Das Uckermärkische Archiv von Hans Wendt/009: Unterschied zwischen den Versionen

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OCR-Text=Das Uckermärkische Archiv von Hans Wendt
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Wenn notwendig, wird auf Bücher aus dem Bibliotheksbestand verwiesen. Da das bisherige Findhilfsmittel recht kursorisch war und die einzelnen Akten einen sehr heterogenen Inhalt aufwiesen, erfolgte eine völlige Neuverzeichnung mit ausführlichen Enthält-Vermerken. Der Bestand umfasst 750 Bände und ca. 3700 Filme aus dem Zeitraum 1779–1988 und gliedert sich in vier Hauptabschnitte: 1. Orts- und Landesgeschichte 2. Kopien und Auswertungen evangelischer Kirchenbücher 3. Persönliche Unterlagen von Hans Wendt 4. Nachlassreste uckermärkischer Familienforscher Eine Benutzung des Nachlasses Rep. 16 Wendt ist zu den Öffnungszeiten des Lesesaales im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (BLHA), Zum Windmühlenberg, 14469 Potsdam-Bornim (www.Landeshauptarchiv-Brandenburg.de) möglich. Die vorherige Anmeldung empfiehlt sich. Nach der Gebührenordnung des BLHA vom 14. Februar 2006 (Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg Teil II – Nr. 4 vom 16. März 2006) sind schriftliche Auskünfte an Familienforscher und die persönliche Einsichtnahme von Archivalien gebührenpflichtig. Potsdam, im Juni 2007
Durow16 sind vor allem die Abschriften familiengeschichtlicher Quellen der Uckermark17 aus dem 16.–18. Jahrhundert hervorzuheben, die dieser mit großer Akribie vor 1945 im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem fertigte. Als dritte umfangreichere Fremdprovenienz sind Unterlagen des Historikers und Genealogen Dr. phil. Martin Jacob18 in den Bestand gelangt, die weit über die Uckermark hinausgehen. Seine Biographie spiegelt die Brüche und Verwerfungen des 20. Jahrhunderts wider. Nach höherer Schulbildung am Reform-Realgymnasium Frankfurt (Oder) und Militärdienst in der Reichswehr (1918–1920) studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an den Universitäten Gießen, Berlin und Köln. Im Rheinland wurde er 1929 über das Kölner Theater im 18. Jahrhundert bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit (1700–1794) promoviert.19 Auf verschiedene Engagements als Schauspieler und längere Arbeitslosigkeit während der Weltwirtschaftskrise folgte 1934 eine gesicherte Anstellung im öffentlichen Dienst. Von 1936–1943 war er als Referent in der Reichsfilmkammer und später der Reichskulturkammer tätig. Seine berufliche und private Beschäftigung mit dem Nachweis »arischer« Abstammung für Film- und Kulturschaffende schlägt sich in den hinterlassenen Forschungsunterlagen nieder (vgl. 4.2.2). Nach Wendt war »er [...] vor dem Kriege genealogisch tätig [...] für damals prominente Leute, die keinen semitischen Fleck in ihrer AT haben wollten, und nach dem Krieg für solche Leute, die gerne so einen Fleck gehabt hätten.«20 In der Nachkriegszeit hatte Jacob auf Grund seiner Tätigkeit und Parteimitgliedschaft erhebliche Schwierigkeiten, beruflich wieder Fuss zu fassen. Nach zahlreichen Aushilfstätigkeiten fand er 1961 schließlich als sogenannter »Notstandsangestellter« eine Aufgabe im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen. Nebenbei versuchte er, durch genealogische Aufträge Geld zu verdienen. Von seinen uckermärkischen Forschungen finden sich im Nachlass Arbeiten über die Vorfahren des Malers Jacob Philipp Hackert und das älteste Kirchenbuch von Schönwerder und Bandelow, Kr. Prenzlau. Die von ihm geplante Drucklegung dieses Registers ist aber nicht realisiert worden. Bei der Übernahme des Uckermärkischen Archives wurde eine Trennung in Archivund Bibliotheksgut durchgeführt, wobei die alten Signaturen beibehalten blieben. Grundlage war das nummerische Bestandsverzeichnis von Hans Wendt.21 Die gedruckte Literatur, darunter seltene Werke zur uckermärkischen Geschichte, ist künftig als separierter Teil in der Dienstbibliothek des Brandenburgischen Landeshauptarchives zu finden, während das vorliegende Findbuch das ungedruckte Material im Aktenbestand erschließt.
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Werner Heegewaldt
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Landwirt, zuletzt wohnhaft Berlin-Wilmersdorf, Berliner Str. 18, * Pargow, Kr. Randow (Pommern) 4.3.1888 als Sohn des Rittergutsbesitzers Otto D. ebda. und der Margarete Tappert, † Berlin-Wilmersdorf 28.1.1958, unverheiratet. Todesanzeige in: Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für Familiengeschichte im Kulturkreis Siemens e.V 1958, S. 61. Vgl. auch Stammfolge Durow in: Rep. 16 Wendt Nr. 105. Familiengeschichtliche . Quellenpublikationen in: Der Deutsche Roland und Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für Familiengeschichte im Kulturkreis Siemens e.V vgl. Der Schlüssel (wie Anm. 13), Bd. 4, Göttingen 1959/60, S. 808, ., Bd. 5, Göttingen 1961–1965, S. 1478 und Bd. 7, Göttingen 1981, S. 430. Vgl. Rep. 16 Wendt Nr. 604–631. * Frankfurt (Oder) 28.6.1900 als Sohn des Lehrers und Malerradierers Ernst J. und der Luise Fritz, † BerlinLichtenrade 10.9.1970, I. o Berlin-Wilmersdorf 7.12. 1933 Helene Fichtmüller, Sängerin, gesch. Berlin o 27.9.1943, II. o oBerlin-Tempelhof 17.5.1944 Frieda Riehe, * Hillentrup 12.3.1913, † ?; 3 Töchter 2. Ehe. – Zur Biographie vgl. Matrikelakten im Archiv des HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, Berlin-Dahlem; zur Familiengeschichte vgl. Rep. 16 Wendt Nr. 1179 u. 1236. Druckfassung: Emsdetten 1938. Brief an Rolf Köhler vom 3.1.1985, in: Rep. 16 Wendt Nr. 1263. Vgl. Rep. 16 Wendt Nr. 1176.
 
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Einleitung

Durow16 sind vor allem die Abschriften familiengeschichtlicher Quellen der Uckermark17 aus dem 16.–18. Jahrhundert hervorzuheben, die dieser mit großer Akribie vor 1945 im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem fertigte. Als dritte umfangreichere Fremdprovenienz sind Unterlagen des Historikers und Genealogen Dr. phil. Martin Jacob18 in den Bestand gelangt, die weit über die Uckermark hinausgehen. Seine Biographie spiegelt die Brüche und Verwerfungen des 20. Jahrhunderts wider. Nach höherer Schulbildung am Reform-Realgymnasium Frankfurt (Oder) und Militärdienst in der Reichswehr (1918–1920) studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an den Universitäten Gießen, Berlin und Köln. Im Rheinland wurde er 1929 über das Kölner Theater im 18. Jahrhundert bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit (1700–1794) promoviert.19 Auf verschiedene Engagements als Schauspieler und längere Arbeitslosigkeit während der Weltwirtschaftskrise folgte 1934 eine gesicherte Anstellung im öffentlichen Dienst. Von 1936–1943 war er als Referent in der Reichsfilmkammer und später der Reichskulturkammer tätig. Seine berufliche und private Beschäftigung mit dem Nachweis »arischer« Abstammung für Film- und Kulturschaffende schlägt sich in den hinterlassenen Forschungsunterlagen nieder (vgl. 4.2.2). Nach Wendt war »er [...] vor dem Kriege genealogisch tätig [...] für damals prominente Leute, die keinen semitischen Fleck in ihrer AT haben wollten, und nach dem Krieg für solche Leute, die gerne so einen Fleck gehabt hätten.«20 In der Nachkriegszeit hatte Jacob auf Grund seiner Tätigkeit und Parteimitgliedschaft erhebliche Schwierigkeiten, beruflich wieder Fuss zu fassen. Nach zahlreichen Aushilfstätigkeiten fand er 1961 schließlich als sogenannter »Notstandsangestellter« eine Aufgabe im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen. Nebenbei versuchte er, durch genealogische Aufträge Geld zu verdienen. Von seinen uckermärkischen Forschungen finden sich im Nachlass Arbeiten über die Vorfahren des Malers Jacob Philipp Hackert und das älteste Kirchenbuch von Schönwerder und Bandelow, Kr. Prenzlau. Die von ihm geplante Drucklegung dieses Registers ist aber nicht realisiert worden. Bei der Übernahme des Uckermärkischen Archives wurde eine Trennung in Archivund Bibliotheksgut durchgeführt, wobei die alten Signaturen beibehalten blieben. Grundlage war das nummerische Bestandsverzeichnis von Hans Wendt.21 Die gedruckte Literatur, darunter seltene Werke zur uckermärkischen Geschichte, ist künftig als separierter Teil in der Dienstbibliothek des Brandenburgischen Landeshauptarchives zu finden, während das vorliegende Findbuch das ungedruckte Material im Aktenbestand erschließt. 16

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Landwirt, zuletzt wohnhaft Berlin-Wilmersdorf, Berliner Str. 18, * Pargow, Kr. Randow (Pommern) 4.3.1888 als Sohn des Rittergutsbesitzers Otto D. ebda. und der Margarete Tappert, † Berlin-Wilmersdorf 28.1.1958, unverheiratet. Todesanzeige in: Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für Familiengeschichte im Kulturkreis Siemens e.V 1958, S. 61. Vgl. auch Stammfolge Durow in: Rep. 16 Wendt Nr. 105. Familiengeschichtliche . Quellenpublikationen in: Der Deutsche Roland und Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für Familiengeschichte im Kulturkreis Siemens e.V vgl. Der Schlüssel (wie Anm. 13), Bd. 4, Göttingen 1959/60, S. 808, ., Bd. 5, Göttingen 1961–1965, S. 1478 und Bd. 7, Göttingen 1981, S. 430. Vgl. Rep. 16 Wendt Nr. 604–631. * Frankfurt (Oder) 28.6.1900 als Sohn des Lehrers und Malerradierers Ernst J. und der Luise Fritz, † BerlinLichtenrade 10.9.1970, I. o Berlin-Wilmersdorf 7.12. 1933 Helene Fichtmüller, Sängerin, gesch. Berlin o 27.9.1943, II. o oBerlin-Tempelhof 17.5.1944 Frieda Riehe, * Hillentrup 12.3.1913, † ?; 3 Töchter 2. Ehe. – Zur Biographie vgl. Matrikelakten im Archiv des HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, Berlin-Dahlem; zur Familiengeschichte vgl. Rep. 16 Wendt Nr. 1179 u. 1236. Druckfassung: Emsdetten 1938. Brief an Rolf Köhler vom 3.1.1985, in: Rep. 16 Wendt Nr. 1263. Vgl. Rep. 16 Wendt Nr. 1176.

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