Aach (Dornstetten): Unterschied zwischen den Versionen
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=== Allgemeine Information === | |||
Aach liegt im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Hier vereinigen sich die drei Quellflüsse Ettenbach, Stockerbach und Kübelbach zur Glatt. | |||
== Politische Einteilung == | == Politische Einteilung == | ||
Der Ort war eine selbständige Gemeinde bis 1974 und ist ab 01.01.1975 Stadtteil von Dornstetten(Württemberg) | |||
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== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit == | |||
=== Evangelische Kirchen === | === Evangelische Kirchen === | ||
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<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === --> | Bis 1583 war Aach im Kirchspiel Dornstetten zu dem alle Waldgedingsorte gehörten. | ||
Dann wurde ein neues Kirchspiel [[Grüntal (Freudenstadt)|Grüntal]] geschaffen und die Aacher Bürger gingen 300 Jahre lang in die Johanneskirche nach Grüntal. | |||
Wittlensweiler und Aach wurden 1896/97 von der Parochie Grüntal getrennt und zu einem neuen Kirchspiel vereinigt. Wittlensweiler erhielt ein Pfarrhaus und Aach eine Kirche. | |||
Die Andreaskirche in Aach wurde erst 1897 gebaut. | |||
1. Pfarrer war Friedrich [[Sandberger (Familienname)|Sandberger]] vom 5. August 1897, zuerst als Pfarrverweser, dann als Pfarrer, bis zum 14. Februar 1911. | |||
<!-- === Katholische Kirchen === --> | |||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Aach, Dornstetten und Wittlensweiler und samt den Siedlungen, die sich bei diesen Orten erstreckten, wurde im Jahr 1007 als Reichsgut von Kaiser Heinrich II. (1002-1024) dem Bistum Bamberg in Oberfranken geschenkt und wechselte durch Verpfändung und Verkauf mehrmals den Besitzer. | |||
Der Bergbau und die Flößerei sowie drei Mühlen bestimmten in den nächsten Jahrhunderten das Leben in Aach. Nicht nur die Dornstetter, sondern auch die vom fernen Kniebis, ließen schon in ältester Zeit ihr Getreide in Aach mahlen und ihr Holz sägen. | |||
Mit den Mühlen und einigen Gutshöfen kehrte „in der Aach“ Wohlstand ein. | |||
Am Silberberg wurde Schwerspat und Silber abgebaut. Die älteste Nachricht vom Bergbau datieren von 1267 und wurden die „Silbergruben von Dornstetten“ genannt und von den Christophstollen im Christophstal das damals zu Dornstetten gehörte. | |||
Das Silberbergwerk in Hallwangen „Himmlisches Heer“ wird schon 1150 erwähnt und 1742 aufgegeben. | |||
Vor 1930 wurde dann wieder in Aach und Hallwangen Schwerspat gefördert. | |||
Die Flößerei entwickelte sich schnell zum Handels- und Erwerbszweig, der sehr bedeutend für die Entwicklung des Ortes war. In Schwaben ist der erste Vertrag über die Neckarflößerei am weißen Sonntag 1342 zwischen Baden, Württemberg und der Reichsstadt Heilbronn geschlossen worden. | |||
Ab 1504 war für die Glatt der Haupteinbindeplatz „in der Aach“. | |||
Der Weiher oder Wasserstube befand sich dort, wo heute die Kirche und das Rathaus steht. Im November 1536 ließ Herzog Ulrich eine „Floß- und Holzordnung im Schwarzwald ob und unter Dornstetten“ ausarbeiten zum Ziel, eine ordnungsgemäße Waldnutzung zu sichern. | |||
=== Benzinger Hof === | |||
'''1000 Jahre Benzinger Hof''' | |||
Auszüge aus [[Beschreibung des Oberamts Freudenstadt]] von 1858 | |||
Benzinger Hof, Filiale von Glatten, 11 Einw. | |||
Die Kath. sind nach Heiligenbronn, Oberamt Horb eingepfarrt. | |||
Der zur Gemeinde-Markung gehörige Benzinger Hof liegt ½ Stunde südwestlich von Aach. | |||
Er teilt sich in zwei Gutscomplexe, deren wohlhabende Besitzer sich hauptsächlich durch Feldbau und Viehzucht ihr gutes Auskommen sichern. | |||
In trockenen Jahrgängen entsteht Wassermangel, so das die Hofbewohner ihr Wasser in dem 1/8 Stunde östlich gelegenen Glatttal holen müssen. | |||
Seit 1720 gehört der Hof zur Parochie Glatten; früher war er nach Grüntal eingepfarrt. | |||
Auf dem Hof haftet eine jährliche Fruchtgült von 82 Simri, welche an den Kirchenfonds zu Rippoldsau abzureichen war, aber schon vor mehreren Jahren für 350 Gulden abgelöst wurde. | |||
Hiesige Güter gehörten wenigstens im 12. Jahrhundert dem Hochstift Bamberg und wurden von diesem an die Herzöge von Zäringen, wenigstens an den Herzog Berthold IV zu Lehen und vom letzteren wieder an seinen Tochtermann Graf Egeno von Urach zu Afterlehen gegeben. | |||
Solche Güter waren ohne Zweifel altes Reichsgut, welches Kaiser Heinrich II ums '''Jahr 1007''' seiner reich bedachten Lieblingsstiftung, dem Bistum Bamberg, nebst anderen schwarzwäldischen Besitzungen zuwandte. Als die Enkel des obigen Grafen Egeno ihre reichen Besitzungen teilten, gelangte Aach an den Grafen Heinrich von Urach-Fürstenberg und von dessen Hause im Jahr 1320 mit Dornstetten an Württemberg. | |||
=== Das Waldgeding === | |||
Alte Waldgedingsverkündung, errichtet 1428, anno 1633 renoviert. | |||
In Nomine Domine, Amen. | |||
Dies nachgeschrieben sind Herrlichkeiten, Freiheiten und Rechte, so all Jahr zweimal auf zwei Gericht in der Aach, das da heißt das Waldgericht, verkündigt wird von den Richtern auf ihre Eide, als das von ihren Altvordern an sie bracht und kommen ist. | |||
Waldgedigsgemeinden waren: Dietersweiler, Benzingen, die Aach, Wittlensweiler, [[Grüntal (Freudenstadt)|Grüntal]], Untermusbach und [[Hallwangen]], die gehören zusammen in das Gericht, länger und älter, denn [[Dornstetten (Württemberg)|Dornstetten]], die Stadt. | |||
Auch die Gemeinden Baiersbronn, Glatten, Böffingen, auch Obermusbach und Freudenstadt haben zeitweise zum [[Waldgeding]] gehört. | |||
Die Bewohner in diesem Waldgedingsbezirk waren die Waldgedingsgenossen. | |||
Bei dem Gasthaus zur Sonne (heute Waldgericht) in Aach befindet sich eine Quelle, welche nur bei gutem Wetter anläuft, bei Regenwetter aber ausbleibt, so das dieselbe gleichsam als Orts-Barometer gilt. | |||
Dieses Gasthaus zur Sonne, welches ein Schloss gewesen sein soll, hatte eine Freistätte für Verbrecher und noch befindet sich in der Ecke der altertümlichen Wirtsstube eine hölzerne Hülse, von der die Sage geht, das wenn ein Verbrecher die Hand in dieselbe steckt, er 48 Stunden sicher war. Über der an dem massiven Unterstock des Hauses angebrachte Kellertür steht die Jahreszahl 1554. | |||
Neben freiem Wirtschaftsrecht ruht auf dem Gebäude eine Holzgerechtigkeit zu jährlich 24 Klafter; um diese Rechte nicht verlustig zu werden, musste der Besitzer 3 schwarze Tiere (ein schwarzes Pferd, einen schwarzen Hahn und eine schwarze Katze) halten. | |||
Vor demselben Hause wurde auch unter freiem Himmel das Waldgericht abgehalten. | |||
Die Waldgerichtsgenossen hatten verschiedene Gerechtigkeiten, bei deren Ablösung im Jahr 1837 die Gemeinde Aach für ihre Waldberechtigungen 600 Morgen Wald erhielt, von denen die Hälfte der Gemeinde zufiel, die übrigen 300 Morgen aber unter die berechtigten Bürger, deren es 51 waren, verteilt wurden. Überdies bezieht jeder Bürger von dem Ertrag der Gemeindewaldungen jährlich ½-1 Klafter Holz; der Rest wird verkauft, was der Gemeindekasse eine jährliche Rente von 1000 – 1200 Gulden sichert. | |||
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== Genealogische und historische Quellen == | |||
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==== Friedhöfe und Denkmale ==== | |||
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== Bibliografie == | == Bibliografie == | ||
* {{LitDB-Volltextsuche}} | |||
* {{LABI-BW}} | |||
=== Genealogische Bibliografie === | === Genealogische Bibliografie === | ||
* Frey, Günther; Clausecker, Heide; Bruns, Horst: [[Grüntal (Freudenstadt), OFB|Ortssippenbuch der Pfarrei Grüntal (heute Stadt Freudenstadt)]] | |||
=== Historische Bibliografie === | === Historische Bibliografie === | ||
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== Archive und Bibliotheken == | * Renate Karoline Adler: Demographie und Familiengeschichte der beiden Schwarzwalddörfer Aach und Schönmünzach im Kreis Freudenstadt. Rückwirkungen der beginnenden Industrialisierung auf die ländliche Sozialstruktur. (= Beiträge zur südwestdeutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte; Bd. 14). Scripta-Mercaturae-Verlag, St. Katharinen 1991, ISBN 3-922661-98-X (zugl. Dissertation, Universität Tübingen, 1990) | ||
=== Archive === | |||
=== Bibliotheken === | * Gottlob Herbert Bidermann (Hrsg.): Städtle und Stadt. Dornstetten und Freudenstadt. Spurensuche zur Jahrtausendwende. Ritter und Leute, Kirchen und Bauten. Steinach, Reutlingen 2000, ISBN 3-929652-02-1 | ||
* Hermann Haeberlin: Dornstetten. Das wirtschaftliche und soziale Leben im 16. und 17. Jahrhundert. Schwarzwald-Verlag L. Lauk, Altensteig 1932 (zugl. Dissertation, Universität Frankfurt 1931) | |||
* Gerhard Wein: König, Adel und freie Bauern zwischen Neckar und Schwarzwald. Gedanken zur älteren Geschichte des Kreises Freudenstadt und der Stadt Dornstetten. Heimat- und Museumsverein für Stadt und Kreis Freudenstadt, Freudenstadt 1985 | |||
* Johannes Wößner, Bürgermeister i.R. und Karl Bohn, Rektor i.R.: Heimatbuch der Stadt und des alten Amts Dornstetten. | |||
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* [http://naturparkschwarzwald.de Naturpark- Schwarzwald Mitte/Nord] | |||
* [http://www.kirchenbezirk-freudenstadt.de/cms/startseite/kirchengemeinden/aach/ Evangelische Andreaskirche Aach] | |||
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==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote== | == Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote == | ||
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==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | == Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis == | ||
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<!-- == Fußnoten == --> | |||
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Freudenstadt]] | |||
[[Kategorie:Ort in Baden-Württemberg]] | [[Kategorie:Ort in Baden-Württemberg]] | ||
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Karlsruhe]] |
Aktuelle Version vom 21. Oktober 2023, 16:34 Uhr
Aach ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Aach. |
Hierarchie:
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Karlsruhe > Landkreis Freudenstadt > Dornstetten > Aach
Einleitung
Woher kommt der Name? Die älteste bekannte Schreibung des Ortes ist „Aha“ (12.Jahrhundert, in den Jahren 1180/85) und im 15.Jahrhundert „die Ahe, in der Ahe“. Er stammt aus dem althochdeutschen “Aha“ (lateinisch „aqua“), was soviel wie fließendes Wasser bedeutet.
Allgemeine Information
Aach liegt im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Hier vereinigen sich die drei Quellflüsse Ettenbach, Stockerbach und Kübelbach zur Glatt.
Politische Einteilung
Der Ort war eine selbständige Gemeinde bis 1974 und ist ab 01.01.1975 Stadtteil von Dornstetten(Württemberg)
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Bis 1583 war Aach im Kirchspiel Dornstetten zu dem alle Waldgedingsorte gehörten.
Dann wurde ein neues Kirchspiel Grüntal geschaffen und die Aacher Bürger gingen 300 Jahre lang in die Johanneskirche nach Grüntal.
Wittlensweiler und Aach wurden 1896/97 von der Parochie Grüntal getrennt und zu einem neuen Kirchspiel vereinigt. Wittlensweiler erhielt ein Pfarrhaus und Aach eine Kirche.
Die Andreaskirche in Aach wurde erst 1897 gebaut.
1. Pfarrer war Friedrich Sandberger vom 5. August 1897, zuerst als Pfarrverweser, dann als Pfarrer, bis zum 14. Februar 1911.
Geschichte
Aach, Dornstetten und Wittlensweiler und samt den Siedlungen, die sich bei diesen Orten erstreckten, wurde im Jahr 1007 als Reichsgut von Kaiser Heinrich II. (1002-1024) dem Bistum Bamberg in Oberfranken geschenkt und wechselte durch Verpfändung und Verkauf mehrmals den Besitzer.
Der Bergbau und die Flößerei sowie drei Mühlen bestimmten in den nächsten Jahrhunderten das Leben in Aach. Nicht nur die Dornstetter, sondern auch die vom fernen Kniebis, ließen schon in ältester Zeit ihr Getreide in Aach mahlen und ihr Holz sägen.
Mit den Mühlen und einigen Gutshöfen kehrte „in der Aach“ Wohlstand ein.
Am Silberberg wurde Schwerspat und Silber abgebaut. Die älteste Nachricht vom Bergbau datieren von 1267 und wurden die „Silbergruben von Dornstetten“ genannt und von den Christophstollen im Christophstal das damals zu Dornstetten gehörte.
Das Silberbergwerk in Hallwangen „Himmlisches Heer“ wird schon 1150 erwähnt und 1742 aufgegeben. Vor 1930 wurde dann wieder in Aach und Hallwangen Schwerspat gefördert.
Die Flößerei entwickelte sich schnell zum Handels- und Erwerbszweig, der sehr bedeutend für die Entwicklung des Ortes war. In Schwaben ist der erste Vertrag über die Neckarflößerei am weißen Sonntag 1342 zwischen Baden, Württemberg und der Reichsstadt Heilbronn geschlossen worden.
Ab 1504 war für die Glatt der Haupteinbindeplatz „in der Aach“.
Der Weiher oder Wasserstube befand sich dort, wo heute die Kirche und das Rathaus steht. Im November 1536 ließ Herzog Ulrich eine „Floß- und Holzordnung im Schwarzwald ob und unter Dornstetten“ ausarbeiten zum Ziel, eine ordnungsgemäße Waldnutzung zu sichern.
Benzinger Hof
1000 Jahre Benzinger Hof
Auszüge aus Beschreibung des Oberamts Freudenstadt von 1858
Benzinger Hof, Filiale von Glatten, 11 Einw.
Die Kath. sind nach Heiligenbronn, Oberamt Horb eingepfarrt.
Der zur Gemeinde-Markung gehörige Benzinger Hof liegt ½ Stunde südwestlich von Aach. Er teilt sich in zwei Gutscomplexe, deren wohlhabende Besitzer sich hauptsächlich durch Feldbau und Viehzucht ihr gutes Auskommen sichern.
In trockenen Jahrgängen entsteht Wassermangel, so das die Hofbewohner ihr Wasser in dem 1/8 Stunde östlich gelegenen Glatttal holen müssen.
Seit 1720 gehört der Hof zur Parochie Glatten; früher war er nach Grüntal eingepfarrt. Auf dem Hof haftet eine jährliche Fruchtgült von 82 Simri, welche an den Kirchenfonds zu Rippoldsau abzureichen war, aber schon vor mehreren Jahren für 350 Gulden abgelöst wurde.
Hiesige Güter gehörten wenigstens im 12. Jahrhundert dem Hochstift Bamberg und wurden von diesem an die Herzöge von Zäringen, wenigstens an den Herzog Berthold IV zu Lehen und vom letzteren wieder an seinen Tochtermann Graf Egeno von Urach zu Afterlehen gegeben.
Solche Güter waren ohne Zweifel altes Reichsgut, welches Kaiser Heinrich II ums Jahr 1007 seiner reich bedachten Lieblingsstiftung, dem Bistum Bamberg, nebst anderen schwarzwäldischen Besitzungen zuwandte. Als die Enkel des obigen Grafen Egeno ihre reichen Besitzungen teilten, gelangte Aach an den Grafen Heinrich von Urach-Fürstenberg und von dessen Hause im Jahr 1320 mit Dornstetten an Württemberg.
Das Waldgeding
Alte Waldgedingsverkündung, errichtet 1428, anno 1633 renoviert.
In Nomine Domine, Amen.
Dies nachgeschrieben sind Herrlichkeiten, Freiheiten und Rechte, so all Jahr zweimal auf zwei Gericht in der Aach, das da heißt das Waldgericht, verkündigt wird von den Richtern auf ihre Eide, als das von ihren Altvordern an sie bracht und kommen ist. Waldgedigsgemeinden waren: Dietersweiler, Benzingen, die Aach, Wittlensweiler, Grüntal, Untermusbach und Hallwangen, die gehören zusammen in das Gericht, länger und älter, denn Dornstetten, die Stadt. Auch die Gemeinden Baiersbronn, Glatten, Böffingen, auch Obermusbach und Freudenstadt haben zeitweise zum Waldgeding gehört.
Die Bewohner in diesem Waldgedingsbezirk waren die Waldgedingsgenossen.
Bei dem Gasthaus zur Sonne (heute Waldgericht) in Aach befindet sich eine Quelle, welche nur bei gutem Wetter anläuft, bei Regenwetter aber ausbleibt, so das dieselbe gleichsam als Orts-Barometer gilt. Dieses Gasthaus zur Sonne, welches ein Schloss gewesen sein soll, hatte eine Freistätte für Verbrecher und noch befindet sich in der Ecke der altertümlichen Wirtsstube eine hölzerne Hülse, von der die Sage geht, das wenn ein Verbrecher die Hand in dieselbe steckt, er 48 Stunden sicher war. Über der an dem massiven Unterstock des Hauses angebrachte Kellertür steht die Jahreszahl 1554. Neben freiem Wirtschaftsrecht ruht auf dem Gebäude eine Holzgerechtigkeit zu jährlich 24 Klafter; um diese Rechte nicht verlustig zu werden, musste der Besitzer 3 schwarze Tiere (ein schwarzes Pferd, einen schwarzen Hahn und eine schwarze Katze) halten. Vor demselben Hause wurde auch unter freiem Himmel das Waldgericht abgehalten. Die Waldgerichtsgenossen hatten verschiedene Gerechtigkeiten, bei deren Ablösung im Jahr 1837 die Gemeinde Aach für ihre Waldberechtigungen 600 Morgen Wald erhielt, von denen die Hälfte der Gemeinde zufiel, die übrigen 300 Morgen aber unter die berechtigten Bürger, deren es 51 waren, verteilt wurden. Überdies bezieht jeder Bürger von dem Ertrag der Gemeindewaldungen jährlich ½-1 Klafter Holz; der Rest wird verkauft, was der Gemeindekasse eine jährliche Rente von 1000 – 1200 Gulden sichert.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
Siehe Verzeichnis der württembergischen Kirchenbücher (E-Book) Mitmachen.
Adressbücher
- Einträge aus Aach in der Adressbuchdatenbank.
Friedhöfe und Denkmale
- Friedhof Dornstetten-Aach (Freudenstadt) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Bibliografie
- Volltextsuche nach Aach in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
- Literatursuche nach Aach in der Landesbibliographie Baden-Württemberg online
Genealogische Bibliografie
- Frey, Günther; Clausecker, Heide; Bruns, Horst: Ortssippenbuch der Pfarrei Grüntal (heute Stadt Freudenstadt)
Historische Bibliografie
- Renate Karoline Adler: Demographie und Familiengeschichte der beiden Schwarzwalddörfer Aach und Schönmünzach im Kreis Freudenstadt. Rückwirkungen der beginnenden Industrialisierung auf die ländliche Sozialstruktur. (= Beiträge zur südwestdeutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte; Bd. 14). Scripta-Mercaturae-Verlag, St. Katharinen 1991, ISBN 3-922661-98-X (zugl. Dissertation, Universität Tübingen, 1990)
- Gottlob Herbert Bidermann (Hrsg.): Städtle und Stadt. Dornstetten und Freudenstadt. Spurensuche zur Jahrtausendwende. Ritter und Leute, Kirchen und Bauten. Steinach, Reutlingen 2000, ISBN 3-929652-02-1
- Hermann Haeberlin: Dornstetten. Das wirtschaftliche und soziale Leben im 16. und 17. Jahrhundert. Schwarzwald-Verlag L. Lauk, Altensteig 1932 (zugl. Dissertation, Universität Frankfurt 1931)
- Gerhard Wein: König, Adel und freie Bauern zwischen Neckar und Schwarzwald. Gedanken zur älteren Geschichte des Kreises Freudenstadt und der Stadt Dornstetten. Heimat- und Museumsverein für Stadt und Kreis Freudenstadt, Freudenstadt 1985
- Johannes Wößner, Bürgermeister i.R. und Karl Bohn, Rektor i.R.: Heimatbuch der Stadt und des alten Amts Dornstetten.
Weitere Bibliografie
Aach, in: Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894 (Seite 0001)
Verschiedenes
Weblinks
Historische Webseiten
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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