Kupferhammer (Technik): Unterschied zwischen den Versionen
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===Hammerschmiede zur Berarbeitung von Kupfer vor 1900=== | ===Hammerschmiede zur Berarbeitung von Kupfer vor 1900=== | ||
Neben dem durch Wasser angetriebenen | Neben dem durch Wasser angetriebenen Hammerwerk des typischen Kupferhammers gehörte der Schmelzherd für den Rohstoff und einer Esse, beide mit ebenfalls wassergetriebenen Blasebälgen, unterschiedlich ausgeformte Hämmer, mit zugehörigen Ambossen als Gegenstücke. Hier wurden Garkupfertafeln und Altkupfer geschmolzen und Verunreinigungen abgeschäumt. Danach konnte das flüssige Kupfer in eiserne Formen gegossen und weiterverarbeitet werden. Die noch rotglühenden „Hartstücke“ oder Teilen davon konnten in der Esse nachgeglüht und unter den Hämmern, nach jeweiligem Bedarf der weiterverarbeitenden Werkstätten, zu unterschiedlichen Formen und Größen, auch für Kupferstiche (Landkarten, Grafiken) und später Kattundruck, aufbereitet werden. | ||
====Hammerschmiede in [[Bayern]]==== | ====Hammerschmiede in [[Bayern]]==== |
Version vom 21. November 2012, 18:11 Uhr
Kupfer wurde schon wesentlich früher als Eisen als Werkstoff entdeckt und genutzt. Die Anwendungspalette wurde durch Legierungen mit Zinn zu Bronze, und mit Galmei (Zinkspat) zu Messing erweitert. Das Kupfer wurde im Bergbau gewonnen, in Hütten erschlossen, historisch in Kupfermühlen mit ihren Kupferhämmern zur Weiterverarbeitung durch das Handwerk vorbereitet. Kurzgefasste Informationen mit lokalen Hinweisen zur Kupfererzeugung und Verarbeitung finden sich u.a. im Deutschen Städtebuch ...
Kupferhammer ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Kupferhammer. |
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Werkstoff Kupfer
Kupfer wurde schon wesentlich früher als Eisen als Werkstoff entdeckt und genutzt. Die Anwendungspalette wurde durch Legierungen mit Zinn zu Bronze, und mit Galmei (Zinkspat) zu Messing erweitert.
Vom Werkstoff zum Handwerk
Aus der breiten Anwendungspalette entstanden bereits im Spätmittelalter eine Vielzahl handwerklicher Spezialisierungen im Weiterverarbeitungsgewerbe:
- Kupferschläger, Kupferschmied
- Messing- und Beckenschläger,
- Rot- und Gelbgießer,
- Rot-, Draht-, Blechschmiede,
- Gürtler, Zirkelschmiede,
- Waagen- und Gewichtemacher etc. pp.
Gruben zur Kupfergewinnung im Bergbau vor 1900
Die in Mitteleuropa bis zum 17. Jahrhundert eingesetzten Kupfererze, Kupferkies oder Kupferschiefer stammten in der Hauptsache aus Harz, Erzgebirge, Tirol und Slowakei, oder aus Skandinavien für Norddeutschland, neben den weniger bedeutenden Vor¬kommen wie etwa im Maasgebiet, in Lothringen und den Vogesen.
Die Erzeugung von Garkupfer setzte Standortbedingungen voraus — möglichst nahe beisammen Erzvorkommen, Holzkohle, Wasserkraft (Mühlen für Hammerwerke) und Verkehrsanbindungen (Schiffsverkehr, skandinavische Erze).
Sachsen-Anhalt
- 1895 Vereinigter Kupferhammer, (Kupfererz-)Grube in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Sachsen, Reg.-Bz. Merseburg, Mansfelder See-Kr., AGer Eisleben, zu Oberröblingen am See gehörig, 19 Ew.
- Quelle: Hic Leones
Bayern
- 1895 Kupferberg, Stadt in Deutschland, Kgrch Bayern, Reg.-Bz. Oberfranken, BzA Stadtsteinach, AGer Stadtsteinach, 849 Ew. Postb. Telegr. Bergbau (Schwefel, Kupferkies), Steinbruch (Serpentin u. dem sogenannten Bayreuther-Bronzit) im Peterstein.
Schlesien
- 1895 Kupferberg [deut.] (Miedzianka [nach 1945; poln.]), St. in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Schlesien, Reg.-Bz. Liegnitz, Kr. Schönau/Katzbach, AGer Hirschberg/Bober, auf einem Berge am Bober, 533 Ew. Postbezirk, Telegrafie, Der Bergbau (Kupfer) im Bergwerk hat längst aufgehört.
Verhüttung des Rohstoffes vor 1900
Brandenburg
- 1895 Kupferhammer, Kolonie in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Brandenburg, Reg.-Bz. Potsdam, Kr. Oberbarnim, AGer Eberswalde, nebst (Kupfer-)Hüttenwerk, 393 Ew. Postb. Eberswalde.
- Quelle: Hic Leones
Sachsen-Anhalt
- 1895 Kupferhütte, Bergwerk in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Sachsen, Reg.-Bz. Merseburg, Kr. Sangerhausen; mit (Kupher-)Hüttenwerk.
- Quelle: Hic Leones
Thüringen
- 1895 Kupferhütte, (Kupfer-)Hüttenwerk in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Sachsen, Reg.-Bz. Erfurt, Kr. Ziegenrück, AGer Ranis. Bergbau (Bergwerk).
- Quelle: Hic Leones
Wassermühle zum Antrieb von Kupferhämmern
Schleswig-Holstein
- 1895 Krusau: Krusauer Kupfermühle und Messingfabrik in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Schleswig-Holstein, Ld-Kr. Flensburg, AGer Flensburg, 273 Einwohner, Postbezirk Krusau. (Quelle: Hic Leones) (heute an der deutsch-dänischen Grenze bei Kruså (Krusau)),
- Geschichte: Um 1600 lies z.B. der dänische König Christian IV in Kupfermühle ein Hammerwerk zur Metallverarbeitung an der Krusau bei Flensburg errichten. Das Wasser der Krusau trieb über Wasserräder bald mehrere Hammerwerke an. Über die nahe Hafenstadt Flensburg konnten Schiffe die notwendigen Rohstoffe aus Schweden und Norwegen heran- und die gefertigten Produkte wieder abtransportieren.
- Durch die Jahrhunderte entwickelte sich ein Kupfer- und Messingwerk an der Krusau, das 1800 die größte Anlage des Herzogtums Schleswig bildete und eine der größten Anlagen im Dänischen Königreich.
- Geschichte: Um 1600 lies z.B. der dänische König Christian IV in Kupfermühle ein Hammerwerk zur Metallverarbeitung an der Krusau bei Flensburg errichten. Das Wasser der Krusau trieb über Wasserräder bald mehrere Hammerwerke an. Über die nahe Hafenstadt Flensburg konnten Schiffe die notwendigen Rohstoffe aus Schweden und Norwegen heran- und die gefertigten Produkte wieder abtransportieren.
- 1895 Schiffbeker Kupfermühle in Glinde
- 1895 Kupfermühle in Grönwohld
- 1895 Kupfermühle in Rausdorf
Nordrhein-Westfalen
- 1581 Streit der gemeinen Landsmänner und Untertanen von Kornelimünster betr. Schädigung der an Goddart von Wachtendonk verliehenen Kupfermühle an der Inde.
- 1895 Gressenich: Bernhardshammer, Kupfermühle
- Quelle: Hic Leones
- 1895 Mausbach: Kupfermühle, Drahtmühle, Papiermühle.
- Quelle: Hic Leones
Hammerschmiede zur Berarbeitung von Kupfer vor 1900
Neben dem durch Wasser angetriebenen Hammerwerk des typischen Kupferhammers gehörte der Schmelzherd für den Rohstoff und einer Esse, beide mit ebenfalls wassergetriebenen Blasebälgen, unterschiedlich ausgeformte Hämmer, mit zugehörigen Ambossen als Gegenstücke. Hier wurden Garkupfertafeln und Altkupfer geschmolzen und Verunreinigungen abgeschäumt. Danach konnte das flüssige Kupfer in eiserne Formen gegossen und weiterverarbeitet werden. Die noch rotglühenden „Hartstücke“ oder Teilen davon konnten in der Esse nachgeglüht und unter den Hämmern, nach jeweiligem Bedarf der weiterverarbeitenden Werkstätten, zu unterschiedlichen Formen und Größen, auch für Kupferstiche (Landkarten, Grafiken) und später Kattundruck, aufbereitet werden.
Hammerschmiede in Bayern
- 1895 Kupferhammer, Hammerwerk in Deutschland, Kgrch Bayern, Reg.-Bz. Oberfranken, BzA Wunsiedel.
- Quelle: Hic Leones
Hammerschmiede in Brandenburg
- 1895 Eberswalde: Hüttenwerk, Kupferhammer.
Hammerschmiede in Hessen
- 1895 Kupferhammer, Hammerwerk in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, nebst Messingwerk.
- Quelle: Hic Leones
Hammerschmiede in Niedersachsen
- 1895 Kupferhammer, Etablissement (Unternehmen) in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Hannover, Reg.-Bz. Hildesheim, Kr. Osterode/Harz, AGer Osterode/Harz, St.-Gem. Osterode/Harz, 2 Gebäude, 12 Ew. Hammerwerk.
- Quelle: Hic Leones
Hammerschmiede in Nordrhein-Westfalen
- 1895 Coesfeld: Hammerwerk (Kupferhammer) u. Walzwerk.
- Quelle: Hic Leones
Hammerschmiede in Rheinland-Pfalz
- 1895 Kupferhammer, Hammerwerk in Deutschland, Kgrch Bayern, Reg.-Bz. Pfalz, BzANeustadt/Haardt.
- Quelle: Hic Leones
Kupferhandelsplätze
Überregional bedeutende historische Kupferhandelsplätze waren Nürnberg Augsburg, Frankfurt, Leipzig, Köln und Aachen. Hamburg verdankte seinen Aufstieg dem seit dem Ende des 16. Jh.s vordringenden schwedischen Kupfer.
Kupferhandel als Privileg
- 1744-1759 Fürstentum Lippe: Verpachtung des Privilegs, mit Kupfer und Kesseln zu handeln, bzw. Kessel zu flicken, an - Nikolaus Gürtz, Jakob Lörs und Matthias Schnitzler; - Matthäus von Hant und Peter Gieße