Oberamt Marktoffingen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. März 2010, 21:01 Uhr
Marktoffingen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Marktoffingen (Begriffserklärung). |
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Grafschaft Oettingen > Oettingen-Wallerstein > Oberamt Marktoffingen
Einleitung
Allgemeine Information
Das Oberamt Marktoffingen gehört zur katholischen Linie/Teilgrafschaft Oettingen-Wallerstein der Reichsgrafschaft Oettingen.
Marktoffingen ist das kleinste Oberamt der Grafschaft.
Politische Einteilung
Oberamt Marktoffingen, S. 470-471 und Die Ortschaften, S. 491-532, in: Kudorfer, Dieter: Historischer Atlas von Bayern, Schwaben Reihe I, Heft 8: Nördlingen; München 1974
Hochgericht
Marktoffingen | |
Minderoffingen | |
Schnabelhöfe | (wahrscheinlich) |
Dorfs- und Gemeinde-Herrschaft
Marktoffingen |
Minderoffingen |
Besitz mit Vogtei (Niedergericht), Steuer und Grundherrschaft
Bühlingen | 1 Widdumhof | mit Hochgerichtsanspruch |
Ederheim | 6 Anwesen | |
Enslingen | 2 halbe Widdumhöfe | mit Hochgerichtsanspruch |
Maihingen | Widdumhof | Grundherrschaft Amt Zimmerisch-Wilflingen |
Marktoffingen | etwa 125 Anwesen | |
1 Anwesen | Grundherrschaft Kloster Maihingen | |
Minderoffingen | 64 Anwesen | |
Oberwilflingen | 10 Anwesen | evtl. verschiedene Ämter[1] |
Schopflohe | 1 Anwesen | |
Sederndorf | 4 Anwesen[2] | seit 1783, davor Riesamt Tannhausen (Domkapitel Augsburg); Kauf[3] |
Trochtelfingen | Anzahl unklar[4] | |
Wengenhausen | 1 Anwesen |
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Die Orte des Oberamts Marktoffingen waren katholisch mit Ausnahmen:
Ederheim | evangelisch |
Schopflohe | gemischt |
Trochtelfingen | gemischt |
Geschichte
Das Amt Marktoffingen entstand aus der Vogtei über den Besitz des Bischofs von Augsburg. Die Bevogtung erfolgte seit 1312[5] oder spätestens seit 1366[6] von der nahen Burg Wallerstein. Mit der Grafschaftsteilung von 1493 wurde Marktoffingen vom Amt Wallerstein abgetrennt und kam als Amt Marktoffingen an die Linie Oettingen-Oettingen. Von 1506 gibt es erstmals ein "Offinger Steurbuch". Wegen der Zugehörigkeit zu Oettingen-Oettingen wurde 1539 (evtl. auch schon vorher) im Amt Marktoffingen die Reformation eingeführt. 1548 ist das Amt im Besitz des katholischen Friedrich V. von Oettingen-Oettingen[7][8], der 1542[9] die Tochter des katholischen Grafen Martin von Oettingen-Wallerstein heiratete (Amt Marktoffingen als Mitgift) und die Linie Oettingen-Wallerstein fortführte. In dieser Zeit wurde die Reformation im Amt wieder abgeschafft. Das Amt Marktoffingen war damit etwa 3 Jahre evangelisch[10]. Das Amt blieb bis zur Mediatisierung 1806 bei Oettingen-Wallerstein.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Historische Quellen
Quelleneditionen
- Amt Marktoffingen, in: Brenner, Bernd: Die ländlichen Rechtsquellen aus der Grafschaft Oettingen; Augsburg 2005, aus der Reihe: Schwäbische Forschungsgemeinschaft: Reihe 5b Rechtsquellen, Band 2, S. 329-336, ISBN 3-89639-462-2
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Groiß, Josef Th.: Aus der Geschichte der Kirchen von Marktoffingen (Ries, Hochstift Augsburg, Grafschaft Oettingen, Oberamt Marktoffingen, Minderoffingen), in: Verein Rieser Kulturtage (Hrsg.): Rieser Kulturtage, Dokumentation, Band XVII/2008; Nördlingen 2009, S. 327-352
- Diemand, Anton: Ein neuer Beitrag zur Geschichte des Bauernkrieges im Ries (Grafschaft Oettingen, Oberamt Marktoffingen, Marktoffingen, Minderoffingen, Oberwilflingen, Bühlingen, Maihingen, Bollstadt, Munningen, Ehingen, Schwörsheim, Deggingen, Harburg, Ronheim), in: Historischer Verein für Nördlingen und Umgebung, 4. Jahrbuch 1915; Nördlingen 1915, S. 39-57
- Kudorfer, Dieter: Der Augsburger Hochstiftsbesitz im Oettingischen. Hochkirchliche Grundherrschaft und adelige Vogteigewalt an schwäbischen Beispielen, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte (ZBLG), Band 36 (1973), S. 39-71
- Kudorfer, Dieter: Historischer Atlas von Bayern, Schwaben Reihe I, Heft 8: Nördlingen; München 1974
- Amt Marktoffingen, in: Kudorfer, Dieter: Historischer Atlas von Bayern, Schwaben Reihe I, Heft 8: Nördlingen; München 1974, S. 92-93
- Oberamt Marktoffingen, in: Kudorfer, Dieter: Historischer Atlas von Bayern, Schwaben Reihe I, Heft 8: Nördlingen; München 1974, S. 470-471
- Kudorfer, Dieter: Historischer Atlas von Bayern, Schwaben Reihe II, Heft 3: Die Grafschaft Oettingen; München 1985
- Marktoffingen, in: Kudorfer, Dieter: Historischer Atlas von Bayern, Schwaben Reihe II, Heft 3: Die Grafschaft Oettingen; München 1985, S. 66-67
- Hartmann/Paulus: Beschreibung des Oberamts Ellwangen; Stuttgart 1885, Kohlhammer Verlag, Reprint Horst Bissinger Verlag Magstadt, ISBN 3 7644 0060 9
- Thannhausen, in: Hartmann/Paulus: Beschreibung des Oberamts Ellwangen; Stuttgart 1885, S. 741-755
- Unterwilflingen, in: Hartmann/Paulus: Beschreibung des Oberamts Ellwangen; Stuttgart 1885, S. 767-772
- Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim; Stuttgart 1872
- Trochtelfingen, in: Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim; Stuttgart 1872, S. 415-427
Archive und Bibliotheken
Archive
- Fürstlich Oettingen-Wallerstein'sches Archiv Harburg (FÖWAH)
- Fürstlich Oettingen-Spielberg'sches Archiv Harburg (FÖSAH)
Bibliotheken
Verschiedenes
Anmerkungen
- ↑ Unterwilflingen, in: Beschreibung des Oberamts Ellwangen, S. 771
- ↑ Thannhausen, in: Beschreibung des Oberamts Ellwangen, S. 755
- ↑ Thannhausen, in: Beschreibung des Oberamts Ellwangen, S. 747/748
- ↑ Trochtelfingen, in: Beschreibung des Oberamts Neresheim, S. 425
- ↑ Regest 242, Urkunden Oett. Archive
- ↑ Hochstiftsbesitz, ZBLG 36 (1973), S. 51/52
- ↑ Kudorfer, Nördlingen, Amt Marktoffingen, S. 92
- ↑ Kießling, Graf Balthasar von Nassau, Rieser Kulturtage X/1994, S. 204
- ↑ Diemand, Die Harburg im Ries, S. 57 / Unkauf, Harburg im Ries, S. 32
- ↑ Groiß, Aus der Geschichte der Kirchen von Marktoffingen, Rieser Kulturtage XVII/2008, S. 331
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Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
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