Hemer: Unterschied zwischen den Versionen

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==Landschaftslage==
==Landschaftslage==
Hemer im Unteren Sauerland (210 m hoch, 5 km östl. Iserlohn) ist aus selbständigen Ortsteilen durch fortschreitende Industrie- und Wohnbebauung zusammengewachsen mit dem Kern in der etwa 50 m tiefen, zur Hönne ziehenden Ösemulde. Charakteristische Lage auf dem waldarmen Hügellandstreifen der Hagen-Iserlohner Massenkalksenke zwischen den geschlossen bewaldeten und tief zertalten Bergrücken des Sauerländischen Oberlands im Süden und dem bewaldeten Hügelland des Unteren Sauerlands im Norden.
Hemer im Unteren Sauerland (210 m hoch, 5 km östl. Iserlohn) ist aus selbständigen Ortsteilen durch fortschreitende Industrie- und Wohnbebauung zusammengewachsen mit dem Kern in der etwa 50 m tiefen, zur Hönne ziehenden Ösemulde. Charakteristische Lage auf dem waldarmen Hügellandstreifen der Hagen-Iserlohner Massenkalksenke zwischen den geschlossen bewaldeten und tief zertalten Bergrücken des Sauerländischen Oberlands im Süden und dem bewaldeten Hügelland des Unteren Sauerlands im Norden.
== Geschichte ==


==Ursprung der Ortschaft==
==Ursprung der Ortschaft==

Version vom 20. September 2013, 07:21 Uhr


Hemer: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Märkischer Kreis

Datei:Lokal Ort Hemer Kreis Musterkreis.png
Lokalisierung der Stadt Hemer innerhalb des Märkischen Kreises

Früherwähnung

Name

„Hademare" 1072: ..Hadamare" 1101-31; „Hathemare" 1123-26; „Hemerde" 1281-1313.

Kirche

  • 1072 wies der Kölner Erzbischof Anno die Kirche in Hemer dem Kloster Grafschaft zu, das auch 2 Höfe zu Hemer geschenkt erhielt.
  • 1123-26 gibt der Kölner Erzbischof Friedrich I. der Kirche in Hemer die Pfarreigenschaft und bestimmt, daß der Abt von Grafschaft den Pfarrer ernennen soll.

Landschaftslage

Hemer im Unteren Sauerland (210 m hoch, 5 km östl. Iserlohn) ist aus selbständigen Ortsteilen durch fortschreitende Industrie- und Wohnbebauung zusammengewachsen mit dem Kern in der etwa 50 m tiefen, zur Hönne ziehenden Ösemulde. Charakteristische Lage auf dem waldarmen Hügellandstreifen der Hagen-Iserlohner Massenkalksenke zwischen den geschlossen bewaldeten und tief zertalten Bergrücken des Sauerländischen Oberlands im Süden und dem bewaldeten Hügelland des Unteren Sauerlands im Norden.

Geschichte

Ursprung der Ortschaft

Kirche und Höfe in Hemer 1072 dem Kloster Grafschaft geschenkt. Kirchdorf bis ins 20. Jhdt., im 19. Jhdt. getrennt: Ober- und Niederhemer.

Stadtgründung

Zusammenschluß von Nieder- und Oberhemer 1910. Zusammenschluß mit Landhausen, Sundwig und Westig 1929. Stadtrechte 1936.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Gewachsener Ort mit langgestrecktem, den Talfurchen folgendem Grundriß, leiterförmiges Straßennetz, nie befestigt.

Gebäude

Alte Vituskirche lag in Niederhemer bei dem adligen Gut Haus Hemer, durch Erzbischof Anno von Köln dem Kloster Grafschaft zugewiesen 1072, 1818 abgerissen, neue ev. Kirche 1820. Haus Hemer, Wasserschloß, 1611 durch Diedrich Ovelacker erbaut; dort errichtete der Hildesheimer Bischof Edmund von Brabeck als Besitzer des Hauses Hemer eine kath. Peter- und Pauls-Kapelle 1687, Barock, kath. Pfarrkirche, nach 0sten erweitert 1897. Amthaus 1900.

Bevölkerung

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Kirchenbücher: ev. 1700
  • Kirchenbücher: kath. 1783.
  • Adreßbuch des Stadt- und Landkreises Iserlohn (1950).

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1810 (Zivil) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1819-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1847 (ev.) Sterbelisten
  • 1818-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1847 (rk.) Sterbelisten

Berühmte Personen

  • Friedrich Leopold Woeste, Germanist, Volks- und Heimatkundler, * 15.02.1807 Hemer, + 07.01.1878 Iserlohn, wirkte in Hemer 1830-38.

Jüngere Einwohnerzahlen

Stadtgebiet von 1954 im Jahre 1818: 1.859 Einwohner (E.), 1843: 3.432 E.. 1858: 3.727 E., 1871: 4.177 E., 1885: 5.716 E., 1895: 6.595 E., 1905: 9.339 E., 1925: 13.019 E., 1933: 13.701 E., 1939: 14.687 E., 1946: 16.638 E., 1950: 18.881 Einwohner.

Sprache

Die niederdeutsche Mundart als Umgangssprache war 1954 in Hemer noch fest im Gehrauch. Sie liegt im Raum Dortmund des Westfälischen, der das auffällige ink 'euch' und ist 'ihr' spricht; ferner maiget `(sie) mähen', buggen 'bauen', ieck sinn 'ich bin'.

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Nahe Hemer Spuren mittelalterlichen Bergbaus; Sundwiger Hütte älteste Eisenhütte Westfalens. Eisen- und Messingindustrie schon vor dem 18. Jhdt., aber besonders seit 2. Hälfte 19. Jhdt. Eisengießerei, Drahtstifte, Messingdrahtwalzerei, Neusilberwerke. 1954: Besteck- und Kleineisenindustrie, Messingwerke, Elektrogeräte, Maschinenfabrik, Papierfabrik. Um 1845: 1 Jahrmarkt in Niederhemer.

Verkehr

1954: Hemer liegt an der mittelalterlichen Fernverkehrsstraße vom Rheinland nach Mitteldeutschland (Wuppertal -Iserlohn- Hemer -Menden- Kassel), 1854 Bundesstraße Köln-Kassel. Straßen nach Altena-Werdohl (Richtung Siegen) und nach Balve. Nebenbahn Letmathe -Iserlohn- Hemer -Menden- Fröndenberg 1882. 1954 Elektrische Straßenbahn nach Iserlohn-Hohenlimburg, Deilinghofen, Ihmert-Dahle und nach Altena (betrieben durch die Iserlohner Kreisbahnen AG., z. T. mit Güterverkehr).

Umgebungsbedeutung

1954: In der Nähe des 5 km entfernten Iserlohn erstreckt sich der Einflußbereich von Hemer vor allem auf die Siedlungen im Ihmerbachtal und Sundwigerbachtal sowie auf Deilinghofen, Brockhausen und Landhausen.

Verwaltung

Gericht

1647 kam das Gericht Hemer durch den Großen Kurfürsten an die Besitzer des Hauses Hemer, vorher gehörte es zum Gericht Iserlohn.

Landesherrschaft

Landesherren

Seit dem 12. Jh. im Gebiet der Grafschaft Mark, mit dieser 1368 an das Herzogtum Kleve, 1511 vereint mit Jülich-Berg, 1609 an Brandenburg-Preußen.

Zeitzeichen 1895

  • Oberhemer (Hemer), Pfarrdorf (Landgemeinde) in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Iserlohn, Amt Hemer, an der Öse
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Hemer, Amtsgericht Iserlohn, ev. Kspl Hemer, kath. Kspl Hemer, ev. u. kath. Pfarrkirche, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Fröndenberg <> Hemer der Preuss. Staatsbahn (Bhf).
    • Gesamtfläche: 342,5 ha, (1895) 1 Wohnplatz, 196 Gebäude
    • Einwohner: 1982 (1.386 Ev., 545 Kath., 20 andere Christen, 31 Juden).
    • Gewerbe: Fabrikation (Drahtstifte, Drahtgewebe, Draht, Nieten, Papier, Maschinen, Messing- u. Neusilberwaren), Giessereien (Eisen), große Papierhandlungen.
  • Niederhemer (Hemer), Pfarrdorf (Landgemeinde) im Amt Hemer,
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Hemer, Amtsgericht Iserlohn, ev. Kspl Hemer, kath. Kspl Hemer, ev. u. kath. Pfarrkirche, Postbezirk, Telegrafenamt, Krankenhaus
    • Gesamtfläche: 315,1 ha, (1895) 3 Wohnplätze, 152 Gebäude
    • Einwohner: 1.696 (891 Ev., 791 Kath., 2 andere Christen, 11 Juden.)
    • Gewerbe: Fabrikation (Drahtstifte, Drahtgewebe, Draht, Nieten, Papier, Maschinen, Messing- u. Neusilberwaren), Giessereien (Eisen), große Papierhandlungen, Rittergut.

Kriegswesen

Garnison

1954: Die 1937 erbaute Kaserne war nur Kriegsgefangenenlager. - Landesschützen-Ausbildungsbataillon im Krieg bis 1943, dann Bataillon des Regiments Feldherrnhalle.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen 1975
Wappen Hemer.jpg Beschreibung:

Altwappen: Amt u. Gemeinde Hemer. 1935-1975: In Schwarz innerhalb eines 3reihig von Rot und Silber geschachten Bordes 3 (2: 1) goldene Wolfsangeln. Die Wolfsangeln aus dem Wappen der Familie von Brabeck (Haus Hemer) entnommen.

Siegel: Kein altes Siegel.

Stadtfahne 1954 (Banner): Gelb-schwarz, oben 4 Reihen schwarz-gelb geschacht, darunter weißes Feld mit dem Stadtwappen und der Aufschrift „Hemer".

Finanzwesen

Münzwesen

  • Notgeld ausschließlich Papier.
  • Amt 1923: 500 Ts., 1 Mill.

Stadtgebiet

  • 1951: 2.686 ha.
  • 1910 Vereinigung der beiden Gemeinden Nieder- und Oberhemer zu Hemer.
  • 1929 Vereinigung der Gemeinde Westig und Sundwig mit Hemer zur Gemeinde Hemer.
  • 1975 kommunale Neugliederung: Stadt Hemer aus Stadt Hemer und den Gemeinden Becke, Deilinghofen, Frönsberg, Ihmert.
    • Die Stadt Hemer ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Hemer.

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Erzbistum Köln, Dekanat Attendorn (1316), seit 1821 Erzbistum Paderborn, Dekanat Iserlohn. Kirchlich gehörte Hemer ursprünglich zu Menden, abgetrennt Anfang 12. Jhdts. Kath. Kapelle in Niederhemer seit 1697. Kath. Pfarre Sundwig 1896 von Hemer abgetrennt.

Reformation

1564 trat der Pfarrer Matthiae mit der ganzen Gemeinde zum Protestantismus über. Superintendentur Iserlohn.

Bekenntnisse

1871: 1.402 Ev., 635 Kath. (Ober- und Niederhemer), 1913: 60% Ev., 1925: 7808 Ev., 4.794 Kath., 1946: 9.638 (60%) Ev., 6260 Kath.

Juden

1855: 37, 1895: 42 Juden (Ober- und Niederhemer).

Wohlfahrtspflege

1954: Amtskrankenhaus. Marienhospital, Chir. Lungenklinik des Deutschen GemeinschaftsDiakonissenverbandes. Lungenheilstätte Frönspert der AOK Dortmund. Kath. Waisenhaus. Heimkehrerlager und Flüchtlingsaltersheim der Arbeiterwohlfahrt (Parkheim). Altersheim. Wasserwerk 1889. Kanalisation 1934.

Bildungswesen

Schulen

1954: Je 1 kath. und ev. Volksschule. Ev. Mittelschule, umgewandelt in Rektoratschule 1920, Oberschule für Jungen 1939. Private Töchterschule vor 1939 aufgelöst. Gewerbliche Fortbildungsschule, Amtsberufsschule seit 1937. Volkshochschule 1947. Ev. Akad. der Christophorusstiftung im Haus H.

Theater

Kulturverein der Stadt Hemer veranstaltet Konzerte, Kunstausstellungen usw. Heimatverein.

Zeitungen

  • 1954: Lokalbeilagen auswärtiger Zeitungen: Iserlohner Stadt- und Kreisanzeiger (überparteilich), Märkisches Volksblatt (Zentrum), Westfälische Rundschau (SPD), Westfalenpost (CDU).

Archiv

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Bau- u. Kunstdenkmäler, Kreis Iserlohn (1900).
  • Lecke, R.: Chronik der Stadt Iserlohn.
  • Nörrenberg, E.: Das westfälische Deminutivum und verwandte Erscheinungen mit besonderer Berücksichtigung der Mundarten des Kr. Iserlohn, in: Ndt. Jb. 49 (1923).
  • Schulte, W. : Iserlohn, Die Geschichte einer Stadt (1937/38).
  • Wulfert-Chronik. Historie des Amtes Iserlohn, in: von Steinen, Westphälische Gesch. III 2.

Bibliografie-Suche

Periodika

  • Der Schlüssel. Blätter der Heimat für die Stadt Hemer. 52. Jahrgang, September 2007, Heft 3, Hrsg.: Bürger- und Heimatverein. Schriftleitung: G. Mieders, Am Königsberg 19, 58675 Hemer, Tel.: 02372/2349.

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Batchnummern

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung HEMMERJO31VJ


http://gov.genealogy.net/item/map/HEMMERJO31VJ.png





Wappen NRW Kreis Märkischer Kreis.png Städte und Gemeinden im Märkischen Kreis (Regierungsbezirk Arnsberg)

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