Arnsberg (Hochsauerlandkreis): Unterschied zwischen den Versionen

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== Genealogische und historische Quellen==
== Genealogische und historische Quellen==
=== Genealogische Quellen===
=== Genealogische Quellen===
[[Image:gedenkstätte-kriegsopfer-ar.jpg|thumb|200px|Gedenkstätte]]
'''Dieses Ehrenmal errichtet der Kath. Gesellenverein den im Weltkrieg gefallenen Brüdern.'''
[[Arnsberg_(Hochsauerlandkreis)/Kriegsopfer-Gedenkstätte|Kriegsopfer der Kolpingfamilie]]
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==Zufallsfunde==
==Zufallsfunde==

Version vom 7. Januar 2014, 13:44 Uhr

Arnsberg: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Disambiguation notice Arnsberg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Arnsberg.

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Arnsberg > Hochsauerlandkreis > Arnsberg (Hochsauerlandkreis)

Lokalisierung der Stadt Arnsberg innerhalb des Hochsauerlandkreises

Frühe Erwähnungen

Name

„Arnsberge"; „Arnesberch" 1102; „Arnsberg in pago Hengeren" 1114; „Arnesberg" 116; „Arnesberghe 1213; „Arnesberg" 1223; „Arnisberg" 1253; „Arnesbergensis" 1256.

Stadt Arnsberg

  • die Stadt Arnsberg ist aus zwei Städten zusammengewachsen, die beide 1264 bestanden, wo die alte Stadt erwähnt wird, 1236 oder 1237 wurden die beiden Städte zu einer Gemeinde verbunden.
  • 1238 befreit Graf Gottfried v. Arnsberg das in die Befestigungsanlagen der Stadt Arnsberg einbezogene Kloster Wedinghausen, das an der Seite seines Hofes die Befestigung auf eigene Kosten ausgeführt hat, von allen städtischen Lasten; in dieser Urkunde wird Arnsberg „civitas" genannt.
  • 1259 wurden Arnsberger Bürger zu Bürgern Lübecks aufgenommen.
  • 1261 Bürgermeister Heinrich genannt.
  • 1282 Arnsberger Getreidemaß erwähnt.
  • 1277 Mühle in Arnsberg erwähnt.

Kirche

  • 1207 Johannes plebanus in Armsberg.
  • 1256 „Hinricus de Lare capellanus comitis Arnesbergensis"

Landschaftslage

Arnsberg liegt im Unteren Sauerland (Rhein. Schiefergebirge) 195-250 m hoch am Mittellauf der Ruhr, zwischen den ausgedehnten, bis über 500 m ansteigenden Bergwaldungen des Arnsberger Waldes im Norden (zwischen Ruhr und Möhne) und des 6.000 Morgen großen Arnsberger Stadtwaldes im Süden. Der größere Teil der Stadt erstreckt sich auf dem Mittelstück eines nur 100-200 m breiten, aber nahezu 3 km langen, von der Ruhr in einer mächtigen schmalen Schleife umflossenen Bergrückens (die Altstadt auf dem Schloßberg nahe der Burg in höchster Lage, die Mittelstadt auf einem Sattel des Rückens), während die Neustadt die Talaue und flachen Hänge im 0sten der Schleife auf dem linken Ruhrufer aufgesucht hat. 13 km nördlich der große Möhne - Stausee und etwa gleichweit südwestlich die Sorpetalsperre.

Ortschaftsursprung

Ursprünglich Einzelhöfe, sogenannte „Alte Burg" bei Arnsberg, seit etwa 1060; dann Burgstadt (Bergfeste).

Stadtgründung

1237-38 Verleihung der städt. Freiheit durch Graf Gottfried III. von Arnsberg an die schon vorher befestigte Stadt, nach dem Recht der Stadt Lippstadt. Vergrößerung durch eine „Neue Stadt". Der Graf als Grundherr nennt 1238 „civitatem Arnsberg cum incolis suis liberam".

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Gewachsene Doppelstadt; die Altstadt nahe der Burg (Schloßberg) seit dem 13. Jh., die Neustadt in ihrem Süden und Westen 1238 ff. befestigt mit Ringwall und Graben, bald Mauern. Stadtmauer zwischen den Städten blieb zunächst. Elliptischer Stadtgrundriß mit leiterförmigem Straßennetz; später viereckiger Markt vor dem Glockenturm, dem Stadttor der Alten Stadt, als Erbreiterung der Hauptstraße am niedrig gelegenen Stadtende. Seit 15. Jhdt. Siedlung außerhalb der Mauern (Pfahlbürger); besonders nach 1816 zwischen Steinweg und Abtei Wedinghausen (Regierungsviertel um Neumarkt), seit 1817 jenseits der Ruhr am Brückenplatz neues Stadtviertel („Neustadt") mit regelmäßiger Anlage.

Kupferstich Matthaeus Merian der Ältere 1647: Arnsberg, Altstadt unterhalb der Burg (Schloßberg), Siedlung außerhalb (Pfahlbürger);


Gebäude

Rathaus, 1710 erbaut, nach einem Brande 1840 umgebaut. Stadttore der Altstadt: Schloß-, Oley- und Limpstor, der Neustadt: Mühlentor, Klosterpforte, Vogelspforte und Kaiserpförtchen. Diese, sowie 3 Türme, stehen 1954 noch, die übrigen Stadtbefestigungen 1816 ff. abgebrochen. Burg der Grafen von Arnsberg, später (1368) Schloß der Kurfürsten von Köln, 1575-79 erneuert, dgl. 1654 bis 1663, 1730; 1762 zerstört. Die (Laurentius-) Propsteikirche, ehem. Abteikirche des Klosters Wedinghausen: romanischer Turm etwa 1170, frühgotischer Chor 1253, spätgotische Hallenkirche nach 1350. Stadtkapelle (Georg) in der Oberstadt: Mitte 14. Jhdt., Johann-Nepomuk-Kapelle 1749. Pfarrhaus, ehemalige Prälatur des Abtes, 1666. Klostergebäude Wedinghausen, Prämonstratenser, gegründet vor 1173, aufgehoben 1803. Obere Stadtkirche, kleine Hallenkirche 14. Jhdt., der Glockenturm ist ein mittelalterlicher Befestigungsturm. Ev. Kirche 1825 (Schinkel), Landgericht 1835 und Altes Regierungsgebäude klassizistisch.

Brände

1600 brannte die ganze Stadt nieder, bei der Beschießung des Schlosses 1762: 50 Häuser, 1847 die Altstadt.

Zerstörungen 2. Weltkrieg

Etwa 75 Häuser zerstört; 5.000 qm 2 bis 3% der bebauten Gesamtfläche der Stadt. Bis 1950 50% instandgesetzt.

Bevölkerung

Frühe Einwohnerzahlen

1631-32: Altstadt 98, Neustadt 129 Haushaltungen. 1635: 758 Personen über 12 Jahre, 1759: 805 über 12 Jahre, 1779: 745 über 12 Jahre.

Seuchen

Pest 1567-68, 1625, 1631-32, 1635.

Bevölkerungsverzeichnisse

Abschriften der Mormonen

Suchregister zu Geburten in Alt Arnsberg von 1874-1890 online

Das Register als "Findbuch" enthält ca. 15.000 Einträgen, nennt die Person und verweist auf das jeweilige Urkundenbuch. Suchregister_Geburten_1874-1890_Arnsberg.pdf

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Arnsberg, 1810 - 1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • Arnsberg, 1779 - 1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • Arnsberg, 1817 - 1822 (Juden, Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
  • Arnsberg, 1822 - 1846 (Juden, Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote
  • Arnsberg, 1822 - 1825 (Juden, Landrat) Geburten, Heiraten, Tote
  • Arnsberg, 1822 - 1825 (Juden, Landrat, Gerichtsbez. Müühlheim) Geburten, Heiraten, Tote
  • Arnsberg, 1847 - 1874 (Juden, Gerichtsbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
  • Arnsberg, 1847 - 1874 (Dissidenden, Gerichtsbezirk) Geburten, Heiraten, Tote

Berühmte Personen

  • Fr. A. Sauer, Normallehrer (1765-1839).
  • Geschichtsschreiber Dr. J. S. Seibertz (1788 bis 1871).
  • Maler Prof. Engelbert Seibertz (1813 bis 1905).
  • Dichterin Johanna Baltz (1847-1918).
  • Gebhard Schwermer, geboren Arnsberg 1930, Maler, studierte zunächst an der Düsseldorfer Kunstakademie, schloss dann ein Geschichtsstudium an und war danach 35 Jahre lang als Kunst- und Geschichtslehrer tätig.

Jüngere Einwohnerzahlen

1802: 1.843 Einwohner (E.), 1812:2.585 E., 1818:2.628 E., 1825: 3.130 E., 1843: 4.295 E., 1858: 4.516 E., 1867: 4.621 E., 1871: 4.784 E., 1885: 6.733 E., 1895: 7.786 E., 1905: 9.195 E., 1910: 10.250 E., 1925: 11.791 E., 1933: 12.079 E., 1939: 13.678 E., 1946: 16.675 E., 1950: 18.884 E., 1954: 20.500 Einwohner.

Sprache

Arnsberg hat als Regierungssitz natürlich einen starken Einschlag von hochdeutsch Sprechenden, hält aber in seiner ansässigen Bevölkerung an der niederdeutschen Mundart westfälischer Prägung fest; diese liegt in einem Teil (Arnsberg – Paderborn - Herford), dessen Kennzeichen sind: mi 'mir' und 'mich', Buggen 'bauen', sin `(ich) bin', uch 'euch' (nicht: ink), mägget `(sie) mähen'.

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Im Mittelalter u. a. Bäcker-, Schuster- und Kaufmannsgilden, ferner das Schmiedeamt (durch Waffenherstellung wichtig). Bis zum 19. Jhdt. hauptsächlich Forst- und Landwirtschaft. Löwenbrauerei L. Höynck 1775, Cosacks Papierfabrik 1838, sodann Mühlen, Druckereien und Ziegeleien. Eisenbahnausbesserungswerk1873 bis 1925, Ruhrwerke-Reisholz-Feldmühle (Papiererzeugung) 1900. Im Jahre 1954 bestanden mehrere kleine bis mittlere Industrieunternehmungen: Papierfabrik, 2 Sägewerke (1913 und 1930), 2 Bauunternehmungen (1919 und 1925). 3 Metallwarenfabriken, Textilfabriken, 1 chemische Fabrik 1937. Zunehmender Fremdenverkehr (Luft- und Kneippkurort) seit 1954.

Verkehrseinrichtungen

Infolge seiner mittelalterlichen Schlüsselstellung im Ruhrtal für die alten Verkehrswege Essen – Dortmund – Arnsberg - Kassel und Köln - Hagen – Arnsberg - Paderborn bzw. Kassel, behielt Arnsberg auch um 1954 eine gewisse günstige Lage, obgleich der Hauptverkehr die Stadt um 1954 nur durchläuft. Bahnanschluß 1870 durch die Ruhrtal - Hauptstrecke Hagen -Kassel. Kleinbahn von Arnsberg nach Neheim-Hüsten und Sundern. Arnsberg wird 1954 berührt durch die Fernverkehrsstraßen von Köln bzw. Düsseldorf über Hagen nach Kassel und von Köln bzw. Düsseldorf über Solingen - Remscheid - Lüdenscheid nach Soest. Straßen führen 1954 nach Warstein - Paderborn und nach Sundern - Plettenberg.

Umgebungsbedeutung

Durch Bezirksbehörden, Schulen, Krankenhäuser usw. ist Arnsberg 1954 Mittelpunkt des ganzen östlichen Sauerlandes mit weit über den damaligen Kreis Arnsberg hinausgreifenden Verwaltungsaufgaben.

Verwaltung

Rat

Rat (seit 1238 bekannt) von 12 Mitgliedern, ein jährlich wechselnder Bürgermeister an der Spitze ( proconsul, consul regens). Ursprünglich nur 10 Ratsherren. Neuaufzeichnung der Stadtverfassung 1608: Bürgermeister, Rat, Richtleute und Ausschuß der 4 Ämter. Jedes Amt stellte 2, später 1 Richtmann, die als ihre Vertreter im Rat fungieren; ihnen stand ein Ausschuß von insgesamt 8 Ämtermitgliedern zur Seite. Der „Große Rat" umfaßte je 4 lebenslänglich tätige Bürgermeister und Kämmerer, dazu 4 Ratsverwandte, die jährlich am Tage St. Ursula (21. Okt.) von den Bürgermeistern ernannt wurden; 6 Körherren aus dem Rat wählten jährlich einen consul regens (1608). Die Verwaltung durch den „Kleinen Rat" geführt. Geändert 1805 durch hessische Rats- und Wahlordnung.

Gericht

Stadtgerichtsbarkeit durch Bürgermeister und (Kleinen) Rat ausgeübt.

Freigericht

  • 26.01.1469 Cord van Rusope, der friengraschap to Arnßberghe eyn gehuldeter Frigreff.
  • 23.06.1472 Coird van Russope, frigreve to Arnsperge

Landesherrschaft

Landesherren

Kriegerische Ereignisse

Im 30jährigen Krieg war Arnsberg dreimal bedrängt (1622-48), es hatte auch durch den 7jährigen Krieg zu leiden. Das Schloß 1762 zerstört durch den Erbprinzen von Braunschweig.

Reichstage

Sitz der Regierung und des Landratsamtes; Land- und Amtsgericht seit 1879.

Kriegswesen

Schützengilden

„Alte" Schützengesellschaft erwähnt 1608, 1954 drei Kompanien Schützen.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen Arnsberg.jpg Beschreibung:

Siegel: Adler der Grafen von Arnsberg seit 1278 im städtischen Siegel. Das älteste Siegel zeigt ihn in einem Zinnenkranz.

Wappen: Goldbewehrter silberner Adler in blauem Felde.

Fahne: Blau-weiß, belegt mit dem Wappenschild.

Finanzwesen

Münzwesen

  • 1. Mzst. der Erzbischöfe von Köln z. Z. Erzbischof Konrads (1238-61): Pfg. mit dem Bildnis des Erzbischofs. -
  • 2. Mzst. der Grafen von A. zwischen 1077 und 1368: Pfennige und deren Teilstücke mit dem Bildnis des Grafen, auch nach englischem Vorbild (Sterlinge), auf der Rs. teilweise mit dem Arnsberger Adler. Unter dem Grafen Godfried IV. (1338 -1368) wird das gräfliche Münzrecht erwähnt. -
  • 3. Mzst. des Erzbischofs von Köln als Besitzer der Grafschaft (seit 1371). Vielleicht schon unter Erzbischof Gebhard 1584: Taler und 8-Albusstücke, mit Sicherheit unter Erzbischof Ernst in den Jahren 1587-90: Taler und 8-Heller; die Taler mit Brustbild und Wappen; die 8-Hellerstücke zeigen beiderseits Wappen. - Wahrscheinlich ist auch die Reihe der Kupfermünzen um 1620 für das Hzt. Westfalen (2 Schillinge; 12, 6, 3 Pfg.) unter Erzbischof Ferdinand in Arnsberg entstanden. Die Stücke zeigen auf der Vs. das westfäl. Pferd, auf der Rs. die Wertzahl. -
  • 4. Notgeld.
    • a) Stadt. 1917: 5, 10, 50 Pfg. Zink. - 1918 : 5, 10, 50 Pfg. Eisen. - 1919: 50 Pfg. Eisen. - Folgende Ausgaben in Papier. 1921-1922: 50 Pfg.; 1, 2 M. - 1923: 500 Ts.; 1, 5, 10 Mill.
    • b) Kreis. 1923: 7 Werte von 500 Ts. bis 100 Md. -
    • c) Handelskammer. 1920: 25, 50 Pfg. - 1923 : 1,05; 4,20 M. wertbeständig.

Stadtgebiet

  • Im Mittelalter große Waldmark.
  • 1836 revidierte Städteordnung, für Neheim 1837
  • Stadtgebiet 1858: 2453 ha.
  • Eingemeindung 1860: Herbrenne, Kapune und der Markusberg von der Gem. Müschede (141 ha, etwa 14 Einwohner.).
  • 1885: 2.594 ha, 1950/ 51: 2.624 ha.
  • 1941 Zusammenschluß von Neheim und Hüsten zu Neheim-Hüsten
  • 1975 kommunale Neugliederung: Stadt Arnsberg aus den Städten Arnsberg und Neheim-Hüsten und den Gemeinden Bachum, Breitenbruch, Bruchhausen, Herdringen, Holzen, Müschede, Niedereimer, Oeventrop, Rumbeck, Uentrop, Voßwinkel, Wennigloh.

Politische Einteilung

Die Stadt Arnsberg besteht zur Zeit aus 15 Ortsteilen die in weitere Bezirke unterteilt sind:

  • Arnsberg
  • Bachum
  • Breitenbruch
  • Bruchhausen
  • Herdringen
  • Holzen
  • Hüsten
  • Müschede
  • Neheim
  • Niedereimer
  • Oeventrop
  • Rumbeck
  • Uentrop
  • Voßwinkel
  • Wennigloh

Historische Verwaltungszugehörigkeit

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Vielleicht schon im 9. Jhdt. eine zum Pfarrbezirk Hüsten gehörige Gemeinde auf dem Haupthof Wedinghausen, wo 1170-73 Graf Heinrich von Arnsberg das Prämonstratenserkloster St. Laurentius gründete. Die Kirche des dem Kölner Erzbischof unmittelbar unterstehenden Klosters wurde Pfarrkirche 1173. Der Abt war Patronatsherr und Pfarrer. Arnsberg gehörte in der Kölner Diözese zunächst zum Archidiakonat des Kölner Dompropstes; später war der Abt von Wedinghausen auch Archidiakon des Dekanates Arnsberg, das 1821 dem Bistum Paderborn zufiel. Nach Säkularisation des Klosters (1803) blieb die Pfarrkirche, die 1859 Propsteikirche wurde; das Patronatsrecht ging auf den Landesherrn über. Älter als die Laurentiuskirche war die Stadtkapelle (Georgskapelle) in der Altstadt, die jener 1323 einverleibt wurde. Jesuitenniederlassung 1682-1773.

Reformation

Gegenüber den Truchsessischen Neuerungen (um 1584) blieb Arnsberg fest, so daß es bis 1802 völlig katholisch war. Evangelischer Gottesdienst seit 1804, evangelische Kirche 1825; Kreissynode Soest.

Bekenntnisse

1817: 90 % Kath.; Prot. 1825: 15%, 1880: 20%, 1930: 17%, 1946: 23%.

Juden

Juden 1648 und 1667 erwähnt. Dann infolge kurfürstlichen Privilegien keine Juden (1671 bis 1810). 1810: 2 Familien, 1817: 12 Pers., 1825: 4, 1843: 71, 1855: 92, 1871: 87, 1880: 118, 1890: 113, 1895: 111, 1905: 76, 1937: 30 Juden. 1853 Synagoge; Ende 19. Jhdt. eigene Volksschule.

Jüdisch: Landesverband jüd. Kultusgemeinden Westfalens, Dortmund


Kirchen

Katholische Kirchen

Propsteikirche

Propsteikirche


Klosterstraße
59821 Arnsberg


  • Nach der Stiftung der Prämonstratenser-Abtei „Wedinghausen“ durch Graf Heinrich I. von Arnsberg wurde um 1170 eine Klosterkirche im romanischen Baustil errichtet.
  • Die Prämonstratenser-Abtei wurde als Sühne für den Tod des Bruders Henrich I von Arnsberg gestiftet.
  • Kirche und Kloster fielen 1210 einem Brand zum Opfer.
  • Vom Neubau waren 1254 der Chorraum im frühgotischen und um 1350 das Hauptschiff im spätgotischen Stil vollendet.
  • Währen der Truchseß´schen Wirren 1583 erlitt die Kirche schwere Schäden; ihre Kunstwerke wurden zerschlagen.
  • Der Westturm erhielt 1662 seine heutige Form.
  • Die Kirche dient seit der Aufhebung der Abtei 1803 als Pfarrkirche.
  • 1859 wurde sie zur Propsteikirche erhoben.


Georgskapelle mit Glockenturm

St. Georgskapelle mit Glockenturm


  • Die Stadtkapelle St. Georg wurde 1323 erstmals erwähnt.
  • Sie wurde fortan Filialkirche des Klosters Wedinghausen.
  • Vom Volksmund wurde sie „Tempel“ genannt.
  • Heute gehört sie zur Propsteigemeinde St. Laurentius.


  • Der 44,20 m hohe fühgotische Glockenturm aus dem 12./13 Jh. mit seiner barock-bauchigen Doppelzwiebelhaube ist das Wahrzeichen der Stadt.
  • Der Turm diente der Stadtbefestigung an der Nahtstelle zwischen der Alt- und Neustadt.
  • Zwischen den Zwiebelhauben befand sich eine Wachstube, Wächter konnten in alle Himmelsrichtungen ausschauen.
  • Im Jahre 1610 wird das „Neujahrsanblasen“ vom Glockenturm erwähnt.
  • Seit dem Jahre 1724 wurde von Oktober bis April um 4.00 Uhr und um 20.00Uhr die Glocken geläutet.
  • Ein Verirrter fand aus dem Arnsberger Wald den Heimweg.



Evangelische Kirchen

Auferstehungskirche

Auferstehungskirche


Neumarkt 3
59821 Arnsberg


  • Die evangelische Pfarrkirche wurde 1822 - 1825 nach den Plänen von Regierungsbaurat Andreas Wilhelm Clemen unter Einfluss und Mitwirkung von Karl Friedrich Schinkel errichtet.
  • Der westliche Anbau erfolgte 1890 - 1891.




Wohlfahrtspflege

Hospital 1840, Altersheim 1845, Altersheim und Waisenhaus 1856. Krankenhausneubau in der Neustadt 1913. Frauenklinik 1938. 1954 Kneippkuranstalt, Hallenschwimmbad, Schlachthof. Erstes Wasserwerk Ruhrstraße 1885 mit erster Wasserleitung, erweitert 1912; Zweites Wasserwerk Wolfschlucht 1927. Kanalisation seit 1910 mit Kläranlage Altstadt (1910) und Kläranlage Neustadt (1928).

Bildungswesen

Schulen

Schon im 14. Jhdt. höhere Schulklassen im Kloster Wedinghausen (rector scholarum 1398). Gymnasium Laurentianum des Stiftes Wedinghausen 1643 gegründet, Gebäude 1715, besteht 1954 noch als humanistisches Gymnasium. Städt. Trivialschule bestand seit längerer Zeit schon 1600; im 18. Jhdt. Knaben- und Mädchenvolksschule; 1890 je eine kath. Knaben- und Mädchenschule, 1 ev. (seit 1804) und 1 jüd. Volksschule; 1937:4 Volksschulen. Priv. kath. Höhere Mädchenschule (gegr. 1889), 1954 neusprachliches Mädchengymnasium. Ev. Lehrerseminar bestand um 1848. Lehrer- und Lehrerinnenseminar 1905-25. Handwerkerfortbildungsschule aus der 1839 gegr. Handwerkersonntagsschule entwickelt. Gewerbl. und Kaufmänn. Berufsschule (1889). Städt. Handelsschule. Landwirtschaftsschule. Kreis-Gärtnerberufsschule (1920).

Zeitungen

  • Intelligenzblatt seit 1766 (1840 noch erwähnt).
  • 1819 Arnsberger Wochenblatt, an dessen Stelle seit 1850 das Amtliche Kreisblatt, das 1874 durch die Regierung mit einem auswärtigen Blatte verbunden wurde.
  • 1884 Arnsberger Ztg.-Central-Volksbl. (1858), seit 1893 täglich.
  • Westfäl. Rundschau (SPD), Ausgabe Arnsberg. seit 1946.

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Bau- u. Kunstdenkmäler, Kreis Arnsberg (1906)
  • Gathmann: Arnsberg in Dichtung und Volksmund (1938).
  • Grote, H.: Münzen der Grafen von Arnsberg, in: Münzstudien VII, 75 (1871).
  • Häverniek, W. : Münzen von Köln, Bd. 1 (1935), S. 221, 252.
  • Hoeynck, Franz Anton (Hrsg.): Geschichte der Pfarreien des Dekanats Arnsberg, (1907)
  • Kennepohl, K.: Fund von Friesoythe, in: Oldenburg. Jb. (1937), S. 129.
  • Kühlwetter: Das Arnsberger Statutarrecht: eine vorl. Abhandlung. Berlin, (1835), Online
  • Lacroix, Féaux de: Die Arnsberger Bürgerschützen-Gesellschaft im Wandel der Zeiten: Festschrift (1908).
  • Lacroix, Féaux de: Geschichte Arnsbergs (1895).
  • Lacroix, Karl Féaux de: Arnsberg: ein Führer durch Stadt und Umgebung ; mit einer Stadtansicht und einer Karte, Arnsberg, Stein, 3 Bl., 74 S., 1 Bl., 24 S., 1 Bl. gef. : Ill., Kt. (1890) Digitalisat der ULB Münster
  • Menne: Arnsberg 700 Jahre Stadt (1938).
  • Menne, F.: Arnsbergs Bürgerschaft aus 3 Jahrhunderten (1938).
  • Menne: Kreis Arnsberg. (1948).
  • Noß, A. : Münzen der Erzbischöfe von Köln, Bd. 3 (1925).
  • Seiler, A.: Der Ausbau Arnsgergs zur preußischen Regierungsstadt, in: Westfalen 24 (1929).
  • N.N.: Festschrift zur Erinnerung an die 250jährige Jubelfeier des Gymnasiums Laurentianum am 18. October 1893, Arnsberg, Becker, (1893), Online
  • N.N.: Führer durch Arnsberg a. d. Ruhr und Umgebung - mit Plan der Stadt, des Eichholzes und der nächsten Umgegend, Arnsberg, Stein, (1888), Online
  • N.N.: Gemeindebuch 1951 der Kreissynode Soest.

Bibliografie-Suche

Periodika

  • Heimatblätter. Zeitschrift des Arnsberger Heimatbundes e.V. Arnsberger Heimatbund e.V., Manfred F. Rüther, Fasanenweg 1, 59821 Arnsberg, Tel.: 02931/7253, E-Mail: info@arnsberger-heimatbund.de 28/2007.

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Bilder, Fotos und historische Karten

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Gedenkstätte


Dieses Ehrenmal errichtet der Kath. Gesellenverein den im Weltkrieg gefallenen Brüdern.



Kriegsopfer der Kolpingfamilie




Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.


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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>ARNERGJO41AJ</gov>