Evangelische Kirche von Westfalen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Gliederung ==
== Gliederung ==
Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) besteht (Stand 2021) aus 27 Kirchenkreisen, 456 Kirchengemeinden mit ca. 1257 Pfarrstellen und 800 Kirchengebäuden. Zum 1.1.2013 wurden die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein zum Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein vereint.
Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) besteht (Stand 2021) aus 27 Kirchenkreisen, 456 Kirchengemeinden mit ca. 1257 Pfarrstellen und 800 Kirchengebäuden.  




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===Kirchenprovinz Westfalen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union===
==Historie==
Die historische Kirchenprovinz Westfalen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union spielte eine bedeutende Rolle in der religiösen und kulturellen Entwicklung der Region Westfalen im 19. und 20. Jahrhundert. Die Provinz wurde im Jahr 1815 nach dem Wiener Kongress als Teil der neu geschaffenen preußischen Provinz Westfalen gegründet und umfasste das Gebiet der heutigen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Teile von Niedersachsen.
Bis 1946 bestand die "Kirchenprovinz Westfalen der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union". Nach Auflösung des Staates Preußen wurde das Gebiet Bestandteil des Bundeslandes [[Nordrhein-Westfalen]] und umfasst heute den Landesteil [[Westfalen]] und damit die Regierungsbezirke [[Regierungsbezirk Arnsberg|Arnsberg]], [[Regierungsbezirk Münster|Münster]] und [[Regierungsbezirk Detmold|Detmold]] ohne den [[Kreis Lippe]].  


Deren Entstehung steht im Zusammenhang mit den großen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen jener Zeit. Mit dem Einfluss der Aufklärung und der französischen Revolution gewannen die Ideen der Religionsfreiheit und der Trennung von Kirche und Staat an Bedeutung. In Preußen führte König Friedrich Wilhelm III. eine Reihe von Reformen durch, um die evangelischen Kirchenstrukturen zu modernisieren und die Macht der Kirche zu beschränken. Dies führte zur Gründung der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union im Jahr 1817, die verschiedene protestantische Konfessionen in Preußen vereinigte.


Sie war eine von sechs Provinzen innerhalb der Altpreußischen Union und umfasste mehrere Kirchenkreise in der Region Westfalen. Zu diesen Kirchenkreisen gehörten beispielsweise Dortmund, Bielefeld, Soest und Münster. Die Provinz war in erster Linie geprägt von der lutherischen Tradition, obwohl auch reformierte Gemeinden vertreten waren.
* 1818 bis 1946 siehe [[Evangelische Kirchenprovinz Westfalen]]


Die Kirchenprovinz Westfalen spielte eine wichtige Rolle bei der Förderung von Bildung und Kultur in der Region. Im 19. Jahrhundert wurden zahlreiche Schulen und theologische Seminare gegründet, um angehende Geistliche auszubilden. Auch die Errichtung von Kirchen und Gemeindezentren wurde vorangetrieben, um den Bedürfnissen der wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. Dabei wurden sowohl klassizistische als auch neugotische Baustile verwendet, die bis heute das Bild vieler Städte und Dörfer in Westfalen prägen.
* 1949 wurde der Kirchenkreis '''Gütersloh''' von Bielefeld abgeteilt
* 1953 wurde der Kirchenkreis '''Steinfurt''' von Münster abgeteilt
* 1954 wechselte die Gemeinde '''Osterfeld''' in den rheinischen Kirchenkreis Oberhausen
* 1959 wurde der Kirchenkreis '''Plettenberg''' von Lüdenscheid abgeteilt
* 1960 wurde der Kirchenkreis Dortmund aufgeteilt in '''Dortmund-Mitte''', '''Dortmund-Nordost''', '''Dortmund-Süd''', '''Dortmund-West''' und '''Lünen'''
* 1961 wurde der Kirchenkreis '''Gladbeck-Bottrop''' von Recklinghausen abgeteilt
* 1964 wurde der Kirchenkreis '''Arnsberg''' von Soest abgeteilt
* 1971 wechselte die Gemeinde '''Burgaltendorf''' in den rheinischen Kirchenkreis Essen
* 2000 wurden die Kirchenkreise Lüdenscheid und Plettenberg vereinigt zu '''Lüdenscheid-Plettenberg'''
* 2002 wurden die Kirchenkreise Dortmund-Mitte und Dortmund-Nordost vereinigt zu '''Dortmund-Mitte-Nordost'''
* 2014 wurden die Kirchenkreise Dortmund-Mitte-Nordost, Süd, West und Lünen wiedervereinigt zum Kirchenkreis '''Dortmund'''
* 2019 wurden die Kirchenkreise Soest und Arnsberg vereinigt zu '''Soest-Arnsberg'''
* 2023 wurden die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein vereinigt zu '''Siegen-Wittgenstein'''


Während des 20. Jahrhunderts spielte die Kirchenprovinz Westfalen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen der Zeit. Während des Ersten Weltkriegs und der Weimarer Republik war die Kirche bemüht, den Frieden zu fördern und den Menschen Halt und Orientierung zu geben. In der Zeit des Nationalsozialismus setzten sich einzelne Geistliche mutig gegen das Regime ein und halfen verfolgten Juden und politischen Gegnern.
== Bibliographie ==
 
* [https://www.kirchenrecht-westfalen.de/list/kirchliches_amtsblatt Kirchliches Amtsblatt] ab 1953 online
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands spielte die Kirchenprovinz Westfalen eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung des Gemeindelebens und der Integration von Flüchtlingen und Vertriebenen. Sie beteiligte sich aktiv am Aufbau der evangelischen Kirche in der damaligen Bundesrepublik Deutschland und engagierte sich in der ökumenischen Zusammenarbeit mit anderen Kirchen und Konfessionen. Die Kirchenprovinz Westfalen war Teil der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die 1949 gegründet wurde und eine wichtige Stimme in der gesellschaftlichen und politischen Debatte war.
 
In den folgenden Jahrzehnten engagierte sich die Kirchenprovinz Westfalen in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Sie setzte sich für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Umweltschutz ein und unterstützte benachteiligte Gruppen wie Arbeitslose, Obdachlose und Flüchtlinge. Auch die Ökumene spielte eine wichtige Rolle, indem sie den Dialog mit anderen christlichen Konfessionen und Religionen suchte und gemeinsame Projekte und Veranstaltungen initiierte.
 
Im Jahr 2003 fusionierte die Evangelische Kirche der Altpreußischen Union mit der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Dadurch wurde die historische Kirchenprovinz Westfalen Teil einer größeren Kirchenstruktur und verlor ihre eigenständige Identität.
 
Trotzdem bleibt die historische Bedeutung der Kirchenprovinz Westfalen erhalten. Sie hat maßgeblich zur Verbreitung des evangelischen Glaubens und zur Förderung von Bildung und Kultur in Westfalen beigetragen. Ihre Geschichte ist eng mit der Geschichte der Region und der evangelischen Kirche in Deutschland verbunden. Heute leben viele Menschen in Westfalen, die durch die Arbeit der Kirche geprägt wurden, und die historischen Kirchenbauten dienen weiterhin als Orte des Glaubens und der spirituellen Gemeinschaft.
 
Die historische Kirchenprovinz Westfalen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union hat einen bleibenden Eindruck in der Geschichte und Kultur von Westfalen hinterlassen. Ihre Beiträge zur Bildung, zur sozialen Gerechtigkeit und zur ökumenischen Zusammenarbeit sind bis heute spürbar und zeigen die bedeutende Rolle, die die Kirche in der Gesellschaft spielen kann.
====Veränderungen====
Bis 1946 bestand die "Kirchenprovinz Westfalen der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union". Nach Auflösung des Staates Preußen wurde das Gebiet Bestandteil des Bundeslandes [[Nordrhein-Westfalen]] und umfasst heute den Landesteil [[Westfalen]] und damit die Regierungsbezirke [[Regierungsbezirk Arnsberg|Arnsberg]], [[Regierungsbezirk Detmold|Detmold]] ohne den [[Kreis Lippe]] und [[Regierungsbezirk Münster|Münster]].
* [[Evangelische Kirchenprovinz Westfalen]]
 
== Literatur ==
*Heinrich Heppe: ''Zur Geschichte der evangelischen Kirche Rheinlands und Westphalens'', Iserlohn 1867, [https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/535056 Digitalisat] der ULB Münster
*''Verzeichniß der evangelischen Gemeinden und der daran fungirenden Geistlichen in der Provinz Westfalen'', Münster 1884, [https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/periodical/titleinfo/4537527 Digitalisat] der ULB Münster
*''Verzeichnis der evangelischen Gemeinden und Geistlichen in der Provinz Westfalen'', Münster 1887-1919, [https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/periodical/titleinfo/4389408 Digitalisat] der ULB Münster
*Hugo Rothert: ''Kirchengeschichte des Westfälisch-Rheinischen Industriegebietes vom evangelischen Standpunkt'', Dortmund 1926, [https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/217008 Digitalisat] der ULB Münster
*Jörg van Norden: ''Kirche und Staat im preußischen Rheinland 1815 - 1838, Die Genese der Rheinisch-Westfälischen Kirchenordnung vom 5.3.1835'', (=Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, Band 102), Köln 1990, ISBN 3-7927-1172-9.
*Ralf Ventur: ''Die Presse als Faktor und Forum bei der Entstehung der Rheinisch-Westfälischen Kirchenordnung von 1835, Diss., Bochum 1990.


== Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen ==
== Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen ==
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Das [[Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen|Landeskirchliche Archiv]] (LkA EKvW) befindet sich in [[Bielefeld]].


===Weblinks===
==Weblinks==
* http://www.ekvw.de Evangelische Kirche von Westfalen
* Offizielle Seite der [http://www.ekvw.de Evangelischen Kirche von Westfalen]
* Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Kirche_von_Westfalen Evangelische Kirche von Westfalen] der [[Wikipedia]]
* {{Wikipedia-Link}}


== Informationen aus dem genealogischen Ortsverzeichnis ==
== Informationen aus dem genealogischen Ortsverzeichnis ==

Aktuelle Version vom 29. Januar 2024, 09:17 Uhr

Hierarchie

Evangelische Kirche in Deutschland > Evangelische Kirche von Westfalen

Evangelische Kirche von Westfalen mit Kirchenkreisen (Stand 2021)

Einleitung

Die Evangelische Kirche von Westfalen ist eine Landeskirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ihr Gebiet umfasst die Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold (ohne den Kreis Lippe) und Münster mit einer Fläche von 20.200 km².

Folgende Orte in Westfalen gehören nicht zur Evangelischen Kirche von Westfalen:

Folgende Orte außerhalb von Westfalen gehören zur Evangelischen Kirche von Westfalen:

Gliederung

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) besteht (Stand 2021) aus 27 Kirchenkreisen, 456 Kirchengemeinden mit ca. 1257 Pfarrstellen und 800 Kirchengebäuden.



Kirchenkreise der Evangelischen Kirche von Westfalen

Bielefeld | Bochum | Dortmund | Gelsenkirchen und Wattenscheid | Gladbeck-Bottrop-Dorsten | Gütersloh | Hagen | Halle | Hamm | Hattingen-Witten | Herford | Herne | Iserlohn | Lübbecke | Lüdenscheid-Plettenberg | Minden | Münster | Paderborn | Recklinghausen | Schwelm | Siegen | Soest-Arnsberg | Steinfurt-Coesfeld-Borken | Tecklenburg | Unna | Vlotho | Wittgenstein |


Historie

Bis 1946 bestand die "Kirchenprovinz Westfalen der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union". Nach Auflösung des Staates Preußen wurde das Gebiet Bestandteil des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und umfasst heute den Landesteil Westfalen und damit die Regierungsbezirke Arnsberg, Münster und Detmold ohne den Kreis Lippe.


  • 1949 wurde der Kirchenkreis Gütersloh von Bielefeld abgeteilt
  • 1953 wurde der Kirchenkreis Steinfurt von Münster abgeteilt
  • 1954 wechselte die Gemeinde Osterfeld in den rheinischen Kirchenkreis Oberhausen
  • 1959 wurde der Kirchenkreis Plettenberg von Lüdenscheid abgeteilt
  • 1960 wurde der Kirchenkreis Dortmund aufgeteilt in Dortmund-Mitte, Dortmund-Nordost, Dortmund-Süd, Dortmund-West und Lünen
  • 1961 wurde der Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop von Recklinghausen abgeteilt
  • 1964 wurde der Kirchenkreis Arnsberg von Soest abgeteilt
  • 1971 wechselte die Gemeinde Burgaltendorf in den rheinischen Kirchenkreis Essen
  • 2000 wurden die Kirchenkreise Lüdenscheid und Plettenberg vereinigt zu Lüdenscheid-Plettenberg
  • 2002 wurden die Kirchenkreise Dortmund-Mitte und Dortmund-Nordost vereinigt zu Dortmund-Mitte-Nordost
  • 2014 wurden die Kirchenkreise Dortmund-Mitte-Nordost, Süd, West und Lünen wiedervereinigt zum Kirchenkreis Dortmund
  • 2019 wurden die Kirchenkreise Soest und Arnsberg vereinigt zu Soest-Arnsberg
  • 2023 wurden die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein vereinigt zu Siegen-Wittgenstein

Bibliographie

Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen

Das Landeskirchliche Archiv (LkA EKvW) befindet sich in Bielefeld.

Weblinks

Informationen aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

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