Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/218: Unterschied zwischen den Versionen

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Endlich lassen wir zum Schlusse dieses Capitels von den amtlichen Verhältnissen der Geistlichen einige Angaben folgen über gestiftete oder wieder aufgehobene Diaconate,<ref>Jensen, Historische Nachrichten über unsere Diaconate, im Archiv für St. u. K.-Gesch. I, 2. S. 265 ff.</ref> doch ohne für die Vollständigkeit einstehen zu wollen.
 
In Dithmarschen gingen im Anfange des achtzehnten Jahrhunderts einige kleinere Predigerstellen ein, namentlich nach einer Verordnung von 1707 zu Süderhastedt das Diaconat 1711, zu Hemmingstedt 1712, zu Burg 1719. Als in Norderhastedt durch die Verordnung von 1707 das Diaconat aufgehoben werden sollte, erhoben sich gegen diese Veränderung Bewegungen der in das Kirchspiel eingepfarrten, zum Gottorfischen Landestheile gehörigen Norderdithmarscher Dörfer, die erst im Jahre 1712 durch Vertrag mit der Landesherrschaft gestillt wurden. In der Landschaft Eiderstedt wurde 1713 das Diaconat zu Kotzenbüll eingezogen auf Ansuchen der Gemeinde, welche bei der Belagerung von Tönning sehr gelitten hatte.
 
Zu Warnis in der Propstei Apenrade wurde das um 1690 durch Todesfall erledigte Diaconat aufgehoben. Im Jahre 1708 verstarb der letzte Diaconus zu Bülderup im Amte Tondern.
 
Dahingegen wurden in diesem Zeitraume mehrere Predigerstellen errichtet, nicht allein die Pastorate an den nen erbauten Kirchen, sondern auch Diaconate. So z. B. in Altona 1661, als der Pastor Schepler alt wurde, und die Stadt bedeutend zunahm; wozu 1692 hier noch ein zweites Diaconat kam, das aber von 1693 an unbesetzt blieb, bis es 1717 wieder errichtet ward.
 
Bald nach der Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts kam der Name Compastor zuerst auf. Derselbe kommt 1665 schon auf Pellworm vor. Dieser Name bezog sich anfänglich nur auf den Rang. 1670 wurde zuerst in Elmshorn ein Compastorat errichtet. 1690 ward der Diaconus zu Süderstapel Compastor. Wegen Streitigkeiten über den Vortritt zwischen den Bürgermeistern in Altona und <noinclude>
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Aktuelle Version vom 10. Januar 2009, 10:42 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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geht hervor, wie groß die Mannigfaltigkeit der Gemeindeverfassungen schon seit Jahrhunderten gewesen ist.[1]

Endlich lassen wir zum Schlusse dieses Capitels von den amtlichen Verhältnissen der Geistlichen einige Angaben folgen über gestiftete oder wieder aufgehobene Diaconate,[2] doch ohne für die Vollständigkeit einstehen zu wollen.

In Dithmarschen gingen im Anfange des achtzehnten Jahrhunderts einige kleinere Predigerstellen ein, namentlich nach einer Verordnung von 1707 zu Süderhastedt das Diaconat 1711, zu Hemmingstedt 1712, zu Burg 1719. Als in Norderhastedt durch die Verordnung von 1707 das Diaconat aufgehoben werden sollte, erhoben sich gegen diese Veränderung Bewegungen der in das Kirchspiel eingepfarrten, zum Gottorfischen Landestheile gehörigen Norderdithmarscher Dörfer, die erst im Jahre 1712 durch Vertrag mit der Landesherrschaft gestillt wurden. In der Landschaft Eiderstedt wurde 1713 das Diaconat zu Kotzenbüll eingezogen auf Ansuchen der Gemeinde, welche bei der Belagerung von Tönning sehr gelitten hatte.

Zu Warnis in der Propstei Apenrade wurde das um 1690 durch Todesfall erledigte Diaconat aufgehoben. Im Jahre 1708 verstarb der letzte Diaconus zu Bülderup im Amte Tondern.

Dahingegen wurden in diesem Zeitraume mehrere Predigerstellen errichtet, nicht allein die Pastorate an den nen erbauten Kirchen, sondern auch Diaconate. So z. B. in Altona 1661, als der Pastor Schepler alt wurde, und die Stadt bedeutend zunahm; wozu 1692 hier noch ein zweites Diaconat kam, das aber von 1693 an unbesetzt blieb, bis es 1717 wieder errichtet ward.

Bald nach der Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts kam der Name Compastor zuerst auf. Derselbe kommt 1665 schon auf Pellworm vor. Dieser Name bezog sich anfänglich nur auf den Rang. 1670 wurde zuerst in Elmshorn ein Compastorat errichtet. 1690 ward der Diaconus zu Süderstapel Compastor. Wegen Streitigkeiten über den Vortritt zwischen den Bürgermeistern in Altona und


  1. Jensen, Kirchl. Statistik, S. 45 ff.
  2. Jensen, Historische Nachrichten über unsere Diaconate, im Archiv für St. u. K.-Gesch. I, 2. S. 265 ff.