Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/200: Unterschied zwischen den Versionen
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Vatter schämen. Diese eitle Furcht muß forthin abgestellt seyn." Custuodis bekennt seine strenge, echt katholische Gesinnung folgendermaßen in <tt>registro copulatorum: anno 1759, 2. Febr. Winandus Scherges, acatholicus ex Muhlefart, et Anna Mara Massen, catholica ex Weflinghoven, quae duxit hib famutatum (Proles educantur iuxta contractum politicum inter principes Brandenburgicum et Palatinum conclusum, non approbamus sed pro dolor! Talia coniugia permittere nolentes volentes debemus), a praedicante in Odenkirchen copulati sunt.</tt> Er ließ um Pfingsten Augustiner aus Frauweiler und um Allerheiligen Dominicaner aus Aachen zur Aushülfe kommen und jährlichs von Palmsonntag bis Ostern eine Art Mission durch einen Carmeliter aus Aachen und zwei Franciscaner aus Neuß abhalten. Während seiner Pastoration fanden viele Uebertritte zur katholischen Kirche Statt.<br> | |||
Endlich starb Custodis, <tt>pie placideque in Domini</tt>, am 9. Februar 1761, seines Alters im 62. Jahre, 32 Pastor <tt>zelosissumus</tt> in Neukirchen. Derselbe hat viel Schriftliches hinterlassen, unter Anderem ein <tt>Monitorium ad D. successorem, versibus germanicis comprehensum, anno Domini 1756, 30xbris</tt>, woraus ich nur folgende Verse hervorhebe:<br> | |||
::"In Baurensach misch dich nicht ein, | |||
::Wenn du wilst in frieden seyn, | |||
::Kirchen freyheit schütz wie'n Maur | |||
::Wenn drein dir fallet der Baur. | |||
::Bei sie gemein dich nicht wolst machen, | |||
::Damit nit deiner spotten, lachen, | |||
::Halt respect, authorität, | |||
::Vom morgen früh bis abend späth. | |||
::Sey wohl gemuth, hab' gut courage, | |||
::Ernsthafft und kein banger Haaße, | |||
::Thu fein, was dein Amt bringt mit, | |||
::Und störe dich an Keinen nit." | |||
{{Sperrschrift|Petrus Josephus Schlömer}}, von 1761-1810. Die entfernt wohnenden Katholiken schienen sich kein Gewissen daraus zu machen, ihre Kinder in die ihnen zunächst gelegenen protestantischen Schulen zu schicken. Sie wurden 1764 in Kirchenstrafe von vier Pfund Wachs genommen. Besondere Notizen von und über Pastor Schlömer sind nicht vorhanden. Der Totenzettel sagt: "Sein Wandel war untadelhaft, rein seine Sitten, angenehm und unterrichtend sein Umgang. Er war, was der Apostel von einem Bischof forderte, uneigennützig, gastfrei und noch in hohem Alter fröhlicher Gesellschafter im Cirkel seiner Freunde, ein Hirt und Muster seiner Pfarrkinder, Wohlthäter der Armen, Freund der Jugend." |
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Vatter schämen. Diese eitle Furcht muß forthin abgestellt seyn." Custuodis bekennt seine strenge, echt katholische Gesinnung folgendermaßen in registro copulatorum: anno 1759, 2. Febr. Winandus Scherges, acatholicus ex Muhlefart, et Anna Mara Massen, catholica ex Weflinghoven, quae duxit hib famutatum (Proles educantur iuxta contractum politicum inter principes Brandenburgicum et Palatinum conclusum, non approbamus sed pro dolor! Talia coniugia permittere nolentes volentes debemus), a praedicante in Odenkirchen copulati sunt. Er ließ um Pfingsten Augustiner aus Frauweiler und um Allerheiligen Dominicaner aus Aachen zur Aushülfe kommen und jährlichs von Palmsonntag bis Ostern eine Art Mission durch einen Carmeliter aus Aachen und zwei Franciscaner aus Neuß abhalten. Während seiner Pastoration fanden viele Uebertritte zur katholischen Kirche Statt.
Endlich starb Custodis, pie placideque in Domini, am 9. Februar 1761, seines Alters im 62. Jahre, 32 Pastor zelosissumus in Neukirchen. Derselbe hat viel Schriftliches hinterlassen, unter Anderem ein Monitorium ad D. successorem, versibus germanicis comprehensum, anno Domini 1756, 30xbris, woraus ich nur folgende Verse hervorhebe:
- "In Baurensach misch dich nicht ein,
- Wenn du wilst in frieden seyn,
- Kirchen freyheit schütz wie'n Maur
- Wenn drein dir fallet der Baur.
- Bei sie gemein dich nicht wolst machen,
- Damit nit deiner spotten, lachen,
- Halt respect, authorität,
- Vom morgen früh bis abend späth.
- Sey wohl gemuth, hab' gut courage,
- Ernsthafft und kein banger Haaße,
- Thu fein, was dein Amt bringt mit,
- Und störe dich an Keinen nit."
Petrus Josephus Schlömer, von 1761-1810. Die entfernt wohnenden Katholiken schienen sich kein Gewissen daraus zu machen, ihre Kinder in die ihnen zunächst gelegenen protestantischen Schulen zu schicken. Sie wurden 1764 in Kirchenstrafe von vier Pfund Wachs genommen. Besondere Notizen von und über Pastor Schlömer sind nicht vorhanden. Der Totenzettel sagt: "Sein Wandel war untadelhaft, rein seine Sitten, angenehm und unterrichtend sein Umgang. Er war, was der Apostel von einem Bischof forderte, uneigennützig, gastfrei und noch in hohem Alter fröhlicher Gesellschafter im Cirkel seiner Freunde, ein Hirt und Muster seiner Pfarrkinder, Wohlthäter der Armen, Freund der Jugend."