Schlesisches Namenbuch/035: Unterschied zwischen den Versionen

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<noinclude>:</noinclude>dt. FN. („Der Sammler“, Augsburg 1926 Nr. 206). Vgl. auch unter Thiel! Vgl. die mehrfachen schles. ON. Dittersdorf, -bach (alt Diterichs -). – Belege: Herman Diterich 1384 Liegnitz (Schöpp., 27a); Diterich breuwer 1384 Liegnitz (Schöpp., 26a); Diterich Sydenswancz 1382 Liegnitz (Schöpp., 8b); Diterich mit der ebenteuwer 1388 Liegnitz (Schöpp., 18b). Auf poln. Lautung beruht Wiedersich!


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<center> '''Ia. Altdeutsche Taufnamen''' </center>
'''Eberlein''', KF. von Eberhard: '''Ebert''' (Liegnitz [11] Görlitz [8] Hirschberg [9] u.&#160;ö.).


'''Eberlein''', Kurz- od. Koseform von Eberhard: '''Ebert''' (Liegnitz [11] Görlitz [8] Hirschberg [9] u. ö.).
:Mundartlich auch Abert (Liegnitz), wie Abersdorf mundartlich für Ebersdorf b./Glatz. – Belege: Ebirlin colorator 1389 Görlitz; Joh. Eberlini 1320/21 Schweidnitz; Abirlin Hak 1386 Breslau; Ebirlinus de Tribelwicz 1341 Liegnitz; Ebirhardus textor 1339 Schweidnitz; Aberhardus Seppinrad: Alt-Breslau, vgl. Joh. Abersbach 1387 ebd. Merten Ebert 1568 Görlitz.


Mundartlich auch Abert (Liegnitz), wie Abersdorf mundartlich für Ebersdorf b./Glatz. Belege: Ebirlin colorator 1389 Görlitz; Joh. Eberlini 1320/21 Schweidnitz; Abirlin Hak 1386 Breslau; Ebirlinus de Tribelwicz 1341 Liegnitz; Ebirhardus textor 1339 Schweidnitz; Aberhardus Seppinrad: Alt-Breslau , Vgl. Joh. Abersbach 1387 ebd. Merten Ebert 1568 Görlitz.


'''Eckel(t)''' (Liegnitz [9]), KF. von Eckehard: '''Eckert''' (Liegnitz [37] Görlitz [27] Grünberg [21] Hirschberg [9] Öls [8] Beuthen [13]).


'''Eckelt/Eckel''' (Liegnitz [9]), Kurz- od. Koseform von Eckehard: '''Eckert''' (Liegnitz [37] Görlitz [27] Grünberg [21] Hirschberg [9] Öls [8] Beuthen [13]).
:Altgermanisch Agihard: Agi „Schwertspitze, Schwert“, hard „kühn“. Lieblingsname des deutschen Mittelalters: der treue Eckehart der Harlungensage! Um 1400 in Schlesien nicht mehr gebräuchlich. Vgl. auch den Ortsnamen Eckersdorf bei Glatz. Belege: Eckel 1346 Breslau; Eckel Schefer 1359 Glatz; Hannus Eckel 1380 Liegnitz; Fabian E. (Liegnitz, 16. Jh.); Bartel Eckelt 1555 Görlitz; Eckhardi 1320 Liegnitz; Nitsche Eckehard 1372 Liegnitz; Hanman Eckehart (Alt-Breslau); Symon Eckhart 1452 Görlitz.
 
Altgerm. Agihard: Agi S"chwertspitze, Schwert", hard "kühn". Lieblingsname des deutschen Mittelalters: der treue Eckehart der Harlungensage! Um 1400 in Schles. nicht mehr gebräuchlich. Vgl. auch den Ortsnamen Eckersdorf bei Glatz. - Belege: Eckel 1346 Breslau; Eckel Schefer 1359 Glatz; Hannus Eckel 1380 Liegnitz; Fabian E. (Liegnitz, 16. Jahrh.); Bartel Eckelt 1555 Görlitz; Eckhardi 1320 Liegnitz; Nitsche Eckehard 1372 Liegnitz; Hanman Eckehart (Alt-Breslau ); Symon Eckhart 1452 Görlitz.




'''Ehrentraut''' (Görlitz [13])
'''Ehrentraut''' (Görlitz [13])


Entstellt aus dem altdeutsch weibl. Taufnamen Irmintrud, der in Altschlesien nicht unbeliebt war. Vgl. unter Irmler und Irmischer/Irmscher! Das männl. Seitenstück dazu ist Ehrenfried (= Ernfrid = Irminfrid). Ähnlich: Ermentraut, Erbentraut, Ehrmanntraut. Belege: Irmiltrud weberynne 1384 Liegnitz; Irmetrut auch in Breslau; Jörg Irmentraut 1554 Görlitz; Vgl. auch Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903) S. 57. Matz Ermtrautt (Irmetrautt) 1560 Reichenberg.
:Entstellt aus dem altdt. weiblichen TN. Irmintrud, der in Altschlesien nicht unbeliebt war. Vgl. unter Irmler und Irm(i)scher! Das männliche Seitenstück dazu ist Ehrenfried (= Ernfrid = Irminfrid). Ähnlich: Ermen-, Erben-, Ehrmanntraut. Belege: Irmiltrud weberynne 1384 Liegnitz; Irmetrut auch in Breslau; Jörg Irmentraut 1554 Görlitz; Vgl. auch Socin S. 57. Matz Ermtrautt (Irmetrautt) 1560 Reichenberg.




'''Elbel''' (Görlitz [2] Schweidnitz [1]).
'''Elbel''' (Görlitz [2] Schweidnitz [1]).


Kurz- od. Koseform von Albrecht. Gebräuchl. im 14. Jahrh., auch in den Fastnachtsspielen d. 15. Jahrh. (Vgl. W. Arndt, Die Personennamen der deutschen Schauspiele des Mittelalter, Breslau 1904, S. 58). - Belege: Elbil heftiler 1352 Breslau; Elbil (der) kleynsmyd 1372/83 Liegnitz; Jone Elbil 1376 Görlitz; Albrecht Elbel kursener 1368 Glatz; Albertus Felsberg dictus Elbil, pellifex 1408 Breslau. (Mon. Germ. Francisc. S. 103); George Elbel 1495/1506 (Landbuch Schweidnitz).
:KF. von Albrecht. Gebräuchlich im 14. Jh., auch in den Fastnachtsspielen des 15. Jh. (Vgl. W. Arndt, Die Personennamen der dt. Schauspiele des Mittelalters, Breslau 1904, S. 58). Belege: Elbil heftiler 1352 Breslau; Elbil (der) kleynsmyd 1372/83 Liegnitz; Jone Elbil 1376 Görlitz; Albrecht Elbel kursener 1368 Glatz; Albertus Felsberg dictus Elbil, pellifex 1408 Breslau. (Mon. Germ. Francisc. S. 103); George Elbel 1495/1506 (Landbuch Schweidnitz).




'''Engelbrecht''' (selten), '''Engelbrecher''' (Liegnitz [6]).
'''Engelbrecht''' (selten), '''Engelbrecher''' (Liegnitz [6]).


Altgerm. Taufname; Die Form mit Dentalabwurf und -er-Abl. ist oberdeutsch-schles. Vgl. Familienname Erkenbrecht, Erkenbrecher! In Schlesien nur als Familienname belegt: Engilbrecht messerer 1349 Breslau; Pauwel Engilbrecht 1381/88 Liegnitz; Hanns Engelbrecht 1461/62 Görlitz; Heyncze Engelbrecht 1463 Schweidnitz.
:Altgermanischer Taufname; Die Form mit Dentalabwurf und -er-Ableitung ist obd.-schlesisch. Vgl. FN. Erkenbrecht, Erkenbrecher! In Schlesien nur als FN. belegt: Engilbrecht messerer 1349 Breslau; Pauwel Engilbrecht 1381/88 Liegnitz; Hanns Engelbrecht 1461/62 Görlitz; Heyncze Engelbrecht 1463 Schweidnitz.




'''Engelmann''' (Görlitz [11] Liegnitz [6] Neusalz [8] Schweidnitz Hirschberg [5], Oppeln [3])
'''Engelmann''' (Görlitz [11] Liegnitz [6] Neusalz [8] Schweidnitz Hirschberg [5], Oppeln [3])


Kurz- od. Koseform mit -mann = Erweiterung von den altdeutsch Taufnamen Engelbrecht, Engelhard,
:KF. mit -mann = Erweiterung von den altdt. Taufnamen Engelbrecht, Engelhard, -mar usw. – Gunther Engilman sutor 1348 Liegnitz.
mar usw. - Günther Engilman sutor 1348 Liegnitz.




'''Engel''' (Liegnitz [22] Görlitz [17] Oppeln [8] Schweidnitz Hirschberg [6] Ratibor; Neustadt [0]).
'''Engel''' (Liegnitz [22] Görlitz [17] Oppeln [8] Schweidnitz Hirschberg [6] Ratibor; Neustadt [0]).


Als weibl. Taufname, Kürzung von Engeltrud, ist Engil in Alt-Liegnitz vor 1350 bezeugt, sonst jedoch in Schlesien kaum. Vgl. schon altgermanisch Angila (Förstemann, Altdt. Namenbuch. 2. Auflage. 108). Es dürfte hauptsächlich Übername sein. Fn: Hanco Engil 1369/73; Petir Engil 1387 ff. Liegnitz; auch Alt-Breslau nur Familienname Taufn.: Engel, Gündeds hawsvrawe 1333 Glatz.
:Als weiblicher TN., Kürzung von Engeltrud, ist Engil in Alt-Liegnitz vor 1350 bezeugt, sonst jedoch in Schlesien kaum. Vgl. schon altgermanisch Angila (Förstemann 108). Es dürfte hauptsächlich Übername sein. FN.: Hanco Engil 1369/73; Petir Engil 1387 ff. Liegnitz; auch Alt-Breslau nur FN. Taufname: Engel, Gündeds hawsvrawe 1333 Glatz.




'''Erdmann'''<ref>''GenWiki-Red.: vgl. [[Erdmann (Familienname)]]''</ref> (Görlitz [8] Liegnitz [4] Sagan [4] Grünberg [3] Neusalz [3] Beuthen [5] Hirschberg [2])
'''Erdmann'''{{GWR|Vgl. [[Erdmann (Familienname)]]}} (Görlitz [8] Liegnitz [4] Sagan [4] Grünberg [3] Neusalz [3] Beuthen [5] Hirschberg [2])


Kurz- od. Koseform zu dem im Mittelalter nicht unbeliebten altdeutsch Taufname nErtmar (ert = Erde,
:KF. zu dem im Mittelalter nicht unbeliebten altdt. TN. Ertmar (ert = Erde, mar = berühmt). Auch die Orte Erdmannsdorf (Schlesien und Sachsen) hießen ursprünglich Ertmarsdorf. Belege: Nicclos Ertmar 1369/73 Liegnitz; Peter Ertman und Jacob Ertman 1381 Linderode Kr. Sorau. Auch in Alt-Breslau: FN. Ertman und Ertmansdorf.<noinclude>
mar = berühmt). Auch die Orte Erdmannsdorf (Schlesien und Sachsen) hießen
ursprünglich Ertmarsdorf. - Belege: Nicclos Ertmar 1369/73 Liegnitz; Peter Ertman
und Jacob E. 1381 Linderode Kr. Sorau. Auch in Alt-Breslau : Familienname Ertman und Ertmansdorf.


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Aktuelle Version vom 18. Januar 2012, 21:31 Uhr

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  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)
dt. FN. („Der Sammler“, Augsburg 1926 Nr. 206). Vgl. auch unter Thiel! Vgl. die mehrfachen schles. ON. Dittersdorf, -bach (alt Diterichs -). – Belege: Herman Diterich 1384 Liegnitz (Schöpp., 27a); Diterich breuwer 1384 Liegnitz (Schöpp., 26a); Diterich Sydenswancz 1382 Liegnitz (Schöpp., 8b); Diterich mit der ebenteuwer 1388 Liegnitz (Schöpp., 18b). Auf poln. Lautung beruht Wiedersich!


Eberlein, KF. von Eberhard: Ebert (Liegnitz [11] Görlitz [8] Hirschberg [9] u. ö.).

Mundartlich auch Abert (Liegnitz), wie Abersdorf mundartlich für Ebersdorf b./Glatz. – Belege: Ebirlin colorator 1389 Görlitz; Joh. Eberlini 1320/21 Schweidnitz; Abirlin Hak 1386 Breslau; Ebirlinus de Tribelwicz 1341 Liegnitz; Ebirhardus textor 1339 Schweidnitz; Aberhardus Seppinrad: Alt-Breslau, vgl. Joh. Abersbach 1387 ebd. Merten Ebert 1568 Görlitz.


Eckel(t) (Liegnitz [9]), KF. von Eckehard: Eckert (Liegnitz [37] Görlitz [27] Grünberg [21] Hirschberg [9] Öls [8] Beuthen [13]).

Altgermanisch Agihard: Agi „Schwertspitze, Schwert“, hard „kühn“. Lieblingsname des deutschen Mittelalters: der treue Eckehart der Harlungensage! Um 1400 in Schlesien nicht mehr gebräuchlich. Vgl. auch den Ortsnamen Eckersdorf bei Glatz. – Belege: Eckel 1346 Breslau; Eckel Schefer 1359 Glatz; Hannus Eckel 1380 Liegnitz; Fabian E. (Liegnitz, 16. Jh.); Bartel Eckelt 1555 Görlitz; Eckhardi 1320 Liegnitz; Nitsche Eckehard 1372 Liegnitz; Hanman Eckehart (Alt-Breslau); Symon Eckhart 1452 Görlitz.


Ehrentraut (Görlitz [13])

Entstellt aus dem altdt. weiblichen TN. Irmintrud, der in Altschlesien nicht unbeliebt war. Vgl. unter Irmler und Irm(i)scher! Das männliche Seitenstück dazu ist Ehrenfried (= Ernfrid = Irminfrid). Ähnlich: Ermen-, Erben-, Ehrmanntraut. – Belege: Irmiltrud weberynne 1384 Liegnitz; Irmetrut auch in Breslau; Jörg Irmentraut 1554 Görlitz; Vgl. auch Socin S. 57. Matz Ermtrautt (Irmetrautt) 1560 Reichenberg.


Elbel (Görlitz [2] Schweidnitz [1]).

KF. von Albrecht. Gebräuchlich im 14. Jh., auch in den Fastnachtsspielen des 15. Jh. (Vgl. W. Arndt, Die Personennamen der dt. Schauspiele des Mittelalters, Breslau 1904, S. 58). – Belege: Elbil heftiler 1352 Breslau; Elbil (der) kleynsmyd 1372/83 Liegnitz; Jone Elbil 1376 Görlitz; Albrecht Elbel kursener 1368 Glatz; Albertus Felsberg dictus Elbil, pellifex 1408 Breslau. (Mon. Germ. Francisc. S. 103); George Elbel 1495/1506 (Landbuch Schweidnitz).


Engelbrecht (selten), Engelbrecher (Liegnitz [6]).

Altgermanischer Taufname; Die Form mit Dentalabwurf und -er-Ableitung ist obd.-schlesisch. Vgl. FN. Erkenbrecht, Erkenbrecher! In Schlesien nur als FN. belegt: Engilbrecht messerer 1349 Breslau; Pauwel Engilbrecht 1381/88 Liegnitz; Hanns Engelbrecht 1461/62 Görlitz; Heyncze Engelbrecht 1463 Schweidnitz.


Engelmann (Görlitz [11] Liegnitz [6] Neusalz [8] Schweidnitz Hirschberg [5], Oppeln [3])

KF. mit -mann = Erweiterung von den altdt. Taufnamen Engelbrecht, Engelhard, -mar usw. – Gunther Engilman sutor 1348 Liegnitz.


Engel (Liegnitz [22] Görlitz [17] Oppeln [8] Schweidnitz Hirschberg [6] Ratibor; Neustadt [0]).

Als weiblicher TN., Kürzung von Engeltrud, ist Engil in Alt-Liegnitz vor 1350 bezeugt, sonst jedoch in Schlesien kaum. Vgl. schon altgermanisch Angila (Förstemann 108). Es dürfte hauptsächlich Übername sein. FN.: Hanco Engil 1369/73; Petir Engil 1387 ff. Liegnitz; auch Alt-Breslau nur FN. Taufname: Engel, Gündeds hawsvrawe 1333 Glatz.


Erdmann[GWR 1] (Görlitz [8] Liegnitz [4] Sagan [4] Grünberg [3] Neusalz [3] Beuthen [5] Hirschberg [2])

KF. zu dem im Mittelalter nicht unbeliebten altdt. TN. Ertmar (ert = Erde, mar = berühmt). Auch die Orte Erdmannsdorf (Schlesien und Sachsen) hießen ursprünglich Ertmarsdorf. – Belege: Nicclos Ertmar 1369/73 Liegnitz; Peter Ertman und Jacob Ertman 1381 Linderode Kr. Sorau. Auch in Alt-Breslau: FN. Ertman und Ertmansdorf.



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