Rotte (GOV): Unterschied zwischen den Versionen

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== Der Begriff ==
== Der Begriff ==
In Österreich werden mit '''Rotte''' mehrere Häuser in lockerer Siedlung in den Alpen- und Waldgebieten bezeichnet <ref>[http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.s/s567496.htm '''aeiou''' Österreich Lexikon, Stichwort Siedlungsformen] (31.10.2008)</ref>.  
In Österreich werden mit '''Rotte''' mehrere Häuser in lockerer Siedlung in den Alpen- und Waldgebieten bezeichnet <ref>[http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.s/s567496.htm '''aeiou''' Österreich Lexikon, Stichwort Siedlungsformen] (31.10.2008)</ref>. Man kann sich die Rotte als ''Zusammenrottung'' weniger Häuser vorstellen, oft an Weg- und Straßenkreuzungen. Sie ist mehr als ein Einzelgehöft, jedoch noch kein Dorf.
Charakterstisch die um 1780 von evangelischen Waldarbeitern in brauchbarer Verkehrslage (Weggabelungen) errichteten "Holzfällerrotten" Der Begriff verschwindet in der nicht eindeutigen aber (EU konformen) "amtlichen" Bezeichnung Weiler,
oder in Anlehnung an die ursprünglich militärische Bezeichnung einer Teileinheit.


In den amtlichen österreichischen Ortsverzeichnissen wird es als '''topographische Kennzeichnung''' für einen Ort verwendet und als "Gebäude in lockerer Anordnung ohne Rücksicht auf die Zahl" beschrieben<ref>[http://www.statistik.at/web_de/statistiken/regionales/regionale_gliederungen/Gemeinden/index.html Statistik Austria, Statistik, Regionales, Regionale Gliederung, Gemeinden (01.11.2008) ]</ref>.
In den amtlichen österreichischen Ortsverzeichnissen wird sie als '''topographische Kennzeichnung''' für einen Ort verwendet und als "Gebäude in lockerer Anordnung ohne Rücksicht auf die Zahl" beschrieben<ref>[http://www.statistik.at/web_de/statistiken/regionales/regionale_gliederungen/Gemeinden/index.html Statistik Austria, Statistik, Regionales, Regionale Gliederung, Gemeinden (01.11.2008) ]</ref>.


In anderen Fällen wurde '''Rotte''' als Verwaltungseinteilung einer Gemeinde verwendet, so in [[Barmen (Wuppertal)|(Wuppertal-)Barmen]] vom 17. bis 19. Jahrhundert mit seiner damals vorherrschenden Einzelhof-Besiedlung, oder (Essen-)Steele seit 1626 bzw. 1674.
In anderen Fällen wurde '''Rotte''' als Verwaltungseinteilung einer Gemeinde verwendet, so in [[Barmen (Wuppertal)|(Wuppertal-)Barmen]] vom 17. bis 19. Jahrhundert mit seiner damals vorherrschenden Einzelhof-Besiedlung, oder (Essen-)Steele seit 1626 bzw. 1674.


In Tirol war z.B. die Häuser der heutige Gemeinde Prägraten in Rotten unterteilt. Diese waren hier ''ebensowohl Steuergemeinden wie bäuerliche Wirtschaftsgemeinden mit gemeinsamem Wald- und Weidebesitz, mit gemeinsamer Ableistung von Wegbau, Bewässerung usw.'' Diese Rotten wurden 1817 zur politischen Gemeinde Prägraten zusammengeschlossen und bilden heute [[Ortschaft]]en innerhalb der Gemeinde<ref>[http://www.prägraten.at/chronik.php Chronik der Gemeinde Prägraten am Großvenediger] (1. Nov. 2008)</ref>. Auch im Traunviertel in Oberösterreich waren um 1770 die vielen ''einschichtigen'' Häuser in Rotten unterteilt<ref>[http://www.sinn-haft.at/nr_12/nr12_tantner.html Anton Trantner: Durchkreuzte Staatstafeln. Vermischung und Hausnummerierung in der Habsburgermonarchie] (1. Nov. 2008)</ref>.
Die Stadt [[Drensteinfurt#Verwaltung|Drensteinfurt]] bestand 1769 aus 144 Häusern, welche in Stadtquartieren  von insgesammt 6 '''Rotten''' organisiert waren, die jeweils einen Umfang von je 19 bis 27 Häusern hatten.
 
In Tirol waren z.B. die Häuser der heutige Gemeinde Prägraten in Rotten unterteilt. Diese waren hier ''ebensowohl Steuergemeinden wie bäuerliche Wirtschaftsgemeinden mit gemeinsamem Wald- und Weidebesitz, mit gemeinsamer Ableistung von Wegbau, Bewässerung usw.'' Diese Rotten wurden 1817 zur politischen Gemeinde Prägraten zusammengeschlossen und bilden heute [[Ortschaft]]en innerhalb der Gemeinde<ref>[http://www.prägraten.at/chronik.php Chronik der Gemeinde Prägraten am Großvenediger] (1. Nov. 2008)</ref>. Auch im Traunviertel in Oberösterreich waren um 1770 die vielen [[Einschicht|''einschichtigen'']] Häuser in Rotten unterteilt<ref>[http://www.sinn-haft.at/nr_12/nr12_tantner.html Anton Trantner: Durchkreuzte Staatstafeln. Vermischung und Hausnummerierung in der Habsburgermonarchie] (1. Nov. 2008)</ref>.


Die Bürger- bzw. Einwohnerschaften größerer Städte waren oft zu militärischen und Feuerwehrzwecken in '''Rotten''' unterteilt, so z.B. die Viertel der Altstadt [[Bremen]] zeitweise in 180 Rotten eingeteilt, oder die Freiheit [[Elberfeld]].
Die Bürger- bzw. Einwohnerschaften größerer Städte waren oft zu militärischen und Feuerwehrzwecken in '''Rotten''' unterteilt, so z.B. die Viertel der Altstadt [[Bremen]] zeitweise in 180 Rotten eingeteilt, oder die Freiheit [[Elberfeld]].
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181 - '''Rotte''' - {deu=Rotte}<br />
181 - '''Rotte''' - {deu=Rotte}<br />
siehe: http://gov.genealogy.net/ShowTypes.do
siehe: http://gov.genealogy.net/type/list


===Quicktext===
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===Ähnliche Objekttypen===
===Ähnliche Objekttypen===
* [[Einschicht]]
* [[Gebäude]]
* [[Hofe|Hofen]]
* [[Klucht]]
* [[Leischaft]]
* [[Quartal (Stadt)]]
* [[Rotte (GOV)]]
* [[Schicht (Stadt)]]
* [[Siedlung (GOV)|Siedlung]]
* [[Weiler (GOV)|Weiler]]
* [[Weiler (GOV)|Weiler]]


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<references />
<references />


[[Kategorie:GOV-Objekttypen]]
[[Kategorie:Historischer Begriff]]
[[Kategorie:Historischer Begriff]]
[[Kategorie:GOV-Objekttyp]]
[[Kategorie:GOV-Objekttyp Siedlung]]

Aktuelle Version vom 3. Mai 2013, 08:56 Uhr

Projekt GOV
hier: Rotte (GOV)

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Der Begriff

In Österreich werden mit Rotte mehrere Häuser in lockerer Siedlung in den Alpen- und Waldgebieten bezeichnet [1]. Man kann sich die Rotte als Zusammenrottung weniger Häuser vorstellen, oft an Weg- und Straßenkreuzungen. Sie ist mehr als ein Einzelgehöft, jedoch noch kein Dorf. Charakterstisch die um 1780 von evangelischen Waldarbeitern in brauchbarer Verkehrslage (Weggabelungen) errichteten "Holzfällerrotten" Der Begriff verschwindet in der nicht eindeutigen aber (EU konformen) "amtlichen" Bezeichnung Weiler, oder in Anlehnung an die ursprünglich militärische Bezeichnung einer Teileinheit.

In den amtlichen österreichischen Ortsverzeichnissen wird sie als topographische Kennzeichnung für einen Ort verwendet und als "Gebäude in lockerer Anordnung ohne Rücksicht auf die Zahl" beschrieben[2].

In anderen Fällen wurde Rotte als Verwaltungseinteilung einer Gemeinde verwendet, so in (Wuppertal-)Barmen vom 17. bis 19. Jahrhundert mit seiner damals vorherrschenden Einzelhof-Besiedlung, oder (Essen-)Steele seit 1626 bzw. 1674.

Die Stadt Drensteinfurt bestand 1769 aus 144 Häusern, welche in Stadtquartieren von insgesammt 6 Rotten organisiert waren, die jeweils einen Umfang von je 19 bis 27 Häusern hatten.

In Tirol waren z.B. die Häuser der heutige Gemeinde Prägraten in Rotten unterteilt. Diese waren hier ebensowohl Steuergemeinden wie bäuerliche Wirtschaftsgemeinden mit gemeinsamem Wald- und Weidebesitz, mit gemeinsamer Ableistung von Wegbau, Bewässerung usw. Diese Rotten wurden 1817 zur politischen Gemeinde Prägraten zusammengeschlossen und bilden heute Ortschaften innerhalb der Gemeinde[3]. Auch im Traunviertel in Oberösterreich waren um 1770 die vielen einschichtigen Häuser in Rotten unterteilt[4].

Die Bürger- bzw. Einwohnerschaften größerer Städte waren oft zu militärischen und Feuerwehrzwecken in Rotten unterteilt, so z.B. die Viertel der Altstadt Bremen zeitweise in 180 Rotten eingeteilt, oder die Freiheit Elberfeld.

GOV-Objekttyp

181 - Rotte - {deu=Rotte}
siehe: http://gov.genealogy.net/type/list

Quicktext

Im GOV-Quicktext schreibt man für das Objekt

 ist (auf deu) Rotte,

Eigenschaften

Hierarchie - untergeordnete Objekte/Objekttypen

Am untergeordneten Objekt/Objekttyp steht im GOV-Quicktext:

 gehört zu <GOV-Kennung>,
 ist (auf deu) <GOV-Objekttyp>,

Hierarchie - übergeordnete Objekte/Objekttypen

Am übergeordneten Objekt/Objekttyp steht im GOV-Quicktext:

 gehört zu <GOV-Kennung>,
 ist (auf deu) <GOV-Objekttyp>,

Besonderheiten

Ähnliche Objekttypen

Anmerkungen und Quellenangaben