Liep (Königsberg): Unterschied zwischen den Versionen
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Liep war ein östlich gelegener Stadtteil von Königsberg (Preußen) am Neuen Pregel (Lipza) südlich von Devau und südöstlich von Kalthof. | '''Liep''' oder '''Lieb''' war ein östlich gelegener Stadtteil von Königsberg (Preußen) am [[Neuer Pregel (Fluss)|Neuen Pregel (Lipza)]] südlich von [[Devau]] und südöstlich von [[Kalthof (Königsberg)|Kalthof]]. | ||
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Zu Ordenszeiten war Liep ein kleines Fischerdorf. Der Ort wird 1338 als Lipa erwähnt, 1446 als Lieppe, 1785 als Liepe, und erst ab 1802 setzte sich der Name Liep durch. Liep gehörte zum Kirchspiel Löbenicht. Dort, wo die Holzflöße von der Memel über das Kurische Haff und die Deime kommend an der Stadtgrenze bei Liep angelandet wurden, errichteten Königsberger Bankiers und Großkaufleute eine Zellulosefabrik. Es stellte sich heraus, dass dieser Standort zwar günstig für die Anfuhr von Holz war, nicht aber für die Belieferung mit Kohle und die Abfuhr der Fertigprodukte. Deshalb wurde 1906/07 im Stadtteil Kosse die "Norddeutsche Zellulose AG" gegründet. Beide Werke exportierten bis England. | Zu Ordenszeiten war Liep ein kleines Fischerdorf. Der Ort wird '''1338''' als Lipa erwähnt, '''1446''' als Lieppe, '''1785''' als Liepe, und erst ab '''1802''' setzte sich der Name Liep durch. Liep gehörte zum Kirchspiel [[Löbenicht (Königsberg)|Löbenicht]]. Dort, wo die Holzflöße von der [[Memel (Fluss)|Memel]] über das [[Kurisches Haff|Kurische Haff]] oder durch die [[Gilge (Fluss)|Gilge]], den [[Großer Friedrichsgraben|Großen Friedrichsgraben]] und die [[Deime (Fluss)|Deime]] kommend an der Stadtgrenze bei Liep angelandet wurden, errichteten Königsberger Bankiers und Großkaufleute eine '''Zellulosefabrik'''. Es stellte sich heraus, dass dieser Standort zwar günstig für die Anfuhr von Holz war, nicht aber für die Belieferung mit Kohle und die Abfuhr der Fertigprodukte. Deshalb wurde '''1906/07''' im Stadtteil [[Kosse (Königsberg)|Kosse]] die "Norddeutsche Zellulose AG" gegründet. Beide Werke exportierten bis England. | ||
1913 wurde in Liep eine der drei wichtigen Pumpstationen für die städtischen Abwässer errichtet. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Fäkalien der Stadt zweimal wöchentlich von Wagen abgeholt und vor den Toren der Stadt auf den Feldern ausgebreitet. Ab 1904 wurde ein etwa 30 Kilometer langer, teils offener Abwasserkanal bis nach Fischhausen gelegt. | '''1913''' wurde in Liep eine der drei wichtigen '''Pumpstationen für die städtischen Abwässer''' errichtet. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Fäkalien der Stadt zweimal wöchentlich von Wagen abgeholt und vor den Toren der Stadt auf den Feldern ausgebreitet. Ab '''1904''' wurde ein etwa 30 Kilometer langer, teils offener Abwasserkanal bis nach [[Fischhausen/ Samland|Fischhausen]] gelegt. | ||
1905 wurde Liep in die Stadtgemeinde Königsberg eingegliedert. Nach der Fertigstellung der Eisenbahn wurde Liep als neue Wohnsiedlung attraktiv. | '''1905''' wurde Liep in die Stadtgemeinde Königsberg eingegliedert. Nach der Fertigstellung der '''Eisenbahn''' wurde Liep als neue Wohnsiedlung attraktiv. | ||
Version vom 10. Februar 2010, 19:40 Uhr
Allgemeine Informationen
Liep oder Lieb war ein östlich gelegener Stadtteil von Königsberg (Preußen) am Neuen Pregel (Lipza) südlich von Devau und südöstlich von Kalthof.
Der Name leitet sich vom prußischen "lipe, leipo" (Linde) ab.
politische Einteilung/Zugehörigkeit.
Kirchen
kirchliche Zugehörigkeit
Kirchhöfe/Friedhöfe
Geschichte
Zu Ordenszeiten war Liep ein kleines Fischerdorf. Der Ort wird 1338 als Lipa erwähnt, 1446 als Lieppe, 1785 als Liepe, und erst ab 1802 setzte sich der Name Liep durch. Liep gehörte zum Kirchspiel Löbenicht. Dort, wo die Holzflöße von der Memel über das Kurische Haff oder durch die Gilge, den Großen Friedrichsgraben und die Deime kommend an der Stadtgrenze bei Liep angelandet wurden, errichteten Königsberger Bankiers und Großkaufleute eine Zellulosefabrik. Es stellte sich heraus, dass dieser Standort zwar günstig für die Anfuhr von Holz war, nicht aber für die Belieferung mit Kohle und die Abfuhr der Fertigprodukte. Deshalb wurde 1906/07 im Stadtteil Kosse die "Norddeutsche Zellulose AG" gegründet. Beide Werke exportierten bis England.
1913 wurde in Liep eine der drei wichtigen Pumpstationen für die städtischen Abwässer errichtet. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Fäkalien der Stadt zweimal wöchentlich von Wagen abgeholt und vor den Toren der Stadt auf den Feldern ausgebreitet. Ab 1904 wurde ein etwa 30 Kilometer langer, teils offener Abwasserkanal bis nach Fischhausen gelegt.
1905 wurde Liep in die Stadtgemeinde Königsberg eingegliedert. Nach der Fertigstellung der Eisenbahn wurde Liep als neue Wohnsiedlung attraktiv.
Archive, Bibliotheken
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges
Persönlichkeiten
Vereine
Zufallsfunde
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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