Gallus Wilpien: Unterschied zwischen den Versionen

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'''1941''' wurden auf dem Friedhof zwanzig deutsche Soldaten bestattet. Soweit deren Namen bekannt sind, waren es Angehörige des 22. Infanterie-Regiments, die am 22. Juni 1941 - dem Tag des deutschen Überfalls auf Russland - kurz hinter der Grenze bei Trumpeninken durch Kampfhandlungen den Tod fanden. Im Jahr 2012 wurden ihre Gebeine zur Kriegsgräberstätte Klaipeda (Block 1) überführt:<br>
'''1941''' wurden auf dem Friedhof zwanzig deutsche Soldaten bestattet<ref>Foto: Memeler Dampfboot November 1998 S.165</ref>. Es waren Angehörige des 22. Infanterie-Regiments. Dessen Truppen waren vor dem deutschen Überfall auf Russland in den Nächten 20./21. und 21./22. Juni 1941 in ihre Angriffsstellungen an der Grenze bei Gallus Wilpien und westlich davon eingerückt<ref>Werner Richter, Die 1. (ostpreußische) Infanterie-Division, 1975, S.40</ref>. In den frühen Morgenstunden des 22. Juni 1941 begann der deutsche Angriff. Die Verletzungen der deutschen Soldaten sprechen dafür, dass sie bei Ihrem Vorgehen gegen die litauische Ortschaft Trumpeninken bei aufrechtem Gang tödlich getroffen wurden.
 
Die Soldatengräber auf dem Friedhof wurden bis zur Flucht 1944 von den Frauen des Ortes gepflegt. Im Jahr 2012 wurden ihre sterblichen Überreste zur Kriegsgräberstätte Klaipeda (Block 1) überführt:<br>
*Franz Bublies *5. Januar 1913 in Kiggen Krs. Schlossberg;
*Franz Bublies *5. Januar 1913 in Kiggen Krs. Schlossberg;
*Erich Drewanowski *28. April 1920 in Masutschen Krs. Angerapp;
*Erich Drewanowski *28. April 1920 in Masutschen Krs. Angerapp;
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*Ernst Timm *16. November 1921 in Dadow Krs. Greifenberg i.Pom.;
*Ernst Timm *16. November 1921 in Dadow Krs. Greifenberg i.Pom.;
*Ernst Wagner *9. Juli 1912 in Friedrichsgabe Krs. Insterburg.
*Ernst Wagner *9. Juli 1912 in Friedrichsgabe Krs. Insterburg.
*Werner Zatrieb  *17. September 1919 in Danzig <ref>Deutsches Bundesarchiv; Kartei der Verlust- und Grabmeldungen gefallener deutscher Soldaten 1939-1945 (-1948), Kartei B 563-2</ref>
*Werner Zatrieb  *17. September 1919 in Danzig  
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<ref>Deutsches Bundesarchiv; Kartei der Verlust- und Grabmeldungen gefallener deutscher Soldaten 1939-1945 (-1948), Kartei B 563-2</ref>
 


== Standesamt ==
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==Schule==
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{{PAGENAME}} hatte eine Schule. Das Gebäude wurde nach dem 2. WK abgerissen <ref>Foto: Memeler Dampfboot April 1995 S.58</ref>. Es ist nur noch der Erdkeller erhalten.
====Fotos der ehemaligen Schule====
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==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==

Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 07:39 Uhr

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Hierarchie Regional > Litauen > Gallus Wilpien
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Gallus Wilpien

Ansichtskarte von Gallus Wilpien mit dem Gasthaus von Ewald Kielau



Einleitung

Gallus Wilpien, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit


Name

Andere Namen und Schreibweisen


Namensdeutung

Der Name bezieht sich auf einen geschickter Jäger und wegen des Alternativnamens Minjothen auch auf die Verarbeitung der Beute.

  • prußisch "gailux" = Hermelin

+ "wilpis" = Wildkatze, Waldkatze

  • preußisch-litauisch "vilpšne" = die Schleuder
  • "vilpaukštis" = der Lockvogel
  • prußisch "minauti" = er gerbt
  • "miniks, mynix, minikas" = Gerber


Allgemeine Information

  • Mehrere große Höfe, 20 km nördlich von Tilsit[10]


Politische Einteilung

  • 1785 ist Gallus Wilpien ein melirtes Dorf mit 7 Feuerstellen und grenzt an Polen. [11]
  • 1.5.1939: Gallus Wilpien und Endrikaten kommen zur Gemeinde Peteraten. [12]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Gallus Wilpien gehörte 1785 zum Kirchspiel Coadjuthen. [15]
Gallus Wilpien gehörte 1912 zum Kirchspiel Nattkischken, vor 1895 aber zum Kirchspiel Coadjuthen.

Friedhof

Lage

Der Friedhof von Gallus Wilpien liegt zwischen Daubarai und Minjotai rechts vor der Veižas und dem Abzweig nach Peteraičiai. Er ist gut zugänglich und direkt an der Straße gelegen. Leider sind viele Grabstellen zerstört.

Lage des Friedhofs in Gallus Wilpien im Messtischblatt


Fotos

2010

Die Bilder wurden freundlicherweise von Dennis Loeffke zur Verfügung gestellt. Stand Juli 2010

2011

Die Bilder wurden freundlicherweise von Annelie Stöllger zur Verfügung gestellt. Stand August 2011

1941 wurden auf dem Friedhof zwanzig deutsche Soldaten bestattet[16]. Es waren Angehörige des 22. Infanterie-Regiments. Dessen Truppen waren vor dem deutschen Überfall auf Russland in den Nächten 20./21. und 21./22. Juni 1941 in ihre Angriffsstellungen an der Grenze bei Gallus Wilpien und westlich davon eingerückt[17]. In den frühen Morgenstunden des 22. Juni 1941 begann der deutsche Angriff. Die Verletzungen der deutschen Soldaten sprechen dafür, dass sie bei Ihrem Vorgehen gegen die litauische Ortschaft Trumpeninken bei aufrechtem Gang tödlich getroffen wurden.

Die Soldatengräber auf dem Friedhof wurden bis zur Flucht 1944 von den Frauen des Ortes gepflegt. Im Jahr 2012 wurden ihre sterblichen Überreste zur Kriegsgräberstätte Klaipeda (Block 1) überführt:

  • Franz Bublies *5. Januar 1913 in Kiggen Krs. Schlossberg;
  • Erich Drewanowski *28. April 1920 in Masutschen Krs. Angerapp;
  • Erich Gedenk *10. Juli 1916 in Königsberg/Pr.;
  • Otto Gundermann *2. Januar 1905 in Kiel;
  • Alfred Güttler *9. April 1920 in Bernsdorf Bez.Trautenau;
  • Fritz Just *30. September 1920 in Puspern Krs.Gumbinnen;
  • Hubert Meisen *18. April 1919 in Dormagen Krs. Rheinfeld;
  • Heinz Mogensen *1. Dezember 1918 in Schuditten Krs.Fischhausen;
  • Heinrich Peisker *21. Januar 1917 in Gelsenkirchen;
  • Hermann Pöschening *3. April 1912 in Augstumal Krs.Heydekrug;
  • Friedrich Reichert *9. Juni 1906 in Königsberg/Pr.;
  • Franz Rennebaum *12. Juni 1919 in Menden Krs. Iserlohn;
  • Gerhard Riehl *14. April 1914 in Palken Krs. Lötzen;
  • Ernst Timm *16. November 1921 in Dadow Krs. Greifenberg i.Pom.;
  • Ernst Wagner *9. Juli 1912 in Friedrichsgabe Krs. Insterburg.
  • Werner Zatrieb *17. September 1919 in Danzig

[18]


Standesamt

Gallus Wilpien gehörte 1888 zum Standesamt Timstern.


Bewohner


Schule

Gallus Wilpien hatte eine Schule. Das Gebäude wurde nach dem 2. WK abgerissen [19]. Es ist nur noch der Erdkeller erhalten.

Fotos der ehemaligen Schule

2021

2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija

Diese Bilder wurden freundlicherweise von Kęstutis Zdanevičius zur Verfügung gestellt.


Geschichte

1745 übernimmt Johann Heinrich Müller den Krug erblich. Derselbe ist aber ganz baufällig und nicht mehr bewohnbar.[20]


Fotos

Ansichten 2010

Gallus Wilpien 2010
Gallus Wilpien 2010
Gallus Wilpien 2010
Gallus Wilpien 2010

Diese Fotos sind von Elmar Szelies, dem Ururenkel von Christoph Zelies, am 04. Juli 2010 aufgenommen worden.

Ansichten 2018

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Diese Fotos wurden 2018 von Elmar Szelies aufgenommen


Verschiedenes

Memeler Dampfboot vom 02.12.1937

Schule Gallus-Wilpien geschlossen. In der Umgebung von Gallus-Wilpien haben sich in letzter Zeit die Masern sehr stark verbreitet. Da fast die Hälfte aller Schulkinder der Schule Gallus-Wilpien erkrankt sind, wurde der Unterricht auf zehn Tage geschlossen.


Karten

Gallus Willpien auf der Schroetterkarte (Blatt 7, 1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Gallus Wilpien und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 47, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Gallus Wilpien im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 47, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Gallus-Wilpien im Messtischblatt 0797 Nattkischken, (1915) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>GALLUSKO05WG</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Jenny Kopp, Geschichte des Landkreises Tilsit, Buchdruckerei Pawlowski, Tilsit 1918
  3. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
  4. Schroetterkarte (1802), Maßstab 1:160000
  5. Urmesstischblatt von 1860
  6. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
  7. Die von Preußen abgetretenen Gebiete, bearbeitet in der Plankammer des Preußischen Statistischen Landesamtes, Berlin 1922
  8. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  9. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  10. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  11. Jenny Kopp, Geschichte des Landkreises Tilsit, Buchdruckerei Pawlowski, Tilsit 1918
  12. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  13. Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  14. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
  15. Jenny Kopp, Geschichte des Landkreises Tilsit, Buchdruckerei Pawlowski, Tilsit 1918
  16. Foto: Memeler Dampfboot November 1998 S.165
  17. Werner Richter, Die 1. (ostpreußische) Infanterie-Division, 1975, S.40
  18. Deutsches Bundesarchiv; Kartei der Verlust- und Grabmeldungen gefallener deutscher Soldaten 1939-1945 (-1948), Kartei B 563-2
  19. Foto: Memeler Dampfboot April 1995 S.58
  20. Jenny Kopp, Geschichte des Landkreises Tilsit, Buchdruckerei Pawlowski, Tilsit 1918