Schlesisches Namenbuch/128: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Interne Links)
 
(3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Schlesisches Namenbuch|124|125|126|unkorrigiert}}
{{Schlesisches Namenbuch|127|125|129|unkorrigiert}}




128 IV- Übernamen
Frauenhübscher in Glatz (s. unten den Beleg!) verdeutlicht. Wohl auch im Sinne von Buhle, da hübeschärinne = Buhlerin. - Belege: Burchardus dictus hubescher 1273 Basel; Mertin Hobischer 1478 Görlitz; Nickel Frawinhobscher, Ratsdiener 1476 Glatz.
Frauenhübscher in Glatz (s. unten den Beleg!) verdeutlicht. Wohl auch im Sinne von Buhle, da hübeschärinne = Buhlerin. - Belege: Burchardus dictus hubescher 1273 Basel; Mertin Hobischer 1478 Görlitz; Nickel Frawinhobscher, Ratsdiener 1476 Glatz.
Ir(r)gang (Görlitz [13]## Liegnitz [7] Neusalz [##4 Sagan [##3).
Mhd. irreganc = irrer, zielloser, ruheloser Gang; irregengel = einer, der irre geht. Als Name eines Fahrenden" 1392 in Bayern bezeugt (Volckmann S. 317/18). Belege: Hannus Irregang 1437 Liegnitz; auch in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 122); Ulrich Irrganch 1300 in Augsburg (##Bacmeister, A., Alte Familiennamen, in seinen "Germanistischen Kleinigkeiten", Stuttgart 1870.## 29). Vgl. Irremut in B.


Joppe, Juppe (Liegnitz B).
Übername des Kleiderhändlers. Vgl. Hensil mit der yopen = H. yope 1359 Breslau; auch yo-pener u. Sebinyope ebd.
Jung (Liegnitz [41 Görlitz [33 Hirschberg [24]## ##Habelschwerdt [17]## ##Glatz [11]## Neisse oft), Junge (Gö08 Liegnitz [10]##).
Meint den Sohn zum Unterschied vom Vater. Vgl. Jüngling! Solche Namen stellen geradezu eine Art Patronymika dar (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 134). Junge Martinus 1372 Liegnitz; Heincze Dompnig der junge 1456 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, S. 217). Vgl. auch die Zus.setzungen mit -andreas, -hans, -nickel, -nitsch usw. Das End -e ist erst in neuerer Zeit abgefallen, soweit nicht süd##deut.e Einwanderung vorliegt.


Jungfer (Liegnitz [10]## Görlitz [5] OS00!).
'''[[Irrgang (Familienname)|Ir(r)gang]]''' (Görlitz [13] Liegnitz [7] Neusalz [4] Sagan [3]).
Nicht im heutigen, sondern im mhd. Sinne von juncvrouwe junge Herrin, auch Edelfräulein, unverheiratete, vornehme Dienerin". - Belege: Gotfridus der iunc-vrowen sun (um 1200, ##Bacmeister, A., Alte Familiennamen, in seinen "Germanistischen Kleinigkeiten", Stuttgart 1870.## 29). Also teils unehelicher Abkunft", aber wohl z. T. auch in Diensten einer J.". Vgl. Juncvrowendiner in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 112), ebd. Juncvroweczucht (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 122).
 
Jüngling (##Haynau [8 Liegnitz [2] Görlitz [4] ##Oppeln [2])##
Mhd. irreganc = irrer, zielloser, ruheloser Gang; irregengel = einer, der irre geht. Als Name eines „Fahrenden“ 1392 in Bayern bezeugt (Volckmann S. 317/18). - Belege: Hannus Irregang 1437 Liegnitz; auch in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 122); Ulrich Irrganch 1300 in Augsburg (##Bacmeister, A., Alte Familiennamen, in seinen "Germanistischen Kleinigkeiten", Stuttgart 1870.## 29). Vgl. Irremut in Breslau.
 
 
'''[[Joppe (Familienname)|Joppe]]''', '''[[Juppe (Familienname)|Juppe]]''' (Liegnitz Breslau).
 
Übername des Kleiderhändlers. Vgl. Hensil mit der yopen = H. yope 1359 Breslau; auch yopener u. Sebinyope ebd.
 
 
'''[[Jung (Familienname)|Jung]]''' (Liegnitz [41] Görlitz [33] Hirschberg [24] Habelschwerdt [17] Glatz [11] Neisse oft), '''[[Junge (Familienname)|Junge]]''' (Görlitz [68] Liegnitz [10]).
 
Meint den Sohn zum Unterschied vom Vater. Vgl. Jüngling! Solche Namen stellen geradezu eine Art Patronymika dar (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 134). Junge Martinus 1372 Liegnitz; Heincze Dompnig der junge 1456 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, S. 217). Vgl. auch die Zusammensetzungen mit -andreas, -hans, -nickel, -nitsch usw. Das End -e ist erst in neuerer Zeit abgefallen, soweit nicht süddeutsche Einwanderung vorliegt.
 
 
'''[[Jungfer (Familienname)|Jungfer]]''' (Liegnitz [10] Görlitz [5] OS [00]!).
 
Nicht im heutigen, sondern im mhd. Sinne von juncvrouwe „junge Herrin, auch Edelfräulein, unverheiratete, vornehme Dienerin“. - Belege: Gotfridus der iuncvrowen sun (um 1200, ##Bacmeister, A., Alte Familiennamen, in seinen "Germanistischen Kleinigkeiten", Stuttgart 1870.## 29). Also teils „unehelicher Abkunft“, aber wohl z. T. auch „in Diensten einer Jungfer“. Vgl. Juncvrowendiner in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 112), ebd. Juncvroweczucht (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 122).
 
 
'''[[Jüngling (Familienname)|Jüngling]]''' (Haynau [8] Liegnitz [2] Görlitz [4] Oppeln [2])
 
Der minderjährige Sohn zum Unterschied vom Vater. - Belege: Hans Stoltz Jüngeling etwan Jancke Stoltz nachgelassener Sohn 1497 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 68). Katharina Junglinyn 1440 Habelschwerdt; Blasius Jungklingk 1546 Liegnitz.
Der minderjährige Sohn zum Unterschied vom Vater. - Belege: Hans Stoltz Jüngeling etwan Jancke Stoltz nachgelassener Sohn 1497 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 68). Katharina Junglinyn 1440 Habelschwerdt; Blasius Jungklingk 1546 Liegnitz.
Kahl (Görlitz [38 Hirschberg [25]## Grünberg [12]## Liegnitz [8] ##Öls [10]## ##Oppeln [7])##, Kahle (Görlitz [17]##).
Der Kahlköpfige. Vgl. auch Kaihler(t)! - Belege: Nicolaus Kaie 1350 Liegnitz; Kal-
heynrich von Brunne 1372 Liegnitz; Niclase dem Calenlyndener 1413 Liegnitz.


Kahlert (Neustadt [19]## Neisse oft Beuthen« Görlitz [11]## Liegnitz [3] Hirschberg [3] Sagan [##3); selten Kahler.
Gleichbedeutend mit Kahl(e): der Kahlköpfige; t ist sekundär wie bei Tauchert, Peukert usw. Vereinzelte Herkunft vom Ortsname Kahlau Kr. Guhrau liegt im Bereich der Möglichkeit; vgl. Laurentius de Calaw 1345 Liegnitz; Mertin Kalaw 1417/18 Görlitz. - Belege: Nickü Kaier 1384 Glatz; Hannos Kaier 1411 Habelschwerdt; Ffrenczil Kaier 1434 Görlitz.


Kantner (Löwen/##Brieg [8] ##Oppeln [2] Öls).
'''[[Kahl (Familienname)|Kahl]]''' (Görlitz [38] Hirschberg [25] Grünberg [12] Liegnitz [8] Öls [10] Oppeln [7]), '''[[Kahle (Familienname)|Kahle]]''' (Görlitz [17]).
Wohl Übername des Kellermeisters, von tschech. kantner, poln. kentnar Kellerlager" (vgl. DWb. 5, 555). Überliefert als Beiname des Herzogs Konrad von Öls: Wir Conrad anders Canthener genant 1416 (Urk. Öls) = herczog Cunradt genant Khentner 1412 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 6, 206). Ferner: Joh. Pezeler alias Kenthener 1369 (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.##); Petrus Kentener consul 1390 B =>? Breslau(Stadtbuch). Vgl. dien Beleg in Pohls Jahrbücher der Stadt Breslau 4, 27: zweene tische volle gaste fielen in den keller, schlug vom kentner 2/4 bier, eines lief aus ... (##Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, 83).
 
Karger (##Glatz [14]## Neisse ##Beuthen [4] Görlitz [5] Liegnitz [3])##, Kerger (Liegnitz [2])##, Karge (Liegnitz [5])##.
Der Kahlköpfige. Vgl. auch Kaihler(t)! - Belege: Nicolaus Kale 1350 Liegnitz; Kalheynrich von Brunne 1372 Liegnitz; Niclase dem Calenlyndener 1413 Liegnitz.
Mhd, karc in starker u. schwacher Flexion mit der Bedeutung knauserig, unfreigebig" (eigentl. listig, schlau). Verbreitet in der Graifschaft Glatz, dort schon 1485
 
 
'''[[Kahlert (Familienname)|Kahlert]]''' (Neustadt [19] Neisse oft Beuthen [6] Görlitz [11] Liegnitz [3] Hirschberg [3] Sagan [3]); selten [[Kahler (Familienname)|Kahler]].
 
Gleichbedeutend mit Kahl(e): der Kahlköpfige; t ist sekundär wie bei Tauchert, Peukert usw. Vereinzelte Herkunft vom Ortsnamen Kahlau Kr. Guhrau liegt im Bereich der Möglichkeit; vgl. Laurentius de Calaw 1345 Liegnitz; Mertin Kalaw 1417/18 Görlitz. - Belege: Nickil Kaler 1384 Glatz; Hannos Kaler 1411 Habelschwerdt; Ffrenczil Kaier 1434 Görlitz.
 
 
'''[[Kantner (Familienname)|Kantner]]''' (Löwen/Brieg [8] Oppeln [2] Öls).
 
Wohl Übername des Kellermeisters, von tschech. kantnėř, poln. kentnar „Kellerlager“ (vgl. DWb. 5, 555). Überliefert als Beiname des Herzogs Konrad von Öls: Wir Conrad anders Canthener genant 1416 (Urk. Öls) = herczog Cunradt genant Khentner 1412 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 6, 206). Ferner: Joh. Pezeler alias Kenthener 1369 (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.##); Petrus Kentener consul 1390 Breslau (Stadtbuch). Vgl. den Beleg in Pohls Jahrbücher der Stadt Breslau 4, 27: zweene tische volle gäste fielen in den keller, schlug vom kentner 2/4 bier, eines lief aus ... (##Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, 83).
 
 
'''[[Karger (Familienname)|Karger]]''' (Glatz [14] Neisse Beuthen [4] Görlitz [5] Liegnitz [3]), '''[[Kerger (Familienname)|Kerger]]''' (Liegnitz [2]), '''[[Karge (Familienname)|Karge]]''' (Liegnitz [5]).
 
Mhd, karc in starker u. schwacher Flexion mit der Bedeutung „knauserig, unfreigebig“ (eigentl. listig, schlau). Verbreitet in der Grafschaft Glatz, dort schon 1485

Aktuelle Version vom 20. August 2016, 20:38 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

Alphabetisches Namenverzeichnis  |  Karte
<<<Vorherige Seite
[127]
Nächste Seite>>>
[129]
Datei:Bahlow Schlesisches Namensbuch index.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Frauenhübscher in Glatz (s. unten den Beleg!) verdeutlicht. Wohl auch im Sinne von Buhle, da hübeschärinne = Buhlerin. - Belege: Burchardus dictus hubescher 1273 Basel; Mertin Hobischer 1478 Görlitz; Nickel Frawinhobscher, Ratsdiener 1476 Glatz.


Ir(r)gang (Görlitz [13] Liegnitz [7] Neusalz [4] Sagan [3]).

Mhd. irreganc = irrer, zielloser, ruheloser Gang; irregengel = einer, der irre geht. Als Name eines „Fahrenden“ 1392 in Bayern bezeugt (Volckmann S. 317/18). - Belege: Hannus Irregang 1437 Liegnitz; auch in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 122); Ulrich Irrganch 1300 in Augsburg (##Bacmeister, A., Alte Familiennamen, in seinen "Germanistischen Kleinigkeiten", Stuttgart 1870.## 29). Vgl. Irremut in Breslau.


Joppe, Juppe (Liegnitz Breslau).

Übername des Kleiderhändlers. Vgl. Hensil mit der yopen = H. yope 1359 Breslau; auch yopener u. Sebinyope ebd.


Jung (Liegnitz [41] Görlitz [33] Hirschberg [24] Habelschwerdt [17] Glatz [11] Neisse oft), Junge (Görlitz [68] Liegnitz [10]).

Meint den Sohn zum Unterschied vom Vater. Vgl. Jüngling! Solche Namen stellen geradezu eine Art Patronymika dar (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 134). Junge Martinus 1372 Liegnitz; Heincze Dompnig der junge 1456 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, S. 217). Vgl. auch die Zusammensetzungen mit -andreas, -hans, -nickel, -nitsch usw. Das End -e ist erst in neuerer Zeit abgefallen, soweit nicht süddeutsche Einwanderung vorliegt.


Jungfer (Liegnitz [10] Görlitz [5] OS [00]!).

Nicht im heutigen, sondern im mhd. Sinne von juncvrouwe „junge Herrin, auch Edelfräulein, unverheiratete, vornehme Dienerin“. - Belege: Gotfridus der iuncvrowen sun (um 1200, ##Bacmeister, A., Alte Familiennamen, in seinen "Germanistischen Kleinigkeiten", Stuttgart 1870.## 29). Also teils „unehelicher Abkunft“, aber wohl z. T. auch „in Diensten einer Jungfer“. Vgl. Juncvrowendiner in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 112), ebd. Juncvroweczucht (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 122).


Jüngling (Haynau [8] Liegnitz [2] Görlitz [4] Oppeln [2])

Der minderjährige Sohn zum Unterschied vom Vater. - Belege: Hans Stoltz Jüngeling etwan Jancke Stoltz nachgelassener Sohn 1497 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 68). Katharina Junglinyn 1440 Habelschwerdt; Blasius Jungklingk 1546 Liegnitz.


Kahl (Görlitz [38] Hirschberg [25] Grünberg [12] Liegnitz [8] Öls [10] Oppeln [7]), Kahle (Görlitz [17]).

Der Kahlköpfige. Vgl. auch Kaihler(t)! - Belege: Nicolaus Kale 1350 Liegnitz; Kalheynrich von Brunne 1372 Liegnitz; Niclase dem Calenlyndener 1413 Liegnitz.


Kahlert (Neustadt [19] Neisse oft Beuthen [6] Görlitz [11] Liegnitz [3] Hirschberg [3] Sagan [3]); selten Kahler.

Gleichbedeutend mit Kahl(e): der Kahlköpfige; t ist sekundär wie bei Tauchert, Peukert usw. Vereinzelte Herkunft vom Ortsnamen Kahlau Kr. Guhrau liegt im Bereich der Möglichkeit; vgl. Laurentius de Calaw 1345 Liegnitz; Mertin Kalaw 1417/18 Görlitz. - Belege: Nickil Kaler 1384 Glatz; Hannos Kaler 1411 Habelschwerdt; Ffrenczil Kaier 1434 Görlitz.


Kantner (Löwen/Brieg [8] Oppeln [2] Öls).

Wohl Übername des Kellermeisters, von tschech. kantnėř, poln. kentnar „Kellerlager“ (vgl. DWb. 5, 555). Überliefert als Beiname des Herzogs Konrad von Öls: Wir Conrad anders Canthener genant 1416 (Urk. Öls) = herczog Cunradt genant Khentner 1412 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 6, 206). Ferner: Joh. Pezeler alias Kenthener 1369 (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.##); Petrus Kentener consul 1390 Breslau (Stadtbuch). Vgl. den Beleg in Pohls Jahrbücher der Stadt Breslau 4, 27: zweene tische volle gäste fielen in den keller, schlug vom kentner 2/4 bier, eines lief aus ... (##Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, 83).


Karger (Glatz [14] Neisse Beuthen [4] Görlitz [5] Liegnitz [3]), Kerger (Liegnitz [2]), Karge (Liegnitz [5]).

Mhd, karc in starker u. schwacher Flexion mit der Bedeutung „knauserig, unfreigebig“ (eigentl. listig, schlau). Verbreitet in der Grafschaft Glatz, dort schon 1485