54. Reserve-Division (WK1): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Mai 2012, 08:36 Uhr
54. (Württembergische) Reserve-Division
Stand
Von der Aufstellung (12. September 1914) bis zur Auflösung (31. August 1918).
Sitz
übergeordnet
- ab September 1914:
- 4. Armee, XXVII. Reserve-Korps.
- ab 30. September 1916:
- Armee-Abteilung A.
Gliederung im September 1914
107. (Württembergische) Reserve-Infanterie-Brigade
- (Gebildet am 6. Dezember 1914).
Sächsisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 245
Württembergisches ReserveInfanterie-Regiment Nr. 247
Sächsisches Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 26
108. (Württembergische) Reserve-Infanterie-Brigade
- (Gebildet am 6. Dezember 1914).
Württembergisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 246
Württembergisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 248
Württembergisches Reserve-Feld-Artillerie-Regiment Nr. 54
Ferner:
- – Württembergische Maschinengewehr-Abteilung Nr. 9
- – Württembergische Reserve-Artillerie-Munitions-Kolonne Nr. 74
- – Württembergische Reserve-Pferde-Depot Nr. 27
- – Sächsischer Reserve-Divisions-Brückentrain Nr. 54
- – Sächsische Reserve-Pionier-Kompagnie Nr. 54
- – Sächsische Reserve-Infanterie-Munitions-Kolonne Nr. 55
- – Sächsische Reserve-Artillerie-Munitionskolonne Nr. 73
- – Sächsische Reserve-Fuhrpark-Kolonne Nr. 88
- – Sächsische Reserve-Fuhrpark-Kolonne Nr. 89
- – Sächsische Reserve-Bäckerei-Kolonne Nr. 34
Gliederung im Juli 1917
107. (Württembergische) Reserve-Infanterie-Brigade
Württembergisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 246
Württembergisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247
Württembergisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 248
Württembergischer Artillerie-Kommandeur Nr. 70
Württembergisches Reserve-Feld-Artillerie-Regiment Nr. 54
Ferner:
- – Württembergische Reserve-Kavallerie-Abteilung Nr. 54
- – Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 354
- – Württembergische Minenwerfer-Kompagnie Nr. 254
- – Württembergische Divisions-Fernsprech-Abteilung Nr. 454
- – Württembergische Reserve-Sanitäts-Kompagnie Nr. 536
- – Württembergisches Reserve-Feld-Lazarett Nr. 93
- – Württembergisches Reserve-Feld-Lazarett Nr. 94
- – Württembergische Divisions-Kraftwagen-Kolonne Nr. 741
- – Rekruten-Depot der 54. Reserve-Division
- – Württembergische Reserve-Pferde-Depot Nr. 246
Formationsgeschichte
- 31. August 1914:
- Beginn der Aufstellung der neu zu bildenden Württembergischen Reserve-Infanterie-Regimenter 246, 247 und 248 aus den 3. und 4. Ersatz-Kompagnien und den dort verfügbaren Angehörigen der Reserve und Landwehr der aktiven Infanterie-Regimenter.
- 5. September 1914:
- Die neu aufgestellten Reserve-Infanterie-Regimenter, die Reserve-Kavallerie-Abteilung Nr. 54 und die II. und III. Abteilung des Reserve-Feld-Artillerie-Regiments Nr. 54 (I. Abteilung sächsisch) treten an ihren Aufstellungsorten zusammen.
- 13. bis 20. September 1914:
- Die Württembergischen Teile der 54. Reserve-Division treten auf dem Truppenübungsplatz Münsingen zusammen.
- 11. bis 16. Oktober 1914:
- Die Württembergischen Teile der Division werden in den Raum Leuze – Renaix befördert und treffen dort mit den sächsischen Teilen der Division zusammen.
- 6. Dezember 1914:
- Aus den Reserve-Infanterie-Regimentern Nr. 245, 247 und dem Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 26 wird die 107., aus den Reserve-Infanterie-Regimentern Nr. 246 und 248 die 108. Reserve-Infanterie-Brigade gebildet.
- 26. März 1916:
- Das sächsische Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 26 scheidet aus dem Divisionsverband aus..
- 17. Oktober 1916:
- Die Division wird durch Verfügung des Württembergischen Kriegsministeriums für selbständig erklärt. Die nichtwürttembergischen Teile der Division sollen durch Württembergische Einheiten ersetzt werden.
- 23. Oktober 1916:
- Das Sächsische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 245 scheidet aus dem Divisionsverband aus und wird durch das Württembergisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 122 ersetzt.
- 17. Januar 1917:
- Die Sächsische Reserve-Pionier-Kompagnie Nr. 54 scheidet aus dem Divisionsverband aus. Sie wird durch die 2. Reserve-Pionier-Kompagnie 13 ersetzt.
- 22. Januar 1917:
- Das Württembergische-Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 122 verläßt die Division und tritt zur 7. Landwehr-Division über. Das Württembergische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247 tritt zur 107. Reserve-Infanterie-Brigade über. Die 108. Reserve-Infanterie-Brigade wird aufgelöst, der Brigade-Stab wird zur Bildung der 26. (Württembergischen) Landwehr-Division verwendet.
- 10. Mai 1917:
- Austausch der I. (Sächsischen) Abteilung des Reserve-Feld-Artillerie-Regiments Nr. 54 durch die neu aufgestellte I. (Württembergische) Abteilung.
- 16. August 1918:
- Die Infanterie-Regimenter werden auf Grund der hohen Verluste in der Durchbruchsschlacht an der Somme in je zwei kombinierte Bataillone zu vier Kompagnien und einer MG-Kompagnie unterteilt.
- 23. August 1918:
- Die Infanterie-Regimenter werden auf Grund weiterer hoher Verluste in den Abwehrkämpfen zwischen Somme und Ancre in je eine Kompagnie mit schwerem MG-Zug eingeteilt.
- 31. August 1918:
- Die 54. Reserve-Infanterie-Division wird wegen der großen Verluste und fehlendem Nachersatz aufgelöst:
- Divisions-Stab und Artillerie-Kommandeur Nr. 70 werden später Oberbaustab der Heeresgruppe Herzog Albrecht von Württemberg.
- Brigade-Stab 107, Minenwerfer-Kompagnie Nr. 254, Reserve-Kavallerie-Abteilung Nr. 54 und die Nachrichten- und Kraftwagentruppen werden aufgelöst. Die Angehörigen der aufgelösten Formationen werden zu anderen Einheiten versetzt.
- Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 246 wird aufgelöst und zur Auffüllung der Infanterie-Regimenter der 204. Infanterie-Division verwendet.
- Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247 wird aufgelöst und zur Auffüllung der Infanterie-Regimenter der 27. Infanterie-Division verwendet.
- Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 248 wird aufgelöst und zur Auffüllung der Infanterie-Regimenter der 243. Infanterie-Division verwendet.
- Reserve-Feld-Artillerie-Regiment Nr. 54 wir Heeresartillerie.
Feldzüge und Gefechte
- ab 17. Oktober 1914:
- Vormarsch über Courtrai und Besetzung der Übergänge über die Leie (Lys) und Schlacht bei Ypern.
- ab 1. November 1914:
- Stellungskämpfe vor Ypern bei Becelaere und dem Polygon-Wald.
- ab 3. Mai 1915:
- Frühjahrskämpfe vor Ypern. Die Frontlinie wird in zähen Gefechten bis hinter die Bellewaarde-Ferme vorgeschoben.
- ab 17. Juli 1915:
- Ablösung und Ruhe in der Umgebung von Roulers.
- ab 8. August 1915:
- Bereitstellung der Regimenter im Wechsel als Korpsreserve hinter der Frontlinie bei Hooge.
- ab 11. September 1915:
- Stellungskämpfe in den alten Stellungen vor Ypern.
- ab 26. Januar 1916:
- Ablösung und Ruhe als Heeresreserve im Raum zwischen Gent und Thielt.
- ab 12. März 1916:
- Verwendung der Infanterie-Regimenter als Stellungsbau-Truppe in zweiter Linie hinter der Ypern-Front.
- ab 26. März 1916:
- Stellungskämpfe an der Leie in französisch Flandern.
- ab 3. September 1916:
- Ablösung und Verlegung in den Raum Le Catelet. Die Division wird zunächst Heeresreserve für die Somme-Schlacht. Die Regimenter werden in unterschiedlichster Zusammensetzung als „kombinierte Regimenter“ an den Brennpunkten der Schlacht bei Moislains, Combles am Saint Pierre-Vaast-Wald und bei Bouchavesnes eingesetzt.
- ab 22. September 1916:
- Ordnen der Verbände und Verlegung ins neue Einsatzgebiet zwischen La Bassé und Lens. Stellungskämpfe bei Hulluch und Lens.
- ab 6. Oktober 1916:
- Verlegung in den Raum Blâmont – Cirey (französisch Lothringen). Stellungskämpfe in den Nordvogesen.
- ab 10. November 1916:
- Ruhe in deutsch Lothringen als Reserve der Obersten Heeresleitung.
- ab 30. November 1916:
- Abbeförderung in die Umgebung von Douai. Ausbildung und Verwendung zu Schanzarbeiten.
- ab 16. Dezember 1916:
- Verlegung in den Raum Ornes und Übernahme des Divisionsabschnittes „West“ des Abschnittes Hardoumont. Stellungskämpfe vor Verdun.
- ab 24. Januar 1916:
- Bezug neuer Stellungen in der Champagne im Bereich des Geländes der Sommer- und Herbstschlacht 1915 bei der Butte de Tahure. Stellungskämpfe mit „geringer Gefechtstätigkeit“.
- ab 28. März 1917:
- Tausch der Infanterie-Stellungen mit der benachbarten 51. Reserve-Division in Erwartung eines dortigen französischen Angriffes bei Ripont und Abwehr französischer Angriffe.
- ab 15. April 1917:
- Rückkehr der Infanterie in die alten Champagne-Stellungen.
- ab 29. April 1917:
- Marsch zur Gruppe Prosnes und Bereitstellung als Eingreiftruppe bei Pont Faverger.
- ab 20. Mai 1917:
- Gegenangriffe am Mont Cornillet, Hoch-, Pöhl- und Keilberg nach zuvor erfolgten erfolgreichen französischen Angriffen bei der 33. Infanterie-Division und 10. Ersatz-Division.
- ab 6. Juni 1917:
- Rückkehr in die alten Champagne-Stellungen bei Sommepy. Stellungskämpfe in der Champagne.
- ab 17. August 1917:
- Ablösung und Verlegung in Stellungen bei Montfaucon bei Verdun. Stellungkämpfe bei Verdun.
- ab 19. Oktober 1917:
- Abtransport in den Raum Dixmuide in Flandern. Teilnahme an der Herbstschlacht in Flandern am Yser-Kanal bei Dixmuide und Stellungskämpfe an der Yser.
- ab 1. März 1918:
- Unterbringung im Raum Brügge zur Vorbereitung auf die Frühjahrsoffensive.
- ab 12. März 1918:
- Abtransport in den Aufstellungsraum der Gruppe Caudry bei Cambrai.
- ab 21. März 1918:
- Vormarsch in zweiter Linie hinter der 27. (Württembergischen) Infanterie-Division über die Schelde-Niederung bis Fins und Equancourt.
- ab 23. März 1918:
- Übernahme der ersten Kampflinie von der 27. Infanterie-Division. Einnahme von Bus, Lechelle und Rocquigny. Vorrücken zur Ancre und Einnahme von Ovillers-la Boisselle und Aveluy.
- ab 4. April 1918:
- Ablösung und Biwak bei Bazentin-le Grand und Longueval.
- ab 8. April 1918:
- Bezug von Unterkünften im Raum Fricourt – Carnoy – Guillemont – Montauban.
- ab 13. April 1918:
- Übernahme der Stellungen der 79. Reserve-Division und 13. Infanterie-Division und Stellungskämpfe an der Ancre.
- ab 26. Mai 1918:
- Ruhe in der Umgebung von Beauvois zwischen Cambrai und Le Cateau..
- ab 23. Juni 1918:
- Erneute Stellungskämpfe an der Ancre im Abschnitt südlich Albert.
- ab 8. August 1918:
- Durchbruchsschlacht an der Somme. Abwehr- und Rückzugskämpfe bis in die Linie Cappy (Somme) – Fricourt (Albert).
- ab 24. August 1918:
- Die Reste der Division werden aus der Frontlinie herausgezogen und versammeln sich im Biwak bei Moislains.
- ab 25. August 1918:
- Bezug von Ruhequartieren im Raum südlich Caudry.
Divisionskommandeure
- 12. September 1914 bis 18. Januar 1916:
- General der Infanterie z. D. von Schäfer.
- 18. Januar 1916 bis 26. Juli 1917:
- Generalleutnant z. D. von Knörzer.
- 26. Juli 1917 bis 28. Juni 1918:
- Generalleutnant z. D. von Wencher.
- 28. Juni 1918 bis 31. August 1918:
- Generalmajor Köhler.
Literatur
- Generalleutnant a. D. Ernst Reinhardt:
- „Die 54. (württ.) Reserve-Division im Weltkriege 1914-1918“
- Schriftenreihe „Württembergs Heer im Weltkrieg“, Heft Nr. 7, Bergers Literarisches Büro und Verlagsanstalt, Stuttgart 1934
- A. von Haldenwang:
- „Statistik und Verluste der Württemberger im Weltkrieg 1914 – 1918“
- Schriftenreihe „Württembergs Heer im Weltkrieg“, Heft Nr. 20, Bergers Literarisches Büro und Verlagsanstalt, Stuttgart 1936
- Generalleutnant Otto von Moser:
- „Die Württemberger im Weltkriege“
- Chr. Belser A. G., Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1927