Stiftung Stoye/Band 40/014: Unterschied zwischen den Versionen
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OCR-Text=Häuserbuch der Stadt Altenburg in Thüringen 1450 –1865 | OCR-Text=Häuserbuch der Stadt Altenburg in Thüringen 1450 –1865 | ||
Um 1030 wurde das Bistum Zeitz nach Naumburg verlegt. Damit unterstand Altenburg | |||
kirchlich diesem neugegründeten Bistum. | |||
Im 12. Jahrhundert hat sich dann Altenburg nach Westen, Richtung Johannisgraben (61) | |||
und nach Süden, Richtung Langengasse (70)3 hin ausgedehnt. | |||
Um diese Zeit entstand die – heute noch teilweise vorhandene – zweite Stadtmauer. | |||
Diese wurde 1204 erstmalig erwähnt. | |||
Das bereits erwähnte Dorf Pauritz wurde in diese Stadtgründung erstaunlicher Weise | |||
waren, | nicht mit einbezogen. Das unterstreicht die Vermutung, dass wohl sprachliche Gründe | ||
dafür die Ursache waren, die Neusiedler der Stadt sprachen vermutlich deutsch. | |||
Der Zugang in die Stadt erfolgte durch fünf Tore (das Pauritzer Tor, das Burgtor, das | |||
Teich- oder Fischtor, das äußere und innere Schmöllnsche Tor, und das äußere und innere Johannistor) und drei Pforten (die Bergerpforte, die Klosterpforte und die Mühl- oder | |||
Eselspforte). Weiterhin gab es auch die Pohlheimpforte und die Pforte neben dem heutigen Casino. | |||
Außerhalb dieser Mauer entstand durch die Verordnung vom 26. Februar 1165 des Kaisers Friedrich I. Barbarossa (1165–1172) das Marienkloster auf dem Berge. | |||
der | Die Einweihung dieses Klosters, der Kirche »Unserer Lieben Frauen St. Marien«, | ||
erfolgte am 8. September 1172 durch den Bischof Udo II. von Naumburg. Es wurde mit | |||
Augustinermönchen besetzt. | |||
Neben dem neuen Rathaus gehört diese Kirche – wegen der verwendeten roten Mauerziegel im Volksmund »Rote Spitzen« genannt – zu den Wahrzeichen von Altenburg. | |||
Mit der geschilderten Erweiterung der Stadt konnte der Brühl (5) seine Funktion als | |||
Markt nicht mehr erfüllen. 1192 wird das »Novum Forum (Neuer Markt)« erwähnt. Es ist | |||
der neue Hauptmarkt (20). Der wesentlich kleinere Brühl hat bis heute seine ursprüngliche Form beibehalten. | |||
Das | 1223 erfolgte die erste Erwähnung der Nikolaikirche am Nikolaikirchhof (23). Sie ist | ||
die zweite Altenburger Stadtkirche. Das heute nicht mehr vorhandene Kirchenschiff erstreckte sich gen Westen. Der Turm war bereits vorher vorhanden und ist vermutlich | |||
schon im frühen 12. Jahrhundert als Wachturm errichtet worden. | |||
Im Jahre 1303 wurde das Nonnenkloster des Ordens St. Mariae Magdalenae – es befand | |||
sich zwischen der Johannisstraße (13) und der Sporenstraße (30) – nach der Teichstraße | |||
sich | (32) in die Nähe des Teichtores verlegt. | ||
Um 1300 haben innerhalb der Stadtmauer etwa dreitausend Personen gelebt. Das war | |||
für die damalige Zeit eine beachtliche Einwohnerzahl. | |||
1307 fand die Schlacht bei Lucka – zwischen dem wettinischen Markgrafen Friedrich I. (dem Freidigen) mit seinem Bruder Diezmann auf der einen Seite und dem Heer | |||
des König Albrecht I. auf der anderen Seite – statt. Dabei unterlag das Heer des Königs. | |||
Der Sieg der Wettiner über den König in dieser Schlacht bringt eine jähe Wende in die | |||
Altenburger Geschichte. Im Jahre 1311 wird Friedrich dem Freidigen die Schutzherrschaft über das Pleißenland und damit auch über Altenburg zugesprochen, 1329 findet sie | |||
ihre endgültige Anerkennung durch den deutschen König. | |||
Seitdem blieb das Pleißenland mit Altenburg in den Händen der Wettiner. Im Jahre 1485 | |||
fand die »Leipziger Landesteilung« zwischen dem Kurfürsten Ernst und dem Herzog | |||
3 Der Johannisgraben und die Langengasse werden ebenfalls im Teil II behandelt. | |||
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