Grundzüge einer quantitativen Genealogie (Rösch)/005: Unterschied zwischen den Versionen

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{{NE}}Während für die genealogische Einzelforschung meist der Grundsatz gilt, daß „jeder sich selbst der Nächste“ ist, daß man also die eigene Sippe zunächst bearbeitet (es sei denn, man ist berufsmäßiger Sippenforscher oder man beschäftigt sich wissenschaftlich mit einer speziellen Frage), scheint mir für eine Erläuterung der allgemeinen Prinzipien und Arbeitsweisen der Sippenstatistik kein besseres Beispiel sich zu bieten als der Sippenkomplex um Goethes Person: Genug weit der Gegenwart entrückt, um auch in der Nk.-entwicklung übersehbar zu sein<ref>Trennt uns doch von der Zeit von Goethes Geburt der Zeitraum von 6 Gen.</ref>, doch nicht so weit abliegend, daß nicht zahllose Fäden und Beziehungen noch lebendig sind, ist die Familie eines der größten Deutschen nicht bloß wissenschaftlich mehrfach und gut, wenn auch nur bruchstückhaft, bearbeitet und durch zahllose Bestrebungen, eigene Blutsverwandtschaft mit Goethe nachzuweisen, auch oft bis in ferne Zweige verfolgbar, sondern sie lohnt auch solche Mühe durch ihre vielseitigen und harmonischen Verflechtungen mit vielen deutschen Stämmen und Ländern, mit fast allen Berufsschichten und Lebenskreisen, so daß man den Vw.-kreis um Goethe vielleicht als den typisch deutschen ansehen, sicher aber als ein klassisches Beispiel für de vorliegenden Zwecke nutzen kann.
 
{{NE}}Was hier an Daten- und Gedankenmaterial vorgelegt wird, ist der bescheidene Beitrag nur eines Forschers, der sich dazu nicht als Fachmann bezeichnen darf, da er nur in den Musestunden sich mit dieser seiner Liebhaberei beschäftigt hat. Es ist aber zu hoffen, und bei der Existenz verschiedener ähnlicher Bestrebungen<ref>Ich möchte hier die noch mehr biologisch fundierten und auch die einschlägigen anglikanischen Forschungen berücksichtigenden Arbeiten E. E. Roesles nicht unerwähnt lassen: Die Grundlagen der vergleichenden Familienbiologie; und: Vergleichende biologische Analyse von Ahnentafeln. In Bd. 2 (1936–40) der Mitt. Familienverbandes Bürger (Westgartshausen b. Crailsheim). – Theorie und Praxis der Tial-Ahnentafel. In Ahnenliste der Brüder … Junge (Erlangen 1939). – Soziologische Analyse der Stammtafel der fränkischen Familie Arnold (Erlangen 1942).</ref> zu vermuten, daß aus der Zusammenarbeit mehrerer Forscher allmählich etwas erwächst, was man „quantitative Genealogie“ nennen könnte. Im speziellen Fall der Goethe-Vws. Wäre erfreulich, wenn die vorliegende zusammenfassende Veröffentlichung Anregung und Veranlassung gäbe zu möglichster Vervollständigung des Datenmaterials durch die jeweils Kundigeren. Der dadurch gewonnene Stoff wird reiche Möglichkeiten zu wissenschaftlicher Auswertung bieten.
 
{{NE}}Wenn hier vielleicht zuerst der Eindruck erweckt wird, daß ich eine besondere Vorliebe zum Ausklügeln neuer Bezeichnungen und Symbole hätte, so wird doch eine nähere Beschäftigung mit der Materie erweisen, daß solche exakteren Definitionen und ihnen entsprechende Sinnzeichen dringend nötig sind. Wir dürfen gerade hierbei nicht vergessen, daß wir am Beginn einer neuen Wissenschaft stehen. Es war mein Bestreben, Definitionen und Bezeichnungen so klar und wohlerzogen als möglich zu formulieren, und ich hoffe, daß sie auch bei weiterem Ausbau der Wissenschaft sich bewähren möge.<noinclude>
 
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Aktuelle Version vom 14. Februar 2012, 18:14 Uhr

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Grundzüge einer quantitativen Genealogie (Rösch)
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      Während für die genealogische Einzelforschung meist der Grundsatz gilt, daß „jeder sich selbst der Nächste“ ist, daß man also die eigene Sippe zunächst bearbeitet (es sei denn, man ist berufsmäßiger Sippenforscher oder man beschäftigt sich wissenschaftlich mit einer speziellen Frage), scheint mir für eine Erläuterung der allgemeinen Prinzipien und Arbeitsweisen der Sippenstatistik kein besseres Beispiel sich zu bieten als der Sippenkomplex um Goethes Person: Genug weit der Gegenwart entrückt, um auch in der Nk.-entwicklung übersehbar zu sein[1], doch nicht so weit abliegend, daß nicht zahllose Fäden und Beziehungen noch lebendig sind, ist die Familie eines der größten Deutschen nicht bloß wissenschaftlich mehrfach und gut, wenn auch nur bruchstückhaft, bearbeitet und durch zahllose Bestrebungen, eigene Blutsverwandtschaft mit Goethe nachzuweisen, auch oft bis in ferne Zweige verfolgbar, sondern sie lohnt auch solche Mühe durch ihre vielseitigen und harmonischen Verflechtungen mit vielen deutschen Stämmen und Ländern, mit fast allen Berufsschichten und Lebenskreisen, so daß man den Vw.-kreis um Goethe vielleicht als den typisch deutschen ansehen, sicher aber als ein klassisches Beispiel für de vorliegenden Zwecke nutzen kann.

      Was hier an Daten- und Gedankenmaterial vorgelegt wird, ist der bescheidene Beitrag nur eines Forschers, der sich dazu nicht als Fachmann bezeichnen darf, da er nur in den Musestunden sich mit dieser seiner Liebhaberei beschäftigt hat. Es ist aber zu hoffen, und bei der Existenz verschiedener ähnlicher Bestrebungen[2] zu vermuten, daß aus der Zusammenarbeit mehrerer Forscher allmählich etwas erwächst, was man „quantitative Genealogie“ nennen könnte. Im speziellen Fall der Goethe-Vws. Wäre erfreulich, wenn die vorliegende zusammenfassende Veröffentlichung Anregung und Veranlassung gäbe zu möglichster Vervollständigung des Datenmaterials durch die jeweils Kundigeren. Der dadurch gewonnene Stoff wird reiche Möglichkeiten zu wissenschaftlicher Auswertung bieten.

      Wenn hier vielleicht zuerst der Eindruck erweckt wird, daß ich eine besondere Vorliebe zum Ausklügeln neuer Bezeichnungen und Symbole hätte, so wird doch eine nähere Beschäftigung mit der Materie erweisen, daß solche exakteren Definitionen und ihnen entsprechende Sinnzeichen dringend nötig sind. Wir dürfen gerade hierbei nicht vergessen, daß wir am Beginn einer neuen Wissenschaft stehen. Es war mein Bestreben, Definitionen und Bezeichnungen so klar und wohlerzogen als möglich zu formulieren, und ich hoffe, daß sie auch bei weiterem Ausbau der Wissenschaft sich bewähren möge.


  1. Trennt uns doch von der Zeit von Goethes Geburt der Zeitraum von 6 Gen.
  2. Ich möchte hier die noch mehr biologisch fundierten und auch die einschlägigen anglikanischen Forschungen berücksichtigenden Arbeiten E. E. Roesles nicht unerwähnt lassen: Die Grundlagen der vergleichenden Familienbiologie; und: Vergleichende biologische Analyse von Ahnentafeln. In Bd. 2 (1936–40) der Mitt. Familienverbandes Bürger (Westgartshausen b. Crailsheim). – Theorie und Praxis der Tial-Ahnentafel. In Ahnenliste der Brüder … Junge (Erlangen 1939). – Soziologische Analyse der Stammtafel der fränkischen Familie Arnold (Erlangen 1942).