Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/02: Unterschied zwischen den Versionen
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wird zum Zwecke der gänzlichen Wiederherstellung der ältesten Namensform nur von der „Burg Kinsberg“ die Rede sein. | |||
Vom Schlesiertale aus kann man die Burgruine auf einem bequemen, schattigen Waldwege, „Karretenweg“ genannt, und vom Dorfe Kynau aus auf dem mit schattigen Linden besetzten fahrbaren Wege erreichen, welcher das in geschmackvollem Stile neuerbaute Schloß nebst den Wirtschaftsgebäuden - in alter Zeit immer das „Vorwerk unter dem Hause“ genannt - rechts liegen läßt und bei ganz allmählicher Steigung, zuletzt durch hohen Wald, in etwa 20 Minuten an die altersgrauen Mauern der Burg hinanführt. | |||
Der ausschließliche Zweck mittelalterlicher Burgen, den Insassen hinter befestigten Werken sicheren Schutz vor feindlichen Angriffen zu gewähren, war bestimmend für die ganze Anlage derselben; ihm wurden alle Rücksichten auf geschmackvolles Aussehen und Bequemlichkeit vollständig geopfert, so daß für das Wohngebäude des Burgherrn oft ein wenig umfangreicher Platz übrig blieb. Von den einzelnen Gebäuden einer solchen Burg sind zu unterscheiden: Der „Palas“ oder das gewöhnlich mehrstöckige Herrenhaus, der „Bergfried“ oder Wartturm und endlich die Ställe, welche sich gewöhnlich im inneren Hofe befanden. Hinter diesen Gebäuden lag ein äußerer Hof oder Zwinger, der von einer Ringmauer umgeben war. | |||
An diesem allgemeinen Gesichtspunkte festhaltend, machen wir unter Benutzung des beigegebenen Grundrisses eine Wanderung durch die Ruine Kinsberg. Wir schreiten durch das Torhaus, an welchem ringsum alte Sgrafittomalereien entdeckt wurden, die von 1903 bis 1905 durch den Kunstmaler Nöllner in Breslau erneuert worden sind. Das von zwei heraldischen Löwen gehaltene, gequaderte Einfahrtstor, dessen Rundbogen durch ein treffliches Gitter aus Schmiedeeisen geschlossen ist, zeigt |
Aktuelle Version vom 23. März 2008, 19:23 Uhr
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wird zum Zwecke der gänzlichen Wiederherstellung der ältesten Namensform nur von der „Burg Kinsberg“ die Rede sein.
Vom Schlesiertale aus kann man die Burgruine auf einem bequemen, schattigen Waldwege, „Karretenweg“ genannt, und vom Dorfe Kynau aus auf dem mit schattigen Linden besetzten fahrbaren Wege erreichen, welcher das in geschmackvollem Stile neuerbaute Schloß nebst den Wirtschaftsgebäuden - in alter Zeit immer das „Vorwerk unter dem Hause“ genannt - rechts liegen läßt und bei ganz allmählicher Steigung, zuletzt durch hohen Wald, in etwa 20 Minuten an die altersgrauen Mauern der Burg hinanführt.
Der ausschließliche Zweck mittelalterlicher Burgen, den Insassen hinter befestigten Werken sicheren Schutz vor feindlichen Angriffen zu gewähren, war bestimmend für die ganze Anlage derselben; ihm wurden alle Rücksichten auf geschmackvolles Aussehen und Bequemlichkeit vollständig geopfert, so daß für das Wohngebäude des Burgherrn oft ein wenig umfangreicher Platz übrig blieb. Von den einzelnen Gebäuden einer solchen Burg sind zu unterscheiden: Der „Palas“ oder das gewöhnlich mehrstöckige Herrenhaus, der „Bergfried“ oder Wartturm und endlich die Ställe, welche sich gewöhnlich im inneren Hofe befanden. Hinter diesen Gebäuden lag ein äußerer Hof oder Zwinger, der von einer Ringmauer umgeben war.
An diesem allgemeinen Gesichtspunkte festhaltend, machen wir unter Benutzung des beigegebenen Grundrisses eine Wanderung durch die Ruine Kinsberg. Wir schreiten durch das Torhaus, an welchem ringsum alte Sgrafittomalereien entdeckt wurden, die von 1903 bis 1905 durch den Kunstmaler Nöllner in Breslau erneuert worden sind. Das von zwei heraldischen Löwen gehaltene, gequaderte Einfahrtstor, dessen Rundbogen durch ein treffliches Gitter aus Schmiedeeisen geschlossen ist, zeigt