Schlesisches Namenbuch/048: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Renger''' (Görlitz [7] Sagan [2), Rengers (Sagan [1])
'''Renger''' (Görlitz [7] Sagan [2), Rengers (Sagan [1])


Als Taufname in Schlesien nicht begegnend, aber mehrmals in schlesischen Ortsnamen enthalten, also als Lokatorname auf die frühe Siedlungszeit hinweisend: Rengersdorf 1) Kr. Glatz (alt Reyngirsdorph), 2) Kr. Rothenburg/Görlitz, 3) Kr. Lauban, 4) Kr. Sagan; (vgl. Schles. Wb. 484) vgl. auch R-dorf/Niederbayern, R-brunn (Unterfranken), Ortsname Rengers/Württemberg. Der Taufname Reinger (das ist Regin-, Raginger) ist nur in frühen oberdeutschen Quellen des 12. Jahrh. und ganz selten (in sozial gehobenen Kreisen) belegbar, so am Oberrhein: Reingerus de Hasenburch 1141, Rengerus de Granfontana 1136 (Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903) S. 31). Auch als Familienname erst spät: Nickel Renger 1461/62 Görlitz; vgl. Urban von Rengirsdorf 1400 Görlitz.
Als TN. in Schlesien nicht begegnend, aber mehrmals in schlesischen ON. enthalten, also als Lokatorname auf die frühe Siedlungszeit hinweisend: Rengersdorf 1) Kr. Glatz (alt Reyngirsdorph), 2) Kr. Rothenburg/, 3) Kr. Lauban, 4) Kr. Sagan; (vgl. Schles. Wb. 484) vgl. auch R-dorf/Ndrbay., R-brunn (Unterfrk.), ON. Rengers/Württ. Der TN. Reinger (d. i. Regin-, Raginger) ist nur in frühen obd. Quellen des 12. Jh. und ganz selten (in sozial gehobenen Kreisen) belegbar, so am Oberrhein: Reingerus de Hasenburch 1141, Rengerus de Granfontana 1136 (Soc. S. 31). Auch als FN. erst spät: Nickel Renger 1461/62 Görlitz; vgl. Urban von Rengirsdorf 1400 Görlitz.




'''Renker''' (Breslau) ist noch seltenere Nbf., vgl. Ortsname Renkertshausen neben Rengersbrunn in Unterfranken.
'''Renker''' (Breslau) ist noch seltenere Nbf., vgl. ON. Renkertshausen neben Rengersbrunn in Unterfranken.


Lautlich vgl. Weinhold, Grammatik 212. Am Oberrhein steht a. 1288 Renker einmal für Re(i)nher! (Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903) S. 31). Familienname: (Siffrid) Renker 1303 Erbvogt v. Löwenberg (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 16); Hannos R. = H. Renkel 1390/92 Breslau; Henricus Renkeri 1391 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4).
Lautlich vgl. Weinhold, Grammatik 212. Am Oberrhein steht a. 1288 Renker einmal für Re(i)nher! (Soc. S. 31). FN.: (Siffrid) Renker 1303 Erbvogt v. Löwenberg (Cod. 16); Hannos R. = H. Renkel 1390/92 Breslau; Henricus Renkeri 1391 (Cod. 4).




'''Rudolph''' (Görlitz [58] Liegnitz [30] Grünberg [9] Sagan [7] Neisse Neustadt Beuthen [7] Oppeln [4]), selten -olf (Beuthen [13] Oppeln[6] usw.).  
'''Rudolph''' (Görlitz [58] Liegnitz [30] Grünberg [9] Sagan [7] Neisse Neustadt Beuthen [7] Oppeln [4]), selten -olf (Beuthen [13] Oppeln[6] usw.).  


Alter Herzogs- und Königsname, am beliebtesten auf alemannischem Boden; dann durch König Rudolf von Habsburg (gest. 1291) in Österreich, Böhmen und Ostmitteldeutschland verbreitet; schlesischer und sächsischer Herzogsname. Auch die mehrfachen Ortsnamen Rudelsdorf in Schlesien, Böhmen, Sachsen lauteten amtlich ursprünglich Rudolfsdorf; bei Rudolphswaldau (Kr. Waldenburg) hat die Amtsstube die Mundartform Rudilswalde (so 1399) verdrängt. Die Ortsnamen zeugen von Lokatoren dieses Namens, volkstümlich ist er in Schlesien nie gewesen, schon im 14. Jahrh. kaum noch anzutreffen; deshalb auch keine heimische Kurz- od. Koseform dazu! Denn Rüdel (= Riedel) gehört zu Rüdiger! Die Häufigkeit des Familiennamens in Görlitz muß auf die sächsischen Kurfürsten R. (15. Jahrh.) zurückgehen. - Belege: Rudolf Truchtlip 1331 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 15); Rudolphus, Abt v. Leubus 1311 (Urkundenbuch Liegnitz, S. 23), Rudeloff herczog in Slezien 1446 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 304). Als Familienname: Johannes Rudolphi 1414 Görlitz; Lorencz Rudolff 1462 Görlitz; Hans Rudolff 1537 Görlitz; Rudolf 14. Jahrh. Breslau; Liwing Rudolf 1311 Neisse.
Alter Herzogs- und Königsname, am beliebtesten auf alemannischem Boden; dann durch König Rudolf von Habsburg (1291) in Österreich, Böhmen und Ostmitteldeutschland verbreitet; schles. und sächs.  Herzogsname. Auch die mehrfachen ON. Rudelsdorf in Schlesien, Böhmen, Sachsen lauteten amtl. ursprünglich Rudolfsdorf; bei Rudolphswaldau (Kr. Waldenburg) hat die Amtsstube die Mundartform Rudilswalde (so 1399) verdrängt. Die ON. zeugen von Lokatoren dieses Namens, volkstümlich ist er in Schlesien nie gewesen, schon im 14. Jh. kaum noch anzutreffen; deshalb auch keine heimische KF. dazu! Denn Rüdel (= Riedel) gehört zu Rüdiger! Die Häufigkeit des FN.'s in Görlitz muß auf die sächs. Kurfürsten R. (15. Jh.) zurückgehen. - Belege: Rudolf Truchtlip 1331 Breslau (Rcht. 15); Rudolphus, Abt v. Leubus 1311 (UB. Liegnitz, S. 23), Rudeloff herczog in Slezien 1446 (Cod. 4, 304). Als FN.: Johannes Rudolphi 1414 Görlitz; Lorencz Rudolff 1462 Görlitz; Hans Rudolff 1537 Görlitz; Rudolf 14. Jh. Breslau; Liwing Rudolf 1311 Neisse.




'''Rücker''' (Liegnitz [9] Görlitz [7] Glatz [7] Hirschberg [16), -t (Görlitz [16] Liegnitz [4] Sagan [5]  Hirschberg [1]).
'''Rücker''' (Liegnitz [9] Görlitz [7] Glatz [7] Hirschberg [16), -t (Görlitz [16] Liegnitz [4] Sagan [5]  Hirschberg [1]).


Hinter diesem Namen verbirgt sich der Markgraf Rüdiger des Nibelungenliedes, wie aus urkundlichen Belegen hervorgeht; vgl. mein Deutsches Namenbuch S. 39 und Nied, Fränk. Familiennamen. Zu dem sekundären t vgl.: Die Ahnen des Dichters Friedrich Rückert schrieben sich noch Rücker. Die Form selber ist nicht in Schlesien entstanden, sondern hessischen Ursprungs, wie auch der Ortsname Rückers (Grafschaft Glatz) dem hessischen Ortsnamen Rückers (1160 Rutchares) b. Fulda entspricht! Im Kr. Fulda auch ein Rückersberg: 980 Ruotgeresberg! Vgl. hierüber Jungandreas, Besiedlung S. 145. Zu vergleichen sind auch die schlesischen Ortsnamen Rückersdorf Kr. Sprottau und bei Friedland (Böhmen), und Ritterswalde/Neisse (1301 Rukerswalde). Vgl. Sudet. Ortsnamen 3,45! - Belege: Jacobus Rukerus 1319 Habelschwerdt = J. Rüker 1335 Glatz; Peschke Rucker 1343 Glatz; Joh. Rücker 1363 Niedersteine/Glatz; Nicolaus Rücker 1375 Glatz; Michel Rucker 1533 Görlitz.
Hinter diesem Namen verbirgt sich der Markgraf Rüdiger des Nibelungenliedes, wie aus urkundlichen Belegen hervorgeht; vgl. mein Deutsches Namenbuch S. 39 und Nied, Fränk. FN. Zu dem sekundären t vgl.: Die Ahnen des Dichters Friedrich Rückert schrieben sich noch Rücker. Die Form selber ist nicht in Schlesien entstanden, sondern hessischen Ursprungs, wie auch der ON. Rückers (Grafschaft Glatz) dem hessischen ON.  Rückers (1160 Rutchares) b. Fulda entspricht! Im Kr. Fulda auch ein Rückersberg: 980 Ruotgeresberg! Vgl. hierüber Jungandreas, Besiedlung S. 145. Zu vergleichen sind auch die schles. ON. Rückersdorf Kr. Sprottau und bei Friedland (Böhmen), und Ritterswalde/Neisse (1301 Rukerswalde). Vgl. Sudet. ON. 3,45! - Belege: Jacobus Rukerus 1319 Habelschwerdt = J. Rüker 1335 Glatz; Peschke Rucker 1343 Glatz; Joh. Rücker 1363 Niedersteine/Glatz; Nicolaus Rücker 1375 Glatz; Michel Rucker 1533 Görlitz.




'''Rüdiger''' (Liegnitz [6] Grünberg [8] Görlitz [11] Sagan [9] Bunzlau [4], sonst selten); '''Riediger''' (Liegnitz [6] Sagan [5] Görlitz [4]), -inger; zsgz. Rüger selten (Hirschberg [10]), meist '''Rieger''' (Görlitz [20] Liegnitz [13] Hirschberg [11] Sagan [7] Glatz [4] Reinerz [4], Ratibor = Neisse = Neustadt oft! Beuthen [14]). Kurz- od. Koseform '''Riedel''' (Liegnitz [59] Görlitz [51] Sagan [27] Glatz [16] Sagan [##l17 Neurode [9] Hirschberg [10] Ratibor oft, Beuthen [31).
'''Rüdiger''' (Liegnitz [6] Grünberg [8] Görlitz [11] Sagan [9] Bunzlau [4], sonst selten); '''Riediger''' (Liegnitz [6] Sagan [5] Görlitz [4]), -inger; zsgz. Rüger selten (Hirschberg [10]), meist '''Rieger''' (Görlitz [20] Liegnitz [13] Hirschberg [11] Sagan [7] Glatz [4] Reinerz [4], Ratibor = Neisse = Neustadt oft! Beuthen [14]). Kurz- od. Koseform '''Riedel''' (Liegnitz [59] Görlitz [51] Sagan [27] Glatz [16] Sagan [##l17 Neurode [9] Hirschberg [10] Ratibor oft, Beuthen [31).


Die Häufigkeit und starke Verbreitung der Koseform Riedel (mit schlesischer Entrundung) zeugt von der einstigen Beliebtheit des Taufnamens und somit auch des „edlen Markgrafen“ Rüdeger aus der Nibelungensage, für deren Verbreitung in Schlesien auch sonst genügend Zeugnisse vorliegen, vgl. unter Geisler, Günther, Gelfert, Seidel (Seifert) usw. Auch in den mehrfachen Ortsnamen Riegers-
Die Häufigkeit und starke Verbreitung der Koseform Riedel (mit schles. Entrundung) zeugt von der einstigen Beliebtheit des Taufnamens und somit auch des „edlen Markgrafen“ Rüdeger aus der Nibelungensage, für deren Verbreitung in Schlesien auch sonst genügend Zeugnisse vorliegen, vgl. unter Geisler, Günther, Gelfert, Seidel (Seifert) usw. Auch in den mehrfachen ON. Riegersdorf

Version vom 20. Oktober 2009, 16:50 Uhr

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Schlesisches Namenbuch
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Renger (Görlitz [7] Sagan [2), Rengers (Sagan [1])

Als TN. in Schlesien nicht begegnend, aber mehrmals in schlesischen ON. enthalten, also als Lokatorname auf die frühe Siedlungszeit hinweisend: Rengersdorf 1) Kr. Glatz (alt Reyngirsdorph), 2) Kr. Rothenburg/Gö, 3) Kr. Lauban, 4) Kr. Sagan; (vgl. Schles. Wb. 484) vgl. auch R-dorf/Ndrbay., R-brunn (Unterfrk.), ON. Rengers/Württ. Der TN. Reinger (d. i. Regin-, Raginger) ist nur in frühen obd. Quellen des 12. Jh. und ganz selten (in sozial gehobenen Kreisen) belegbar, so am Oberrhein: Reingerus de Hasenburch 1141, Rengerus de Granfontana 1136 (Soc. S. 31). Auch als FN. erst spät: Nickel Renger 1461/62 Görlitz; vgl. Urban von Rengirsdorf 1400 Görlitz.


Renker (Breslau) ist noch seltenere Nbf., vgl. ON. Renkertshausen neben Rengersbrunn in Unterfranken.

Lautlich vgl. Weinhold, Grammatik 212. Am Oberrhein steht a. 1288 Renker einmal für Re(i)nher! (Soc. S. 31). FN.: (Siffrid) Renker 1303 Erbvogt v. Löwenberg (Cod. 16); Hannos R. = H. Renkel 1390/92 Breslau; Henricus Renkeri 1391 (Cod. 4).


Rudolph (Görlitz [58] Liegnitz [30] Grünberg [9] Sagan [7] Neisse Neustadt Beuthen [7] Oppeln [4]), selten -olf (Beuthen [13] Oppeln[6] usw.).

Alter Herzogs- und Königsname, am beliebtesten auf alemannischem Boden; dann durch König Rudolf von Habsburg († 1291) in Österreich, Böhmen und Ostmitteldeutschland verbreitet; schles. und sächs. Herzogsname. Auch die mehrfachen ON. Rudelsdorf in Schlesien, Böhmen, Sachsen lauteten amtl. ursprünglich Rudolfsdorf; bei Rudolphswaldau (Kr. Waldenburg) hat die Amtsstube die Mundartform Rudilswalde (so 1399) verdrängt. Die ON. zeugen von Lokatoren dieses Namens, volkstümlich ist er in Schlesien nie gewesen, schon im 14. Jh. kaum noch anzutreffen; deshalb auch keine heimische KF. dazu! Denn Rüdel (= Riedel) gehört zu Rüdiger! Die Häufigkeit des FN.'s in Görlitz muß auf die sächs. Kurfürsten R. (15. Jh.) zurückgehen. - Belege: Rudolf Truchtlip 1331 Breslau (Rcht. 15); Rudolphus, Abt v. Leubus 1311 (UB. Liegnitz, S. 23), Rudeloff herczog in Slezien 1446 (Cod. 4, 304). Als FN.: Johannes Rudolphi 1414 Görlitz; Lorencz Rudolff 1462 Görlitz; Hans Rudolff 1537 Görlitz; Rudolf 14. Jh. Breslau; Liwing Rudolf 1311 Neisse.


Rücker (Liegnitz [9] Görlitz [7] Glatz [7] Hirschberg [16), -t (Görlitz [16] Liegnitz [4] Sagan [5] Hirschberg [1]).

Hinter diesem Namen verbirgt sich der Markgraf Rüdiger des Nibelungenliedes, wie aus urkundlichen Belegen hervorgeht; vgl. mein Deutsches Namenbuch S. 39 und Nied, Fränk. FN. Zu dem sekundären t vgl.: Die Ahnen des Dichters Friedrich Rückert schrieben sich noch Rücker. Die Form selber ist nicht in Schlesien entstanden, sondern hessischen Ursprungs, wie auch der ON. Rückers (Grafschaft Glatz) dem hessischen ON. Rückers (1160 Rutchares) b. Fulda entspricht! Im Kr. Fulda auch ein Rückersberg: 980 Ruotgeresberg! Vgl. hierüber Jungandreas, Besiedlung S. 145. Zu vergleichen sind auch die schles. ON. Rückersdorf Kr. Sprottau und bei Friedland (Böhmen), und Ritterswalde/Neisse (1301 Rukerswalde). Vgl. Sudet. ON. 3,45! - Belege: Jacobus Rukerus 1319 Habelschwerdt = J. Rüker 1335 Glatz; Peschke Rucker 1343 Glatz; Joh. Rücker 1363 Niedersteine/Glatz; Nicolaus Rücker 1375 Glatz; Michel Rucker 1533 Görlitz.


Rüdiger (Liegnitz [6] Grünberg [8] Görlitz [11] Sagan [9] Bunzlau [4], sonst selten); Riediger (Liegnitz [6] Sagan [5] Görlitz [4]), -inger; zsgz. Rüger selten (Hirschberg [10]), meist Rieger (Görlitz [20] Liegnitz [13] Hirschberg [11] Sagan [7] Glatz [4] Reinerz [4], Ratibor = Neisse = Neustadt oft! Beuthen [14]). Kurz- od. Koseform Riedel (Liegnitz [59] Görlitz [51] Sagan [27] Glatz [16] Sagan [##l17 Neurode [9] Hirschberg [10] Ratibor oft, Beuthen [31).

Die Häufigkeit und starke Verbreitung der Koseform Riedel (mit schles. Entrundung) zeugt von der einstigen Beliebtheit des Taufnamens und somit auch des „edlen Markgrafen“ Rüdeger aus der Nibelungensage, für deren Verbreitung in Schlesien auch sonst genügend Zeugnisse vorliegen, vgl. unter Geisler, Günther, Gelfert, Seidel (Seifert) usw. Auch in den mehrfachen ON. Riegersdorf