Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/231: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
K (Bot: Automatisierte Textersetzung (-{{Chronik Spamer| +<noinclude>{{Chronik Spamer| & -|fertig}} +|fertig}}</noinclude>))
 
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer wird nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Chronik Spamer|230|233|232|korrigiert}}
<noinclude>{{Chronik Spamer|230|233|232|fertig}}</noinclude>


{|
{|
Zeile 7: Zeile 7:
::„Was Du an dieser Stell'  
::„Was Du an dieser Stell'  
:„Ein paarmal ein magst reiben,
:„Ein paarmal ein magst reiben,
::„Und dann vergehet's schnell!"
::„Und dann vergehet's schnell!
:Doch, als sie sich geschmieret
:Doch, als sie sich geschmieret
::Nach ihres Arztes Wort,  
::Nach ihres Arztes Wort,  
Zeile 58: Zeile 58:
::Sie noch im Bilde seh'n. —
::Sie noch im Bilde seh'n. —


:Auch anno vierzig sieben
:Auch <tt>anno</tt> vierzig sieben
::Ist mir etwas passirt,  
::Ist mir etwas passirt,  
:Was ich Euch noch, Ihr Lieben!
:Was ich Euch noch, Ihr Lieben!
:Bisher nicht angeführt.  
::Bisher nicht angeführt.  
:Am Sechzehnten des Neunten
:Am Sechzehnten des Neunten
::Nicht lang nach Mitternacht  
::Nicht lang nach Mitternacht  
Zeile 74: Zeile 74:
::„Wer hat in aller Welt  
::„Wer hat in aller Welt  
:„Denn dieses kahle Rätzchen
:„Denn dieses kahle Rätzchen
::„Da bei der Amm' bestellt?—"
::„Da bei der Amm' bestellt? —“


:„Mich brauchst Du nicht zu fragen!"
:„Mich brauchst Du nicht zu fragen!
::Sprach sie mich lächelnd an;  
::Sprach sie mich lächelnd an;  
:„Ich kann Dir so viel sagen:
:„Ich kann Dir so viel sagen:
::„Ich — hab' es nicht gethan."
::„Ich — hab' es nicht gethan.
:„Nun, ich will's auch nicht wissen,
:„Nun, ich will's auch nicht wissen,
::„Und will auch keinen Zank,"
::„Und will auch keinen Zank,
:Sprach ich, „nur laß Dich küssen
:Sprach ich, „nur laß Dich küssen
::„Dafür zum größten Dank! —"
::„Dafür zum größten Dank! —“


:Hatt' ich nun kein Vergnügen
:Hatt' ich nun kein Vergnügen
::Und Anna keine Ruh',  
::Und Anna keine Ruh',  
:So fing ich an zu wiegen,
:So fing ich an zu wiegen,
::Und sang ihr Eins dazu. -
::Und sang ihr Eins dazu.
:In jenen schönen Tagen
:In jenen schönen Tagen
::Ich und mein liebes Weib  
::Ich und mein liebes Weib  

Aktuelle Version vom 17. November 2008, 19:25 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
Inhalt
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[230]
Nächste Seite>>>
[232]
Datei:Chronik Spamer.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.



„Dir doch noch was verschreiben,
„Was Du an dieser Stell'
„Ein paarmal ein magst reiben,
„Und dann vergehet's schnell!“
Doch, als sie sich geschmieret
Nach ihres Arztes Wort,
War sie also kuriret,
Daß sie nicht konnte fort,
Ja nicht einmal mehr stehen,
Und mußte in das Bett,
Und ich mußt' wieder sehen
Das alte Lazareth.
Noch dreizehn Monat' litte
Sie nunmehr accurat,
Und zwar nach ihrer Sitte
Geduldig früh und spat.
Zuletzt ihr Hirn erweichte,
Und trat Betäubung ein,
Daß kein Bewußtsein zeigte
Sich in des Auges Schein.
Das Haar ward abgeschnitten,
Der Kopf mit Eis bedeckt,
Doch dadurch und durch Bitten
Der Tod nicht abgeschreckt.
Es war am sechsten Tage
Septembers, als wir laut
Beweint mit Trauerklage
Die reine Himmelsbraut.
Als neunundzwanzig Tage,
Vier Monat, dreizehn Jahr'
Sie alt geworden, lage
Sie auf der Todtenbahr'.
Stets war sie meine Freude,
Und hat mich nie betrübt,
Drum fühle ich noch heute,
Wie sehr ich sie geliebt.
Man brachte — zum Beweise,
Wie lieb sie Andern war —
Viel Blumenkränz' und Sträuße
Noch ihrer Leiche dar.
An ihrer Mutter Seite
Schläft sie in kühler Gruft,
Bis einst zur ew'gen Freude
Der Todtenwecker ruft.
Wie ihre theuren Züge
Mir fest im Herzen steh'n,
So kann man zur Genüge
Sie noch im Bilde seh'n. —
Auch anno vierzig sieben
Ist mir etwas passirt,
Was ich Euch noch, Ihr Lieben!
Bisher nicht angeführt.
Am Sechzehnten des Neunten
Nicht lang nach Mitternacht
Ward nämlich mir von Freunden
Ein Mädchen dargebracht,
Dem fehlten alle Kleider,
Die Strümpfe und die Schuh';
Es wollte auch nicht weiter,
Und störte meine Ruh'.
Da rief ich: „Herzensschätzchen!
„Wer hat in aller Welt
„Denn dieses kahle Rätzchen
„Da bei der Amm' bestellt? —“
„Mich brauchst Du nicht zu fragen!“
Sprach sie mich lächelnd an;
„Ich kann Dir so viel sagen:
„Ich — hab' es nicht gethan.“
„Nun, ich will's auch nicht wissen,
„Und will auch keinen Zank,“
Sprach ich, „nur laß Dich küssen
„Dafür zum größten Dank! —“
Hatt' ich nun kein Vergnügen
Und Anna keine Ruh',
So fing ich an zu wiegen,
Und sang ihr Eins dazu. —
In jenen schönen Tagen
Ich und mein liebes Weib
Einmal zusammen sprachen
Also zum Zeitvertreib.