Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/236: Unterschied zwischen den Versionen
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Ruhrarmes und ist in der letztern Zeit sehr von dem Ruhrwasser bedroht worden. Im vorigen Jahrhundert zog bei gewöhnlichen kirchlichen Festen noch eine Prozession um dieselbe; jetzt brausen und wühlen die Wasser schon unter derselben und bewirken sicher ihren baldigen Einsturz, wenn nicht in Bälde feste Schutzmauern errichtet werden. | |||
'''Linnich''', (851) '''Linnike''', (896) '''Lyndiche''', (1100) '''Lennecha''', (1200) '''Lymche''' und '''Lyniche''', (1300) '''Lynge''', (1400) '''Lynghe''', ist ein nettes Landstädtchen mit einer Postexpedition, 242 Häusern und 1573 Einwohnern, 2 Stunden vom Kreisorte Jülich, 3 Meilen vom Regierungshauptorte entfernt. Es ist in einer romantischen Gegend am linken Ufer der Ruhr gelegen, über welche hier eine Fahrbrücke führt, wird von drei Chausseen durchschnitten und von zwei Bächen, dem Merz- und Kirchberg-Barmener Mühlenbach, eingeschlossen, welche sich gleich unter Linnich vereinigen und als vielbenutzter Mühlenbach noch eine große Strecke den Ruhrfluß begleiten. Der scheidende Landrücken zwischen den beiden Bächen hat sich zu Linnich vollständig in die Ruhrebene versenkt, so daß dies Städtchen größtenteils schon im Niveau des Ruhrthales liegt. Es hat breite Straßen, viele schöne Häuser, eine nette protestantische Kirche mit einer guten Orgel und eine große katholische Kirche mit einem gothischen Altare und einem sehr gut erhaltenen prachtvollen Vesperstück, dessen schützende Thürflügel auf beiden Seiten mit werthvollen Gemälden aus den Zeiten Albrecht Dürer's bedeckt sind. Die alten Stadtgräben sind längst verschüttet und ausgefüllt und in fruchtbare Gärten umgewandelt; die frühern Mauern sind ebenfalls verschwunden und abgetragen, |
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Ruhrarmes und ist in der letztern Zeit sehr von dem Ruhrwasser bedroht worden. Im vorigen Jahrhundert zog bei gewöhnlichen kirchlichen Festen noch eine Prozession um dieselbe; jetzt brausen und wühlen die Wasser schon unter derselben und bewirken sicher ihren baldigen Einsturz, wenn nicht in Bälde feste Schutzmauern errichtet werden.
Linnich, (851) Linnike, (896) Lyndiche, (1100) Lennecha, (1200) Lymche und Lyniche, (1300) Lynge, (1400) Lynghe, ist ein nettes Landstädtchen mit einer Postexpedition, 242 Häusern und 1573 Einwohnern, 2 Stunden vom Kreisorte Jülich, 3 Meilen vom Regierungshauptorte entfernt. Es ist in einer romantischen Gegend am linken Ufer der Ruhr gelegen, über welche hier eine Fahrbrücke führt, wird von drei Chausseen durchschnitten und von zwei Bächen, dem Merz- und Kirchberg-Barmener Mühlenbach, eingeschlossen, welche sich gleich unter Linnich vereinigen und als vielbenutzter Mühlenbach noch eine große Strecke den Ruhrfluß begleiten. Der scheidende Landrücken zwischen den beiden Bächen hat sich zu Linnich vollständig in die Ruhrebene versenkt, so daß dies Städtchen größtenteils schon im Niveau des Ruhrthales liegt. Es hat breite Straßen, viele schöne Häuser, eine nette protestantische Kirche mit einer guten Orgel und eine große katholische Kirche mit einem gothischen Altare und einem sehr gut erhaltenen prachtvollen Vesperstück, dessen schützende Thürflügel auf beiden Seiten mit werthvollen Gemälden aus den Zeiten Albrecht Dürer's bedeckt sind. Die alten Stadtgräben sind längst verschüttet und ausgefüllt und in fruchtbare Gärten umgewandelt; die frühern Mauern sind ebenfalls verschwunden und abgetragen,