Greiffenberg (Angermünde): Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 130: Zeile 130:


===[[Reformation]]===
===[[Reformation]]===
* [[Prediger]] vom Schloßherrn als Gutsherrn bestellt. Flialen Günterberg, Bruchhagen, Görlsdorf, früher auch Steinhövel.
* 1652 umfaßte die [[Präpositur]] Greiffenberg 8 Pfarren.
* [[Prediger]] vom Schloßherrn als Gutsherrn bestellt. Filialen 1939 nur noch Günterberg, Bruchhagen, Görlsdorf, früher auch Steinhövel.


===Bekenntnisse===
===Bekenntnisse===

Version vom 10. Februar 2021, 05:01 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Brandenburg > Landkreis Uckermark > Stadt Angermünde > Ortsteil Ortsteil Greiffenberg

Schloß Greiffenberg, Uckermark vor 1908

Früherwähnung

Name

  • Griffenberg, Gryfenberg, Gryppenberg

Landschaftslage

Talsandinsel als Bodenwelle von Südwest nach Nordost im Niederungsgebiet der Gernitz, eines Nebenarms der Welse, am Übergang der Straße AngermündePrenzlau. Höhe 40 Meter über NN.

Ortsursprung

Burg auf Hügel in ber Sumpfniederung an Nordostecke der Bodenwelle, und Burgflecken sicher in pommernscher Zeit, vor 1250 vorhanden.

Stadtgründung

Greiffenberg als civitas im Besitz des Ritters Johan de Grifenberg, dessen Vorfahren, vermutlich als Lokatoren, dort schon ein Hospital gegründet hatten, 1261 genannt.

Zur Zeit des Herzogs Barnim (1219-1227) von Pommern zur bemauerten Stadt geworden, welche Herzog Wartislaw III. (1219-1264) mit Lübecker Stadtrecht versah und mit 100 Hufen Land ausstattete.[1]

1349 erlaubte Herzog Barnim III. (1345-1368) von Pommern-Stettin den Rittern von Gryphenberg, eine neue Stadt auf dem Werder vor ihrem Haus anzulegen und zu bemauern, mit Stadtrecht, Märkten und Marktzoll, wie vormals. Später stets als opidium oder „Stetlein“ bezeichnet. 1922 gab Greiffenberg das Stadtrecht auf und wurde als Landgemeinde geführt, erhielt jedoch 1935 das Recht sich als Stadt zu bezeichnen.[2]

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Keine städtische Planung der neuen Stadt, eher großes Straßendorf. Eine fast 1 ½ km lange Straße (Bteite und Burgstraße) gleichlaufend zur Sternitz, von Nordwesten nach Osten gebogen, von der sich eine nach Nordosten abgabelt und auf die von Süden die Straße von Angermünde stößt. Die neue Stadt Greiffenberg hatte keine Mauern, nur 3 Tore, das Angermünder, Prenzlauer und Templiner, davon 1939 nichts erhalten.

Gebäude

Kein Marktplatz oder Rathaus, erst 1860 ein Bürgerhaus für die Verwaltung und Schule erworben. Die Kirche am Nordrand an höchster Stelle wurde 1561 durch ein Gewitter beschädigt und 1723-24 neu erbaut. Das alte sehr feste Schloß war 1712 nicht mehr bewohnt, aber noch größtenteils erhalten, 1839 bis auf 2 Turmruinen verschwunden. Dabei das neue Gutshaus. Westlich das herrschaftliche Vorwerk Obergreiffenberg, Kolonie „Zolldamm“ am Dammweg nach Süden. 1373 fünf Rittersitze im Städtchen mit 19 Hufen.

Wohnhäuser

1730: 57 Häuser; 1750: 77; 1800: 105, darunter 1 massives; 1850: 135 Häuser; 1851: 148; 1861: 148; 1905: 132 und 1925: 155 Häuser.

Bevölkerung

Einwohner

1730: 358 Einwohner (E.); 1750: 564 E.; 1780: 648 E.; 1800: 790 E.; 1816: 965 E.; 1840: 1.196 E.; 1850: 1.371 E.; 1885: 1.416 E.; 1890: 1.337 E.; 1900: 1.237 E.; 1910: 1.093 E.; 1925: 1.223 E.; 1933: 1.191 Einwohner.

Greiffenberg wurde 1638 verwüstet und verlassen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg nur 10 Familien in 9 Wohnhäusern ansässig. 1687 nur 2 Bauern- und 7 Kossätenstätten besetzt, 22 Stätten verwüstet

Bevölkerungsverzeichnisse

Sozialstruktur im Industriezeitalter

Wirtschaft

Landwirtschaft

Um 1652 liegen um Greiffenberg viele Äcker, aber diese sind in Folge des Dreißigjährigen Krieges von Heide bewachsen. Diese fruchtbaren Böden mussten eigentlich wieder kultiviert werden. 1939 noch wenig Acker- und Wiesenfelder, doch die Böden ziemlich fruchtbar.

Handel

In der Stadt wurden vor dem Niedergang drei Jahrmärkte abgehalten:

  • Donnerstags nach Invocavit (Fastensonntag)
  • Himmelfahrt (39 Tage nach Ostersonntag, daher immer Donnerstags)
  • Sonntags nach Galli (Sonntags nach St. Gallus, dem 16. Oktober, nach Einbringung der Ernte)

Viehmärkte fanden jeden Mittmoch nach Invocavit (Fastensonntag) bis Ostern in der Fastenzeit statt, ebenso zwei Tage vor Himmelfahrt und auf dem Laurentitag (10. August), welcher aber auf Egidii (St. Gilgentag, auch Ägidiustag (1. September) verlegt worden war.

1716 noch 2 Jahrmärkte bewilligt, später 3 Krammärkte mit wenig Verkehr.

Gewerbe

1375 nur 4, um 1800 5 Ackerbürger in der Stadt. Brau- und Brennereigerechtigkeit hatte die Gutsherrschaft. Wesentlich war Tabakbau, Strohhutverfertigung und namentlich Töpferei hier ein sehr altes Gewerbe, dessen Geschirrwaren aus Mürower Ton zeitlich weithin geschätzt wurde.

Gewerblich litt Greiffenberg unter der Nähe von Angermünde (9 km), welches zeitweise (so 1803) das Gewerbe hier eimschränken wollte.

  • 1830 wurde eine Erbholländermühle durch den in Greiffenberg ansässigen Mühlenbaumeister Stechow erbaut, Bauherr war der Greiffenberger Müller- und Bäckermeister Bernhard Heide.

Verkehrswesen

Bahnhof der Eisenbahnlinie AngermündePrenzlau seit 1863 etwa 3 km vor der Stadt.

Verwaltumg

Rat

1375 1 Schulze und consules, 1466 Bürgermeister und Ratsmänner erwähnt. Um 1800 gab es längst keinen Stadtrat mehr, die Herrschaft übte Greiffenberg durch einen Justitiar, Polizei durch einen Sekretär, mit Zuziehung von Stadtdeputierten. Seit 1809 Magistrat und Stadtverordnete. Diese wurden bis 1855 von der Gutsherrschaft ernannt.

Gerichtsbarkeit

Die Gutsherrschaft verfügte bis 1874 über die Polizeiverwaltung und das patrimoniale Stadtgericht. bis 1849. 1939 Amtsgericht Angermünde

Landesherrschaft

Standesherren

Standesherren bis nach 1447 die von Greiffenberg

  • 1473-1803 die von Sparr
  • 1808 die von Wedel-Parlow
  • später die von Greiffenberg-Nedern, bereits Besitzer von Obergreiffenberg

Kriegswesen

Landvogtei

Stadt und Ritterschaft waren einer Landvogtei zur Landfolge verpflichtet:

DDR-Zeit

  • 1945 ....

Entwicklung nach 1990

Siegel, Wappen, Fahne

Greiffenberg-Wap.jpg Beschreibung:

Wappen:1890 neu geschaffen: In Silber auf grünem Dreiberg nach links schreitender schwarzer Greif mit roter Bewehrung, in der rechten Kralle Aststück mit 3 grünen Eichenblättern haltend

Siegel Siegel von 1802 zeigt ein freiherrliches Wappen der Familie von Sparr.

Finanzwesen

Steuern

Der Schlossherrschaft als Grundherrschaft zu Abgaben und Diensten verpflichtet, keine eigene Kämmereiverwaltung vor 1809. Staatliche Akzise.

Stadtgebiet

Feldmark klein, 1375 insgesamt 50 Hufen, davon 20 Hufen im Besitz von 4 Ackerbürgern, 26 Ritterhufen und 4 Pfarrhufen.

  • 1850 nur 1.465 Morgen, davon 1.021 Äcker, 372 Wiesen, kein Wald
  • 1905 559 ha

1928 die Gutsbezirke Obergreiffenberg, Peetzig (mit Bahnhof Greiffenberg), Siebershof (1905 mit 240 Einwohnern), 1939 größtenteils eingemeindet, dadiurch 1.476 ha, Das Schloßgut kam an Günterberg.

1935 Obergreiffenberg mit 22 Siedlerstellen aufgeteilt, Siedlung von 10 Doppelhäusern am Weg zum Bahnhof 1939 begonnen.

Kirchenwesen

Bistümer im Mittelalter

Reformation

  • 1652 umfaßte die Präpositur Greiffenberg 8 Pfarren.
  • Prediger vom Schloßherrn als Gutsherrn bestellt. Filialen 1939 nur noch Günterberg, Bruchhagen, Görlsdorf, früher auch Steinhövel.

Bekenntnisse

Katholisch: 1905: 12 Köpfe; 1928: 23 Köpfe.

Juden

  • 1801: 7 Gläubige; 1850: 44; 1856: 65 Gläubige, mit Betsaal; 1905 10; 1928 2 Gläubige.

Bildungswesen

Die Ortsschule versahen um 1800 Kantor, Organist, Küster. 1939 Volksschule

Stadtgeschichte

Quellen

  • Riedel , A. F.: Codex Diplomaticus Brandenburgensis (CDB) A XIII

Darstellungen

  • Kunstdenkmäler des Kreises Angermünde (1929)

Archiv

  • Archiv 1939 im Greiffenberger Stadthaus
  • Archiv 1939 Gräflich Nedernsches im Schloß

Fußnoten

  1. Quelle: Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomerania (1652)]
  2. Quelle: Deutsches Städtebuch / hrsg. von Erich Keyser, Bd.1 (1939)
  3. Quelle: Hic Leones

Internetlinks

Offizielle Internetseiten von Greiffenberg (Angermünde)

Weitere Internetseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Daten aus dem Genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>GREER1JO63XC</gov>