Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/01

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[V]
Nächste Seite>>>
[02]
Datei:Geschichte Burg Kinsberg.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


1. Beschreibung der Burg Kinsberg.

Ungefähr 14 km von Schweidnitz erhebt sich im anmutigen Schlesiertale ein etwa 420 m hoher, dichtbewaldeter Gneisberg, der östlich zu den Ufern der schäumenden Weistritz und südlich zum Dorfe Kynau steil abfällt, nach Westen und Norden dagegen sich allmählich abdacht. Sein Gipfel trägt die romantische Ruine der Burg Kinsberg, welche zu den am besten erhaltenen Burgruinen Schlesiens gezählt zu werden verdient. Sie hörte ja auch erst im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts auf, Wohnstätte ihrer Besitzer zu sein, und hatte vom Jahre 1823 ab das Glück, sich fortgesetzt in sorgsam pflegenden Händen zu befinden, die keine Opfer scheuten, um dieses mittelalterliche Baudenkmal vor dem gänzlichen Verfalle zu schützen.

Der Name dieser Burg hat im Laufe der Jahrhunderte mancherlei Wandlungen durchmachen müssen. Die älteste und ursprüngliche Namensform vom Jahre 1315 lautet Kinsberg. 250 Jahre später begegnen wir den in einer österreichischen Kanzlei verballhornten Formen Kinnigspergk und Kunigsperg. Der Schritt zu Königsberg war nun nicht mehr weit, und in Wahrheit finden wir die Burg und Herrschaft vom Jahre 1600 ab nur unter diesem Namen. Erst seit 1823 ist der ursprüngliche Name wieder zu seinem Rechte gekommen und lautet heute meist Kynsburg; in der vorliegenden Arbeit aber