Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis: Unterschied zwischen den Versionen

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(→‎Geschichte: Grafschaft Zutphen)
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Version vom 20. März 2006, 13:12 Uhr

Hierarchie:

Regionale Forschung > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis

Zugehörige Territorien gegen Ende des Ancien Regime

Geschichte

Der häufig nur „Westfälischer Reichskreis“ genannte „Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis“ wurde im Jahre 1500 geschaffen. Er umfaßte die Gebiete zwischen der Weser und der späteren Grenze der Niederlande, in dem aber auch Teile des zum kurrheinischen Reichskreis gehörigen Erzstifts Köln lagen. Durch Vertrag wurden 1548 das Bistum Utrecht, das Herzogtum Geldern und die allodiale Grafschaft Zutphen ausgegliedert. Kreisstände waren danach noch Kleve-Mark-Ravensberg, Jülich-Berg, die Hochstifte Münster, Paderborn, Lüttich, Osnabrück, Minden und Verden, die Abteien Corvey, Stablo und Malmedy, Werden, Kornelimünster, Essen, Thorn, Herford, die Grafschaften und Herrschaften Nassau-Diez, Ostfriesland, Moers, Wied, Sayn, Schaumburg, Oldenburg und Delmenhorst, Lippe, Bentheim, Steinfurt, Tecklenburg, Hoya, Virneburg, Diepholz, Spiegelberg, Rietberg, Pyrmont, Gronsveld, Reckheim, Anholt, Winneburg, Holzappel, Witten, Blankenheim und Gerolstein, Genien, Gimborn und Neustadt, Wickrath, Millendonk, Reichenstein, Kerpen und Lommersum, Schleiden, Hallermunt sowie die Reichsstädte Köln, Aachen und Dortmund.

Kreistag

Kreisausschreibender Reichsstand (seit dem 17. Jahrhundert Kreisdirektor) war zunächst der Herzog von Jülich, seit Anfang des 17. Jahrhunderts der Bischof von Münster, der das Amt nach dem jülich-klevischen Erbfolgestreit mit Brandenburg und Pfalz-Neuburg teilen mußte. Im 18. Jahrhundert wurde der „Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis“, dessen wenige Kreistage in Köln stattgefunden hatten, weitgehend handlungsunfähig. 1806 löste er sich auf.

Archiv

Die Archivalien des Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises befinden sich im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf.

Der Bestand:

  • 12 Urkunden
  • 1480 Akten (Zeitraum:1493-1803)

ist durch das Findbuch 115.02 erschlossen.

Literatur/Quellen

  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.
  • CASSER, Paul, Der Niederrheinisch-westfälische Reichskreis, 1934, in: Der Raum Westfalen 2, 2;
  • HASTENRATH, Werner, Das Ende des Niederrheinisch-Westfälischen Kreises <1786-1806>, Bonn, Phil. F., Diss. v. 5. Mai 1949 (Maschinenschrift).