Handbuch der praktischen Genealogie/048: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Handbuch der praktischen Genealogie|047|84|049|unkorrigiert}}
<noinclude>{{Handbuch der praktischen Genealogie|047|84|049|fertig}}</noinclude>__NOEDITSECTION__ __NOTOC__
__NOEDITSECTION__
Personen, die schon von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen, der dann 2 mal in der Ahnentafel der Kinder dieses Paares erscheint. In der beigegebenen Tafel VIa findet sich als Beispiel für den Deszendetenimplex die Prinzessin Elisabeth von Hessen, die von der Königin Viktoria 2 mal abstammt. Beispiel für Ahnenimplex zeigt die Tafel VII, wo in der Reihe der 32 Ahnen Erzherzog Karl und Gattin, Wilhelm V. von Bayern und Gattin, Rudolph von Anhalt und Gattin je 2 mal vorkommen. Man hat diese Tatsache des Implexes lange nicht beachtet. Lorenz hat zuerst auf der Ahnentafel diese Erscheinung besprochen und ihr den nicht glücklichen Namen Ahnenverlust gegeben. Hager brachte den richtigen Ausdruck Ahnenimplex. Die Allgemeingültigkeit dieser Erscheinung auch für die Deszendenztafel wird zum ersten Male hier nachgewiesen. Ein Beispiel für die Größe des Ahnenimplexes bietet die untenstehende Anmerkung.<ref>Ahnenimplex (Ahnenverlust) des Erzherzogs Franz Ferdinand aus Forst, Ahnenverlust und nationale Gruppen auf der Ahnentafel des Erzh. Franz Ferdinand. Wien 1912.
__NOTOC__
<center>
Personen, die schon von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen, der dann 2 mal in der Ahnentafel der Kinder dieses Paares erscheint. In der beigegebenen Tafel VIa findet sich als Beispiel für den Deszendetenimplex die Prinzessin Elisabeth von Hessen, die von der Königin Viktoria 2 mal abstammt. Beispiel für Ahnenimplex zeigt die Tafel VII, wo in der Reihe der 32 Ahnen Erzherzog Karl und Gattin, Wilhelm V. von Bayern und Gattin, Rudolph von Anhalt und Gattin je 2 mal vorkommen. Man hat diese Tatsache des Implexes lange nicht beachtet. Lorenz hat zuerst auf der Ahnentafel diese Erscheinung besprochen und ihr den nicht glücklichen Namen Ahnenverlust gegeben. Hager brachte den richtigen Ausdruck Ahnenimplex. Die Allgemeingültigkeit dieser Erscheinung auch für die Deszendenztafel wird zum ersten Mal hier nachgewiesen. Ein Beispiel für die Größe des Ahnenimplexes bietet die untenstehende Anmerkung.<sup>1</sup>)
{| width=50%
 
|align=center|Generation
Der Implex bei der Ahnentafel ist von besonderer Wichtigkeit, weil man früher, ohne natürlich das Kind beim richtigen Namen zu nennen, der Größe des Implexes schädlichen Einfluß auf die Nachkommenschaft zuschrieb und damit die angebliche Abneigung der Naturvölker vor der Blutschande und die Berechtigung der Verwandteneheverbote in der Manier des Naturrechts dartat. Heute wissen wir, daß das bloße Vorhandensein eines größeren Ahnenimplexes gar nichts schadet, ebensowenig wie das Nichtvorhandensein nützt <sup>2</sup>), daß sogar die Ehe von Verwandten von Vorteil sein kann, wenn der gemeinsame Ahne günstige Vererbungsmassen mitbringt (Rassenreinzucht).
 
Es erübrigt noch, jener Arten tabellarischer Darstellung zu gedenken, welche die genealogische Grundtatsache der Verwandtschaft, das heißt gegenseitige Abstammung oder gemeinsame Abkunft von einem Dritten, in keiner der beiden Grundformen zum Ausdruck bringen.
 
====Konsanguinitätstafel====
Sa ist vor allem die Konsanguinitätstafel. Sie umfaßt Ahnentafel und Deszendenztafel zugleich. Sie ist die tabellarische Darstellung aller Verwandten einer Person (diese Begriffe im Sinnde §1589 des deutschen,
 
----
<sup>1</sup>) Ahnenimplex (Ahnenverlust des Erzherzogs Franz Ferdinand aus Forst, Ahnenverlust und nationale Gruppen auf der Ahnentafel des Erzh. Franz Ferdinand. Wien 1912)
 
{|
|Generation
|
|
|Theoretische Ahnenzahl
|align=center|Theoretische Ahnenzahl
|
|
|Wirkliche Ahnenzahl
|align=center|Wirkliche Ahnenzahl
|-
|-
|I
|align=center|I
|
|
|2
|align=center|2
|
|
|2
|align=center|2
|-
|-
|II
|align=center|II
|
|
|4
|align=center|4
|
|
|4
|align=center|4
|-
|-
|III
|align=center|III
|
|
|8
|align=center|8
|
|
|8
|align=center|8
|-
|-
|IV
|align=center|IV
|
|
|16
|align=center|16
|
|
|12
|align=center|12
|-
|-
|V
|align=center|V
|
|
|32
|align=center|32
|
|
|18
|align=center|18
|-
|-
|VI
|align=center|VI
|
|
|64
|align=center|64
|
|
|30
|align=center|30
|-
|-
|VII
|align=center|VII
|
|
|128
|align=center|128
|
|
|58
|align=center|58
|-
|-
|VIII
|align=center|VIII
|
|
|256
|align=center|256
|
|
|101
|align=center|101
|-
|-
|IX
|align=center|IX
|
|
|512
|align=center|512
|
|
|174
|align=center|174
|-
|-
|X
|align=center|X
|
|
|1024
|align=center|1024
|
|
|234
|align=center|234
|-
|-
|XI
|align=center|XI
|
|
|2048
|align=center|2048
|
|
|341
|align=center|341
|-
|-
|XII
|align=center|XII
|
|
|4096
|align=center|4096
|
|
|526
|align=center|526
|-
|-
|XIII
|align=center|XIII
|
|
|8192
|align=center|8192
|
|
|867
|align=center|867
|-
|-
|XIV
|align=center|XIV
|
|
|16348
|align=center|16348
|
|
|1514
|align=center|1514
|}
|}
</center></ref>
{{NE}}Der Implex bei der Ahnentafel ist von besonderer Wichtigkeit, weil man früher, ohne natürlich das Kind beim richtigen Namen zu nennen, der Größe des Implexes schädlichen Einfluß auf die Nachkommenschaft zuschrieb und damit die angebliche Abneigung der Naturvölker vor der Blutschande und die Berechtigung der Verwandteneheverbote in der Manier des Naturrechts dartat. Heute wissen wir, daß das bloße Vorhandensein eines größeren Ahnenimplexes gar nichts schadet, ebensowenig wie das Nichtvorhandensein nützt<ref>Vgl. meinen Aufsatz ZBG 1911.</ref>, daß sogar die Ehe von Verwandten von Vorteil sein kann, wenn der gemeinsame Ahne günstige Vererbungsmassen mitbringt (Rassenreinzucht).
Es erübrigt noch, jener Arten tabellarischer Darstellung zu gedenken, welche die genealogische Grundtatsache der Verwandtschaft, das heißt gegenseitige Abstammung oder gemeinsame Abkunft von einem Dritten, in keiner der beiden Grundformen zum Ausdruck bringen.


<sup>2</sup>) Vgl. meinen Aufsatz ZBG 1911
====Konsanguinitätstafel.====
Da ist vor allem die Konsanguinitätstafel. Sie umfaßt Ahnentafel und Deszendenztafel zugleich. Sie ist die tabellarische Darstellung aller Verwandten einer Person (diese Begriffe im Sinne des § 1589 des deutschen, <noinclude>
 
----
<references /></noinclude>

Aktuelle Version vom 11. Mai 2012, 16:54 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Handbuch der praktischen Genealogie
Inhalt
Band 2
Tafel: I • II • III • IV • V • VI • VII • VIII • IX • X • XI
<<<Vorherige Seite
[047]
Nächste Seite>>>
[049]
Datei:Handbuch der praktischen Genealogie.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.


Personen, die schon von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen, der dann 2 mal in der Ahnentafel der Kinder dieses Paares erscheint. In der beigegebenen Tafel VIa findet sich als Beispiel für den Deszendetenimplex die Prinzessin Elisabeth von Hessen, die von der Königin Viktoria 2 mal abstammt. Beispiel für Ahnenimplex zeigt die Tafel VII, wo in der Reihe der 32 Ahnen Erzherzog Karl und Gattin, Wilhelm V. von Bayern und Gattin, Rudolph von Anhalt und Gattin je 2 mal vorkommen. Man hat diese Tatsache des Implexes lange nicht beachtet. Lorenz hat zuerst auf der Ahnentafel diese Erscheinung besprochen und ihr den nicht glücklichen Namen Ahnenverlust gegeben. Hager brachte den richtigen Ausdruck Ahnenimplex. Die Allgemeingültigkeit dieser Erscheinung auch für die Deszendenztafel wird zum ersten Male hier nachgewiesen. Ein Beispiel für die Größe des Ahnenimplexes bietet die untenstehende Anmerkung.[1]

      Der Implex bei der Ahnentafel ist von besonderer Wichtigkeit, weil man früher, ohne natürlich das Kind beim richtigen Namen zu nennen, der Größe des Implexes schädlichen Einfluß auf die Nachkommenschaft zuschrieb und damit die angebliche Abneigung der Naturvölker vor der Blutschande und die Berechtigung der Verwandteneheverbote in der Manier des Naturrechts dartat. Heute wissen wir, daß das bloße Vorhandensein eines größeren Ahnenimplexes gar nichts schadet, ebensowenig wie das Nichtvorhandensein nützt[2], daß sogar die Ehe von Verwandten von Vorteil sein kann, wenn der gemeinsame Ahne günstige Vererbungsmassen mitbringt (Rassenreinzucht).

Es erübrigt noch, jener Arten tabellarischer Darstellung zu gedenken, welche die genealogische Grundtatsache der Verwandtschaft, das heißt gegenseitige Abstammung oder gemeinsame Abkunft von einem Dritten, in keiner der beiden Grundformen zum Ausdruck bringen.

Konsanguinitätstafel.

Da ist vor allem die Konsanguinitätstafel. Sie umfaßt Ahnentafel und Deszendenztafel zugleich. Sie ist die tabellarische Darstellung aller Verwandten einer Person (diese Begriffe im Sinne des § 1589 des deutschen,


  1. Ahnenimplex (Ahnenverlust) des Erzherzogs Franz Ferdinand aus Forst, Ahnenverlust und nationale Gruppen auf der Ahnentafel des Erzh. Franz Ferdinand. Wien 1912.
    Generation Theoretische Ahnenzahl Wirkliche Ahnenzahl
    I 2 2
    II 4 4
    III 8 8
    IV 16 12
    V 32 18
    VI 64 30
    VII 128 58
    VIII 256 101
    IX 512 174
    X 1024 234
    XI 2048 341
    XII 4096 526
    XIII 8192 867
    XIV 16348 1514
  2. Vgl. meinen Aufsatz ZBG 1911.