Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/197: Unterschied zwischen den Versionen

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:Dann mir es immer schiene,
:Als Hab' aus dessen Pracht
:Mir meine Wilhelmine
:Recht freundlich zugelacht!
:So freundlich, als sie sagte
:Mir weiland im Vertrau'n,
:Daß sie sich Hoffnung machte,
:Wie and're junge Frau'n.
 
:Ich küßt' die Freudenkunde
:Mit väterlicher Lust
:Ihr weg vom süßen Munde,
:Und zog sie a» die Brust.
:„Du kannst nicht l«v5>' werden
:„Mir, als du mir schon bist,
:„Und kam' durch dich auf Erden
:„Der Heiland Jesus Christ!
 
:„Doch sollt' in einer Vilte
:„Ich außer dir was fleh'n,
:„Möcht' ich in uns'rer Mitte
:„Dein Bild im Kleinen seh'n!"
:Kein Tag ging uns vorüber,
:Wir pflückten uns im Geh'n,
:Ich ihr Ie-länger-je-lieber,
:Und sie mir Tausendschön.
 
:Die Wochen waren stunden-,
:Quartale tagelang,
:Da Nektar aus dem Spunden
:In hohen Bogen sprang.
:O, wer sich laben könnte
:An diesem Götterwein,
:Bis er sich eingestände,
:Nicht durstig mehr zu sein!
 
:Wer still das Zeitrad halten
:Könnt', wenn's zu eilend geht!
:Wer's lassen könnt' beim Alten,
:Wenn es sein Wunsch ersteht!
:Und Wonnetage inachen,
:Zu einer Ewigkeit!
:Und seines Engels Lachen
:Festhalten in der Zeit!
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:Ja nur ein Einzig Leben
:Aufhalten in dein Raum,
:Um Wirklichkeit zu geben
:Der Seele liebstem Traum!!
:Doch ach! wer sich muß sagen:
:Du hast es nicht gekonnt,
:Der muß sein Bündel tragen
:Wie jener Mann im Mond.
 
:Sein Bündel ist geschmiedet
:An seinen Rücken an,
:Daß er, wie er auch wüthet,
:Es nicht abwerfen kann.
:Und solche Last zu tragen,
:Das ist »nein schweres Amt;
:Da hilft kein Flehn und Klagen,
:Ich bin dazu verdammt.
 
:Als über Centnerschwerc
:Ich in den Armen hielt,
:Da habe ich, auf Ehre,
:Gar keiue Last gefühlt!
:Nun, da ich ledig gehe,
:Trag' ich die schwerste Last.
:Versteh' es, wer's verstehe,
:Und fass' es, wer es faßt.
 
:Daraus erkenn' ich eben
:Und zieh' den sichern Schluß,
:Daß Jeder hier im Leben
:Sein Bündel tragen muß',
:Hätt' ich's, ich trüg's auf Rosen,
:Mein thcures Vündelein;
:Es sollte sich nicht stoßen
:Den Fuß an einen Stein!
 
:Hätt' ich nur Orpheus Leier
:Und seiner Stimme Ton,
:Ich wanderte noch heuer
:Hinab zu Pluto's Thron,
:Und schaute nicht zurücke
:Eh'r nach Eurydice,
:Als ich der Sonne Blicke
:Die Welt erleuchten sah'!
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Version vom 14. Juni 2008, 17:22 Uhr

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Dann mir es immer schiene,
Als Hab' aus dessen Pracht
Mir meine Wilhelmine
Recht freundlich zugelacht!
So freundlich, als sie sagte
Mir weiland im Vertrau'n,
Daß sie sich Hoffnung machte,
Wie and're junge Frau'n.
Ich küßt' die Freudenkunde
Mit väterlicher Lust
Ihr weg vom süßen Munde,
Und zog sie a» die Brust.
„Du kannst nicht l«v5>' werden
„Mir, als du mir schon bist,
„Und kam' durch dich auf Erden
„Der Heiland Jesus Christ!
„Doch sollt' in einer Vilte
„Ich außer dir was fleh'n,
„Möcht' ich in uns'rer Mitte
„Dein Bild im Kleinen seh'n!"
Kein Tag ging uns vorüber,
Wir pflückten uns im Geh'n,
Ich ihr Ie-länger-je-lieber,
Und sie mir Tausendschön.
Die Wochen waren stunden-,
Quartale tagelang,
Da Nektar aus dem Spunden
In hohen Bogen sprang.
O, wer sich laben könnte
An diesem Götterwein,
Bis er sich eingestände,
Nicht durstig mehr zu sein!
Wer still das Zeitrad halten
Könnt', wenn's zu eilend geht!
Wer's lassen könnt' beim Alten,
Wenn es sein Wunsch ersteht!
Und Wonnetage inachen,
Zu einer Ewigkeit!
Und seines Engels Lachen
Festhalten in der Zeit!
Ja nur ein Einzig Leben
Aufhalten in dein Raum,
Um Wirklichkeit zu geben
Der Seele liebstem Traum!!
Doch ach! wer sich muß sagen:
Du hast es nicht gekonnt,
Der muß sein Bündel tragen
Wie jener Mann im Mond.
Sein Bündel ist geschmiedet
An seinen Rücken an,
Daß er, wie er auch wüthet,
Es nicht abwerfen kann.
Und solche Last zu tragen,
Das ist »nein schweres Amt;
Da hilft kein Flehn und Klagen,
Ich bin dazu verdammt.
Als über Centnerschwerc
Ich in den Armen hielt,
Da habe ich, auf Ehre,
Gar keiue Last gefühlt!
Nun, da ich ledig gehe,
Trag' ich die schwerste Last.
Versteh' es, wer's verstehe,
Und fass' es, wer es faßt.
Daraus erkenn' ich eben
Und zieh' den sichern Schluß,
Daß Jeder hier im Leben
Sein Bündel tragen muß',
Hätt' ich's, ich trüg's auf Rosen,
Mein thcures Vündelein;
Es sollte sich nicht stoßen
Den Fuß an einen Stein!
Hätt' ich nur Orpheus Leier
Und seiner Stimme Ton,
Ich wanderte noch heuer
Hinab zu Pluto's Thron,
Und schaute nicht zurücke
Eh'r nach Eurydice,
Als ich der Sonne Blicke
Die Welt erleuchten sah'!