Barta: Unterschied zwischen den Versionen
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In einer Urkunde von 1326 werden die Grenzen dieses [[Prußen|prußische]] Stammesgebietes genannt. Die Grenze gegen [[Natangen]] waren die Wälder '''Leudegudien''' (lehmiger Buschwald), '''Lusinemedien''' (Bruchwald) und '''Laukemedien''' (Feldwald) sowie die [[Alle (Fluss)|Alle]] entlang bis an den heiligen Wald '''Surctomedien''' (Mooswald). Die Grenze gegen [[Wohnsdorf]] ging rechts von der Alle ab, am Wald '''Curtmedien''' (Gehegewald, militärischer Verhau) ([[Kortmedien]]) vorbei bis zum Eintritt der [[Aswene (Fluss)|Aswene]] in den Wald '''Perses''' (Sumpfwald). Ab dort verlief die Grenze mit [[Nadrauen]] zusammen durch den See [[Aswenus]] bis zum Einfluss des Baches [[Goy (Fluss)|Goy]] aufwärts zum See [[Resow]], der an den Wald '''Kirno''' (Strauchwald) angrenzt. Ab hier hatte Barta eine Grenz mit [[Galindien]] bis zum Feld '''Woplauken''' (rundes Areal), zum Wald '''Bosin''' (kahler Wald), zum Feld '''Monelauken''' (magisches Feld), durch den Wald '''Tauro''' (Wisentwald) bis zum See [[Kirsno]] (schwarzer See). | |||
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<ref> Hermanowski, Georg: Ostpreußen Lexikon, Adam Kraft Verlag Mannheim 1980S.45 </ref> | |||
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*"Barto, der siebente Sohn, erhielt das Gebiet die [[Alle (Fluss)|Alla]] aufwärts bis an [[Lyck (Fluss)|Licko]] das Wasser, und bis an das Land seines Bruders [[Litauen|Lytpho]], nannte es Bartenland und baute darin seine Feste [[Bartenstein|Barto]]. Dieser hatte viel Kinder, deren jegliches ein König war und sich eine Feste baute. Denn sie waren sehr haderhaftig und hatten viel Feindschaft, sonderlich mit den Erben [[Natangen|Natango´s]], um '''Lucygo'''´s willen, dem Widewuto etwas Besonders zugeeignet hatte, da sie doch so nahe daran gewesen wären, wie Natango´s Sohn." | |||
==Name== | ==Name== | ||
Der Name geht auf prußisch '''„bar“''', '''„bart“''' zurück („fließen“, „schnell strömen“) und deutet auf zahlreiche Gewässer. Nach anderen Quellen liegt, auf die mittlere Lage und die unzähligen Streitereien innerhalb der prußischen Stämme und der Söhne Bartos anspielend, '''„bart“''' („zanken“) zugrunde. | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
*Komtureien Balga: [[Schippenbeil]], [[Leunenburg]] und [[Rastenburg]] | |||
*Komturei Brandenburg: [[Barten]] und [[Drengfurt]] | |||
*Komturei Königsberg: [[Gerdauen]] und [[Nordenburg]] | |||
*Bistum Ermland: Klein Barten mit [[Rößel]], [[Santoppen]], [[Schellen]] | |||
==Sprachdenkmäler== | ==Sprachdenkmäler== | ||
Der bartische Dialekt unterschied sich von den übrigen baltischen: der Bär heißt z.B. '''"clokis"''' (bartisch), '''"klokijs"''' (samländisch), '''"tlokijs"''' (samländisch und zemaitisch), '''"tlakis"''' (sudauisch) und '''"meška"''' (schalauisch-nadrauisch). | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 21. Februar 2010, 11:21 Uhr
Geografische Lage
In einer Urkunde von 1326 werden die Grenzen dieses prußische Stammesgebietes genannt. Die Grenze gegen Natangen waren die Wälder Leudegudien (lehmiger Buschwald), Lusinemedien (Bruchwald) und Laukemedien (Feldwald) sowie die Alle entlang bis an den heiligen Wald Surctomedien (Mooswald). Die Grenze gegen Wohnsdorf ging rechts von der Alle ab, am Wald Curtmedien (Gehegewald, militärischer Verhau) (Kortmedien) vorbei bis zum Eintritt der Aswene in den Wald Perses (Sumpfwald). Ab dort verlief die Grenze mit Nadrauen zusammen durch den See Aswenus bis zum Einfluss des Baches Goy aufwärts zum See Resow, der an den Wald Kirno (Strauchwald) angrenzt. Ab hier hatte Barta eine Grenz mit Galindien bis zum Feld Woplauken (rundes Areal), zum Wald Bosin (kahler Wald), zum Feld Monelauken (magisches Feld), durch den Wald Tauro (Wisentwald) bis zum See Kirsno (schwarzer See).
Im Südwesten grenzte Groß-Barten an Klein-Barten mit den Orten Bischofstein und Heilsberg. Dieses war eine präzis festgelegte Grenze, weil dieses Stammesgebiet zwischen den Komtureien Balga, Brandenburg und Königsberg aufgeteilt werden sollte. Bei der Vermessung des ermländischen Teils von Barta wirkte der ermländische Kapitelvogt von Liebenzell mit. [1]
Sage
Wie Widewuot das Land unter seine Söhne theilte
- "Barto, der siebente Sohn, erhielt das Gebiet die Alla aufwärts bis an Licko das Wasser, und bis an das Land seines Bruders Lytpho, nannte es Bartenland und baute darin seine Feste Barto. Dieser hatte viel Kinder, deren jegliches ein König war und sich eine Feste baute. Denn sie waren sehr haderhaftig und hatten viel Feindschaft, sonderlich mit den Erben Natango´s, um Lucygo´s willen, dem Widewuto etwas Besonders zugeeignet hatte, da sie doch so nahe daran gewesen wären, wie Natango´s Sohn."
Name
Der Name geht auf prußisch „bar“, „bart“ zurück („fließen“, „schnell strömen“) und deutet auf zahlreiche Gewässer. Nach anderen Quellen liegt, auf die mittlere Lage und die unzähligen Streitereien innerhalb der prußischen Stämme und der Söhne Bartos anspielend, „bart“ („zanken“) zugrunde.
Geschichte
- Komtureien Balga: Schippenbeil, Leunenburg und Rastenburg
- Komturei Brandenburg: Barten und Drengfurt
- Komturei Königsberg: Gerdauen und Nordenburg
- Bistum Ermland: Klein Barten mit Rößel, Santoppen, Schellen
Sprachdenkmäler
Der bartische Dialekt unterschied sich von den übrigen baltischen: der Bär heißt z.B. "clokis" (bartisch), "klokijs" (samländisch), "tlokijs" (samländisch und zemaitisch), "tlakis" (sudauisch) und "meška" (schalauisch-nadrauisch).
Siehe auch
- Barten (Rastenburg)
- Galinda (masurische Seenplatte)
- Chelmo (Thorn)
- Lubawa/ Michelauer Land (Löbau)
- Nadruwa (Insterburg)
- Notanga (südlich von Königsberg, Preußisch Eylau)
- Pagude (Heilsberg)
- Pamede (Marienburg)
- Semba (nördlich von Königsberg, Labiau)
- Sassen (Tannenberg/Neidenburg)
- Skalwa (Tilsit-Ragnit-Ruß)
- Suduwa (Jatwinger) (Lyck, Suwałki)
- Warme (Braunsberg)
Weblinks
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Hermanowski, Georg: Ostpreußen Lexikon, Adam Kraft Verlag Mannheim 1980S.45