Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/218: Unterschied zwischen den Versionen

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<center> <big>218</big> XIV. Gestaltung der Kirche bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts.</center>
 
 
Sonst finden wir, während allerdings in mehreren Dänischen Stiftern schon um diese Zeit auch auf dem Lande einzelne Klöster entstanden waren, in diesem Zeitraume in dem hier in Betracht kommenden Gebiete noch keine sogenannten Feldklöster, mit alleiniger Ausnahme des Augustiner-Stifts zu Neumünster und des davon ausgegangenen Klosters zu Segeberg, deren bereits im geschichtlichen Zusammenhange erwähnt ist. Ueber die erste Einrichtung derselben ist weniges bekannt, nnd was darüber etwa mitgetheilt werden könnte, soll seinen Platz finden, wenn später ausführlicher von diesen beiden Stiftungen die Rede sein wird, so wie von den übrigen Klöstern, die erst nach der Mitte des zwölften Jahrhunderts entstanden. Vor diesem Zeitpunkte war auch namentlich in der ganzen Schleswiger Diöcese außerhalb der Stadt noch keine klösterliche Stiftung, und die Stiftung des später so ansehnlichen Klosters Lügum, in dem hier in Betracht kommenden Theile des Ripenschen Sprengels, fällt gleichfalls erst in die Zeit nach der Mitte des 12. Jahrhunderts.
 
Die kirchlichen Gebäude waren, wie mehrfach schon gelegentlich erwähnt ist, um diese Zeit mit wenigen Ausnahmen nur noch von Holz aufgeführt. Was über dieselben zu sagen sein möchte, wird gleichfalls für ein späteres eigenes Capitel zu versparen sein, in welchem von der Bauart und Einrichtung der Kirchen die Rede sein wird. Besondere Pracht in der Einrichtung und Ausschmückung konnte sich um diese Zeit noch nicht entwickeln, da meistens die Mittel dafür noch beschränkt waren, und hier zu Lande die Künste noch auf einer sehr niedrigen Stufe standen. Was irgend in dieser Beziehung in Betracht kommen konnte, war das Werk Fremder, die höchstens für einzelne ausgezeichnetere Kirchen, um sie zu bauen und auszuschmücken, ins Land gezogen wurden. Besonders sind es englischen Baumeister, deren die Sage erwähnt, und selbst die Baumaterialien für die einzelnen Kirchen, welche dauerhafter und kunstvoller von Stein erbaut wurden, brachte man aus England herüber nach Dänemark und dem Schleswigschen. Namentlich soll das Blei, womit so viele Kirchen gedeckt waren und zum Theil noch sind, Englischen Ursprungs sein; und die Quadersteine, von welchen manche Kirchen aufgeführt sind, scheinen gleichfalls nicht behauene einheimische Granitsteine, sondern fremde Bruchsteine zu sein. In Holstein sind

Version vom 24. März 2008, 17:06 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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218 XIV. Gestaltung der Kirche bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts.


Sonst finden wir, während allerdings in mehreren Dänischen Stiftern schon um diese Zeit auch auf dem Lande einzelne Klöster entstanden waren, in diesem Zeitraume in dem hier in Betracht kommenden Gebiete noch keine sogenannten Feldklöster, mit alleiniger Ausnahme des Augustiner-Stifts zu Neumünster und des davon ausgegangenen Klosters zu Segeberg, deren bereits im geschichtlichen Zusammenhange erwähnt ist. Ueber die erste Einrichtung derselben ist weniges bekannt, nnd was darüber etwa mitgetheilt werden könnte, soll seinen Platz finden, wenn später ausführlicher von diesen beiden Stiftungen die Rede sein wird, so wie von den übrigen Klöstern, die erst nach der Mitte des zwölften Jahrhunderts entstanden. Vor diesem Zeitpunkte war auch namentlich in der ganzen Schleswiger Diöcese außerhalb der Stadt noch keine klösterliche Stiftung, und die Stiftung des später so ansehnlichen Klosters Lügum, in dem hier in Betracht kommenden Theile des Ripenschen Sprengels, fällt gleichfalls erst in die Zeit nach der Mitte des 12. Jahrhunderts.

Die kirchlichen Gebäude waren, wie mehrfach schon gelegentlich erwähnt ist, um diese Zeit mit wenigen Ausnahmen nur noch von Holz aufgeführt. Was über dieselben zu sagen sein möchte, wird gleichfalls für ein späteres eigenes Capitel zu versparen sein, in welchem von der Bauart und Einrichtung der Kirchen die Rede sein wird. Besondere Pracht in der Einrichtung und Ausschmückung konnte sich um diese Zeit noch nicht entwickeln, da meistens die Mittel dafür noch beschränkt waren, und hier zu Lande die Künste noch auf einer sehr niedrigen Stufe standen. Was irgend in dieser Beziehung in Betracht kommen konnte, war das Werk Fremder, die höchstens für einzelne ausgezeichnetere Kirchen, um sie zu bauen und auszuschmücken, ins Land gezogen wurden. Besonders sind es englischen Baumeister, deren die Sage erwähnt, und selbst die Baumaterialien für die einzelnen Kirchen, welche dauerhafter und kunstvoller von Stein erbaut wurden, brachte man aus England herüber nach Dänemark und dem Schleswigschen. Namentlich soll das Blei, womit so viele Kirchen gedeckt waren und zum Theil noch sind, Englischen Ursprungs sein; und die Quadersteine, von welchen manche Kirchen aufgeführt sind, scheinen gleichfalls nicht behauene einheimische Granitsteine, sondern fremde Bruchsteine zu sein. In Holstein sind