Amtsgericht Coesfeld: Unterschied zwischen den Versionen

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===Kreisgericht  Coesfeld===
===Kreisgericht  Coesfeld===
'''1849  wurde  Coesfeld  Sitz  eines  Kreisgerichts'''  mit  Gerichtskommissionon in  [[Dülmen]],  [[Haltern am See|Haltern]] und  [[Bocholt]]  (1876)  und  einer Gerichtsdeputation in [[Borken]]  (1876). Gerichtstage wurden in [[Billerbeck]] und  [[Buldern (Dülmen)|Buldern]] abgehalten.  Untergebracht war  das Kreisgericht  in  einem durch Vertrag vom 08./25.03.1850  gegen eine Miete von  282  Talern von dem Fürsten von  Salm-Horstmar angemieteten Haus  am Marktplatz,  das  1874  zur  Vermeidung  des Einsturzes unterkellert werden musste.  Durch Vertrag vom 16.02.1856/04.09.1857  erhielt  der Justizfiskus von der  Stadt Coesfeld  unentgeltlich  einen Bauplatz  für  ein  Geschäfts-und  Gefängnisgebäude  zur Verfügung gestellt,  auf dem er  in den Jahren 1859/60  zunächst  ein  Gefängnisgebäude  und  dann Ende der  70er Jahre  das  Geschäftsgebäude  Borkenerstrasse  2  errichtete,  das  1906  durch  einen Anbau  erweitert  werden musste.
'''1849  wurde  Coesfeld  Sitz  eines  Kreisgerichts'''  mit  Gerichtskommissionen in  [[Dülmen]],  [[Haltern am See|Haltern]] und  [[Bocholt]]  (1876)  und  einer Gerichtsdeputation in [[Borken]]  (1876). Gerichtstage wurden in [[Billerbeck]] und  [[Buldern (Dülmen)|Buldern]] abgehalten.  Untergebracht war  das Kreisgericht  in  einem durch Vertrag vom 08./25.03.1850  gegen eine Miete von  282  Talern von dem Fürsten von  Salm-Horstmar angemieteten Haus  am Marktplatz,  das  1874  zur  Vermeidung  des Einsturzes unterkellert werden musste.  Durch Vertrag vom 16.02.1856/04.09.1857  erhielt  der Justizfiskus von der  Stadt Coesfeld  unentgeltlich  einen Bauplatz  für  ein  Geschäfts-und  Gefängnisgebäude  zur Verfügung gestellt,  auf dem er  in den Jahren 1859/60  zunächst  ein  Gefängnisgebäude  und  dann Ende der  70er Jahre  das  Geschäftsgebäude  Borkenerstrasse  2  errichtete,  das  1906  durch  einen Anbau  erweitert  werden musste.


* Direktor:  Vagedes,  (1849-1864)  
* Direktor:  Vagedes,  (1849-1864)  
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Im Jahre  '''1879  erhielt  Coesfeld  ein  Amtsgericht'''  mit  den Gerichtstagen  in Billerbeck und  Rorup.
Im Jahre  '''1879  erhielt  Coesfeld  ein  Amtsgericht'''  mit  den Gerichtstagen  in Billerbeck und  Rorup.


Im März  1945  wurde  das  Gerichtsgebäude bei  einem  dreitägigen Bombardement,  das  4/5  der  Stadt  in  Schutt  und  Asche  legte-,  zerstört.  Das  Gefängnis wurde  ebenfalls  schwer  beschädigt.  Das  Gericht  fand  zunächst Unterkunft  in einer  Baracke  des  Kaufmanns  Schickendanz,  1948 in einem  städtischen Bürogebäude,  dem  ehemaligen Wehrbezirks¬kommando.  Mit  dem Wiederaufbau  des  Gerichtsgebäudes  wurde 1949  begonnen,  wobei  im Wohnungsanbau  eine  Richterdienstwohnung  eingerichtet  wurde.  Im  Sommer  1951 konnte  der  Neubau bezogen werden.  Das  baufällige  Gefängnis  wurde  zum  Teil abgebrochen  und  neuaufgebaut,  wobei  ein weiteres  Geschoß errichtet  wurde. <ref name="Oppenheim">'''Quelle:''' Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)</ref>
Im März  1945  wurde  das  Gerichtsgebäude bei  einem  dreitägigen Bombardement,  das  4/5  der  Stadt  in  Schutt  und  Asche  legte-,  zerstört.  Das  Gefängnis wurde  ebenfalls  schwer  beschädigt.  Das  Gericht  fand  zunächst Unterkunft  in einer  Baracke  des  Kaufmanns  Schickendanz,  1948 in einem  städtischen Bürogebäude,  dem  ehemaligen Wehrbezirkskommando.  Mit  dem Wiederaufbau  des  Gerichtsgebäudes  wurde 1949  begonnen,  wobei  im Wohnungsanbau  eine  Richterdienstwohnung  eingerichtet  wurde.  Im  Sommer  1951 konnte  der  Neubau bezogen werden.  Das  baufällige  Gefängnis  wurde  zum  Teil abgebrochen  und  neuaufgebaut,  wobei  ein weiteres  Geschoß errichtet  wurde. <ref name="Oppenheim">'''Quelle:''' Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)</ref>


* Direktor: Hübner (OAR  seit 1946,  AGDir.  seit  1955-?)  
* Direktor: Hübner (OAR  seit 1946,  AGDir.  seit  1955-?)  

Aktuelle Version vom 3. September 2023, 18:29 Uhr

Amtsgericht Coesfeld, Gerichtswesen im Münsterland: In oft kurzen Zeitabschnitten erlebten wir im Münsterland unterschiedliche, oft gegensätzliche politische Systeme: Feudalismus, Einzug der Moderne unter Napoleon, preußisches Kaiserreich, Weimar, NS-Staat, Besatzungsregime die Bundesrepublik. Dabei wurden Rechtsordnungen wie Wäschestücke gewechselt. Was blieb waren die Juristen und nahezu sämtliche Führungsstäbe des jeweiligen Systems, auch auf der regionalen Ebene.

Historische Hierarchie

Regional > Historische deutsche Staaten > Muenster-port-wap.jpg - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Amt Horstmar (historisch) > Coesfeld > Amtsgericht Coesfeld

Zeitschiene vor 1803

Früheres Gerichtswesen (Fürstbistum Münster)

Vor Beendigung der Landesherrschaft des Fürstbistums Münster führte die Regierung die Oberaufsicht über sämtliche Untergerichte durch Beamte der Oberaufsicht. Die Untergerichte waren teilweise im fürstlichen Besitz, teilweise Privatgerichte des Domkapitels, anderer Kooperationen, Städte oder Gutsbesitzer.

Übersicht der Jurisdiktion

Über die Gerichtsherren, Gerichtsbezirke und Orte, wo sich die Gerichtsakten 1864 befanden, verhält sich nachstehende Übersicht:

Lfd.
Nr.
Bezeichnung
des Gerichtes
Gerichtsherr Gerichtsbezirk Ablageort
Aktenarchiv
09 Stadtgericht Billerbeck Landesherr
Fürstbistum Münster
Stadt Billerbeck Coesfeld [1]
15 Stadtgericht Coesfeld Magistrat zu
Coesfeld
Stadt Coesfeld Coesfeld
26 Gogericht Hastehausen Landesherr
Fürstbistum Münster
Kirchspiel Billerbeck und Bauerschaften Osthellen, Westhellen, Osthellermark, Gerleve, Alstätte, Dörholt, Luthum, Hamern, Gantweg, Hämmermark, Bombeck und Bockelsdorf
Kirchspiel Coesfeld und die Bauerschaften Kirchspiel St. Jacobi (Coesfeld) außerhalb der Stadt, Kirchspiel St. Lamberti (Coesfeld) außerhalb der Stadt,, Gaupel, Harlo, Flamschen, Stevede und Stockum
Dorf Darup und Bauerschaften Hastehausen, Gladbeck und Hanrorup
Kirchspiel Rorup
Dorf Nottuln und Bauerschaften Dorf, Buxtrup, Horst, Wellstraße, Heller, Stevern und Uphoven
Coesfeld
52 Beifang Rorup Haus Rorup Dorf Rorup Coesfeld
54 Gogericht Sandwelle Landesherr
Fürstbistum Münster
Dorf Osterwick und Bauerschaften Dorf, Middelich, Höven, Horst und Brock Coesfeld

Landes- und standesherrliche gesetzliche Grundlagen

Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster und in den standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege, welche vom Jahre 1359 bis zur französischen Militair-Occupation und zur Vereinigung mit Frankreich und dem Großherzogthume Berg in den Jahren 1806 und resp. 1811 ergangen sind

Zeitschiene nach 1802

1812 Friedensgericht Kanton Coesfeld

Das Friedensgericht hält am Montag und Dienstag des Vormittags Civil-Sitzung, sodann Dienstags Nachmittags Polizey-Gericht.

Gerichtsbezirk: Mairien 1812

Preußische Gerichtsbarkeit

Preußisches Provinzialrecht

Siegelmarke Königliches Amtsgericht Coesfeld

Land- und Stadtgericht Coesfeld

Im Jahre 1815 erhielt Coesfeld ein Land- und Stadtgericht, welches Gerichtstage in Billerbeck abhielt. Das Gericht war in einem angemieteten Privathaus untergebracht, das Gefängnis in einem städtischen Gebäude. 1846 wurde das Amt Gescher vom Land- und Stadtgericht Vreden abgetrennt und dem Coesfolder Gericht zugeschlagen.

  • Bereich 1823: Die Stadt Coesfeld und die Kirchspiele Lamberti, Jacobi, Billerbeck, Beerlage, Rorup, Darup, Lette, Osterwick, Nottuln, Appelhülsen und Schapdetten.
  • Besetzung 1823
    • Land- u. Stadtrichter Hr. Bues
    • Assessor: Hr. Kehrmann
    • Assessor: Hr. Eilering
    • 1823 Aktuar Hr. Neuhaus
    • 1823 Aktuar Hr. Ossing
    • 1823 Aktuar Hr. Becker
    • 1823 Rendant Hr. Fersch
    • 1823 Kalkulator u. Kanzlist Hr. Schütte
    • 1823 Kanzlist Hr. Schulte
    • 1823 Kanzlist Hr. Perger

Besetzung

  • Direktor: Vagedes (1838-1849)
  • Land- und Stadtrichter: Bues, bisher Friedensrichter in Coesfeld (1815-1838)
  • Land- und Stadtrichter: Ass. Kehrmann, bisher Subsitut des Kgl. Anwalts in Steinfurt (1815-1332/33)
  • Land- und Stadtrichter: Ass. Ellering, bisher Hilfsrichter u. Advokat in Coesfeld (1815-1832/33)
  • Land- und Stadtrichter: OLGAss. Schlüter (1832/33-1841/42)
  • Land- und Stadtrichter: Floreth (1832/33-1849)
  • Land- und Stadtrichter: OLGAss. Hellweg (1839/40- 1844)
  • Land- und Stadtrichter: Ass. Brickwedde (1841/42-1849)
  • Land- und Stadtrichter: OLGAss. Heitmann (1844-1849)

Kreisgericht Coesfeld

1849 wurde Coesfeld Sitz eines Kreisgerichts mit Gerichtskommissionen in Dülmen, Haltern und Bocholt (1876) und einer Gerichtsdeputation in Borken (1876). Gerichtstage wurden in Billerbeck und Buldern abgehalten. Untergebracht war das Kreisgericht in einem durch Vertrag vom 08./25.03.1850 gegen eine Miete von 282 Talern von dem Fürsten von Salm-Horstmar angemieteten Haus am Marktplatz, das 1874 zur Vermeidung des Einsturzes unterkellert werden musste. Durch Vertrag vom 16.02.1856/04.09.1857 erhielt der Justizfiskus von der Stadt Coesfeld unentgeltlich einen Bauplatz für ein Geschäfts-und Gefängnisgebäude zur Verfügung gestellt, auf dem er in den Jahren 1859/60 zunächst ein Gefängnisgebäude und dann Ende der 70er Jahre das Geschäftsgebäude Borkenerstrasse 2 errichtete, das 1906 durch einen Anbau erweitert werden musste.

  • Direktor: Vagedes, (1849-1864)
  • Direktor: Hellweg (1852-1879)
  • Kreisrichter: Floreth (1849-1858)
  • Kreisrichter: Fischer I (1849-1852)
  • Kreisrichter: Brickwedde (1849-1873)
  • Kreisrichter: Fischer II (1849-1851)
  • Kreisrichter: Schmidt (1853-1859)
  • Kreisrichter: Wernekinck (1858-1862)
  • Kreisrichter: Heitmann (1859-1879)
  • Kreisrichter: Offenberg (1863-1879)
  • Kreisrichter: Engelkamp (1862-1879)
  • Kreisrichter: Müller (1874-1879)..
Amtsgericht
2014: Amtsgerichte im Landgerichtsbezirk Münster

Amtsgericht Coesfeld

Im Jahre 1879 erhielt Coesfeld ein Amtsgericht mit den Gerichtstagen in Billerbeck und Rorup.

Im März 1945 wurde das Gerichtsgebäude bei einem dreitägigen Bombardement, das 4/5 der Stadt in Schutt und Asche legte-, zerstört. Das Gefängnis wurde ebenfalls schwer beschädigt. Das Gericht fand zunächst Unterkunft in einer Baracke des Kaufmanns Schickendanz, 1948 in einem städtischen Bürogebäude, dem ehemaligen Wehrbezirkskommando. Mit dem Wiederaufbau des Gerichtsgebäudes wurde 1949 begonnen, wobei im Wohnungsanbau eine Richterdienstwohnung eingerichtet wurde. Im Sommer 1951 konnte der Neubau bezogen werden. Das baufällige Gefängnis wurde zum Teil abgebrochen und neuaufgebaut, wobei ein weiteres Geschoß errichtet wurde. [4]

  • Direktor: Hübner (OAR seit 1946, AGDir. seit 1955-?)
  • Direktor: Alberty (seit 1949, s. 1956 Dir. -?)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Heitmann I (1879-1897)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Offenberg (1879-1890)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Steinbicker (1890-1904)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Geh.J.R. Max Niesert (1897-1921)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Hortmann (1904-1921)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Rebber, ab 1936 OAR (1915-1946)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Bauer (1921/1922)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Tillmann (1923-1938)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Rosengerth (1935-1941)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Weelau (1939-1947)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Große Wentrup (1942-?)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Northoff (1952-? )
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Wigge (1956-?)

Archiv

  • Stadtgericht Coesfeld; Bestandsgeschichte:
    • Laufzeit: 1816-1817; Inhalt : Hypothekensache.Umfang : 1 Akte (1 Karton), Findbuch Q 320.
    • Laufzeit: 1820; Inhalt : Deponierung von letztwilligen Verfügungen im Rahmen der Zuständigkeit der Land- und Stadtgerichte, Justizämter und standesherrlichen bzw. Patrimonialgerichte 1815-1849 für freiwillige und präventive Rechtssicherung.Umfang : 1 Akte (1 Karton), Findbuch Q320t.
  • Kreisgericht Coesfeld, Bestandsgeschichte:
    • Laufzeit : 1849-1880; Umfang : 17 Akten (3 Kartons), Findbücher Q 416 (Kreisgericht) und Q 416t (Testamente)..
  • Amtsgericht Coesfeld, Bestandsgeschichte:
    • Laufzeit : 1882-1993; Inhalt : General- und Verwaltungsakten, Strafsachen, Konkurse, Zwangsversteigerungen, Zwangsverwaltungen, Registersachen (Handel, Vereine, Genossenschaften), Todeserklärungen, Kirchenaustritte, Vormundschaften. Umfang : 351 Akten (68 Kartons), Findbuch Q 518.
    • Inhalt : Grundakten der Gemarkungen Holtwick und Osterwick. Umfang : 3 Akten (1 Karton), Findbuch Q 518g.

Grundbücher

  • Grundbuchamt Coesfeld: Bisher übernommen wurden ausschließlich Grundbücher aus der Zeit vor Einführung des losen Grundbuches ca. 1960/1970.

Fußnoten

  1. Quelle: Olfers, Clemens A. von: Beiträge zur Geschichte der Verfaßung und Zerstückelung des Oberstiftes Münster (1848)
  2. Quelle: 1812 Almanach des Lippe-Departements für 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812
  3. Quelle: Schlüter, Clemens August Provinzialrecht des Fürstenthums Münster...- (Leipzig 1829)
  4. Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)

Bibliografie

Weblinks

Offizielle Webseiten

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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