Herzogtum Arenberg: Unterschied zwischen den Versionen
K (→Archive) |
|||
(10 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
''Hierarchie:'' | ''Hierarchie:'' | ||
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation]] > [[Kurrheinischer Reichskreis | [[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation]] > [[Kurrheinischer Reichskreis]] > [[Herzogtum Arenberg|Fürstentum Arenberg]] | ||
==Einleitung== | ==Einleitung== | ||
Wahrscheinlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstand im Ahrgau bei | Wahrscheinlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstand im Ahrgau bei [[Ahrweiler]] die Burg Arenberg oder [[Aremberg]] an der Ahr, nach welcher sich die 1117-29 erschließbare, erstmals 1166 erwähnte edelfreie Familie (Edelherren, Grafen, Herzöge) von Arenberg nannte, welche an der oberen Ahr, an Erft, Sieg und im Westerwald reich begütert war und zeitweilig das Amt des Burggrafen von Köln ausübte (1279 Verkauf an den Erzbischof von Köln). | ||
===Abspaltung zu Wildenfels=== | ===Abspaltung zu Wildenfels=== | ||
Zeile 19: | Zeile 19: | ||
* Mathilde von Aremberg 1282 – 1299 (oo Engelbert von der Mark, +1328) | * Mathilde von Aremberg 1282 – 1299 (oo Engelbert von der Mark, +1328) | ||
Als die Hauptlinie im Mannesstamm um 1280 (vor 1281) erlosch, fielen ihre später | Als die Hauptlinie im Mannesstamm um 1280 (vor 1281) erlosch, fielen ihre später reichsunmittelbaren Güter durch Heirat der Erbtochter Mechthild (1299) an die [[Grafschaft Mark|Grafen von der Mark]], welche die zweite Linie der Herren von Arenberg begründeten. Sie erwarben Güter in Belgien, den Niederlanden und in Lothringen, | ||
==Regenten der 2. Linie zu Aremberg== | ==Regenten der 2. Linie zu Aremberg== | ||
Zeile 63: | Zeile 63: | ||
Das [[Vest Recklinghausen]] kam 1810 zum [[Großherzogtum Berg]] und (1814 [[Mediatisierung]] 1814) im Jahre 1815 zu Preußen. Meppen wurde 1810 von Frankreich annektiert und 1815 Hannover zugewiesen. 1826 erhielt das standesherrliche Gebiet Meppen innerhalb Hannovers die Bezeichnung [[Herzogtum Arenberg-Meppen]]. 1866 fiel es mit Hannover an Preußen, das 1875 die standesherrlichen Rechte ablöste. | Das [[Vest Recklinghausen]] kam 1810 zum [[Großherzogtum Berg]] und (1814 [[Mediatisierung]] 1814) im Jahre 1815 zu Preußen. Meppen wurde 1810 von Frankreich annektiert und 1815 Hannover zugewiesen. 1826 erhielt das standesherrliche Gebiet Meppen innerhalb Hannovers die Bezeichnung [[Herzogtum Arenberg-Meppen]]. 1866 fiel es mit Hannover an Preußen, das 1875 die standesherrlichen Rechte ablöste. | ||
==Genealogie des Hauses Ahrenberg== | |||
Der Stammbaum des Hauses Arenberg wird vom Archiv und Kulturzentrum von Arenberg G.o.E. (A.K.A) in 7850 Enghien/Edingen in [[Belgien]] verwaltet. | |||
==Archive== | |||
* [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=1&tektId=847&expandId=846&suche=1 Herzogtum Arenberg] | |||
** Beschreibung : Das Herzogtum wurde 1802 aus dem Vest Recklinghausen und dem Amt Meppen gebildet, seit 1806 war auch das Amt Dülmen angegliedert. 1810 wurden Meppen und der größere Teil Dülmens zum Kaiserreich Frankreich geschlagen; das Restterritorium (mit Ausnahme der Domänen) kam zum Großherzogtum Berg, 1815 als Standesherrschaft an das Königreich Preußen. | |||
** Findbuch B 15 Herzogtum Arenberg, Recklinghausen – Akten | |||
*** Literatur : Theodor Penners, Das Herzoglich Arenbergische Archiv zu Meppen, in: Osnabrücker Mitteilungen 68 (1959), S. 1-53; Werner Burghardt, Bestandsübersicht des Herzoglich Arenbergischen Archivs im Vestischen Archiv Recklinghausen, in: Vestisches Jahrbuch 64 (1962); Wilhelm Kohl und Helmut Richtering, Behörden der Übergangszeit 1802-1816, Münster 1964; Peter Brommer u.a. (Bearb.), Inventar des "Herzoglich-Arenbergischen Archivs" in Edingen/Enghien. 2 Teile, Koblenz 1984/97; Franz-Josef Heyen und Hans-Joachim Behr (Hrsg.), Die Arenberger. Geschichte einer europäischen Dynastie. Bd. 2, Die Arenberger in Westfalen und im Emsland, Koblenz 1990. | |||
==Bibliografie== | ==Bibliografie== | ||
* Bödiker, A.. Das herzogliche Haus | * Bödiker, A.. Das herzogliche Haus Arenberg. 1904 | ||
* Kleinschmidt, A., Geschichte von Arenberg, Salm und Leyen 1789-1815, 1912 | * Kleinschmidt, A., Geschichte von Arenberg, Salm und Leyen 1789-1815, 1912 | ||
* Neu, Heinrich: Das Herzogtum Arenberg, Geschichte eines Territoriums der Eifel - 2., verm. Aufl. - Euskirchen : Volksblatt-Verl., 1940. - 62 S. , Kt. | * Neu, Heinrich: Das Herzogtum Arenberg, Geschichte eines Territoriums der Eifel - 2., verm. Aufl. - Euskirchen : Volksblatt-Verl., 1940. - 62 S. , Kt. | ||
Zeile 79: | Zeile 89: | ||
==Periodika== | ==Periodika== | ||
* [[Vestische Zeitschrift/Herzogtum von Arenberg]] | * [[Vestische Zeitschrift/Herzogtum von Arenberg]] | ||
== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis == | |||
<gov>object_284445</gov> | |||
[[Kategorie: Herzogtum Arenberg|!]] | [[Kategorie: Herzogtum Arenberg|!]] |
Aktuelle Version vom 3. Januar 2016, 14:25 Uhr
Hierarchie:
Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Kurrheinischer Reichskreis > Fürstentum Arenberg
Einleitung
Wahrscheinlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstand im Ahrgau bei Ahrweiler die Burg Arenberg oder Aremberg an der Ahr, nach welcher sich die 1117-29 erschließbare, erstmals 1166 erwähnte edelfreie Familie (Edelherren, Grafen, Herzöge) von Arenberg nannte, welche an der oberen Ahr, an Erft, Sieg und im Westerwald reich begütert war und zeitweilig das Amt des Burggrafen von Köln ausübte (1279 Verkauf an den Erzbischof von Köln).
Abspaltung zu Wildenfels
Von diesen Arenbergern spaltete sich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Geschlecht Wildenfels im Rheinland ab.
Regenten der 1. Linie zu Aremberg
- Franko von Arberg, Burggraf von Köln, 1117 – 1129
- Heinrich I. von Aremberg, 1136 - 87
- Eberhard I. von Aremberg, nach 1187
- Eberhard II. von Aremberg, 1202 – 1229
- Heintich II. von Aremberg, 1220 - 1250
- Gerhard von Aremberg, 1252 – 1260
- Johann I. von Aremberg, 1260 – 1279, +<1287
- Mathilde von Aremberg 1282 – 1299 (oo Engelbert von der Mark, +1328)
Als die Hauptlinie im Mannesstamm um 1280 (vor 1281) erlosch, fielen ihre später reichsunmittelbaren Güter durch Heirat der Erbtochter Mechthild (1299) an die Grafen von der Mark, welche die zweite Linie der Herren von Arenberg begründeten. Sie erwarben Güter in Belgien, den Niederlanden und in Lothringen,
Regenten der 2. Linie zu Aremberg
- Eberhard I. (III.) von der Mark zu Aremberg, 1328 – 1387
- Eberhard II. (IV.) von der Mark zu Aremberg 1387-1454
Erbteilung 1454
Nun verzweigten sich die Aremberger aber in mehrere Linien (Neufchateau, Rochefort, Herzöge von Bouillon).
Aremberg zu Rochefort
- Ludwig I. von Aremberg zu Rochefort, 1454 – (?)
- Ludwig II. von Aremberg zu Rochefort, (?) - 1540
- Ludwig III. von Aremberg zu Rochefort, 1540 – 1544
Deren Erbe trat die Familie von Stollber an.
Regenten zu Aremberg
- Johann II. zu Aremberg, 1454 – 1480
- Eberhard III. (V.) zu Aremberg, 1480 – 1496
- Eberhard IV. (VI.) zu Aremberg, 1496 – 1531
- Robert I. zu Aremberg, 1531 – 1541
- Robert II. zu Aremberg, + 1536
- Robert III. zu Aremberg, 1541 – 1544
- Margarethe zu Aremberg, 1544 – 1596 (oo Johann III. von Ligne)
Nach dem Aussterben der neueren Hauptlinie im Jahre 1547 kamen Burg und Herrschaft Arenberg durch Heirat der Schwester des letzten Grafen von der Mark an das Haus Ligne aus dem niederländischen (Hennegauer) Geschlecht der Freiherren von Barbencon, das 1549 den Namen Arenberg annahm und in den Reichsgrafenstand sowie 1576 in den Reichsfürstenstand (gefürstete Grafschaft) erhoben wurde (1582 Zulassung zum Reichsfürstenrat). 1606 gewann diese Linie von Frankreich die Herrschaft Enghien und 1612 aus Erbgut der Herzöge von Croy, das Herzogtum Aerschot in Brabant. Dazu kamen weitere Güter.
- Johann II. von Ligne zu Arenberg, 1547 – 1568
- Karl von Arenberg (05.03.1576 Fürst), 1568 – 1616
- Philipp Karl von Arenberg 1616 – 1640
- Philipp Franz von Arenberg (09.06.1645 Herzog) 1640 – 1675
1644 erhielt diese dritte Linie für Treue zum Haus Habsburg den Herzogstitel.
- Karl Eugen von Arenberg, 1675 – 1681
- Philipp Karl Franz von Arenberg, 1681 – 1691
- Leopold von Arenberg, 1691 – 1754
- Karl von Arenberg, 1754 – 1778
- Ludwig Engelbert von Arenberg, 1778 – 1803, +1820
- Prosper Ludwig, souveräner Herzog, 1806 – 1810, 1803 - 1861
1801 verloren die Arenberger das südwestlich von Bonn gelegene, dem kurrheinischen Reichskreis angehörige Herzogtum mit 4 Quadratmeilen und 2.900 Einwohnern an Frankreich. 1803 wurde sie für den Verlust ihrer - linksrheinischen - Güter mit dem Vest Recklinghausen (aus dem Erzstift Köln) und dem Amt Meppen (historisch) an der mittleren Ems (aus dem Hochstift Münster) entschädigt (660 Quadratkilometer mit 76.000 Einwohnern), aus denen das neue Herzogtum Arenberg (Arenberg-Meppen) gebildet wurde, das 1806 dem Rheinhund beitrat und dabei die Souveränität auch über das Herzogtum Croy erlangte.
Das Vest Recklinghausen kam 1810 zum Großherzogtum Berg und (1814 Mediatisierung 1814) im Jahre 1815 zu Preußen. Meppen wurde 1810 von Frankreich annektiert und 1815 Hannover zugewiesen. 1826 erhielt das standesherrliche Gebiet Meppen innerhalb Hannovers die Bezeichnung Herzogtum Arenberg-Meppen. 1866 fiel es mit Hannover an Preußen, das 1875 die standesherrlichen Rechte ablöste.
Genealogie des Hauses Ahrenberg
Der Stammbaum des Hauses Arenberg wird vom Archiv und Kulturzentrum von Arenberg G.o.E. (A.K.A) in 7850 Enghien/Edingen in Belgien verwaltet.
Archive
- Herzogtum Arenberg
- Beschreibung : Das Herzogtum wurde 1802 aus dem Vest Recklinghausen und dem Amt Meppen gebildet, seit 1806 war auch das Amt Dülmen angegliedert. 1810 wurden Meppen und der größere Teil Dülmens zum Kaiserreich Frankreich geschlagen; das Restterritorium (mit Ausnahme der Domänen) kam zum Großherzogtum Berg, 1815 als Standesherrschaft an das Königreich Preußen.
- Findbuch B 15 Herzogtum Arenberg, Recklinghausen – Akten
- Literatur : Theodor Penners, Das Herzoglich Arenbergische Archiv zu Meppen, in: Osnabrücker Mitteilungen 68 (1959), S. 1-53; Werner Burghardt, Bestandsübersicht des Herzoglich Arenbergischen Archivs im Vestischen Archiv Recklinghausen, in: Vestisches Jahrbuch 64 (1962); Wilhelm Kohl und Helmut Richtering, Behörden der Übergangszeit 1802-1816, Münster 1964; Peter Brommer u.a. (Bearb.), Inventar des "Herzoglich-Arenbergischen Archivs" in Edingen/Enghien. 2 Teile, Koblenz 1984/97; Franz-Josef Heyen und Hans-Joachim Behr (Hrsg.), Die Arenberger. Geschichte einer europäischen Dynastie. Bd. 2, Die Arenberger in Westfalen und im Emsland, Koblenz 1990.
Bibliografie
- Bödiker, A.. Das herzogliche Haus Arenberg. 1904
- Kleinschmidt, A., Geschichte von Arenberg, Salm und Leyen 1789-1815, 1912
- Neu, Heinrich: Das Herzogtum Arenberg, Geschichte eines Territoriums der Eifel - 2., verm. Aufl. - Euskirchen : Volksblatt-Verl., 1940. - 62 S. , Kt.
- Neu, Heinrich: Die Münzen und Medaillen des Herzogtums und des herzoglichen Hauses Arenberg - Bonn : Wiss. Archiv Urkunde, Bild, Chronik GmbH, 1959. - 60 S., Kt.
- Neu, H. Die Anfänge des herzoglichen Hauses Arenberg 1942
- Neu, Peter: Das Leben im Herzogtum Arenberg. In: Ahrweiler <Kreis> : Heimat-Jahrbuch. - 59 (2002), S. 101-103
- Neu, Peter: "Kommt der Herzog von Arenberg zurück in sein Herzogtum in die Eifel?" : 1815 wünschte der Herzog eine Rückgabe der Eifelbesitzungen. In: Ahrweiler <Kreis> : Heimat-Jahrbuch. - 62 (2005), S. 165-168
- Gauß`sche Landesaufnahme der durch Hannover erworbenen Gebiete, berarb. V. Engel, F.
- Topografische Karte des Herzogtums Arenberg-Meppen 1850-60, Niedersächsisches Landesvermessungsamt 1977 ff.
- Köbler, Gerhard: Historisches Lexikon der deutschen Länder (1990) ISBN 3-406-34838-6
- Wilberg, Max: Regententabellen (1906) ISBN 3-89350-709-4
Periodika
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>object_284445</gov>