 1802 Fisk.: Jobst Hermann Henckelmann
  • 1802 Procurator: Joh. Wilhelm von der Minden
  • 1802 Procurator: Jobst Hermann Henkelmann
  • 1802 Procurator: Bern. Henrich Marmet
  • 1802 Procurator: Jodok. Hernr. Steinbicker
  • 1802 Procurator: Theodor Steiner
  • 1802 Gerichtsdiener: Johann Theodor Streffing

1802 im Kirchspiel Altahlen

  • 1802 Rec.: Jodok. Hernr. Steinbicker
  • 1802 Führ.: Johann Hermann Schmitz
  • 1802 Vogt: Gerh. Henr. Ostermann

1802 im Kirchspiel Neuahlen

  • 1802 Rec.: Bernard Joseph Galen
  • 1802 Führ.: Johann Luike
  • 1802 Vogt: Joh. Henr. Ostermann

1802 im Kirchspiel Dolberg

1802 im Kirchspiel Vorhelm

  • 1802 Rec.: Bern. Henr. Marmet
  • 1802 Führ.: Anton Holz
  • 1802 Vogt: Dietrich Ostermann

1802 im Kirchspiel Walstedde

Zeitschiene nach 1802

Französische Zeit

Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.

Preußische Gerichtsbarkeit

Im Jahre 1815 erhielt Ahlen ein Land- und Stadtgericht, dem zum 01.10.1817 aus dem aufgehobenen Land- und Stadtgerichtsbezirk Sendenhorst die Stadt und das Kirchspiel Sendenhorst zugeteilt wurden. Im Jahre 1819 wurde das Kirchspiel Vellern dem Land- und Stadtgericht in Oelde angegliedert. Zum 01.01.1839 wurde eine Kommission des Ahlener Gerichts in Beckum eingerichtet. Gerichtstage wurden abgehalten in Sendenhorst, Drensteinfurt und bis 1839 auch in Beckum. Das Land- und Stadtgericht war untergebracht im städtischen Rathaus, ebonso das Gefängnis.

1849 wurde das Land- und Stadtgericht in Ahlen aufgelöst, bestehen blieben nur zwei Gerichtskommissionen, ab 1875 nur eine, die dem Kreisgericht in Warendorf angegliedert waren. Die Räume wurden von der Stadt unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Im Jahre 1879 erhielt Ahlen ein Amtsgericht, das Gerichtstage in Sendenhorst abhielt.

Das Gericht war zunächst im Rathaus untergebracht. In den Jahren 1896/97 erbaute die Stadt ein neues Gerichtsgebäude mit Gefängnis und stellte es der Justizverwaltung mietweise zur Verfügung. Im Jahre 1906/7 wurde das Gebäude durch Anbau eines Flügels an den südlichen Teil erweitert. Das Gebäude enthielt neben der Hauswartswohnung auch eine Richterdienstwohnung .

Am 23.03.1944 wurde des Gerichtsgebäude durch eine in der Nähe einschlagende Sprengbombe erheblich beschädigt, der hintere Teil des südlichen Flügels, Ecke Gerichts- und Poststrasse, wurde zerstört, wodurch 10 Räume verloren gingen. Der zerstörte Flügel mit dem ebenfalls zerstörten Treppenhaus wurde im Jahre 1953 wiederaufgebaut. [1]

Land- und Stadtgericht Ahlen

  • Direktor: Geissler (1815-1834; 1831 Dir.)
  • Direktor: v. Tabouillot (1835-1839; 1838 Dir.)
  • Direktor: Offenberg (1839-1849)
  • Land- und Stadtrichter: v. Schwedler (1815-?)
  • Land- und Stadtrichter: Michaelis (1815-1838)
  • Land- und Stadtrichter: Rothmann Ass. (?-1835)
  • Land- und Stadtrichter: Dreckschmidt OLGAss. (1834/35)
  • Land- und Stadtrichter: Gützloe Ass. (1835-1849)
  • Land- und Stadtrichter: Schweling OLGAss.. (1838-1839/40)
  • Land- und Stadtrichter:Ohly OLGAss. (1839/40-1843)
  • Land- und Stadtrichter: v. Kalckstein Ass. (1839/40-1849)
  • Land- und Stadtrichter: Schrakamp OLGAss. (1844-1849)
  • Land- und Stadtrichter: v. Ascheberg OLGAss, (1846/47-1849)
  • Land- und Stadtrichter:Geiseler OLGAss. (1846/47-1849)

Kreisgerichtskommission Ahlen

  • Kreisgerichtsrat: Gützloe (1849-1850)
  • Kreisgerichtsrat: Schrakamp (1849-1861/62)
  • Kreisgerichtsrat: v. Kalckstein (1849/50)
  • Kreisgerichtsrat: Heitmann (1852-1858)
  • Kreisgerichtsrat: Detmar (1853-1864)
  • Kreisgerichtsrat: v. Detten (1858-1879)
  • Kreisgerichtsrat: Luigs (1864-1875)

Amtsgericht Ahlen

  • Direktor: de Vries (1936; 1948 OAR, 1953 Dir.-?)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: v. Detten (1879-1890)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Geissler (1890-1895)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Rintelen (1896-1904)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Sommer (1904-1933)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Böttrich (19o7-1924)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Schnittmann (1924-1926)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Leve (1927-1935)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Hüsemann (1933-1947)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat:Thiemann (1936-?)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Maecker (1956-?)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Müller (1952-?)

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
  2. Quelle: 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  3. Quelle: 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender

Bibliografie

Archiv

Weblinks

Offizielle Webseiten