Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/157: Unterschied zwischen den Versionen
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:115. „Doch versprechen Sie auch mir:“ | |||
:„Jetzt nach Haus zu gehen,“ | |||
:„Und daß heut sich vor der Thür“ | |||
:„Keiner mehr läßt sehen!“ | |||
:116. Wir gelobtens in die Hand | |||
:Unserm lieben Rector, | |||
:Und empfahlen uns galant | |||
:Unserm Herrn Protector. | |||
:117. Tags darauf, als er erwacht, | |||
:Hab' vor allen Dingen | |||
:Ich ihm dann auch dargebracht, | |||
:Was ich sollte bringen. | |||
:118. Nun erfuhr ich erst, und zwar | |||
:Hastig fast von Allen, | |||
:Was, als in der Kneip ich war, | |||
:Draußen vorgefallen. | |||
:119. Gleich der Löwin, der geraubt | |||
:Eben man die Jungen, | |||
:War mein Bruder, kaum verschnaubt, | |||
:Auf den Feind gesprungen. | |||
:120. Daß er, wenn es möglich wär', | |||
:Rette noch mein Leben, | |||
:Und wo nicht, so wollte er | |||
:Seines dafür geben. | |||
:121. Er griff an, der Eine Mann, | |||
:Gegen hundert Feinde! — | |||
:Wer hat jemals das gethan? — | |||
:Je, auch für die Freunde? — | |||
:122. Und bewaffnet waren auch | |||
:Seine Feinde alle, | |||
:Und die Waffen zum Gebrauch | |||
:Scharf in diesem Falle! | |||
:123. Auch die Gegner nicht vertheilt | |||
:An verschied'nen Orten, | |||
:Sondern alle festgekeilt, | |||
:Und bereit zu morden! | |||
:124. Und mit Branntwein so getränkt, | |||
:Daß für sie Gefahren, | |||
:Die der Nüchterne bedenkt, | |||
:Nicht vorhanden waren! | |||
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:125. Glaubt ihr, wenn mein Bruder all | |||
:Dieses erst erwogen, | |||
:Hätt' er sich auf jeden Fall | |||
:Gleich zurückgezogen? — | |||
:126. Nein, die volle Liebe fragt | |||
:Nicht nach Möglichkeiten, | |||
:Da dieselbe Alles wagt, | |||
:Auch Unmöglichkeiten! | |||
:127. Und mein Bruder war an Kraft, | |||
:Größe, und im Degen | |||
:Auch der ganzen Burschenschaft | |||
:Weithin überlegen. | |||
:128. Also stürzt er resignirt | |||
:Auf des Feindes Masse, | |||
:Daß er, die zum Hause führt, | |||
:Haue eine Gasse. | |||
:129. Links und rechts erliegen Viel' | |||
:Unter seinen Streichen, | |||
:Doch das vorgesteckte Ziel | |||
:Kann er nicht erreichen. | |||
:130. Denn indem zum Hause er | |||
:Vorwärts strebt zu dringen, | |||
:Suchen sie ihn immer mehr | |||
:Hinten zu umringen. | |||
:131. Bald muß mitten im Gedräng' | |||
:Rings er stets sich wehren, | |||
:Und die Wuth der ganzen Meng' | |||
:Muß sich immer mehren. | |||
:132. Mädchen, die ihn also sahn | |||
:In Gefahren schweben, | |||
:Riefen Gott mit Thränen an | |||
:Um des Menschen Leben. | |||
:133. Wollt' die Linke im Gefecht | |||
:Endlich ihm versagen, | |||
:Konnte er auch gar nicht schlecht | |||
:Mit der Rechten schlagen. | |||
:134. Alle in der Kneipe, die | |||
:Wären längst verweset, | |||
:Hätt' „der alte Spamer“ sie | |||
:Damals nicht erlöset! | |||
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Aktuelle Version vom 17. November 2008, 19:13 Uhr
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