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Version vom 29. Juli 2005, 14:25 Uhr
Geschichte
Als die landesherrliche Hoheit des Erzbischofs von Köln, Herzog von Westfalen, durch die Säkularisation (1802/03) endete, blieb das Vest Recklinghausen als Territorium bestehen.
Am 26.11.1802 wurde das bis dahin kurkölnische Vest Recklinghausen auf Beschluss des Reichsdeputationshauptausschusses durch den Herzog Ludwig Engelbert von Arenberg in Besitz genommen. Zum Vest erhielt das Haus Arenberg auch noch aus dem Besitz des Hochstiftes Münster das Amt Meppen. Am 13.08.1806 kam durch die Rheinbundakte das von Croysche Amt Dülmen und das Münstersche Amt Meppen als Ersatz für sein angestammtes Herzogtum, das wie die anderen linksrheinischen zum Reich gehörenden Gebiete durch den Frieden von Luneville (1801) an Frankreich gefallen war. dazu.
Durch französischen Senatskonsult v. 13.12.1810 kamen Meppen und der größte Teil Dülmens an das Kaiserreich Frankreich. Das Dekret Napoleons vom 22.01.1811 vereinigte das Vest Recklinghausen und den Rest Dülmens mit dem zum Großherzogtum Berg (1811-1814), das von Napoleon für seinen minderjährigen Neffen regiert wurde. .
Nach der Schlacht bei Leipzig 1813 nahm Preußen von dem Land Besitz. Endgültig zugesprochen wurde es ihm auf dem Wiener Kongreß. Preußen bildete aus dem Vest und der ehemaligen Herrlichkeit Lembeck]] am 10. August 1816 den Kreis Recklinghausen. So blieb die Einheit des Vestes in der Verwaltung gewahrt. Zur Herrlichkeit Lembeck gehörten die Kirchspiele Altschermbeck, Erle, Hervest, Holsterhausen, Lembeck, Rhade und Wulfen. Zum Kreis gehörten auch die Städte Recklinghausen und Dorsten sowie 28 Landgemeinden mit insgesamt 38.000 Einwohnern.
Als aber seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts der Bergbau weiter nach Norden, bis in das Emschergebiet vorgedrungen, und bisherige Dörfer oder Landstädte zu Industrieorten oder gar Großstädten geworden waren, da mußte eine neue kommunalpolitische Ordnung erfolgen. Recklinghausen wurde (1901) kreisfreie Stadt.
Auch Buer wurde nach einem Jahrzehnt (1912) kreisfrei und 1928 mit Gelsenkirchen zu einer Stadt vereint. In demselben Jahre wurde das zum Vest gehörende Amt Horst der Stadt Gelsenkirchen-Buer eingemeindet.
Kreisfrei wurden auch Bottrop (1921), Gladbeck (1921) und Osterfeld (1922). Osterfeld schied 1929 sogar aus der Provinz Westfalen aus, da es mit Oberhausen vereinigt wurde.
Übrig blieb zunächst bei dieser Neuordnung der Landkreis Recklinghausen. Doch zählten die ausgeschiedenen Städte und Orte, obwohl einige von ihnen sogar ihre kommunalpolitische Selbständigkeit verloren haben, in der Heimatpflege und Heimatforschung immer noch zu Vest.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Stadt Haltern hinzu.
Durch das Ruhrgebietsgesetz wurden 1974 Recklinghausen, 1975 Castrop-Rauxel und 1976 Gladbeck dem Kreis Recklinghausen zugeschlagen.
Die Einwohnerzahl für den Kreis Recklinghausen wurde vom Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen zum Stichtag 30. Juni 2004 mit 650.234 angegeben und liegt damit um 1.163 unter der Zahl vom 31. Dezember 2003. Im ersten Halbjahr 2004 ist somit einen Bevölkerungsrückgang von 0,18 % zu verzeichnen. Während die Städte Haltern am See und Dorsten leichte Einwohnerzuwächse verzeichnen konnten, lag der Rückgang in Marl und Herten deutlich über dem Kreisdurchschnitt. Der Kreis Recklinghausen ist heute der Kreis mit der höchsten Einwohnerzahl in der Bundesrepublik Deutschland. Es besteht eine weitere Besonderheit: Dieser Kreis umfaßt keine kleinen Orte und Bauernschaften, sondern 10 bedeutende Industriestädte, nämlich Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Gladbeck, Haltern, Herten, Marl, Oer-Erkenschwick, Recklinghausen und Waltrop.
Quelle u.a.: DER KREIS RECKLINGHAUSEN, Konrad Theiss Verlag Stuttgart
Internetlinks
Webgeschichte: http://www.hoeckmann.de/geschichte/vest.htm
http://www.hamaland-nrw.de/Lembeck-Infos.htm
Geschichtsportal Westfalen: http://www.westfaelische-geschichte.de