Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/237
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an ihrer Stelle führt jetzt eine schöne mit Kastanien bepflanzte Promenade um die Stadt. Hier wird ein starker und lebhafter Handel mit Rapssamen, Oel und Getreide getrieben; der größere Theil der Einwohner lebt von der Ackerwirthschaft, doch gibt es auch viele Krämer, Gastwirthe, mehrere Pferdehändler, Brauer, Gerber und Branntweinbrenner hierselbst. Linnich hat jährlich 4 Märkte, auf welchen vorzüglich Vieh, Flachs, Holz- und Eisenwaaren zum Verkauf gebracht weiden. — Linnich erhielt im Jahre 898 die erste Kirche, welche ein gewisser Rotgerus auf seinem Eigenthume mit Bewilligung des Klosters Maximin (bei Trier) erbaute. Im 12. Jahrhundert wird sie als Pfarrkirche mit einer Vikarie im Dekanat Jülich aufgeführt, bei welcher der Herzog von Jülich (1400) das Patronatrecht hatte. Von der alten Villa Linnika schenkte Kaiser Lothar I. dem Aachener Münsterstift im Jahre 851 den Zehenten, was Kaiser Arnolf (888) bestätigte. Im Jahre 1189 hieß der Ort Lennecha und 1450 schrieb man Lynghe. Im Jahre 1397 wurde die Stadt Linnich und der befestigte Flecken Aldenhoven von den Brabantern verwüstet. Linnich war damals befestigt und hatte 4 Thore, 3 Thürme und 1 Vorstadt. Die Mauern und Thore wurden erst vor wenigen Jahren abgebrochen. 1414 wurde der Bau der Stadtmauern so wie einiger Thürme als Festungswerke begonnen, was eigentlich als eine Renovation der altern Bollwerke und festen Anlagen anzusehen. Im 15. Jahrhundert wurde die jetzige katholische Pfarrkirche auf der Stelle der alten Kirche erbaut und im Jahre 1481 eingeweiht. 1439 verpfändete Herzog Gerard die Stadt Linnich und der zwei Dingstühle Boslar und Körrenzig an Werner von Palandt, Herr zu Breidenland