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Kurfürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, große und kleinen Herrschaften, Erzstifte, Hochstifte, Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer, Reichsfürsten und Reichsritter — unübersehbar verwickelte territorialen Verhältnisse im weit über die heutigen Grenzen Deutschlands ausgreifenden [[HRR]]. Sie verwalteten Land und Untertanen durch jeweils entsprechend strukturierte Einrichtungen. Dazu gehörte auch das ''' [[Herzogtum Oldenburg]]'''. | Kurfürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, große und kleinen Herrschaften, Erzstifte, Hochstifte, Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer, Reichsfürsten und Reichsritter — unübersehbar verwickelte territorialen Verhältnisse im weit über die heutigen Grenzen Deutschlands ausgreifenden [[HRR]]. Sie verwalteten Land und Untertanen durch jeweils entsprechend strukturierte Einrichtungen. Dazu gehörte auch das ''' [[Herzogtum Oldenburg]]'''. | ||
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Bereits um 800 bestand eine Siedlung im heutigen Stadtkern von | Bereits um 800 bestand eine Siedlung im heutigen Stadtkern von Oldenburg. 1108 wird Oldenburg (ursprünglich Ommeresburg = Ammerburg) erstmals erwähnt. Im Schutze der Burg entstand eine um das Jahr 1270 ummauerte Siedlung, welche 1345 Stadtrecht von Bremen erhielt. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts war Oldenburg Mittelpunkt der im alten Stammesherzogtum Sachsen gelegenen [[Grafschaft]] Oldenburg, die sich in Kämpfen mit den Friesen allmählich erweiterte. | ||
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Die Grafen selbst stammten möglicherweise von der Familie Widukinds von Sachsen ab. Ihr erster bekannter Vertreter (Egilmar um 1091-1108) erscheint um 1100 als „comes in confinio Saxoniae et Frisiae“. Seit dem frühen 12. Jahrhundert hatten die Grafen vielleicht aus widukindischem Erbe die Vogtei ihres Hausklosters [[Kloster Rastede|Rastede]] und des [[Stift Wildeshausen|Stifts Wildeshausen]] inne. 1180 erhielten sie die [[Grafschaft]] als umstrittenes Reichslehen. Schon zuvor war um 1150 die Linie Oldenburg-Wildeshausen mit der [[Herrschaft Wildeshausen]] (Stift), Gütern im östlichen [[Lerigau]] und [[Ammerland]], [[Friesland]] und der Vogtei Rastede (1388 erloschen) von der Hauptlinie (mit | Die Grafen selbst stammten möglicherweise von der Familie Widukinds von Sachsen ab. Ihr erster bekannter Vertreter (Egilmar um 1091-1108) erscheint um 1100 als „comes in confinio Saxoniae et Frisiae“. Seit dem frühen 12. Jahrhundert hatten die Grafen vielleicht aus widukindischem Erbe die Vogtei ihres Hausklosters [[Kloster Rastede|Rastede]] und des [[Stift Wildeshausen|Stifts Wildeshausen]] inne. 1180 erhielten sie die [[Grafschaft]] als umstrittenes Reichslehen. Schon zuvor war um 1150 die Linie Oldenburg-Wildeshausen mit der [[Herrschaft Wildeshausen]] (Stift), Gütern im östlichen [[Lerigau]] und [[Ammerland]], [[Friesland]] und der Vogtei Rastede (1388 erloschen) von der Hauptlinie (mit Oldenburg, dem [[Land Wursten]] und Gütern im westlichen [[Lerigau]] und im [[Hasegau]], 1180 Grafenrechte im [[Ammergau]]) abgetrennt worden. | ||
Ihre später mehrfach geteilten Güter kamen 1252 an das Hochstift Münster ([[Amt Vechta (historisch)|Vechta]]), 1355/84/8 an das [[Erzstift Bremen]], die [[Grafschaft Tecklenburg|Grafen von Tecklenburg (Altenbruchhausen)]] und die [[Grafschaft Hoya|Grafen von Hoya]]. Das im Kampf mit den Stedinger Bauern eroberte, 1247/59 durch die Burg [[Delmenhorst]] gesicherte Land (Söderbrok, Holle, Berne, Hammelwarden, Elsfleth/Weser) fiel 1281 an die Seitenlinie Oldenburg-Delmenhorst kam aber 1447 beim Erlöschen der Linie trotz kurzfristiger Übertragung an das Erzstift Bremen (1421-34) bzw. Braunschweig- Lüneburg an die Hauptlinie zurück. In dieser hinterließ Graf Dietrich 1440 aus seiner Ehe mit Herzogin Hedwig von Holstein drei Söhne, von denen der älteste (Christian 1448 König von Dänemark, Norwegen und Schweden wurde und 1459 das Herzogtun Schleswig und die Grafschaften Schleswig und Holstein erbte, während der jüngste die Grafschaft | Ihre später mehrfach geteilten Güter kamen 1252 an das Hochstift Münster ([[Amt Vechta (historisch)|Vechta]]), 1355/84/8 an das [[Erzstift Bremen]], die [[Grafschaft Tecklenburg|Grafen von Tecklenburg (Altenbruchhausen)]] und die [[Grafschaft Hoya|Grafen von Hoya]]. Das im Kampf mit den Stedinger Bauern eroberte, 1247/59 durch die Burg [[Delmenhorst]] gesicherte Land (Söderbrok, Holle, Berne, Hammelwarden, Elsfleth/Weser) fiel 1281 an die Seitenlinie Oldenburg-Delmenhorst kam aber 1447 beim Erlöschen der Linie trotz kurzfristiger Übertragung an das Erzstift Bremen (1421-34) bzw. Braunschweig- Lüneburg an die Hauptlinie zurück. In dieser hinterließ Graf Dietrich 1440 aus seiner Ehe mit Herzogin Hedwig von Holstein drei Söhne, von denen der älteste (Christian 1448 König von Dänemark, Norwegen und Schweden wurde und 1459 das Herzogtun Schleswig und die Grafschaften Schleswig und Holstein erbte, während der jüngste die Grafschaft Oldenburg erlangte. Die Linie verlor 1482 Delmenhorst (bis zur Eroberung vor 1547), 1500 Dithmarschen, gewann bis 1514/23 Stadland-Butjadingen und 1517 die Herrschaft Jever, die aber bis 1575 wieder Ostfriesland überlassen werden mußte. | ||
1531 wurde | 1531 wurde Oldenburg geringeres Reichslehen. Graf Anton I. (1529-73) führte die Reformatior ein. 1667 kam die Grafschaft beim Tod des ohne erbberechtigte Nachkommen verstorbenen Grafen Anton Günther durch Erbvertrag von 1649 unter Aufgabe von Oldenburg als Residenz an Dänemark (und bis 1676 Holstein Gottorp, dann Abfindung durch das Amt Travendahl), doch fielen die 1575 erworben Herrschaft Jever an Anhalt-Zerbst und über Katharina II. (1793) an Rußland und Delmenhorst, | ||
Varel sowie die 1623/4 durch Kauf erlangte [[Herrschaft Kniphausen]] kam als [[Fideikommiß]] an den Sohn Anton Günthers, den bis dahin illegitimen Reichsgrafen von Aldenburg, 1733 durch Heirat an die Grafen von Bentinck. | Varel sowie die 1623/4 durch Kauf erlangte [[Herrschaft Kniphausen]] kam als [[Fideikommiß]] an den Sohn Anton Günthers, den bis dahin illegitimen Reichsgrafen von Aldenburg, 1733 durch Heirat an die Grafen von Bentinck. | ||
1774 wurde | 1774 wurde Oldenburg in den [[Reichsfürstenstand]] erhoben. Oldenburg umfaßte zu diese Zeit die beiden im Reichsfürstenrat vertretenen [[Reichsgrafschaft|Reichsgrafschaften]] Oldenburg und [[Grafschaft Delmenhorst|Delmenhorst]] mit rund 70.000 Einwohnern. Durch Ländertausch im [[Haus Gottorp|Hause Gottorp]], kam die von Statthaltern Dänemarks regierte Grafschaft Oldenburg 1773/7 an das reformierte [[Fürstbistum Lübeck]] (-Eutin), wofür Holstein-Gottorp an Dänemark abgegeben wurde. 1773/4/7 wurde die [[Grafschaft]] [[Herzogtum]]. 1774 bis 1918/9 war wieder die Stadt Oldenburg Residenz 1802/3 erhielt Oldenburg durch § 8 des [[Reichsdeputationshauptschluß|Reichsdeputationshauptschlusses]] vom 25.02.1803 für den verlorenen Weserzoll und einige [[Dorf|Dörfer]] das [[Fürstbistum Lübeck|Erbfürstentum Lübeck]], die [[Amt (deutscher Verwaltungsbegriff)|Ämter]]: [[Amt Cloppenburg (historisch)| Cloppenburg]] und [[Amt Vechta (historisch)|Vechta]] und das seit 1700/1/ hannoversche [[Herrschaft Wildeshausen|ildeshausen]] | ||
Am 10.12.1810 wurde Oldenburg, bis auf das [[Fürstbistum Lübeck|Fürstentum Lübeck]]; von [[Kaiserreich Frankreich|Napoleon]] annektiert (bis 1813). 1815 stieg es zum [[Großherzogtum]] auf und wurde geringfügig um die [[Amt (deutscher Verwaltungsbegriff)|Ämter]] [[Amt Damme|Damme]] und [[Amt Neuenkirchen|Neuenkirchen]] vergrößert. Mit dem ihm danach überlassenen [[Fürstentum Birkenfeld]] an der Nahe (20.000 Einwohner) trat es in Personalunion, so daß das Land nunmehr aus drei Teilen bestand. 1818/23 erlangte es durch Abtretung die [[Herrschaft Jever]] von [[Rußland]] zurück. Am 18.02.1849 erhielt es eine Verfassung. Am 1. 12. 1853 wurde das Gebiet um Wilhelmshaven an Preußen veräußert, umgekehrt 1854 die [[Herrschaft Kniphausen]] erworben. 1864 verzichtete | Am 10.12.1810 wurde Oldenburg, bis auf das [[Fürstbistum Lübeck|Fürstentum Lübeck]]; von [[Kaiserreich Frankreich|Napoleon]] annektiert (bis 1813). 1815 stieg es zum [[Großherzogtum]] auf und wurde geringfügig um die [[Amt (deutscher Verwaltungsbegriff)|Ämter]] [[Amt Damme|Damme]] und [[Amt Neuenkirchen|Neuenkirchen]] vergrößert. Mit dem ihm danach überlassenen [[Fürstentum Birkenfeld]] an der Nahe (20.000 Einwohner) trat es in Personalunion, so daß das Land nunmehr aus drei Teilen bestand. 1818/23 erlangte es durch Abtretung die [[Herrschaft Jever]] von [[Rußland]] zurück. Am 18.02.1849 erhielt es eine Verfassung. Am 1. 12. 1853 wurde das Gebiet um Wilhelmshaven an Preußen veräußert, umgekehrt 1854 die [[Herrschaft Kniphausen]] erworben. 1864 verzichtete Oldenburg auf seine 1866 gegen Abtretung von Ahrensbök und Zahlung von 1 Million Taler abgefundenen Erbansprüche in Holstein, 1866 beim Eintritt in den [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bund]] gegen Gebietserweiterung und Geldausgleich auf die Elbherzogtümer. | ||
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* [[Herzogtum Oldenburg: Volksmenge 1769]] | |||
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* Wietek, G., Oldenburger Land, 1956; | * Wietek, G., Oldenburger Land, 1956; | ||
* Hannemann, M., Der Landkreis Oldenburg, 1956; | * Hannemann, M., Der Landkreis Oldenburg, 1956; | ||
* Oldenburgische Städte, AI-5 Oldenburg, in: Niedersächsischer Städteatlas, hg. v. Lübbing, H.- Harms, | * Oldenburgische Städte, AI-5 Oldenburg, in: Niedersächsischer Städteatlas, hg. v. Lübbing, H.- Harms, Oldenburg, 1960- 1968; | ||
* Knollmann, W.: Das Verfassungsrecht der Stadt Oldenburg im 19. Jahrhundert, 1969; | * Knollmann, W.: Das Verfassungsrecht der Stadt Oldenburg im 19. Jahrhundert, 1969; | ||
* Last, M.: Adel und Grafen in Oldenburg während des Mittelalters, 1969; | * Last, M.: Adel und Grafen in Oldenburg während des Mittelalters, 1969; |
Aktuelle Version vom 22. Oktober 2023, 18:38 Uhr
Kurfürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, große und kleinen Herrschaften, Erzstifte, Hochstifte, Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer, Reichsfürsten und Reichsritter — unübersehbar verwickelte territorialen Verhältnisse im weit über die heutigen Grenzen Deutschlands ausgreifenden HRR. Sie verwalteten Land und Untertanen durch jeweils entsprechend strukturierte Einrichtungen. Dazu gehörte auch das Herzogtum Oldenburg.
Oldenburg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Oldenburg (Begriffsklärung). |
Hierarchie: Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Niedersächsischer Reichskreis > Herzogtum Oldenburg
Einleitung
- Oldenburg bildete zunächst eine Grafschaft, dann ein Herzogtum und danach das Großherzogtum Oldenburg.
Früherwähnung
Bereits um 800 bestand eine Siedlung im heutigen Stadtkern von Oldenburg. 1108 wird Oldenburg (ursprünglich Ommeresburg = Ammerburg) erstmals erwähnt. Im Schutze der Burg entstand eine um das Jahr 1270 ummauerte Siedlung, welche 1345 Stadtrecht von Bremen erhielt. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts war Oldenburg Mittelpunkt der im alten Stammesherzogtum Sachsen gelegenen Grafschaft Oldenburg, die sich in Kämpfen mit den Friesen allmählich erweiterte.
Entwicklungen
Die Grafen selbst stammten möglicherweise von der Familie Widukinds von Sachsen ab. Ihr erster bekannter Vertreter (Egilmar um 1091-1108) erscheint um 1100 als „comes in confinio Saxoniae et Frisiae“. Seit dem frühen 12. Jahrhundert hatten die Grafen vielleicht aus widukindischem Erbe die Vogtei ihres Hausklosters Rastede und des Stifts Wildeshausen inne. 1180 erhielten sie die Grafschaft als umstrittenes Reichslehen. Schon zuvor war um 1150 die Linie Oldenburg-Wildeshausen mit der Herrschaft Wildeshausen (Stift), Gütern im östlichen Lerigau und Ammerland, Friesland und der Vogtei Rastede (1388 erloschen) von der Hauptlinie (mit Oldenburg, dem Land Wursten und Gütern im westlichen Lerigau und im Hasegau, 1180 Grafenrechte im Ammergau) abgetrennt worden.
Ihre später mehrfach geteilten Güter kamen 1252 an das Hochstift Münster (Vechta), 1355/84/8 an das Erzstift Bremen, die Grafen von Tecklenburg (Altenbruchhausen) und die Grafen von Hoya. Das im Kampf mit den Stedinger Bauern eroberte, 1247/59 durch die Burg Delmenhorst gesicherte Land (Söderbrok, Holle, Berne, Hammelwarden, Elsfleth/Weser) fiel 1281 an die Seitenlinie Oldenburg-Delmenhorst kam aber 1447 beim Erlöschen der Linie trotz kurzfristiger Übertragung an das Erzstift Bremen (1421-34) bzw. Braunschweig- Lüneburg an die Hauptlinie zurück. In dieser hinterließ Graf Dietrich 1440 aus seiner Ehe mit Herzogin Hedwig von Holstein drei Söhne, von denen der älteste (Christian 1448 König von Dänemark, Norwegen und Schweden wurde und 1459 das Herzogtun Schleswig und die Grafschaften Schleswig und Holstein erbte, während der jüngste die Grafschaft Oldenburg erlangte. Die Linie verlor 1482 Delmenhorst (bis zur Eroberung vor 1547), 1500 Dithmarschen, gewann bis 1514/23 Stadland-Butjadingen und 1517 die Herrschaft Jever, die aber bis 1575 wieder Ostfriesland überlassen werden mußte. 1531 wurde Oldenburg geringeres Reichslehen. Graf Anton I. (1529-73) führte die Reformatior ein. 1667 kam die Grafschaft beim Tod des ohne erbberechtigte Nachkommen verstorbenen Grafen Anton Günther durch Erbvertrag von 1649 unter Aufgabe von Oldenburg als Residenz an Dänemark (und bis 1676 Holstein Gottorp, dann Abfindung durch das Amt Travendahl), doch fielen die 1575 erworben Herrschaft Jever an Anhalt-Zerbst und über Katharina II. (1793) an Rußland und Delmenhorst, Varel sowie die 1623/4 durch Kauf erlangte Herrschaft Kniphausen kam als Fideikommiß an den Sohn Anton Günthers, den bis dahin illegitimen Reichsgrafen von Aldenburg, 1733 durch Heirat an die Grafen von Bentinck.
1774 wurde Oldenburg in den Reichsfürstenstand erhoben. Oldenburg umfaßte zu diese Zeit die beiden im Reichsfürstenrat vertretenen Reichsgrafschaften Oldenburg und Delmenhorst mit rund 70.000 Einwohnern. Durch Ländertausch im Hause Gottorp, kam die von Statthaltern Dänemarks regierte Grafschaft Oldenburg 1773/7 an das reformierte Fürstbistum Lübeck (-Eutin), wofür Holstein-Gottorp an Dänemark abgegeben wurde. 1773/4/7 wurde die Grafschaft Herzogtum. 1774 bis 1918/9 war wieder die Stadt Oldenburg Residenz 1802/3 erhielt Oldenburg durch § 8 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25.02.1803 für den verlorenen Weserzoll und einige Dörfer das Erbfürstentum Lübeck, die Ämter: Cloppenburg und Vechta und das seit 1700/1/ hannoversche ildeshausen Am 10.12.1810 wurde Oldenburg, bis auf das Fürstentum Lübeck; von Napoleon annektiert (bis 1813). 1815 stieg es zum Großherzogtum auf und wurde geringfügig um die Ämter Damme und Neuenkirchen vergrößert. Mit dem ihm danach überlassenen Fürstentum Birkenfeld an der Nahe (20.000 Einwohner) trat es in Personalunion, so daß das Land nunmehr aus drei Teilen bestand. 1818/23 erlangte es durch Abtretung die Herrschaft Jever von Rußland zurück. Am 18.02.1849 erhielt es eine Verfassung. Am 1. 12. 1853 wurde das Gebiet um Wilhelmshaven an Preußen veräußert, umgekehrt 1854 die Herrschaft Kniphausen erworben. 1864 verzichtete Oldenburg auf seine 1866 gegen Abtretung von Ahrensbök und Zahlung von 1 Million Taler abgefundenen Erbansprüche in Holstein, 1866 beim Eintritt in den Norddeutschen Bund gegen Gebietserweiterung und Geldausgleich auf die Elbherzogtümer.
Quellen
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.
- Wilberg, Max: Regenten Tabellen, Beholz Verlag (1906)
Dynasten der Grafschaft Oldenburg
- 1101-1108 Graf Elimar I.
- 1108-1143 Graf Elimar II.
Erbteilung 1143 zu Oldenburg u. Wildeshausen
- Teilung zu Oldenburg und [[Amt Wildeshausen (historisch)|Wildeshausen]] unter den Söhnen.
Grafen zu Oldenburg
- 1143-1168 Christian I., der Streitbare
- 1168-1211 Moritz I., + um 1218
- 1211-1251 } Christian II.
- 1211-1262 } Otto II.
- 1251-1272 Johann IX. (III.)
Erbteilung 1272: Oldenburg u. Delmenhorst
Jahr | Grafschaft Oldenburg | Jahr | Grafschaft Delmenhorst |
1272-1278 | Christian III. | 1278-1301 | Otto III. |
1272-1278 | Christian III. | 1278-1301 | Otto III. |
1278-1305 | Johann X. (IV.). | 1301 | Teilung unter seinen Söhnen |
Erbteilung 1301
Jahr | Grafschaft Oldenburg | Jahr | Grafschaft Delmenhorst |
1301-1345 | Johann XI. (V.) | 1301-1346 | Christian IV. |
1345-1368 | Konrad I. | 1346 - ? | } Johann XII. |
1368-1386 | Konrad II. | 1346,+1368 | } Christian V. |
1386-1398 | } Christian VI. | 1346,+1368 | } Otto IV. |
1386-1420 | } Moritz III. | 1368 - 1423 | Otto V. |
1398 - 1423 | Christian VII. | 1423-1438, +1444 | Nikolaus, EB v. Bremen |
1423 - 1440 | Dietrich der Glückliche |
. | . |
Erbteilung 1440
- Teilung unter den Söhnen Dietrichs zu Holstein-Dänemark, Oldenburg und Delmenhorst
- Sohn Graf Christian von Oldenburg (1459-1481) wurde als Chrisian I., König von Dänemark (1448-1481), König von Norwegen (1459-1481), König von Schweden (1458-1464), Herzog von Schleswig und Graf von Holstein 02.03.1460, Herzog von Schleswig-Holstein 14.02.1474.
Jahr | Grafschaft Oldenburg | Jahr | Grafschaft Delmenhorst |
1440 – 1483, +1500 | Gerhard der Streitbare |
1440 1464 | Moritz IV. |
1483 - 1512 | } Gerhard II. | 1464 – 1483 | Jakob |
1483 - 1500 | }Adolf | . | von Münster in Besitz genommen |
1483 - 1526 | } Johann XIV. | . | . |
1526 – 1529, +1548 | Johann XV. | . | . |
1526 – 1529, +1551 | Georg | . | . |
1526 – 1529, +1566 | Christoph | . | . |
1526 - 1573 | Anton I. | . | . |
1573 - 1577 | } Johann XVI. | . | . |
1573 - 1577 | } Anton II. | . | . |
Erbteilung 1577
Jahr | Grafschaft Oldenburg | Jahr | Grafschaft Delmenhorst |
(1573) 1577-1603 | Johann XVI. | (1573) 1577-1619 | Anton II. |
1603 - 1667 | Anton Günther | 1619 - 1622 | Anton Heinrich |
1667 - 1773 | unter dänischer Herrschaft |
1622 - 1647 | Christian IX. 1647 vereinigt mit Oldenburg |
Dänemark überließ 1773 Oldenburg an das Haus Holstein-Gottorp älterer Linie, dieses das Land an die jüngere Linie
Dynastie Holstein-Gottorp
- 1773 - 1785 Graf Friedrich August, am 29.12.1774 Herzog
- 1785 - 1810 Peter Friedrich Wilhelm
- 1810 - 1813 zum Kaiserreich Frankreich gehörig
- 1813 - 1823 Peter Friedrich Wilhelm
- 1823 – 1829 Peter Friedrich Ludwig
- 1829 – 1853 Peter Friedrich August, 28.05.1829 Großherzog (seit 09.06.1815)
- 1853 - 1900 Nikolaus Friedrich Peter
- 1900 - August
Bevölkerung
Literatur
- Corpus constitutionum Oldenburgicarum, hg. v. Oetken, J. C. v.- Schioder. H. H., Bd. 1 ff. Oldenburg 1792 ff.;
- Haien, G. A. v.: Geschichte des Herzogtums Oldenburg, Bd. 1 ff. 1794 ff., Neudruck 1974;
- Rüthning, G.: Oldenburger Geschichte, Bd. 1-2, 1911 ff.;
- Oldenburger Urkundenbuch, Bd. 1-8, 1914 ff.;
- Sello, G.: Die territoriale Entwicklung des Herzogtums Oldenburg, 1923;
- Kohl, D.: Geschichte der Stadt Oldenburg, 1925;
- Kohl, D.: Das Oldenburger Stadtrecht, in: Oldenburger Jahrbuch 34 (1930);
- Niedersachsen um 1780, Lief. 1 u. a. Emden-Oldenburg, hg. v. Prinz J., 1938;
- Lübbing, H.: Oldenburgische Landesgeschichte, 1953;
- Boy, H., Die Stadtlandschaft Oldenburg, 1954;
- Wietek, G., Oldenburger Land, 1956;
- Hannemann, M., Der Landkreis Oldenburg, 1956;
- Oldenburgische Städte, AI-5 Oldenburg, in: Niedersächsischer Städteatlas, hg. v. Lübbing, H.- Harms, Oldenburg, 1960- 1968;
- Knollmann, W.: Das Verfassungsrecht der Stadt Oldenburg im 19. Jahrhundert, 1969;
- Last, M.: Adel und Grafen in Oldenburg während des Mittelalters, 1969;
- Hülle, W.: Geschichte des höchsten Landesgerichts von Oldenburg (1573-1935), 1974;
- Seeber, E.: Die Oldenburger Bauerbriefe. Untersuchungen zur bäuerlichen Selbstverwaltung in der Grafschaft Oldenburg von 1518-1810, 1975:
- Siebrand Meyer: Der Grafen von Oldenburg und Delmenhorst Geschlechts-Register von dem Sächsischen Heerführer Widekindo an nebst verschiedenen alten und neuen Linien mit einer Tabelle davon und angehengten kurtzen Untersuchung ob sie hiebevor Ertz-Grafen geheissen. Johann Christian Langenheim, Leipzig 1751.