Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/126: Unterschied zwischen den Versionen
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:Um den Nachmittag uns zu erheitern, | :Um den Nachmittag uns zu erheitern, | ||
:Und das Innere des Thurms zu sehn | :Und das Innere des Thurms zu sehn, | ||
:Banden an einander wir drei Leitern, | :Banden an einander wir drei Leitern, | ||
:Daß wir konnten in denselben gehn. | :Daß wir konnten in denselben gehn. | ||
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:Keiner sich damit begnügen ließ; | :Keiner sich damit begnügen ließ; | ||
:Denn nun wollte Jeglicher auch dringen | :Denn nun wollte Jeglicher auch dringen | ||
:In das tiefe, dunkle | :In das tiefe, dunkle Burgverließ. | ||
:Vorher ließen wir ein Licht hinunter, | :Vorher ließen wir ein Licht hinunter, | ||
:Das dem tiefsten Grund Beleuchtung gab, | :Das dem tiefsten Grund Beleuchtung gab, | ||
:Dann ließ Einer nach | :Dann ließ Einer nach dem Andern munter | ||
:Sich an einem langen Seil hinab. | :Sich an einem langen Seil hinab. | ||
:Trocken war umher der ganze Boden; | :Trocken war umher der ganze Boden; | ||
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:Auch nur den geringsten Ueberrest. | :Auch nur den geringsten Ueberrest. | ||
:Gegen Abend, als auf seinem Rücken | :Gegen Abend, als auf seinem Rücken | ||
:Jeglicher ein | :Jeglicher ein Bäuschchen Stroh gebracht, | ||
:Ward, die müden Glieder zu erquicken, | :Ward, die müden Glieder zu erquicken, | ||
:Eine allgemeine Streu gemacht. | :Eine allgemeine Streu gemacht. | ||
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:Und zum Lohn dafür in Brand gesteckt. | :Und zum Lohn dafür in Brand gesteckt. | ||
:Haushoch schlugen aus dem Stroh die Flammen | :Haushoch schlugen aus dem Stroh die Flammen | ||
:An dem alten Thurm hinauf | :An dem alten Thurm hinauf im Nu, | ||
:Während die Studenten allzusammen | :Während die Studenten allzusammen | ||
:Sangen noch ein lustig Lied dazu. | :Sangen noch ein lustig Lied dazu. | ||
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:Carcerstrafe zu befürchten war. | :Carcerstrafe zu befürchten war. | ||
:Die Studenten aber zogen weiter | :Die Studenten aber zogen weiter | ||
:Von | :Von dem Gleiberg bis nach [[Gladenbach]], | ||
:Wo in vierzehn Tagen sie gescheidter | :Wo in vierzehn Tagen sie gescheidter | ||
:Wurden durch so manches Ungemach. | :Wurden durch so manches Ungemach. | ||
Zeile 47: | Zeile 47: | ||
:Und daß es nicht anders könne sein, | :Und daß es nicht anders könne sein, | ||
:Zogen sie auch ohne Musikanten | :Zogen sie auch ohne Musikanten | ||
:Wieder in das alte Gießen ein. | :Wieder in das alte [[Gießen]] ein. | ||
:Jener Streit war dadurch ausgebrochen, | :Jener Streit war dadurch ausgebrochen, | ||
:Daß der Leutnant Kronenbold zuvor | :Daß der Leutnant Kronenbold zuvor | ||
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:Dem Studenten Hofmann hatt' gestochen | :Dem Studenten Hofmann hatt' gestochen | ||
:Eine Feige auf das linke Ohr. | :Eine Feige auf das linke Ohr. | ||
:Nachher ist kein | :Nachher ist kein Auszug mehr geschehen, | ||
:Während ich Student gewesen bin, | :Während ich Student gewesen bin, | ||
:Und es war | :Und es war mir lieb, daß ich gesehen | ||
:Hatte einen solchen früherhin. | :Hatte einen solchen früherhin. | ||
:Zwei von | :Zwei von unsern Füchsen ward befohlen, | ||
:Unser Paukzeug in der Mitternacht | :Unser Paukzeug in der Mitternacht | ||
:Von der | :Von der [[Heuchelheim]]er Mühl' zu holen, | ||
:Daß entstehe keinerlei Verdacht. | :Daß entstehe keinerlei Verdacht. | ||
:Doch des Müllers Hund, ein wahrer Drache, | :Doch des Müllers Hund, ein wahrer Drache, | ||
:Welcher | :Welcher seinen Mann zusammenriß, | ||
:War für beide eine Höllenwache, | :War für beide eine Höllenwache, | ||
:Eine schreckliche Bekümmerniß. | :Eine schreckliche Bekümmerniß. | ||
:Darum sprachen sie aus einem Munde: | :Darum sprachen sie aus einem Munde: | ||
:„Wir zwei werden kaum die Mühle sehen; | :„Wir zwei werden kaum die Mühle sehen;“ | ||
:„Denn wir fürchten sehr uns vor | :„Denn wir fürchten sehr uns vor dem Hunde:“ | ||
:„Laßt den Spamer da noch mit | :„Laßt den Spamer da noch mit uns gehn!“ | ||
:„Nun ich fresse, | :„Nun ich fresse,“ sprach ich, „zwar kein Eisen,“ | ||
:„Aber mit Euch will ich gehn geschwind, | :„Aber mit Euch will ich gehn geschwind,“ | ||
:„Um Euch | :„Um Euch wenigstens doch zu beweisen,“ | ||
:„Daß nicht alle Füchse Hasen sind! | :„Daß nicht alle Füchse Hasen sind!“ | ||
:Auf | :Auf dem Wege wollten sie sich wenden | ||
:In | :In dem Dorf an irgend einen Mann, | ||
:Und ihn vorher an den Müller senden, | :Und ihn vorher an den Müller senden, | ||
:Daß er lege seine Dogge an. | :Daß er lege seine Dogge an. | ||
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:Und sie bis zum Anfange des Rains | :Und sie bis zum Anfange des Rains | ||
:Vor der Heuchelheimer Mühle brachte, | :Vor der Heuchelheimer Mühle brachte, | ||
: | :Blies in Heuchelheim der Wächter Eins. | ||
:Da erklärten sie mir alle beide: | :Da erklärten sie mir alle beide: | ||
:„Weiter gehen wir nun keinen Schritt; | :„Weiter gehen wir nun keinen Schritt;“ | ||
:„Willst Du gerne sein des Todes Beute, | :„Willst Du gerne sein des Todes Beute,“ | ||
:„Sei's, von uns geht aber keiner mit! | :„Sei's, von uns geht aber keiner mit!“ | ||
:Darauf sprach ich : „Wenn von Euch auch | :Darauf sprach ich: „Wenn von Euch auch keiner“ | ||
:„Dieses Abenteuer will | :„Dieses Abenteuer will bestehn,“ | ||
:„Wird doch ohne Furcht mein | :„Wird doch ohne Furcht mein Ziegenhainer“ | ||
:„Mit | :„Mit mir durch den dunklen Hohlweg gehn!“ | ||
:Meine beiden muthigen Gesellen | :Meine beiden muthigen Gesellen | ||
:Hörten in demselben Augenblick | :Hörten in demselben Augenblick | ||
: | :Kaum die Hunde in dem Hofe bellen, | ||
: | :Als sie flohen weit von mir zurück. | ||
:Da die Thiere | :Da die Thiere mich gewittert hatten, | ||
:Stürzten beide wüthend auf mich | :Stürzten beide wüthend auf mich los, | ||
:Und ich sah sie nur als dunkle Schatten, | :Und ich sah sie nur als dunkle Schatten, | ||
:Denn die Finsterniß war gar zu groß. | :Denn die Finsterniß war gar zu groß. | ||
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Aktuelle Version vom 17. November 2008, 19:08 Uhr
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