Stiftung Stoye/Band 40/016: Unterschied zwischen den Versionen
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OCR-Text= | OCR-Text=Häuserbuch der Stadt Altenburg in Thüringen 1450 –1865 | ||
Dennoch kann Altenburg nicht als eine Ackerbürgerstadt bezeichnet werden. In Altenburg waren zu dieser Zeit Bildschnitzer und Maler – die wohl interessantesten Handwerksberufe – mit vertreten. Dazu gehören die Gebrüder Jacob und Peter Naumann, | |||
Georg Pfuhl, genannt Maler, Urban Rickmar und vor allem Franz Geringswalde. Sie | |||
betrieben Schnitzwerkstätten, welche weit über Altenburg hinaus bekannt wurden. | |||
Wohlhabende Handwerker erwerben um 1517 im böhmischen Erzgebirge – vor allem im | |||
Joachimsthaler Grubenrevier – das Recht, auf eigene Kosten Erzbergwerke zu betreiben. | |||
Fasst parallel zur Innenstadt, entstanden außerhalb des Mauerringes mehrere Vorstädte. | |||
Dazu gehört – neben dem bereits erwähnten Pauritz – das südöstlich des Schlosses gelegene Naschhausen. Hier nahmen vor allem Dienstleute, die auf dem Schloss beschäftigt | |||
waren, ihren Wohnsitz. Mit dem Bau des St. Georgen-Stiftes ziehen auch Domherren und | |||
Vikare nach Naschhausen. Das unterstreicht, dass Naschhausen vor allem eine deutschsprachige Ansiedlung war. | |||
Weitere Wohngebiete außerhalb der Stadtmauer waren: | |||
Die Teich-, die Schmöllnsche- und die Johannisvorstadt, das Weidicht, der Steg und der | |||
Entenplan. In diesen Siedlungen lebten vor allem sozial mindergestellte Personen. | |||
Dennoch haben die Vorstädte eine gewisse Bedeutung, was besonders beim Betrachten | |||
der Einwohnerzahlen deutlich wird: | |||
Zu Beginn der Reformation gibt es in den Vorstädten 109 Hausbesitzer und 116 Mietlinge. In der Stadt werden zu dieser Zeit 322 Hausbesitzer und 76 Mietlinge gezählt4. | |||
1583 wurde in der Brüdergasse (4) das Haus Nr. 7 erbaut, welches 1764 der Bürgermeister Friedrich Gotter (1642–1695) kaufte. | |||
Gotter verfasste das »Erbbuch der Fürstlich Sächsischen Residenzstadt Altenburg, worinnen alle dem Rath zugehörigen Lehnstücke ordentlich verzeichnet sind«, welches er | |||
1681 fertigstellte. | |||
Das Buch blieb bis in unsere Tage erhalten und bildete für Wilhelm Ruhland die wichtigste Grundlage bei der Erarbeitung des Häuserbuches. | |||
Im Jahre 1614 erfolgte in der Kronenasse (19) der Bau des Hohlschen Brauhauses. | |||
Das Jahr 1632 war eines der schlimmsten Jahre des Dreißigjährigen Krieges für die | |||
Stadt Altenburg, welche schwer unter Plünderungen und zwangsweisen Einquartierungen | |||
zu leiden hatte. | |||
Am 16. Oktober 1632 quartierte sich Wallenstein im »Schwarzen Bär« auf dem Markt | |||
(20) ein. Herzog Bernhard von Weimar – Befehlshaber der schwedischen Truppen – ließ | |||
sich im Milkischen Hause in der Sporengasse (30) nieder und sein Bruder quartierte sich | |||
im Försterschen Hause auf dem Kornmarkt (18) ein. | |||
Am Ende des 30-jährigen Krieges wohnten 1638 nur noch 2700 Personen in Altenburg. | |||
Das ist nur noch ein knappes Drittel gegenüber vor dem Krieg. | |||
Mit dem Tode von Friedrich Wilhelm III. zu Sachsen – Altenburg am 14. April 1672 | |||
erlosch die älteste Linie Sachsen-Altenburg. Das Land fiel nun an Herzog Ernst den | |||
Frommen von Sachsen-Gotha. | |||
Auf dem Brühl (5) wurde 1724 das Seckendorffsche Palais im Barockstil errichtet. Der | |||
Ratsbaumeister Johann Georg Hellbrunn errichtete es für den Reichsgrafen Friedrich | |||
Heinrich von Seckendorff. | |||
4 Hans Joachim Kessler, Altenburg Gesichter und Geschichten einer Stadt, Verlagshaus Thüringen, 1994 | |||
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