Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/211: Unterschied zwischen den Versionen
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:Zur Eisenhütte wallte hin | |||
:Mit ihrer Schwester nur | |||
:Die liebliche Gebieterin, | |||
:Sieh', da urplötzlich fuhr | |||
:Ein Trupp von Hunden auf sie los; | |||
:Wie war der Damen Angst so groß! | |||
:Die Bestien waren wie von Sinnen; | |||
:Unmöglich schien es, zu entrinnen. | |||
:Doch jetzt gerannt komnit Fridolin | |||
:Daher. Wen sucht er nur? | |||
:Er folget mit getreuem Sinn | |||
:Der Herrin frischer Spur. | |||
:Schon lockt sie ihn zu sich heran; | |||
:Wie sieht man ihm die Freude an! | |||
:Kein lieb'res Futter kann er schmecken, | |||
:Als ihr das theu're Händchen lecken. | |||
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:Wie stolz tritt er jetzt nebenher, | |||
:Daß er beschützen kann! | |||
:Es weicht der Hunde wüthend Heer, | |||
:Und keiner greift mehr an. | |||
:So geht er mit den Damen fort, | |||
:Und bald sind sie im sich'ren Port. | |||
:Sein Lohn ist Freude ohne Schranken, | |||
:Und wie wird seine Herrin danke» ? | |||
:Glaub' nicht, daß Üa5 ein Träumchen sei, | |||
:Ein Träumchen ohne Sinn! | |||
:Zwar träumet Mancher Mancherlei, | |||
:Und liegt nichts Wahres drin; | |||
:Doch Fridolin ist Dir bekannt, | |||
:Ward er auch nimmer so genannt. | |||
:Von hier nach Wetzlar in der Mitte, | |||
:Nichts aufwärts liegt die Eisenhütte. | |||
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:Auch ward ein feines Netzchen | |||
:Von fchöner Hand gestellt; | |||
:Doch Lina, schon mein Schätzchen, | |||
:Behielt auch jetzt das Feld. | |||
:Leid war mir's für die Blonde, | |||
:Daß ihren Liebesdruck | |||
:Ich nicht erwidern konnte | |||
:Durch den geringsten Muck. | |||
:Du reizendes Vlondinchen, | |||
:Dacht' ich bei ihrem Nah'n, | |||
:das hätte Carolinchen | |||
:Doch nimmermehr gethan! | |||
:Gern will ich dir verzeihen, | |||
:Daß du so gut mir bist; | |||
:Doch kann ich nicht verleihen, | |||
:Was schon nicht niein mehr ist! | |||
:Ein Jahr und fünfzehn Tage | |||
:Hielt ich die Trauerzeit, | |||
:Dann war ich, meine Lage | |||
:Zu ändern, ganz bereit. | |||
:Als ich am Weihnachtsfeste | |||
:Von meiner Predigt sah, | |||
:Stand sie, die Allerbeste, | |||
:Leibhaftig vor mir da. | |||
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:Ich sähe von dem Scheitel | |||
:Vi5 zu den Füßen sie; | |||
:Und doch war Alles eitel, | |||
:Und Trug der Phantasie. | |||
:Ich ging nach meiner Meinung | |||
:Gerade auf sie zu, | |||
:Und weg war die Erscheinung | |||
:Auch in demselben Nu. | |||
:Ich nahm zu meinem Schilde | |||
:Die Predigt nun zur Hand, | |||
:Sogleich das Scheingebilde | |||
:Von Neuem vor mir stand. | |||
:Ich sah es an, und lachte | |||
:Mich selber tüchtig aus; | |||
:Dann sprach ich zu mir sachte: | |||
:„Nein, das ist doch zu kraus!" | |||
:das hast du, liebste Kleine! | |||
:Mir nicht umsonst gethan; | |||
:Nun sollst niit Fleisch und Beine | |||
:Du dich auch zu mir nah'n! | |||
:Kaum war sofort zu Ende | |||
:Mein Feiertagsgeschäft, | |||
:So schrieb ich ihr behende: | |||
:„Wie hast Du mich geäfft! | |||
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Version vom 3. Juli 2008, 16:01 Uhr
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