Grafschaft Werl: Unterschied zwischen den Versionen

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====Grundverschiebungen in Nordwestfalen ====
====Grundverschiebungen in Nordwestfalen ====
Kaiser Konrad II. von Kärnten und Speyer bestätigt am 10.10.1036 eine Übereinkunft des Heithanrich von Aldenburg, Abt von Werden (1022-1028), mit dessen abteilichen Vogt, Heriman, Graf im Leinegau und zu Werl (1032-1047), wodurch diesem für die Dienste und Gefälle, welche er aus den seiner Jurisdiktion unterstehenden Höfe des Klosters in Anspruch nahm, einige aus denselben ausgewählte Höfe und Grundstücke, nämlich zu Arnsberg, Hullikinghoven, Oovinghuson, Beringthorpa, Stockheim, Uvicki, Hoingi, Hunninghuson, Dalawik, Letnetti, Thidninghoven, Liuderinghuson und Lotthorpa zu Lehen gegeben werden.
* Im Jahre 1032 schenkt Kaiser Konrad II. von Kärnten und Speyer dem [[Fürstbistum Paderborn|Bischof Meinwerk von Paderborn]] die gesamte Grafschaft des Vogtes von Werden, Graf Hermann (von Werl), in den Gauen [[Auga]], [[Netega]] und [[Hessiga]], beiderseits der Weser, zwischen '''Corvey''' und [[Kassel]].
 
* Konrad II. bestätigt am 10.10.1036 eine Übereinkunft des Heithanrich von Aldenburg, Abt von Werden (1022-1028), mit dessen abteilichen Vogt, Heriman, Graf im Leinegau und zu Werl (1032-1047), wodurch diesem für die Dienste und Gefälle, welche er aus den seiner Jurisdiktion unterstehenden Höfe des Klosters in Anspruch nahm, einige aus denselben ausgewählte Höfe und Grundstücke, nämlich zu Arnsberg, Hullikinghoven, Oovinghuson, Beringthorpa, Stockheim, Uvicki, Hoingi, Hunninghuson, Dalawik, Letnetti, Thidninghoven, Liuderinghuson und Lotthorpa zu Lehen gegeben werden.


1063 kommt Nordwestfalen dann an das Erzbistum Bremen, seither ist der Wirkungskreis der Familie auf Westfalen beschränkt.
1063 kommt Nordwestfalen dann an das Erzbistum Bremen, seither ist der Wirkungskreis der Familie auf Westfalen beschränkt.

Aktuelle Version vom 23. Dezember 2008, 11:21 Uhr

Die hochmittelalterliche Grafschaften lassen Ansätze zu einer Darstellung der Grafschaftsverfassung in Westfalen erkennen. Einen Schlüssel dazu kann die Rekonstruktion von Familieneigentum, sowohl in Allodialbesitz als auch bei Lehen, Vogteien und anderen Rechten, bei Vererbungen bieten. Diese läßt Einblicke in geschichtliche Zusammenhänge, Machtstrategien und familiäre Verflechtungen, nicht nur in regionalen Bereichen zu. Einen Ansatz kann die Darstellung der Grafschaft Werl liefern.

Hierarchie: Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Grafschaft Werl

Status

  • Dynasten

Einleitung

Die reichsunmittelbaren, aus dem Raum Meschede stammenden Grafen von Werl (1116 Werle) in Westfalen hatten im 10. und 11. Jahrhundert Grafschaftsrechte vom Sauerland bis nach Friesland sowie Vogteirechte über das Hochstift Paderborn und das Reichsstift Werden an der Ruhr inne.

Erbwechsel

  • Graf Hermann II. von Werl (997-1024,1036), Graf von Westfalen, im Lochtrop u. Lerigau, Vogt zu Werden oo Gerberga von Burgund, Kinder:
    • Graf Heinrich von Werl (1016-1051), Vogt zu Werden (1031/1047), Vogt zu Paderborn (1051), oo (<> 1031) N.N. (T. Graf Amelungs).
      • Graf Hermann von Werl, Vogt zu Werden (1047/1052) oo Pfalzgräfin Richenza Erbin von Hachen, Wicheln usw. (2.oo Otto v. Northeim, Hzg. v. Bayern)
    • Konrad (1024)
    • Adalbert (1024)
    • Bernhard II. von Werl.

Grundverschiebungen in Nordwestfalen

  • Konrad II. bestätigt am 10.10.1036 eine Übereinkunft des Heithanrich von Aldenburg, Abt von Werden (1022-1028), mit dessen abteilichen Vogt, Heriman, Graf im Leinegau und zu Werl (1032-1047), wodurch diesem für die Dienste und Gefälle, welche er aus den seiner Jurisdiktion unterstehenden Höfe des Klosters in Anspruch nahm, einige aus denselben ausgewählte Höfe und Grundstücke, nämlich zu Arnsberg, Hullikinghoven, Oovinghuson, Beringthorpa, Stockheim, Uvicki, Hoingi, Hunninghuson, Dalawik, Letnetti, Thidninghoven, Liuderinghuson und Lotthorpa zu Lehen gegeben werden.

1063 kommt Nordwestfalen dann an das Erzbistum Bremen, seither ist der Wirkungskreis der Familie auf Westfalen beschränkt.

Erbwechsel, Teilung

  • Bernhard II. von Werl, um 1060 Erbauer der der Alten Burg bei Arnsberg an der Ruhr, Graf im Bistum Osnabrück (1051), Graf von Westfalen (1054), Vogt von Paderborn (1054 – 1060), Kinder:
    • Graf Konrad von Werl zu Arnsberg (1077, +1092)
    • Heinrich von Werl, Bf. von Paderborn (1084, +1127)
    • Graf Lupold von Werl (1079/1089), gibt seinen Erbteil um Werl, am Hellweg u. im Sauerland 1102 an des Erzbistum Köln.

Erbwechsel, Teilung

  • Graf Konrad von Werl zu Arnsberg (1077, +1092 im Ammerland) oo Mathilde von Northeim (E: Otto II. von Northeim (1061-1070, +1083), Herzog von Bayern (1061-70) oo2. Richeza von Schwaben (*etwa 1020, +1083, Wwe. Hermanns von Werl, Graf im Leinegau, Augau, Wethigau, Hessengau und Vogt von Werden (1032-1047)), Kinder:

Erbwechsel

  • Friederich der Streitbare von Arnsberg (1102-+1124), Vogt zu Paderborn (1102-+1124) 1.oo Adelheid von Limburg (2.oo Kuno v. Harburg, 3.oo Konrad v. Dachau), Kinder:
    • Jutta von Arnsberg oo Graf Gottfried von Kappenberg
    • Ida von Arnsberg, Erbin der Grafschaft Arnsberg oo Gottfried von Cuijk u. Arnsberg

Regionale Begleitgeschichte

Als Herzog von Sachsen erhob sich Lothar von Süpplinburg mit den Niederrheinern unter dem Erzbischof von Köln, Friedrich von Kärnten, den Sachsen und Westfalen, gemeinsam mit seiner Verwandtschaft, Markgraf Rudolf von Stade, Friederich Graf von Arnsberg, Heinrich von Arnsberg Graf zu Rietberg und Hermann Graf von Calvelage, gegen Kaiser Heinrich V. Am 11.02.1115 gewannen die Aufständischen die Schlacht bei Gerbstedt. Später kämpfte auch Heinrich von Limburg auf Lothars Seite und sie eroberten Dortmund. Schließlich ergab sich auch Münster (Westfalen). Nach kurzer Belagerung wurde die Burg Bentheim erobert und zerstört.

Als Heinrich V. Lothars Verwandten (Vetter, Neffe), den Bischof von Münster, Dietrich Graf von Winzenburg, 1119 aus Münster vertrieben hatte, eroberte Lothar am 02.02.1121 Münster und setzte seinen Vetter wieder als Bischof von Münster ein. Auf dem Rückweg wurde das befestigte Dülmen im Vorbeizug erobert.

Nun sicherte Lothar Münster gegen kaiserlichen Zugriff allseitig ab. Gebiete wie das Saterland, Ammerland mit Friesoythe bis hin nach Cloppenburg, das rechte Ufer der Ems zwischen Münster und Lingen, gab Lothar mit der Tecklenburg an zutphensche Grafen (1129 Graf Ekbert, Sohn Norberts von Zutphen). Dieser brachte auch die Erbvogtei über die Hochstifte Münster (bis 1173) und Osnabrück (1180-1236) mit nach Tecklenburg. Später übertrug Lothar die Burg Bentheim seinem Schwager Otto von Salm-Rheineck. Bernhard von Diepenheim (aus der Grafschaft Groningen, südlich von Goor, zwischen Zutphen und Hengelo) erhielt mit Ahaus einen weiteren festen Sitz unweit Münsters. Im Süden Müsters waren die Grafen von Cappenberg.

Da Friederich von Arnsberg sich mittlerweile von Lothar getrennt und die Grafschaft Rietberg nach dem Tod seines Bruders Heinrich an sich gezogen hatte, zerstörte Lothar nach dem Tod Friederichs 1124 die Wevelsburg und die Rietburg. Die Vogtei des Stiftes Paderborn und die Grafschaften an Alme und Diemel bekamen die Grafen von Schwalenberg, während Rietberg an die Grafen von Oldenburg ging. Im Norden und Westen des Stiftes Münster hatten die von Calvelage und Ravensberg starken Besitz. Die Grafen von Schwalenberg und Everstein wurden, wie auch die Edelherren zur Lippe Vasallen Lothars.

Bibliografie

  • Bollow, Herg.: Die Grafen von Werl. (Diss. 1930, Greifswald)
  • Hömberg, A. K., Geschichte der Comitate des Werler Grafenhauses, Westfäl. Zs. 100 (1950)
  • Leidinger, P., Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von Wer!, 1965.
  • Mehler, F. J., Geschichte der Stadt Werl, 1891, Neudruck 1983
  • Seibertz, J.S.: Diplomatische Familiengeschichte der alten Grafen von Westfalen zu Werl und Arnsberg. (1845)
  • Klocke, Friedr. v.: Die Grafen v. Werl …. , Westfäl. Zs. 98/99 (1949)

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