Drögemüller (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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Durch die Einheirat von Hans Peter Drögemüller (1742-?) ist das Geschlecht seit 1773 in Böddenstedt (Kreis Uelzen, Niedersachsen) ansässig.  
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==Herkunft und Bedeutung==


Der [[Familienname]] '''Drögemüller''' setzt sich aus dem mittelniederdeutschen Wort dröge („trocken“, „dürr“) und der Berufsbezeichnung Müller zusammen. Einem alten Kirchenbuch aus Suderburg kann dazu entnommen werden: „Früher hießen diese Leute nur Müller. Da es aber so viele Müller im Orte gab, wurden die 'auf dem Drögen' d. h. Trockenen, hochwohnenden Müllers im Gegensatz zu den mehr in der sumpfigen Hardauniederung wohnenden Müllers 'Drögemüller' genannt!“ Im Raum Suderburg ist die Familie Drögemüller (zunächst in der Schreibweise Drog(e)moller) nachweislich seit 1527 bis heute ansässig. Die Stammreihen mehrerer in Niedersachsen bestehender Familienzweige beginnen mit Peter Drögemüller aus Hösseringen (ca. 1575-1636) und sind wahrscheinlich zurückzuführen auf Ludeke Moller/Drogemoller (* um 1475).


== Haus und Hof ==
==Geographische Verteilung==


Hans Peter Drögemüller gründete 1774 nach Einheirat der Witwe Ilse Marie Götting (geb. Techmann, 1746-?) eine '''Stellmacherei''' auf dem Achtelhof in der Mühlenstraße. Der Betrieb wurde bis zum Ende des 20. Jahrhunderts von allen sechs nachfolgenden Generationen weiter betrieben und ausgebaut. So erfolgte in den 1960er Jahren durch Stellmachermeister Heinrich Drögemüller (* 1928) schließlich eine Spezialisierung des Betriebes auf die Herstellung von Straßenleitpfosten. Außerdem entwickelte er Holznester, die für die Eiergewinnung in der Geflügelwirtschaft patentiert und landesweit vertrieben wurden.
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1853 eröffnete Jürgen Heinrich Drögemüller (1829-1911) einen '''Kolonialwarenladen''', der bis 1981 von Sohn Heinrich Christoph Wilhelm (1864-1933) und Enkel Wilhelm Hermann Heinrich (1899-1981) als Gemischtwarenladen weitergeführt wurde.


[[Bild:Gemischtwarenladen-Droegemueller.jpg]]
In deutschen Telefonbüchern kommt der Name Drögemüller nur 124 mal – insbesondere im nordöstlichen Niedersachsen, in Hamburg und Schleswig-Holstein – vor. Damit ist der Name in Deutschland selten und unterdurchschnittlich häufig vertreten.


1873 wurde im Hause Drögemüller zudem eine '''Poststelle''' eingerichtet. Jeder der folgenden Hofbesitzer war somit Stellmachermeister, Kaufmann und Posthalter in einer Person und wirkte überdies bisweilen als Gemeinde- und Kirchenrat, Chorleiter und Schöffe. Die Posthalterei wurde wie alle anderen Gewerke bis zum Ende des 20. Jahrhunderts von Mitgliedern der Familie ausgeübt.
(Telefonbucheinträge der Namensvariante ''Drögmöller'' findet man besonders oft in Mecklenburg-Vorpommern. An dieser Stelle seien die Landkreise Güstrow, Parchim, Ludwigslust, Nordwestmecklenburg und Bad Doberangenannt. Eine Streuung um die Hansestadt Lübeck wird dabei deutlich sichtbar. Dies findet in den unteren Grafiken keine Berücksichtigung.)


Die '''Landwirtschaft''' wurde als viertes Standbein ab 1958 verpachtet.


== Wappen ==
==Wappen==


Seit 1988 führt die Familie ein Wappen, das von dem Familienforscher und -mitglied Karl-Heinz Alpers (Dipl.-Ing.) aus Oldenburg (Oldb) entworfen wurde.
Die Blasonierung lautet wie folgt: "In Silber ein roter Wellenschrägbalken, begleitet oben von einem roten Wassermühlrad, unten von einem achtspeichigen roten Wagenrad. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsendes silbern-gehuftes und rot-gezungtes rotes Einhorn mit silbernem Horn." Das rote Einhorn ist Wappentier des Heimatortes und geht zurück auf das ritterliche Geschlecht derer von Böddenstedt.


''Beschreibung:''
Führungsberechtigt sind alle Nachkommen des Hans Peter Drögemüller (1742–1773 Böddenstedt, Landkreis Uelzen), solange sie noch den Familiennamen führen. Das Familienwappen wurde eingetragen in die Deutsche Wappenrolle, herausgegeben vom HEROLD zu Berlin (Nr. 11626/13).
In Silber ein roter Wellenschrägbalken (symbolisiert einen Bachlauf), begleitet oben von einem schwarzen Wassermühlrad, unten von einem achtspeichigen, schwarzen Rad (symbolisiert das Stellmacherhandwerk). Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein wachsendes Rad wie im Schilde vor einem wachsenden, springenden, roten Einhorn. Gleiches Einhorn findet sich im Wappen des Dorfes Böddenstedt. Es wurde im 11. Jahrhundert bereits von den ''Rittern v. Bodenstede'' im Schilde geführt. [[Bild:Wappen-Droegemueller.jpg]]
 
==Namensträger==
 
* [[Alfred Drögemüller]] (1913–1988), [[Doktor|Dr. phil.]], deutscher [[Politiker]] ([[KPD]]/[[Sozialistische_Einheitspartei_Deutschlands|SED]]), [[Liste_von_Widerstandskämpfern_gegen_den_Nationalsozialismus|Widerstandskämpfer]] gegen das [[NS-Regime]], Redakteur und [[Historiker]], ∞ Grete Schmidt (1911-2004).
* [[Cord Drögemüller]], [[Doktor|Dr. med. vet.]], deutscher [[Tierarzt]] und [[Professor]] für Tiergenetik an der [[Universität Bern]].
* [[Dorothea Drögemüller]] (* 1854), ∞ Hermann [[Mengersen_(Adelsgeschlecht)|von Mengersen]] (1837-1887), Herr auf [[Hessisch_Oldendorf|Oldendorf]], königlich [[Preußen|preußischer]] [[Oberförster]]; Urenkel des preußischen [[Oberpräsident|Oberpräsidenten]] [[Franz_Traugott_Friedrich_Wilhelm_von_Breitenbauch|Franz Traugott Freiherr von Breitenbauch]] (1739–1796) und Bruder der [[Baronin]] Elisabeth [[von Ahlefeld|von Ahlefeldt-Dehn]] (1845-1927).
* [[Elfriede Drögemüller]] (1875-1913), ∞ Alfred Schmidt (1874-1947), [[Deutsch-Balte|deutsch-baltischer]] [[Rittergut|Rittergutsbesitzer]] auf [[Vaimõisa|Waddemois]]; Patentochter des [[Vereinigtes_Königreich|britischen]] [[Konsul|Vizekonsuls]] [[:et:Étienne_Girard_de_Soucanton|Baron Étienne Girard de Soucanton]] (1843-1910).
* [[Ellinor Drögemüller]] (* 1883), ∞ Gerhard [[Hueck_(Adelsgeschlecht)|von Hueck]] (1873-1940; 1. ∞ Virginie [[Kotzebue_(Adelsgeschlecht)|von Kotzebue]]), deutsch-baltischer Rittergutsbesitzer auf Munnalas und Sohn des [[Tallin|Revaler]] [[Bürgermeister|Bürgermeisters]] John von Hueck (1844-1925) und der Sophie [[:fr:Famille_von_Wistinghausen|von Wistinghausen]] (1845-1907), verw. [[Edler|Edle]] [[Rennenkampff_(Adelsgeschlecht)|von Rennenkampff]].
* [[Hans-Peter Drögemüller]] (* 1932), Dr. phil., deutscher [[Altphilologe]] und [[Gymnasiallehrer]].
* [[Jens Drögemüller]] (* 1969), deutscher Spieleautor und [[Bilanzbuchhalter]].
* [[Max Drögemüller]] (1871-1915), deutsch-baltischer Rittergutsbesitzer auf Alt-[[Märjamaa]], ∞ Alice Bewer (1864-1932; 1. ∞ Dr. med. Gotthard Jacobowsky).
* [[Peter Drögemüller]] (* um 1560), deutscher [[Amtmann]] zu [[Liebenburg]] und Besitzer des ehemaligen Ritterguts [[Garßenhof]].
* [[William Droegemueller]] (1906–1987), Dr. med., [[Vereinigte_Staaten|US-amerikanischer]] [[Stabhochspringer]], Teilnehmer der [[Olympische Sommerspiele 1928|Olympischen Sommerspiele 1928]] in [[Amsterdam]] und [[Augenheilkunde|Augenarzt]], ∞ Florence [[Scribner]] (1906-1995).
 
==Figuren in Literatur und Film==
 
[[Bild:Anita droegemoeller pl1.jpg|thumb|200 px|Filmplakat zu "Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr".]]
 
* Doktor Drögemüller, Arzt in Hamburg, behandelnder Arzt des Christian Buddenbrook In: Thomas Mann (1901): Buddenbrooks: Verfall einer Familie.
* Schulrat Drögemüller – In: Otto Ernst (1908): Semper der Jüngling.
* Anita Drögemöller, Callgirl im Ruhrgebiet In: Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr (1976), Kriminalfilm, Regie: Alfred Vohrer, Darsteller u. a.: Monique van de Ven (als Anita), Harald Leipnitz, Brigitte Mira.
 
==Straßennamen==
* Heinrich-Drögemüller-Weg, 38524 Sassenburg-Westerbeck, Kreis Gifhorn.
 
==Literaturhinweise==
 
== Daten aus FOKO ==
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== Metasuche ==
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==Quellen==
 
* [[Hans Friedrich von Ehrenkrook]] (1964): Genealogisches Handbuch des Adels, Band 32. C. A. Starke, S. 174.
* [[Tilman Grottian]]: ''Geschichte der Gemeinde Suderburg. Festschrift zum 1000-jährigen Jubiläum im Jahr 2004.'' Edition Anderweit, Suderburg-Hösseringen 2004, ISBN 3-931824-33-0.
* [[Rolf Hillmer]]: ''Geschichte der Gemeinde Suderburg. Bahnsen, Böddenstedt, Graulingen, Hamerstorf, Hösseringen, Holxen, Oldendorf I, Räber'' (= ''Schriften zur Uelzener Heimatkunde.'' Nr. 6, {{ISSN|0941-1666}}). C. Becker, Uelzen 1986.
* Horst Naumann (1994): Buch der Familiennamen. Falken, S. 96.
* [[Justus Perthes]] (1920): Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser: Deutscher Uradel, Band 21.
 
 
==Weblinks==
<!-- Hier kann man Links auf externe Seiten eintragen, die genealogisch relevant mit dem Famliennamen zu tun haben. -->
 
== Familienforscher ==
<!-- Hier können sich Familienforscher, GenWiki-Autoren eintragen und auf ihre Benutzerseite linken, oder auf eine Unterseite zu ihrer Benutzerseite, die die eigenen Anknüpfungspunkte zum hier behandelten Familiennamen vorstellt. -->
 
 
[[Kategorie:Familienname|Droegemueller]]
[[Kategorie:Familienname mit Endung müller|Droegemueller]]

Aktuelle Version vom 17. April 2017, 17:30 Uhr

Wappen der Familie Drögemüller

Herkunft und Bedeutung

Der Familienname Drögemüller setzt sich aus dem mittelniederdeutschen Wort dröge („trocken“, „dürr“) und der Berufsbezeichnung Müller zusammen. Einem alten Kirchenbuch aus Suderburg kann dazu entnommen werden: „Früher hießen diese Leute nur Müller. Da es aber so viele Müller im Orte gab, wurden die 'auf dem Drögen' d. h. Trockenen, hochwohnenden Müllers im Gegensatz zu den mehr in der sumpfigen Hardauniederung wohnenden Müllers 'Drögemüller' genannt!“ Im Raum Suderburg ist die Familie Drögemüller (zunächst in der Schreibweise Drog(e)moller) nachweislich seit 1527 bis heute ansässig. Die Stammreihen mehrerer in Niedersachsen bestehender Familienzweige beginnen mit Peter Drögemüller aus Hösseringen (ca. 1575-1636) und sind wahrscheinlich zurückzuführen auf Ludeke Moller/Drogemoller (* um 1475).

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
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In deutschen Telefonbüchern kommt der Name Drögemüller nur 124 mal – insbesondere im nordöstlichen Niedersachsen, in Hamburg und Schleswig-Holstein – vor. Damit ist der Name in Deutschland selten und unterdurchschnittlich häufig vertreten.

(Telefonbucheinträge der Namensvariante Drögmöller findet man besonders oft in Mecklenburg-Vorpommern. An dieser Stelle seien die Landkreise Güstrow, Parchim, Ludwigslust, Nordwestmecklenburg und Bad Doberangenannt. Eine Streuung um die Hansestadt Lübeck wird dabei deutlich sichtbar. Dies findet in den unteren Grafiken keine Berücksichtigung.)


Wappen

Die Blasonierung lautet wie folgt: "In Silber ein roter Wellenschrägbalken, begleitet oben von einem roten Wassermühlrad, unten von einem achtspeichigen roten Wagenrad. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsendes silbern-gehuftes und rot-gezungtes rotes Einhorn mit silbernem Horn." Das rote Einhorn ist Wappentier des Heimatortes und geht zurück auf das ritterliche Geschlecht derer von Böddenstedt.

Führungsberechtigt sind alle Nachkommen des Hans Peter Drögemüller (1742–1773 Böddenstedt, Landkreis Uelzen), solange sie noch den Familiennamen führen. Das Familienwappen wurde eingetragen in die Deutsche Wappenrolle, herausgegeben vom HEROLD zu Berlin (Nr. 11626/13).

Namensträger

Figuren in Literatur und Film

Filmplakat zu "Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr".
  • Doktor Drögemüller, Arzt in Hamburg, behandelnder Arzt des Christian Buddenbrook – In: Thomas Mann (1901): Buddenbrooks: Verfall einer Familie.
  • Schulrat Drögemüller – In: Otto Ernst (1908): Semper der Jüngling.
  • Anita Drögemöller, Callgirl im Ruhrgebiet – In: Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr (1976), Kriminalfilm, Regie: Alfred Vohrer, Darsteller u. a.: Monique van de Ven (als Anita), Harald Leipnitz, Brigitte Mira.

Straßennamen

  • Heinrich-Drögemüller-Weg, 38524 Sassenburg-Westerbeck, Kreis Gifhorn.

Literaturhinweise

Daten aus FOKO

<foko-name>Drögemüller</foko-name>

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Drögemüller


Quellen

  • Hans Friedrich von Ehrenkrook (1964): Genealogisches Handbuch des Adels, Band 32. C. A. Starke, S. 174.
  • Tilman Grottian: Geschichte der Gemeinde Suderburg. Festschrift zum 1000-jährigen Jubiläum im Jahr 2004. Edition Anderweit, Suderburg-Hösseringen 2004, ISBN 3-931824-33-0.
  • Rolf Hillmer: Geschichte der Gemeinde Suderburg. Bahnsen, Böddenstedt, Graulingen, Hamerstorf, Hösseringen, Holxen, Oldendorf I, Räber (= Schriften zur Uelzener Heimatkunde. Nr. 6, ISSN 0941-1666). C. Becker, Uelzen 1986.
  • Horst Naumann (1994): Buch der Familiennamen. Falken, S. 96.
  • Justus Perthes (1920): Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser: Deutscher Uradel, Band 21.


Weblinks

Familienforscher