Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/201

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Pastor Schlömer robustus venator coram Dominio fuisse dicitur, in campis quaerens lepores, in verbis lepores. Er starb am 12. September 1810, 82 Jahre alt, im 51. Jahre seiner Pastoration in Neukirchen. Er war gebürtig aus Hambach bei Jülich, Neffe von Custodis. Sein Andenken lebt noch im Munde des Volkes.

Während der Krankheit Schlömer's wurde der Vicar Johann Lingens in Königshoven als Vicepastor berufen, 1810-1811.

Johann Gerhard Andreas Franz Degive, aus Aachen, von 1811-1820, wo er nach Güsten, Dekanat Jülich, versetzt wurde. Er war in den Orden der Minoriten getreten und hatte 1797 die Priesterweihe empfangen. Stets schwächlicher Gesundheit, starb er am 13. April 1831, 57 Jahre alt. Einige Jahre unterhielt er ein Lehrinstitut, aus welchem mehrere Priester hervorgingen.

Caspar Anton Mathias Nonnenmühlen, von 1820-1872. 1793 in München=Gladbach geboren, wurde er 1816 Priester, Vicar in Conzen, dann in Wickrath, darnach in Friesheim und 1820 Pfarrer in Neukirchen. Scrupulöser Natur, beschäftigte er sich Stunden lang mit seinem Brevier. Er verstand es auch nicht, für den Gottesdienst und kirchliche Zwecke zu begeistern. Als ihn nun noch große körperliche Schwäche überfallen, mußte er die priesterlichen Fuctionen ganz einstellen. An Vicar Küpper hatte er einen treuen Gehülfen, besonders zur Zeit des Kirchenbaues.[1] Nonnenmühlen starb, vom Schlage gerührt, am 24. November 1872, im 82 Jahre seines Alters.

Martin Köllen, geboren 1833 zu Liessem, Pfarre Oberbachem, Priester 1858, als Kaplan in Deutz am 10. December 1872 zum Pfarrer in Hochneukirch ernannt. Derselbe hat die im Rohbauer fertige Kirche mit dem nothwendigen Mobilar, Paramenten und Bildwerk versehen, größtentheils durch Sammlung freiwilliger Liebesgaben.


Vicariestelle.

Im Jahre 1600 wurde das Vicariehaus verkauft. In Folge dessen mußte der Vicar fast 200 Jahre mit einer Miethwohnung sich begnügen. Vicar Michael Krahe schenkte 1755 sein "klein Häußchen mit anschießendem plätzgen zur Vicarien". Diese Wohnung wurde Pannenhäuschen genannt, weil sie früher wie die andern Häuser mit Pfannen gedeckt war. 1815 wurde das Pannenhäuschen abgebrochen und an derselben Stelle die jetzige Vicarie erbaut. Das Vicariegut wurde mit dem Stiftungsgute der Kapelle zu Holz von den Franzosen irrthümlich eingezogen und verkauft, dieses für 477 Thaler, jenes, das Land, für 897 Thaler



  1. Siehe Näheres unter Nicare.