Haus Hall (Gescher): Unterschied zwischen den Versionen
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===Vikarie auf Haus Hall=== | ===Vikarie auf Haus Hall=== | ||
* 1837 Carl Laprevotte stiftet die Vikarie auf Haus Hall | * 1837 Carl Laprevotte stiftet die Vikarie auf Haus Hall <ref> '''Quelle:''' Börsting, Heinr.: Inventar des Bischöflichen Diözesanarchivs Münster (1937)</ref> | ||
** 05.12.1855 Verleihung des [[Korporation|Korporationsrechtes]] <ref name="Mersmann">'''Quelle:''' Mersmann, Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld pro 1862/64 (G.A.Hülswitt, Münstern 1865)</ref> | |||
=== Carl Laprevotte === | === Stifter Carl Laprevotte === | ||
Todesanzeige im Münsterschen Intelligenzblatt: | Todesanzeige im Münsterschen Intelligenzblatt: | ||
* Am 03.03.1837, des Nachts zwischen 11-12 Uhr, starb auf dem Hause Hall bei Gescher der hochwürdige Herr Carl Laprevotte, gebürtig aus Valentien, und ehemaliger Lehrer am dortigen Gymnasium, nach kurzem Krankenlager an den Folgen einer Lungenschwindsucht, mit großer Geduld und völliger Ergebung in den Willen Gottes, im 74 Jahr seines Alters, Gescher den 10.03.1837 | * Am 03.03.1837, des Nachts zwischen 11-12 Uhr, starb auf dem Hause Hall bei Gescher der hochwürdige Herr Carl Laprevotte, gebürtig aus Valentien (''franz. Emigrant aus Valenciennes, nachdem dort im Oktober 1794 acht [[Ursulinen]] hingerichtet wurden''), und ehemaliger Lehrer am dortigen Gymnasium, nach kurzem Krankenlager an den Folgen einer Lungenschwindsucht, mit großer Geduld und völliger Ergebung in den Willen Gottes, im 74 Jahr seines Alters, Gescher den 10.03.1837 | ||
==Körperschaft== | |||
1864 Bestätigt durch eine Urkunde des Bischofs von Münster vom 14.08.1855 war [[Haus Hall]] als eine Anstalt für verwahrloste Knaben katholischer Konfession eingerichtet worden. Durch preußische Kabinettsorder vom 05.12.1855 wurden der Anstalt [[Korporation|Korporationsrechte]] verliehen. | |||
Die Anstalt stand unter der Leitung der Weltpriesterkongregation in Kevelaer, der späteren Canisianergemeinschaft. Deren Direktor war 1854 Johannes Bernhard Brinkmann, 1853 Anstaltsgeistlicher in der neuen preußische "Isolir-Strafanstalt" in Münster. Er wurde 1857 Genralvikar des Bistums Münster und am 06.04.1870 zu dessen Bischof gewählt. | |||
===Ausrichtung=== | |||
Unterricht und Erziehung der Anstalt waren im 19. Jahrhunder darauf ausgerichtet, Kinder "aus der unteren Volksklasse" welche noch schulpflichtig waren und deren Erziehung von den Eltern oder von anderer Seite vernachlässigt wurde, kostenlos oder für ein geringes Kostgeld aufzunehmen. | |||
Die Kinder erhielten außer körperlicher Pflege moralische und religiöse Erziehung, Unterricht in häuslichen und passenden Handarbeiten in der Anstalt und den Unterricht der Elementarschulen. | |||
===Belegung=== | |||
Gegen Zahlung eines jährlichen Honorars von 40 Talern wurden nicht allein solche Kinder aufgenommen, welche auf Grund des § 120 des Strafgesetzbuches gerichtlich verurteilt und auf Grund des § 42 die Beförderung in eine Besserungsanstalt ausgesprochen war, sondern auch diejenigen, deren Unterbringung in diese Anstalten aus polizeilichen Rücksichten gewünscht wurde. Für letztere hatte die betreffende Gemeinde einen Verpflegungskostenzuschuß von 20 Talern jährlich an die Landarmenhauskasse in Benninghausen zu zahlen. <ref name="Mersmann">'''Quelle:''' Mersmann, Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld pro 1862/64 (G.A.Hülswitt, Münstern 1865)</ref> | |||
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Die Elementarschule in [[Haus Hall]] zählte 1858 bereits 92 Schüler und 1862 insgesamt 110 Schüler. | |||
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Aktuelle Version vom 30. April 2023, 01:35 Uhr
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Gescher >Haus Hall (Gescher)
Zeitschiene nach 1802
Vikarie auf Haus Hall
- 1837 Carl Laprevotte stiftet die Vikarie auf Haus Hall [1]
- 05.12.1855 Verleihung des Korporationsrechtes [2]
Stifter Carl Laprevotte
Todesanzeige im Münsterschen Intelligenzblatt:
- Am 03.03.1837, des Nachts zwischen 11-12 Uhr, starb auf dem Hause Hall bei Gescher der hochwürdige Herr Carl Laprevotte, gebürtig aus Valentien (franz. Emigrant aus Valenciennes, nachdem dort im Oktober 1794 acht Ursulinen hingerichtet wurden), und ehemaliger Lehrer am dortigen Gymnasium, nach kurzem Krankenlager an den Folgen einer Lungenschwindsucht, mit großer Geduld und völliger Ergebung in den Willen Gottes, im 74 Jahr seines Alters, Gescher den 10.03.1837
Körperschaft
1864 Bestätigt durch eine Urkunde des Bischofs von Münster vom 14.08.1855 war Haus Hall als eine Anstalt für verwahrloste Knaben katholischer Konfession eingerichtet worden. Durch preußische Kabinettsorder vom 05.12.1855 wurden der Anstalt Korporationsrechte verliehen.
Die Anstalt stand unter der Leitung der Weltpriesterkongregation in Kevelaer, der späteren Canisianergemeinschaft. Deren Direktor war 1854 Johannes Bernhard Brinkmann, 1853 Anstaltsgeistlicher in der neuen preußische "Isolir-Strafanstalt" in Münster. Er wurde 1857 Genralvikar des Bistums Münster und am 06.04.1870 zu dessen Bischof gewählt.
Ausrichtung
Unterricht und Erziehung der Anstalt waren im 19. Jahrhunder darauf ausgerichtet, Kinder "aus der unteren Volksklasse" welche noch schulpflichtig waren und deren Erziehung von den Eltern oder von anderer Seite vernachlässigt wurde, kostenlos oder für ein geringes Kostgeld aufzunehmen.
Die Kinder erhielten außer körperlicher Pflege moralische und religiöse Erziehung, Unterricht in häuslichen und passenden Handarbeiten in der Anstalt und den Unterricht der Elementarschulen.
Belegung
Gegen Zahlung eines jährlichen Honorars von 40 Talern wurden nicht allein solche Kinder aufgenommen, welche auf Grund des § 120 des Strafgesetzbuches gerichtlich verurteilt und auf Grund des § 42 die Beförderung in eine Besserungsanstalt ausgesprochen war, sondern auch diejenigen, deren Unterbringung in diese Anstalten aus polizeilichen Rücksichten gewünscht wurde. Für letztere hatte die betreffende Gemeinde einen Verpflegungskostenzuschuß von 20 Talern jährlich an die Landarmenhauskasse in Benninghausen zu zahlen. [2]
Elementarschule
Die Elementarschule in Haus Hall zählte 1858 bereits 92 Schüler und 1862 insgesamt 110 Schüler.
Bildungswesen
Kulturtechniken
Elementarschule im Kreis Coesfeld
Jahr | Ortsteil | Ort | Schulart | Geschlecht | Schülerzahl | Klassen | Lehrperson | Bemerkung |
1893 | Haus Hall | Gescher | Erziehungsanstalt | Knaben | 172 | 3 | -.- | -.-[3] |
Fußnoten
- ↑ Quelle: Börsting, Heinr.: Inventar des Bischöflichen Diözesanarchivs Münster (1937)
- ↑ 2,0 2,1 Quelle: Mersmann, Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld pro 1862/64 (G.A.Hülswitt, Münstern 1865)
- ↑ Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)
Archive
- Archiv Haus Ruhr, Depot im Westfälischen Archivamt
- Bestand A Varia, darin Gut Haus Hall
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>HAUALLJO31MW</gov>