Ekkehard Lommel: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(Rahmen nur für den Teil "Biografie")
Zeile 1: Zeile 1:
{| width="100%" cellpadding=10 cellspacing=5 border=0 style="background: #F0F8FF"
{{HEBIB|1=''' <span style="font-variant:small-caps">Lommel</span style>'''
|<big>'''Hessische Biografie'''</big>
|}
 
{| width="100%" cellpadding=10 cellspacing=5 border=0 style="background: #FFFFFF"
|Artikel aus: [[Hessische Familienkunde]], [[Hessische Familienkunde/Band 29|Bd. 29]], Heft 4, 2006
|}
 
{| align=left cellpadding=10 cellspacing=5 border=0 style="background: #F0F8FF"
| valign="top" width="250"  |
''' <span style="font-variant:small-caps">Lommel</span style>'''


Ekkehard
Ekkehard
Zeile 28: Zeile 18:


'''M''' Auguste (Gustel) geb.  <span style="font-variant:small-caps">Schultze</span style>
'''M''' Auguste (Gustel) geb.  <span style="font-variant:small-caps">Schultze</span style>
| style="background: #FFFFFF" |
|2=Artikel aus: [[Hessische Familienkunde]], [[Hessische Familienkunde/Band 29|Bd. 29]], Heft 4, 2006


Ekkehard Lommel war der erste Landrat des [[Kreis Bergstraße|Kreises Bergstraße]] nach dem Zweiten Weltkrieg. Promovierter Jurist und Mitglied der SPD, wurde er am 30. März 1951 zum ersten Landrat im Kreis Bergstraße gewählt und hatte am 19. April 1951 seinen Amtsantritt. 1956 und 1968 wurde er jeweils mit großer Mehrheit wiedergewählt. 1970 war er Mitgründer des Raumordnungsverbandes Rhein-Neckar, 1976 feierte er sein 25jähriges Dienstjubiläum, zum 31. Juli 1976 trat er in den Ruhestand. Seine alle gesellschaftlichen Kreise und Gruppen integrierende, souveräne Führung des Amtes, sein von bewundernswertem preußischen Beamtenethos und tiefer Menschlichkeit geleiteter Aufbau des Kreises Bergstraße brachte ihm den Beinamen des „getreuen Ekkehard“ ein. Als Landrat war er 1951-1980 Kreisvorsitzender des DRK Bergstraße, Gründer und jahrelanger Vorsitzender der Gewässerverbände Weschnitz-Verband und Lauter-Winkelbach-Verband. Sein besonderes Verdienst ist die Gründung des Naturparks Bergstraße-Odenwald als einem der ersten in [[Hessen]]. 1980 war er zudem Gründungsmitglied der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Kreisverband Bergstraße. Seit 1965 war er Mitglied und 1970-2002 Vorstandsvorsitzender Heinrich Schlerf-Stiftung, Wald-Michelbach e.V.
'''Ekkehard Lommel''' war der erste Landrat des [[Kreis Bergstraße|Kreises Bergstraße]] nach dem Zweiten Weltkrieg. Promovierter Jurist und Mitglied der SPD, wurde er am 30. März 1951 zum ersten Landrat im Kreis Bergstraße gewählt und hatte am 19. April 1951 seinen Amtsantritt. 1956 und 1968 wurde er jeweils mit großer Mehrheit wiedergewählt. 1970 war er Mitgründer des Raumordnungsverbandes Rhein-Neckar, 1976 feierte er sein 25jähriges Dienstjubiläum, zum 31. Juli 1976 trat er in den Ruhestand. Seine alle gesellschaftlichen Kreise und Gruppen integrierende, souveräne Führung des Amtes, sein von bewundernswertem preußischen Beamtenethos und tiefer Menschlichkeit geleiteter Aufbau des Kreises Bergstraße brachte ihm den Beinamen des „getreuen Ekkehard“ ein. Als Landrat war er 1951-1980 Kreisvorsitzender des DRK Bergstraße, Gründer und jahrelanger Vorsitzender der Gewässerverbände Weschnitz-Verband und Lauter-Winkelbach-Verband. Sein besonderes Verdienst ist die Gründung des Naturparks Bergstraße-Odenwald als einem der ersten in [[Hessen]]. 1980 war er zudem Gründungsmitglied der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Kreisverband Bergstraße. Seit 1965 war er Mitglied und 1970-2002 Vorstandsvorsitzender Heinrich Schlerf-Stiftung, Wald-Michelbach e.V.


Für seine Verdienste - speziell für Landschafts- und Umweltschutz, denen auch heute und in Zukunft seine Nachfolger und die Landesregierung in besonderer Weise verpflichtet sein sollten - erhielt er am 19. April 1976 die Ehrenplakette des Kreises Bergstraße zum 25jährigen Landratsjubiläum, überreicht in einer Feierstunde am 29. April 1976, am 12. August 1976 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der [[Bundesrepublik Deutschland]] sowie die Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Hessen. Er war seit 2002 Ehrenbürger der Stadt [[Lorsch (Hessen)|Lorsch]], und erhielt 1977 die Heinrich-Heimerich-Plakette des Verbandes Region Rhein-Neckar. 1968 erhielt der durch die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn den van Thienhoven-Preis der Stiftung Freiherr vom Stein in Hamburg und 1971 die Freiherr vom Stein-Plakette des Landes Hessen.
Für seine Verdienste - speziell für Landschafts- und Umweltschutz, denen auch heute und in Zukunft seine Nachfolger und die Landesregierung in besonderer Weise verpflichtet sein sollten - erhielt er am 19. April 1976 die Ehrenplakette des Kreises Bergstraße zum 25jährigen Landratsjubiläum, überreicht in einer Feierstunde am 29. April 1976, am 12. August 1976 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der [[Bundesrepublik Deutschland]] sowie die Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Hessen. Er war seit 2002 Ehrenbürger der Stadt [[Lorsch (Hessen)|Lorsch]], und erhielt 1977 die Heinrich-Heimerich-Plakette des Verbandes Region Rhein-Neckar. 1968 erhielt der durch die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn den van Thienhoven-Preis der Stiftung Freiherr vom Stein in Hamburg und 1971 die Freiherr vom Stein-Plakette des Landes Hessen.
}}




=== Werdegang ===
=== Werdegang ===


* 1920-1930 Volksschule, humanistisches Gymnasium Philippum Weilburg
* 1920-1930 Volksschule, humanistisches Gymnasium Philippum [[Weilburg]]
* 1933-1937 Stud.jur. Gießen, Königsberg i.Pr., 1937 erste juristische Staatsprüfung
* 1933-1937 Stud.jur. [[Gießen]], [[Königsberg i.Pr.]], 1937 erste juristische Staatsprüfung
* 1937-1938 Referendar beim Amtsgericht Weilburg
* 1937-1938 Referendar beim Amtsgericht Weilburg
* 1938      Dr.jur., Universität Gießen
* 1938      Dr.jur., Universität Gießen
* 1938-1939 Regierungsreferendar bei der Regierung in Magdeburg und dem Landratsamt Wernigerode
* 1938-1939 Regierungsreferendar bei der Regierung in [[Magdeburg]] und dem Landratsamt [[Wernigerode]]
* 1939-1941 Wehrdienst, schwere Verwundung
* 1939-1941 Wehrdienst, schwere Verwundung
* 1942-1943 Verwaltungsausbildung in Naumburg a.d.Saale und bei der Regierung in Merseburg
* 1942-1943 Verwaltungsausbildung in [[Naumburg|Naumburg an der Saale]] und bei der Regierung in [[Merseburg]]
* 1943      Große Staatsprüfung, Regierungsassessor
* 1943      Große Staatsprüfung, Regierungsassessor
* Dez. 1944 Regierungsrat, Militärdienst bis zum Kriegsende
* Dez. 1944 Regierungsrat, Militärdienst bis zum Kriegsende
* Juni 1945 Geschäftsführer einer Schwerbeschädigten Produktionsgenossenschaft im Oberlahnkreis
* Juni 1945 Geschäftsführer einer Schwerbeschädigten Produktionsgenossenschaft im [[Oberlahnkreis]]
* 1949-1951 Referent im Hessischen Ministerium des Innern
* 1949-1951 Referent im Hessischen Ministerium des Innern
* 1951-1976 Landrat des Kreises Bergstrasse
* 1951-1976 Landrat des [[Kreis Bergstraße|Kreises Bergstraße]]
* 1963-1965 Präsident des Hessischen Landkreistages
* 1963-1965 Präsident des Hessischen Landkreistages


Zeile 66: Zeile 57:
* Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Best. G 15 Kreisamt Heppenheim.
* Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Best. G 15 Kreisamt Heppenheim.
* Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Best. R 12 P (Biographisches Material) Nr. 3681.
* Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Best. R 12 P (Biographisches Material) Nr. 3681.
* Institut für Personengeschichte, Bensheim: Smlg. Personen und Familien.
* [[Institut für Personengeschichte]], Bensheim: Smlg. Personen und Familien.
* Paul Schnitzer: Verwaltungsbeamte im Kreis Bergstrasse, in: Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse 6, 1973, 44.
* Paul Schnitzer: Verwaltungsbeamte im Kreis Bergstrasse, in: Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse 6, 1973, 44.
* Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse, 39, 2006: Nachruf.
* Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse, 39, 2006: Nachruf.
Zeile 74: Zeile 65:
=== Eltern ===
=== Eltern ===


2 <span style="font-variant:small-caps">Lommel</span>, Heinrich (Henner) Hans, * [[Dillenburg]] 21.6.1881, † gef. Ville sur Tourbe (F) 15.5.1915, OAmtsrichter in Weilburg; verh. 9.10.1912
2 <span style="font-variant:small-caps">Lommel</span>, Heinrich (Henner) Hans, * [[Dillenburg]] 21.6.1881, † gef. Ville sur Tourbe (F) 15.5.1915, OAmtsrichter in [[Weilburg]]; verh. 9.10.1912


3 <span style="font-variant:small-caps">Schultze</span>, Auguste (Gustel), * [[Idstein]] 31.10.1887, † Auerbach 19.4.1977.
3 <span style="font-variant:small-caps">Schultze</span>, Auguste (Gustel), * [[Idstein]] 31.10.1887, † Auerbach 19.4.1977.
Zeile 104: Zeile 95:


15 <span style="font-variant:small-caps">Herdling</span>, Auguste Alexandrine, * Katzenelnbogen 2.5.1840, † ebd. 12.6.1910.
15 <span style="font-variant:small-caps">Herdling</span>, Auguste Alexandrine, * Katzenelnbogen 2.5.1840, † ebd. 12.6.1910.
|}


[[Kategorie:Persönlichkeiten Hessens im Zeitgeschehen|Lommel, Ekkehard]]
[[Kategorie:Persönlichkeiten Hessens im Zeitgeschehen|Lommel, Ekkehard]]
[[Kategorie:Persönlichkeit im Kreis Bergstraße|Lommel, Ekkehard]]
[[Kategorie:Persönlichkeit im Kreis Bergstraße|Lommel, Ekkehard]]

Version vom 13. März 2007, 17:37 Uhr

Vorlage:HEBIB


Werdegang

  • 1920-1930 Volksschule, humanistisches Gymnasium Philippum Weilburg
  • 1933-1937 Stud.jur. Gießen, Königsberg i.Pr., 1937 erste juristische Staatsprüfung
  • 1937-1938 Referendar beim Amtsgericht Weilburg
  • 1938 Dr.jur., Universität Gießen
  • 1938-1939 Regierungsreferendar bei der Regierung in Magdeburg und dem Landratsamt Wernigerode
  • 1939-1941 Wehrdienst, schwere Verwundung
  • 1942-1943 Verwaltungsausbildung in Naumburg an der Saale und bei der Regierung in Merseburg
  • 1943 Große Staatsprüfung, Regierungsassessor
  • Dez. 1944 Regierungsrat, Militärdienst bis zum Kriegsende
  • Juni 1945 Geschäftsführer einer Schwerbeschädigten Produktionsgenossenschaft im Oberlahnkreis
  • 1949-1951 Referent im Hessischen Ministerium des Innern
  • 1951-1976 Landrat des Kreises Bergstraße
  • 1963-1965 Präsident des Hessischen Landkreistages

Nachlass/Publikationen

  • Teilnachlaß im Kreisarchiv Bergstraße, Heppenheim.
  • Ekkehard Lommel: Vom Sinn und Wert der Heimatgeschichte, in: Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse 10, 1977, S. 5-12.
  • Ekkehard Lommel & Erich Tautz: Fast ein hessischer Maikäferkrieg (1896), in: Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse 35, 2002, S. 247-250.
  • Vgl. Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse, 39, 2006: Nachruf.

Portrait

Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse, Bd. 39, 2006.

Quellen/Literatur

  • Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Best. G 15 Kreisamt Heppenheim.
  • Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Best. R 12 P (Biographisches Material) Nr. 3681.
  • Institut für Personengeschichte, Bensheim: Smlg. Personen und Familien.
  • Paul Schnitzer: Verwaltungsbeamte im Kreis Bergstrasse, in: Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse 6, 1973, 44.
  • Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse, 39, 2006: Nachruf.

Ahnentafel/Verwandtschaft

Eltern

2 Lommel, Heinrich (Henner) Hans, * Dillenburg 21.6.1881, † gef. Ville sur Tourbe (F) 15.5.1915, OAmtsrichter in Weilburg; verh. 9.10.1912

3 Schultze, Auguste (Gustel), * Idstein 31.10.1887, † Auerbach 19.4.1977.

Großeltern

4 Lommel, Johann Heinrich, † Nieder-Ursel 1885, Pfr. in Hirzenhain, Nieder-Ursel; verh.

5 Jung, Katharina.

Kinder:
a. Heinrich, = 2.
b. Hans, * Hirzenhain 14.6.1874, † Bad Nauheim 27.10.1939, Dr.med., Landrat in Usingen.
c. Wilhelm, * 1877, Apotheker.

6 Schultze, August, * Atzendorf 18.1.1852, † Weilburg 18.1.1924, Katasterdirektor in Weilburg; verh. 24.9.1885

7 Bremser, Mathilde, * Katzenelnbogen 10.1.1865, † Weilburg 10.10.1928.

Urgroßeltern

8 Lommel, Karl, * Bad Homburg 1814, † Wiesbaden 1894, Geh.RegR.; verh.

9 Hofmann, T.d. RegR. in Wiesbaden.

14 Bremser, Johann Peter, * Martenroth 6.1.1838, † Katzenelnbogen 14.7.1911, Brauer, Gastwirt in Katzenelnbogen; verh. 30.10.1862

15 Herdling, Auguste Alexandrine, * Katzenelnbogen 2.5.1840, † ebd. 12.6.1910.