Ortsteil (Verwaltung): Unterschied zwischen den Versionen
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===Baden-Württemberg=== | |||
Ein Ortsteil kann, wie auch eine Gemeinde, auf Antrag der Gemeinde durch die Landesregierung eine Bezeichnung erhalten, ''die auf der geschichtlichen Vergangenheit, der Eigenart oder der heutigen Bedeutung''. Die Bezeichnung "Stadt" ist allerdings nur für Gemeinden, nicht für Ortsteile möglich. Darüberhinaus ist die Benennung von Ortsteilen Sache der Gemeinde.<ref>[http://www.jura.uni-osnabrueck.de/institut/jkr/kommunalrecht/gobawu.pdf Gemeindeordnung für Baden-Württemberg in der Fassung vom 24. Juli 2000 (GVBl. S. 582), zuletzt geändert durch Gesetz vom 14. Februar 2006 (GVBl. S. 20) § 5. Stand 1. Nov. 2008]</ref> | |||
Ortsteile haben keine eigenen Organe. Aus einem oder mehreren benachbarten Ortsteilen können jedoch [[Ortschaft]]en bzw. [[Gemeindebezirk]]e ([[Stadtbezirk]]e) gebildet werden.<ref>[http://www.jura.uni-osnabrueck.de/institut/jkr/kommunalrecht/gobawu.pdf Gemeindeordnung für Baden-Württemberg in der Fassung vom 24. Juli 2000 (GVBl. S. 582), zuletzt geändert durch Gesetz vom 14. Februar 2006 (GVBl. S. 20) §§ 64, 67-68. Stand 1. Nov. 2008]</ref> | |||
===Brandenburg=== | |||
Ein Ortsteil ist rechtlich unselbständiger Teil der Gemeinde. Ein Ortsteil kann mit Hilfe eines Ortsbeirates und/oder des Ortsbürgermeisters seine Rechte gegenüber der Gemeinde geltend machen. Der Ortsteil wird abgegrenzt gegenüber dem bewohnten '''Gemeindeteil'''. In Ortsteilen kann es selbst bewohnte Gemeindeteile geben. Eine Gemeinde kann auch neben Ortsteilen eigene bewohnte Gemeindeteile haben. Der Begriff der bewohnten Gemeindeteile leitet sich aus § 11 Abs. 3 Gemeindeordnung Brandenburg ab.<ref>Rundschreiben des Ministerium des Innern Brandenburg zur Anwendung des Ortsteilrechtes nach §§ 54ff Gemeindeordnung vom 24. März 2003 [nicht online]</ref> | |||
===Thüringen=== | |||
Laut Gemeindeordnung des Landes<ref>[http://www.jura.uni-osnabrueck.de/institut/jkr/kommunalrecht/gothurin.pdf Thüringer Gemeinde- und Landkreisordnung (Thüringer Kommunalordnung - ThürKO -), in der Fassung der Neubekanntmachung vom 28. Januar 2003 (GVBl. S. 41), zuletzt geändert durch Gesetz vom 23.12.2005 (GVBl. S. 455)] (Stand Juni 2007)</ref> (§ 4) ''können'' Gemeinden ihr Gebiet in '''Ortsteile''' aufteilen. Die Namen der Ortsteile dürfen nur in Verbindung mit dem Namen der Gemeinde verwendet werden. Das zuständige Ministerium oder eine von ihm zu beauftragende Behörde veröffentlicht ein amtliches Gemeindeverzeichnis, in dem die Ortsteile einschließlich der verbindlichen Schreibweise festgehalten sind. Nach § 45 kann für alle oder einzelne Ortsteile eine ''Ortschaftsverfassung'' eingeführt werden. Mehrere benachbarte Ortsteile können zu einer '''[[Ortschaft]]''' zusammengefasst werden. | |||
===Sachsen=== | |||
Der Begriff Gemeindeteil wird in der "Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen" mit dem Begriff Ortsteil synonym verwendet. <ref>SächsGemO § 5 Abs. 4; § 65 Abs. 1, 2</ref> | |||
===DDR=== | |||
Als Ortsteil wurde in der DDR ein Gebiet bezeichnet, in dem mindestens 25 Personen ihren festen Wohnsitz hatten und eine Entfernung von mindestens 500 m Luftlinie zum nächstliegenden Ortsteil vorhanden war.<ref>http://www.statistik.sachsen.de/21/02_01/02_01_definitionenliste.asp</ref> | |||
==[[GOV]]-Objekttyp== | ==[[GOV]]-Objekttyp== | ||
247 - Ortsteil (Verwaltung)- <br /> | 247 - Ortsteil (Verwaltung)- <br /> | ||
siehe: http://gov.genealogy.net/type/list | siehe: http://gov.genealogy.net/type/list | ||
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Version vom 22. Juli 2018, 20:34 Uhr
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hier: Ortsteil (Verwaltung) |
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Der Begriff
Ein Ortsteil ist ein Teil einer Stadt oder Gemeinde. Der Begriff wird regional sehr unterschiedlich verwendet:
a) In etlichen Bundesländern (Baden-Württemberg, Sachsen) sowie füher in der DDR ist bzw. war ein Ortsteil ein Siedlungsojekt, das lediglich einen, eigenen, offiziellen Namen hat, aber keine selbständige Kommune ist und (in seiner Eigenschaft als Ortsteil) auch keine eigene Vertretung hat. Hierfür ist der Objekttyp Ortsteil vorgesehen, und nicht der hier beschriebene Objekttyp Ortsteil (Verwaltung).
b) in anderen Ländern (z.B. Brandenburg und Thüringen) steht "Ortsteil" für ein Verwaltungsobjekt, das einen Ortsbeirat bzw. eine Ortschaftsverfassung hat. Das entsprechende Siedlungsobjekt heißt dagegen in anderen Bundesländern, z.B. in Brandenburg Gemeindeteil (und muss nicht identisch mit Ortsteilen sein).
Für diesen Typ von Ortsteil ist der hier beschriebene Objekttyp Ortsteil (Verwaltung) definiert worden. Da bei Einrichtung dieses Objekttyps bereits eine große Anzahl von Ortsteilen modelliert war, finden sich sehr viele Objekte dieses Typs noch (Stand August 2014) als Ortsteil wieder.
c) auch in nicht offiziellen Zusammenhängen wird häufig von "Ortsteilen" gesprochen, ohne dass es sich um einen offiziellen Ortsteil (wie unter a) oder b) handelt). Richtiger wäre in solchen Fällen oft Wohnplatz, Dorf oder Weiler. Auf keinen Fall jedoch ist dafür der hier der hier beschriebene Objekttyp Ortsteil (Verwaltung) zu verwenden.
Der Sprachgebrauch, der eigentlich durch die jeweiligen Gemeindeordnungen festgelegt ist, wird aber selbst z. B. auf offiziellen Webseiten nicht immer konsequent eingehalten, so die Unterscheidung von Ortsteil und Ortsbezirk(!).
Siehe auch Artikel Gemeindeteil
Einzelne Definitionen
Ortsteil als offizielle Verwaltungseinheit (siehe auch Artikel Gemeindeteil)
Baden-Württemberg
Ein Ortsteil kann, wie auch eine Gemeinde, auf Antrag der Gemeinde durch die Landesregierung eine Bezeichnung erhalten, die auf der geschichtlichen Vergangenheit, der Eigenart oder der heutigen Bedeutung. Die Bezeichnung "Stadt" ist allerdings nur für Gemeinden, nicht für Ortsteile möglich. Darüberhinaus ist die Benennung von Ortsteilen Sache der Gemeinde.[1]
Ortsteile haben keine eigenen Organe. Aus einem oder mehreren benachbarten Ortsteilen können jedoch Ortschaften bzw. Gemeindebezirke (Stadtbezirke) gebildet werden.[2]
Brandenburg
Ein Ortsteil ist rechtlich unselbständiger Teil der Gemeinde. Ein Ortsteil kann mit Hilfe eines Ortsbeirates und/oder des Ortsbürgermeisters seine Rechte gegenüber der Gemeinde geltend machen. Der Ortsteil wird abgegrenzt gegenüber dem bewohnten Gemeindeteil. In Ortsteilen kann es selbst bewohnte Gemeindeteile geben. Eine Gemeinde kann auch neben Ortsteilen eigene bewohnte Gemeindeteile haben. Der Begriff der bewohnten Gemeindeteile leitet sich aus § 11 Abs. 3 Gemeindeordnung Brandenburg ab.[3]
Thüringen
Laut Gemeindeordnung des Landes[4] (§ 4) können Gemeinden ihr Gebiet in Ortsteile aufteilen. Die Namen der Ortsteile dürfen nur in Verbindung mit dem Namen der Gemeinde verwendet werden. Das zuständige Ministerium oder eine von ihm zu beauftragende Behörde veröffentlicht ein amtliches Gemeindeverzeichnis, in dem die Ortsteile einschließlich der verbindlichen Schreibweise festgehalten sind. Nach § 45 kann für alle oder einzelne Ortsteile eine Ortschaftsverfassung eingeführt werden. Mehrere benachbarte Ortsteile können zu einer Ortschaft zusammengefasst werden.
Sachsen
Der Begriff Gemeindeteil wird in der "Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen" mit dem Begriff Ortsteil synonym verwendet. [5]
DDR
Als Ortsteil wurde in der DDR ein Gebiet bezeichnet, in dem mindestens 25 Personen ihren festen Wohnsitz hatten und eine Entfernung von mindestens 500 m Luftlinie zum nächstliegenden Ortsteil vorhanden war.[6]
GOV-Objekttyp
247 - Ortsteil (Verwaltung)-
siehe: http://gov.genealogy.net/type/list
Quicktext
Im GOV-Quicktext schreibt man für das Objekt
ist (auf deu) Ortsteil (Verwaltung),
Eigenschaften
Hierarchie - untergeordnete Objekte/Objekttypen
Am untergeordneten Objekt/Objekttyp steht im GOV-Quicktext:
gehört zu <GOV-Kennung>, ist (auf deu) <GOV-Objekttyp>,
Hierarchie - übergeordnete Objekte/Objekttypen
Am übergeordneten Objekt/Objekttyp steht im GOV-Quicktext:
gehört zu <GOV-Kennung>, ist (auf deu) <GOV-Objekttyp>,
Besonderheiten
Beschreibung der Besonderheiten ...
TEXT: Besonderheiten :TEXT
Ähnliche Objekttypen
- ↑ Gemeindeordnung für Baden-Württemberg in der Fassung vom 24. Juli 2000 (GVBl. S. 582), zuletzt geändert durch Gesetz vom 14. Februar 2006 (GVBl. S. 20) § 5. Stand 1. Nov. 2008
- ↑ Gemeindeordnung für Baden-Württemberg in der Fassung vom 24. Juli 2000 (GVBl. S. 582), zuletzt geändert durch Gesetz vom 14. Februar 2006 (GVBl. S. 20) §§ 64, 67-68. Stand 1. Nov. 2008
- ↑ Rundschreiben des Ministerium des Innern Brandenburg zur Anwendung des Ortsteilrechtes nach §§ 54ff Gemeindeordnung vom 24. März 2003 [nicht online]
- ↑ Thüringer Gemeinde- und Landkreisordnung (Thüringer Kommunalordnung - ThürKO -), in der Fassung der Neubekanntmachung vom 28. Januar 2003 (GVBl. S. 41), zuletzt geändert durch Gesetz vom 23.12.2005 (GVBl. S. 455) (Stand Juni 2007)
- ↑ SächsGemO § 5 Abs. 4; § 65 Abs. 1, 2
- ↑ http://www.statistik.sachsen.de/21/02_01/02_01_definitionenliste.asp