Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/286: Unterschied zwischen den Versionen
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{{NE}}Dicht am Mönchsberge in der aufgelassenen, von ''Siboto von Surberch'' erbauten, vom Bischofe Heinrich in Gurk 1170 eingeweihten ''Kreuzkapelle''<ref>In der Mitte derselben verkündet ein Stein den Hintritt des Benediktiners von Michaelbeuern und Pfarrherrn in Seewalchen, ''Gregor Haas'' (+ 5. Oktober 1798). Ruhe in Gottes sanftem Frieden, du würdiger Mann, du eifriger Priester, du feuriger Redner! Mir ewig unvergeßlich gabst du mir zu ''Obersulz'' in Unterösterreich die erste wissenschaftliche Bildung, und hast mir hierauf zum Studieren in Salzburg verholfen. Empfange, heiliger Schatten, im kühlen Grabe meinen innigsten Dank, und laß' dir von mir dieses kleine Denkmahl gefallen!</ref> im Gottesacker stand zu Ruperts Zeiten das erste Kloster, die Kapelle selbst war die erste Kathedral- und Klosterkirche. Man steigt von derselben in die kleine ''St. Aegidiuskapelle'' hinauf. Sie soll das Bethzimmer des ''h. Rupert'' gewesen seyn, und hieß deßwegen vor Alters die ''St. Rupertshöhle''. 1166 wurde sie zu Ehren des ''h. Aegid'' und der ''h. Helena'' geweiht. | |||
{{NE}}Zunächst hieran befindet sich seit 1769 die ''Kommungruft'' für mehrere Familien, und rechts ober derselben die ''Einsiedeley des h. Maximus'' vom h. ''Rupert'' geweiht, 1178 vom Erzbischofe ''Konrad '''III.''''' erneuert<ref>In der St. Gertraud-Kapelle ist eine Säule mit dem Verse: <tt>Luminis auctoris celi mereantur honores (Conradus '''III.''')</tt>.</ref>, 1659 wieder, 1661 eine ausführliche lateinische Abhandlung zur näheren Belehrung hierüber erschienen, aber in dieser wie in der hier befindlichen Steinschrift e.t.c. das Jahr der Verheerung Salzburgs um eines zu spät angegeben, wie wir in der ''Geschichte'' sagten. | |||
{{NE}}Die uralte ''St. Margarethenkirche'', fast in Mitte des Todtenfeldes, führte der ''h. Rupert'' zu Ehren des ''h. Amand'' auf; ''Arno'' erweiterte sie; Abt ''Rupert '''V.''''' baute sie 1485 im gothischen Geschmacke neu. Sie hat 3 Altäre von Holz, alles in derselben düster und schwarz, in 2 Fenstertafeln Glasmahlerey, einige alte Grabsteine, außen an der Epistelseite das Brustbild des menschenfreundlichen Kammerdieners ''Partenschlager'' aus Stein, von ''Lusime''. | |||
{{NE}}Der Gottesacker zählt außer der Kommungruft 54 Arkaden, viele künstliche und äußerst merkwürdige Grabmähler sowohl aus der neuesten als aus sehr alter Zeit, manche davon<noinclude> | |||
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Aktuelle Version vom 27. Januar 2012, 15:31 Uhr
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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Dicht am Mönchsberge in der aufgelassenen, von Siboto von Surberch erbauten, vom Bischofe Heinrich in Gurk 1170 eingeweihten Kreuzkapelle[1] im Gottesacker stand zu Ruperts Zeiten das erste Kloster, die Kapelle selbst war die erste Kathedral- und Klosterkirche. Man steigt von derselben in die kleine St. Aegidiuskapelle hinauf. Sie soll das Bethzimmer des h. Rupert gewesen seyn, und hieß deßwegen vor Alters die St. Rupertshöhle. 1166 wurde sie zu Ehren des h. Aegid und der h. Helena geweiht.
Zunächst hieran befindet sich seit 1769 die Kommungruft für mehrere Familien, und rechts ober derselben die Einsiedeley des h. Maximus vom h. Rupert geweiht, 1178 vom Erzbischofe Konrad III. erneuert[2], 1659 wieder, 1661 eine ausführliche lateinische Abhandlung zur näheren Belehrung hierüber erschienen, aber in dieser wie in der hier befindlichen Steinschrift e.t.c. das Jahr der Verheerung Salzburgs um eines zu spät angegeben, wie wir in der Geschichte sagten.
Die uralte St. Margarethenkirche, fast in Mitte des Todtenfeldes, führte der h. Rupert zu Ehren des h. Amand auf; Arno erweiterte sie; Abt Rupert V. baute sie 1485 im gothischen Geschmacke neu. Sie hat 3 Altäre von Holz, alles in derselben düster und schwarz, in 2 Fenstertafeln Glasmahlerey, einige alte Grabsteine, außen an der Epistelseite das Brustbild des menschenfreundlichen Kammerdieners Partenschlager aus Stein, von Lusime.
Der Gottesacker zählt außer der Kommungruft 54 Arkaden, viele künstliche und äußerst merkwürdige Grabmähler sowohl aus der neuesten als aus sehr alter Zeit, manche davon
- ↑ In der Mitte derselben verkündet ein Stein den Hintritt des Benediktiners von Michaelbeuern und Pfarrherrn in Seewalchen, Gregor Haas (+ 5. Oktober 1798). Ruhe in Gottes sanftem Frieden, du würdiger Mann, du eifriger Priester, du feuriger Redner! Mir ewig unvergeßlich gabst du mir zu Obersulz in Unterösterreich die erste wissenschaftliche Bildung, und hast mir hierauf zum Studieren in Salzburg verholfen. Empfange, heiliger Schatten, im kühlen Grabe meinen innigsten Dank, und laß' dir von mir dieses kleine Denkmahl gefallen!
- ↑ In der St. Gertraud-Kapelle ist eine Säule mit dem Verse: Luminis auctoris celi mereantur honores (Conradus III.).