Amtsgericht Borken: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahre 1879 '''erhielt Borken das [[Amtsgericht Borken]]''', das '''Gerichtstage in Groß Reken''' abhielt. In den Jahren 1901/02 wurde an der Raesfelderstraße Nr. 12 ein neues justizeigenes Geschäfts- und Gefängnisgebäude errichtet, welches am 01.10.1902 bezogen wurde. Bis zum 01.06.1939 war im Gerichtegebäude auch das Katasteramt untergebracht. | Im Jahre 1879 '''erhielt Borken das [[Amtsgericht Borken]]''', das '''Gerichtstage in Groß Reken''' abhielt. In den Jahren 1901/02 wurde an der Raesfelderstraße Nr. 12 ein neues justizeigenes Geschäfts- und Gefängnisgebäude errichtet, welches am 01.10.1902 bezogen wurde. Bis zum 01.06.1939 war im Gerichtegebäude auch das Katasteramt untergebracht. | ||
Der Gefängnisflügel beeinträchtigte mit seiner übermässig hohen und weit ausgedehnten Brandmauer zum unbebauten Nachbargrundstück hin das Stadtbild in seiner näheren und weiteren Umgebung sehr stark. Diesem Übelstand wurde 1938 durch Errichtung eines Satteldaches anstelle des vorherigen Pultdaches in etwa abgeholfen. <ref name="Oppenheim"/> | Der Gefängnisflügel beeinträchtigte mit seiner übermässig hohen und weit ausgedehnten Brandmauer zum unbebauten Nachbargrundstück hin das Stadtbild in seiner näheren und weiteren Umgebung sehr stark. Diesem Übelstand wurde 1938 durch Errichtung eines Satteldaches anstelle des vorherigen Pultdaches in etwa abgeholfen. <ref name="Oppenheim">'''Quelle:''' Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)</ref> | ||
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Version vom 17. Februar 2016, 16:43 Uhr
Amtsgericht Borken, Gerichtswesen im Münsterland: In oft kurzen Zeitabschnitten erlebten wir im Münsterland unterschiedliche, oft gegensätzliche politische Systeme: Feudalismus, Einzug der Moderne unter Napoleon, preußisches Kaiserreich, Weimar, NS-Staat, Besatzungsregime die Bundesrepublik. Dabei wurden Rechtsordnungen wie Wäschestücke gewechselt. Was blieb waren die Juristen und nahezu sämtliche Führungsstäbe des jeweiligen Systems, auch auf der regionalen Ebene.
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Borken (Kreis Borken) > Stadtgericht Borken
Zeitschiene nach 1802
Französische Zeit
Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.
- 1812 Mairie Borken im Friedensgericht Kanton Borken [1]
Preußische Gerichtsbarkeit
Im Jahre 1815 wurde Borken Sitz eines Land- und Stadtgerichts. Untergebracht war es in dem um 1500 erbauten städtischen Rathaus, welchesw 1825 für diesen Zweck umgebaut wurde. Das Gefängnis befand sich in einem anderen städtischen Gebäude, das unentgeltlich zur Vorfügung gestellt war.
Im Jahre 1849 wurde das Gericht in den Kreisgerichtsbezirk Borken ungewandelt, das einige Gerichtskommissionen in Bocholt unterhielt. Zum 01.01.1876 wurde das Kreisgericht Borken aufgehoben und als ständige Gerichtsdeputation dem Kreisgericht in Coesfeld angegliedert. Gerichtstage wurden abgehalten in Anholt und Groß Reken. Das Kreisgericht war ebenfalls im Rathaus untergebracht, des 1850 nochmals umgebaut wurde, indem nach Süden eine fünfte Achse eingebaut, die Fenster vergrössert und ein Walmdach mit Giebel aufgebracht wurden.
Im Jahre 1879 erhielt Borken das Amtsgericht Borken, das Gerichtstage in Groß Reken abhielt. In den Jahren 1901/02 wurde an der Raesfelderstraße Nr. 12 ein neues justizeigenes Geschäfts- und Gefängnisgebäude errichtet, welches am 01.10.1902 bezogen wurde. Bis zum 01.06.1939 war im Gerichtegebäude auch das Katasteramt untergebracht.
Der Gefängnisflügel beeinträchtigte mit seiner übermässig hohen und weit ausgedehnten Brandmauer zum unbebauten Nachbargrundstück hin das Stadtbild in seiner näheren und weiteren Umgebung sehr stark. Diesem Übelstand wurde 1938 durch Errichtung eines Satteldaches anstelle des vorherigen Pultdaches in etwa abgeholfen. [2]
Preußisches Provinzialrecht
- Provinzialrecht des Fürstenthums Münster und ehemaliger Besitzungen der Standesherren, imgleichen der Grafschaft Steinfurt und der Herrschaften Anholt und Gehmen[3]
Land- und Stadtgericht Borken
- Direktor: Heitmann (1815-1817)
- Land- und Stadtrichter: Ass. Rotering (1815-1830)
- Land- und Stadtrichter: Langenberg (1815-1818)
- Land- und Stadtrichter: Ass. Hosius (1815-1819)
- Land- und Stadtrichter: Wocke (1818/1819)
- Land- und Stadtrichter: Ass. Schindler (1819/1820)
- Land- und Stadtrichter: Ass. Vogelsang (1820-1831)
- Land- und Stadtrichter: Ass. Ferd. Meyer (1831-?)
- Land- und Stadtrichter: OLGAss. Schmidt (1836-1839)
- Land- und Stadtrichter: OLGAss. Uedinck (1839><1842)
- Land- und Stadtrichter: OLGAss. Rotering (1839-1849)
- Land- und Stadtrichter: OLGAss. Windhorst (1841><1833)
- Land- und Stadtrichter: OLGAss. Heitmann (1843-1844)
- Land- und Stadtrichter: OLGAss. Winkelmann (1843-1844)
Kreisgericht Borken
- Direktor: Heitmann (1849-1858)
- Direktor: Schmidt (1858-1879)
- Kreisgerichtsrat: Wenner (1849-1869)
- Kreisgerichtsrat: Callenberg (1849-1851)
- Kreisgerichtsrat: Röer (1849/1850)
- Kreisgerichtsrat: Braunstein (1849-1873)
- Kreisgerichtsrat: Rotering (1849-1864)
- Kreisgerichtsrat: Reigers (1849-1875)
- Kreisgerichtsrat: Caspers (1864-1869)
- Kreisgerichtsrat: Kayser (1869-1875)
- Kreisgerichtsrat: Boel (1869-1875)
- Kreisgerichtsrat: Zumloh (1874/1875)
Kreisgerichtskommission Borken
- Kreisgerichtskommission Borken: Kayser (1876-1879)
- Kreisgerichtskommission Borken: Dirigent Alffers (1876-1879)
Ahaus | Ahlen | Beckum | Bocholt | Borken | Coesfeld | Dülmen | Gronau | Ibbenbüren | Lüdinghausen | Münster | Rheine | Steinfurt | Tecklenburg | Warendorf
Amtsgericht Borken
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Boele (1879-1905)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Zumloh (1879-1890)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Vogelsang (1890-1924)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Bispink (1905-1923)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Franz Buchholtz (1922-1934)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Wilh. Boele (1923-1929)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Stiewe (1920-1938)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Kubisch (1934-1947)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: OAR Lenze (1938-1942, 1947-1953)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Johanni (1942-1945)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Kauschke (1947-?)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Luiken (1955-?)
Archiv
- Friedensgericht Borken: Landesarchiv NRW Abt. Westfalen, Kaiserreich Frankreich/ Friedensgerichte/Friedensgericht Borken.
- Umfang: 2 Aktenstücke, Gerichtsprotokoll [4]
- Land- und Stadtgericht Borken, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit: 1785-1849; Inhalt: Erb- und Vormundschaftssachen, Gemeinheitsteilungen, Zivilprozesse, Testamente. Umfang: 11 Akten (5 Kartons), Findbuch Q 316.
- Kreisgericht Borken, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit : 1844-1879; Umfang : 50 Akten (2 Kartons), Findbücher Q 411 (Kreisgericht) und Q 411t (Testamtente).
- Amtsgericht Borken Bestandsgeschichte:
- Umfang : 20.577 Akten (2482 Kartons), Findbuch Q 513 (Amtsgericht) und Findbuch Q 513g (Grundakten).
Grundbücher
- Grundbuchamt Borken: Bisher übernommen wurden ausschließlich Grundbücher aus der Zeit vor Einführung des losen Grundbuches ca. 1960/1970.
Fußnoten
- ↑ Quelle: Almanach des Lippe-Departements für das Jahr 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812.
- ↑ Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
- ↑ Quelle: Schlüter, Clemens August Provinzialrecht des Fürstenthums Münster...- (Leipzig 1829)
- ↑ Quelle: Findbuch Landesarchiv NRW Abt. Westfalen, "Behörden der Übergangszeit 1802-1816"
Bibliografie
Weblinks
Offizielle Webseiten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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