Dekanat Friesoythe 1954: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. April 2011, 07:54 Uhr
Historische Vorgänger der Dekanate waren die Archidiakonate, bei ihnen lag die kirchliche Gerichtsbarkeit und über sie erfolgten Dispense nach Kirchenrecht. Für die genealogische Forschung eröffnen die Archivalien der Dakanate weitere interessante Aspekte.
Hierarchie: Katholische Kirche in Deutschland > Bistum Münster > Offizialatsbezirk Oldenburg > Dekanat Friesoythe
Einführung
- Dekanat Frisoythe 1954: 12 Pfarren und 4 Rektorate
Pfarreien
- Pfarrei Altenoythe: Diese Urpfarre, eine Gründung Visbeks um 800, erscheint um 1150 im Patronat der Abtei Corvey. 1639-1679 war sie mit Friesoythe vereinigt. Tochterpfarren sind: 14. Jahrhundert (?) Barßel, 1619 Friesoythe, 1874 Bösel. Die Vituskirche, ein romanischer Bau des 11. Jahrhunderts, wurde 1668 im gotischen Stil umgebaut und um das Chor erweitert.
- Pfarrei Barßel: Die Kirche ist wahrscheinlich eine Gemeindegründung, da die Gemeinde noch im 17. Jahrhundert das Recht der Pfarrerwahl besaß. Die Pfarre ist 1400 beurkundet, seit 1658 sind die hlg. Kosmas und Damian Patrone der Kirche. Diese wurde 1852-1854 neu gebaut. 1924 wurde Harkebrügge als selbständige Pfarre abgetrennt.
- Pfarrei Bösel: In dieser zu Altenoythe gehörigen Bauerschaft stand im Mittelalter eine Martinskapelle, die 1613 verwüstet, 1724 erneuert und 1798 umgebaut wurde. 1801 fand ein Kaplan Anstellung. 1874 wurde die Pfarre errichtet, 1836 die neue Kirche der hl. Caecilia geweiht, die 1887 den Turm, 1922-1923 Kreuzschiff, Chor, Sakristei und Kapelle erhielt.
- Pfarrei Petersdorf: 1950 Fertigstellung der Kapelle, die den Apostelfürsten Petrus und Paulus geweiht wurde.
- Kirchenbücher (?)
- Pfarrei Friesoythe: An einer um 1322 Liebfrauenkirche genannten Eigenkirche der Grafen von Tecklenburg bestand 1260 eine Vikarie. Ihre Einkünfte bezog der Pfarrer von Altenoythe. Mit der Gründung der Johannesvikarie 1367 wurde ihrem Inhaber die Seelsorge übertragen. 1426 tritt eine Pfarrkirche zum Hl. Kreuz auf. Das Marienpatrozinium scheint somit von der ursprünglichen Kapelle der Burg zu stammen, die gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den Tecklenburgern hier errichtet worden war. Die Pfarrkirche kam nach vorübergehendem Verlust an die Protestanten 1618 an die Katholiken zurück. 1619 wurde die Pfarre neu errichtet und ihre Verbindung mit Altenoythe gelöst, von 1622-1639 jedoch vom Pfarrer in Altenoythe mitverwaltet. Sodann bestand bis 1679 das umgekehrte Verhältnis. Die jetzige Pfarrkirche zur Himmelfahrt Mariens ist ein Neubau von 1908. Der Turm ist von 1885.
- Pfarrei Thüle: Die Filialkirche von Friesoythe zum hl. Johannes d. T. in Thüle stammt von 1921.
- Pfarrei Garrel: In einer Kapelle zum hl. Johannes d. T., wohl noch aus dem Mittelalter stammend, wurde gelegentlich Gottesdienst gehalten, bis 1793 hier ein Seelsorger Wohnung nahm. Nach dem Bau einer Kirche zu den Apostelfürsten 1869-1871 wurde 1872 das Seelsorgsgebiet von Krapendorf (Cloppenburg) getrennt.
- Kirchenbücher seit
- Pfarrei Beverbruch: In Beverbruch baute man 1925 die Filialkirche zum hl. Joseph.
- Kirchenbücher seit
- Pfarrei Nikolausdorf: In Nikolausdorf steht seit 1921 die Filialkirche zum Heiligsten Herzen Jesu.
- Kirchenbücher seit
- Pfarrei Harkebrügge: An Stelle einer 1854 errichteten Notkapelle, die seit 1855 eine eigene Kapellengemeinde besaß, errichtete man 1861 eine Kirche zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis Mariens. Sie erhielt 1924 Pfarrechte und als Kirchspiel Teile der Pfarren Barßel und Altenoythe.
- Kirchenbücher seit
- Pfarrei Markhausen: Die Pfarre wurde zwischen 1400 und 1473 gegründet. Sie ist eine Tochtergemeinde Molbergens. Die Kirche, die seit 1654 statt der Gottesmutter den hl. Johannes d. T. als Patron verehrt, wurde 1921 neu gebaut und 1937-1938 erweitert.
- Kirchenbücher seit
- Pfarrei Neuscharrel: Eine Notkirche wurde zunächst in dem 1856 erbauten Pfarrhaus errichtet. Sie erhielt 1859 Pfarrechte und wurde von der Mutterpfarre Scharrel getrennt. 1865-1867 erfolgte der Bau der Pfarrkirche zum hl. Ludger.
- Kirchenbücher seit
- Pfarrei Ramsloh: Die Pfarre wird spätestens im 11. bis 12. Jahrh. von der Gemeinde gegründet sein. Bis zur Gegenreformation besaßen die Eingesessenen das Recht der Pfarrerwahl. Tochterkirchen des 13. Jahrh. sind Scharrel und Strücklingen. Die zur Durchführung der Gegenreformation 1651 ins Saterland berufenen Jesuiten aus Meppen missionierten das Land von Ramsloh aus, bis 1660 ein Weltgeistlicher als Pfarrer von Ramsloh und Strücklingen berufen wurde. 1679 trennte man beide Pfarren wieder. Die dem hl. Jakobus geweihte Kirche wurde 1899-1900 durch einen Neubau ersetzt.
- Kirchenbücher seit
- Pfarrei Elisabethfehn: 1923 wurde an der neuen Elisabethkirche in Elisabethfehn eine Kapellengemeinde errichtet.
- Kirchenbücher seit
- Pfarrei Scharrel: Die Pfarre wird im 13. Jhdt. von Ramsloh aabgezweigt sein. 1459 ist die Kirche genannt, ihre Schutzheiligen sind seit 1669 die Apostelfürsten. Sie wurde 1858-1860 neu gebaut.
- Kirchenbücher seit
- Pfarrei Sedelsberg: Die hier 1911 entstandene Moorkolonie besitzt seit 1936 eine Kirche zum hl. Petrus Canisius. 1951 wurde die Pfarre errichtet und von Scharrel getrennt.
- Kirchenbücher seit
- Pfarrei Strücklingen: Die Pfarre, im 14.-16. Jahrh. nach der Bauerschaft Utende benannt, wird im 13. Jahrh. von Ramsloh getrennt worden sein. 1359 ist erstmals ein Pfarrer bezeugt. Seit 1669 ist der hl. Georg Patron der Kirche, die 1900 neu gebaut wurde.
- Kirchenbücher seit
- Pfarrei Bokelesch: Die Johanniterkommende in Bokelesch, wahrscheinlich von Graf Otto I von Tecklenburg (+ 1263) gegründet, verfiel 1806 der Aufhebung. Die Kapelle aus dem 13. Jahrh. hat heute den hl. Antonius d. E. zum Patron.
- Kirchenbücher seit
- Quellen: Schematismus Diözese Münster 1954; Börsting, Dr. Heinrich: Geschichte des Bistums Münster (1951)
- Kirchenbücher seit
Literatur
- Willoh, Karl: Geschichte der katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg. Band 1 (1898): Dekanat Vechta-Neuenkirchen. Die Pfarren Bakum, Damme, Dinklage, Goldenstedt, Holdorf.
- Willoh, Karl: Geschichte der katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg. Band 2 (1898): Dekanat Vechta-Neuenkirchen. Die Pfarren Jever, Langförden, Lohne, Lutten, Neuenkirchen, Oldenburg, Oythe, Steinfeld, Vestrup, Visbek.
- Willoh, Karl: Geschichte der katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg. Band 3 (1898): Dekanat Vechta-Neuenkirchen. Die Pfarren Vechta und Wildeshausen.
- Willoh, Karl: Geschichte der katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg. Band 4 (1898): Dekanat Cloppenburg. Die Pfarren Altenoythe, Barssel, Bösel, Cappeln, Cloppenburg-Crapendorf, Emstek, Essen, Friesoythe.
- Willoh, Karl: Geschichte der katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg. Band 5 (1898): Dekanat Cloppenburg. Die Pfarren Garrel, Lastrup, Lindern, Löningen, Markhausen, Molbergen, Neuscharrel, Ramsloh, Scharrel, Strücklingen, 1 Falttafel.
Archiv
Abschriften der Kirchenbücher des Oldenburger Münsterlandes (Ämter Cloppenburg und Vechta) werden im Archiv des Bischöflich Münsterschen Offizialats, Bahnhofstr. 6, 49377 Vechta verwahrt und können dort während der Dienststunden eingesehen werden. Die Aufzeichnungen beginnen durchweg im 17. Jahrhundert.
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
- Internetauftritt des Bischöflich Münsterschen Offizialats, Vechta
- Die Kreisdekanate sind als pastorale und organisatorische mittlere Ebene des Bistums Münster Drehscheibe zwischen dem Bistum und den Pfarrgemeinden.