Gericht Oelde: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Historische Hierarchie'''
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==[[Westfalen: Suche in Zeitschienen|Zeitschiene vor 1803]]==
==[[Westfalen: Suche in Zeitschienen|Zeitschiene vor 1803]]==
Oelde  erhielt  im 16.  Jahrhundert  [[Wigbold|Wigboldrecht]],  Stadtrecht anfangs  des  18.  Jahrhunderts.  Es  gehörte  zum fürstbischöflichen [[Gogericht  Oelde]],  zur  [[Freigrafschaft]]  der  Familie  von Oesede "Krumme  Grafschaft",  der  späteren fürstbischöflichen [[Freigrafschaft  Oesede]].
===Rechtsgrundlage===
====Allgemeines Recht====
* Landrechte des Münsterlandes
* Lokale  [[Weistum|Weistümer]]
====Markenrecht====
* Lokal, sich zeitlich entwickelnde unterschiedliche Markenrechte.
===Regionalgerichte===
Im Bezirk  des  Land- und  Stadtgerichts  Oelde waren vor  der  [[Säkularisation]]  noch folgende  Gerichte  zuständigt die 
* fürstbischöfliches  [[Gogericht Herzfeld]]
* fürstbischöfliches  [[Gogericht Stromberg]]
* fürstbischöfliches  [[Gericht Beckum|Stadt- und Gogericht  Beckum]] <ref name="Oppenheim">'''Quelle:''' Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)</ref>
====1776 Amtsverwaltung Amt Stromberg ====
====1776 Amtsverwaltung Amt Stromberg ====
* 1776 [[Drost|Amtsdroste]]:  S.T. Herr Adolph von Nagel zu Vornholtz, des hochadelichen Ritterordens St. Michael Großkreutzherr und geheimer Rath
* 1776 [[Drost|Amtsdroste]]:  S.T. Herr Adolph von Nagel zu Vornholtz, des hochadelichen Ritterordens St. Michael Großkreutzherr und geheimer Rath
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* 1776 [[Gogericht|Gograf]]: Joh. Henrich Alexander Bischopinck, der Rechten Doktor
* 1776 [[Gogericht|Gograf]]: Joh. Henrich Alexander Bischopinck, der Rechten Doktor
* 1776 Gerichtsschreiber: Caspar Anton Callenberg, Kurköllnischer Hofrath
* 1776 Gerichtsschreiber: Caspar Anton Callenberg, Kurköllnischer Hofrath
* 1776 [[Advocatus Fisci|Adv.Fisci.]]: B. H. Lübber
* 1776 [[Advocatus Fisci|Adv.Fisci.]]: B. H. Lübbers
* 1776 [[Procurator Fisci]] Wilhelm Torck
* 1776 [[Procurator Fisci]] Wilhelm Torck
* 1776 [[Procurator]]: Amtsschreiber Johann Henr. Niedieck
* 1776 [[Procurator]]: Amtsschreiber Johann Henr. Niedieck
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* 1802 [[Führer]]: Everhard Jungeblut
* 1802 [[Führer]]: Everhard Jungeblut
* 1802 [[Vogt (Verwaltung)|Vogt]]:  Caspar Wibbelhof  <ref> '''Quelle:''' 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender </ref>
* 1802 [[Vogt (Verwaltung)|Vogt]]:  Caspar Wibbelhof  <ref> '''Quelle:''' 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender </ref>
===Landesherrlich gesetzliche Grundlagen===
Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem''' Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster''' und in den '''standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth''' über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege, welche vom Jahre 1359 bis zur französischen Militair-Occupation und zur Vereinigung mit Frankreich und dem Großherzogthume Berg in den Jahren 1806 und resp. 1811 ergangen sind
* [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=608&url_tabelle=tab_literatur Digitalisat im Internetportal Westfälische Geschichte]
==[[Verwaltungseinbindung (Westfalen)|Zeitschiene nach 1802]]==
===Französische Zeit===
Vor die [[Tribunal|Tribunale]] gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den [[Friedensgericht|Friedensrichtern]] verglichen werden konnten, oder in denen nicht der [[Präfekturrat]] zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.
* 1807 durch den Frieden von Tilsit an das  [[Großherzogtum Berg]], [[Ruhrdepartement]], [[Arrondissement Hamm]], [[Kanton Oelde]],darin
** [[Mairie Oelde]] (mit Stromberg)
** [[Mairie Ostenfeld]] (mit Ennigerloh)
** [[Mairie Liesborn]] (mit Diestedde)
** [[Mairie Wadersloh]],
===Preußische Gerichtsbarkeit===
Im Jahre  1815  erhielt  Oelde  ein Land-  und  Stadtgericht,  das im  Gerichtsgebäude  Gerichtsstrasse  14  untergebracht war.  Das Gebäude  war bis  1856  in Privatbesitz,  zuletzt  im Besitz der Erben des  Gerichtsaktuars  Josep  Oesterlinck,  die  es  1856  an die  Stadt  Oelde  verkauften.  Bis  1830 wurde  im  Gebäude  noch eine  Bierbrauerei und  Branntweinbrennerei  mit  Schankbetrieb  unterhalten.  Nach 1830 wohnten im  Gebäude  auch Justizbeamte  zur Miete,  zeitweilig waren auch städtische  Dienststellen und die  städtische  Töchterschule  darin untergebracht.  Die  Gefängnisräume  waren  im städtischen Rathaus. Gerichtstage  wurden  abgehalten  in Liesborn.
Im Jahre  1819  wurde  das  Kirchspiel  Westkirchen von  dem Oeldener  Gericht  abgetrennt  und  dem Land- und  Stadtgericht Warendorf,  das  bisher  zum Ahlener  Gericht  gehörige  Kirchspiel Vollem dem Oeldener  Gericht  angegliedert.
Im Jahre  1849  wurde  das  Land-  und  Stadtgericht  aufgehoben, Oelde  behielt  nur  drei,  ab  1867  zwei  Gerichtskommissionen, die  dem Kreisgericht  Warendorf  angegliedert waren und  zeitweilig  zu  einer  Deputation zusammentraten.  Die  Räume  wurden von der  Stadt  gegen eine  Miete  von  220  Talern zur  Verfügung gestellt.
===[[Amtsgericht Oelde]]===
Im Jahre  1879  erhielt  Oelde  ein Amtsgericht,  das  Gerichtstage  in Wadersloh,  Benteler  und  Neubeckum abhielt. Untergebracht  war  das  Gericht  1957  in  dem frühe-ren  Gerichtsgebäude  Geriohtsstrassse  14, welches  die  Stadt  im Jahre  1907  ganz  der Justizverwaltung vermietet hatte.  Das  im Hofe  des  Gerichtsgebäudes  liegende  Gefängnisgebäude  wurde von  der  Stadt  auf  Grund  des  Bau- und  Mietvertrages  vom 28.07./14.08.1882  erbaut  und  dem Justizfiskus  vermietet.
Das  Gebäude,  in  dem  zum  Schluss  des  zweiten Weltkrieges  die  Verwaltungsabteilung  des  Landgerichts  Münster untergebracht  war, wurde  im Krieg nicht  beschädigt;  im Jahre 1956  wurde es gründlich renoviert  <ref name="Oppenheim"/>


=====Fußnoten=====
=====Fußnoten=====
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==Archiv==
==Archiv==
*  
* [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=1&tektId=1748&expandId=1748  Land- und Stadtgericht Oelde, Bestandsgeschichte:]
** Laufzeit : 1815-1869; Umfang : 64 Akten (10 Kartons), Findbücher Q 352 (Land- und Stadtgericht) und Q 352t (Testamente).
* [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=1&tektId=1889&expandId=1803  Kreisgericht Oelde, Bestandsgeschichte:]
** Laufzeit : 1812-1887; Inhalt : Justizverwaltung, freiwillige Gerichtsbarkeit, Personenstand. Umfang : 17 Akten (4 Kartons), Findbuch Q 439.
* [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=1&tektId=2108&expandId=2108  Amtsgericht Oelde, Bestandsgeschichte:]
** Laufzeit : 1803-1970; Umfang : 3709 Akten (114 Kartons), Findbücher Q 559 (Amtsgericht) und Findbuch Q 559t (Testamente).


[[Kategorie:Gericht im Fürstbistum Münster|Oelde]]
[[Kategorie:Gericht im Fürstbistum Münster|Oelde]]
[[Kategorie:Amt Stromberg]]
[[Kategorie:Amt Stromberg]]
[[Kategorie:Oelde]]
[[Kategorie:Oelde]]

Aktuelle Version vom 2. September 2023, 15:14 Uhr

Historische Hierarchie

Regional > Historische deutsche Staaten > Muenster-port-wap.jpg - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Amt Stromberg > Oelde > Gericht Oelde

Zeitschiene vor 1803

Oelde erhielt im 16. Jahrhundert Wigboldrecht, Stadtrecht anfangs des 18. Jahrhunderts. Es gehörte zum fürstbischöflichen Gogericht Oelde, zur Freigrafschaft der Familie von Oesede "Krumme Grafschaft", der späteren fürstbischöflichen Freigrafschaft Oesede.

Rechtsgrundlage

Allgemeines Recht

Markenrecht

  • Lokal, sich zeitlich entwickelnde unterschiedliche Markenrechte.

Regionalgerichte

Im Bezirk des Land- und Stadtgerichts Oelde waren vor der Säkularisation noch folgende Gerichte zuständigt die

1776 Amtsverwaltung Amt Stromberg

  • 1776 Amtsdroste: S.T. Herr Adolph von Nagel zu Vornholtz, des hochadelichen Ritterordens St. Michael Großkreutzherr und geheimer Rath
  • 1776 Amtsrentmeister: Bernard Maerle
  • 1776 Gograf: Joh. Henrich Alexander Bischopinck, der Rechten Doktor
  • 1776 Gerichtsschreiber: Caspar Anton Callenberg, Kurköllnischer Hofrath
  • 1776 Adv.Fisci.: B. H. Lübbers
  • 1776 Procurator Fisci Wilhelm Torck
  • 1776 Procurator: Amtsschreiber Johann Henr. Niedieck
  • 1776 Procurator: Philipp Grunau
  • 1776 Procurator: Johann Richter
  • 1776 Procurator: Menolph Heckmann
  • 1776 Procurator: Joseph Müller, der Rechten Dr. [2]

1796 Gogericht Oelde

Amt Stromberg, Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1796 Richter: Johan Henrich Bischopinck B.R.D.
  • 1796 Gerichtsschreiber:Caspar Anton Callenberg
  • 1796 Fiskus: Elbert Wilhelm Torck
  • 1796 Procurator: Joseph Müller
  • 1796 Procurator: Joh. Philipp Gronau
  • 1796 Procurator: Joh. Heinrich Heckmann
  • 1796 Procurator: Benedikt Eikendorf

1796 Im Kirchspiel Ennigerloh

1796 Im Kirchspiel Enniger

1796 Im Kirchspiel Oelde

  • 1796 Rezeptor: Max Friedrich Geisberg
  • 1796 Führer: Friedrich Cordes
  • 1796 Vogt: Wilhelm Kemmermann

1796 Im Kirchspiel Ostenfelde

  • 1796 Rezeptor: Caspar Anton Callenberg
  • 1796 Führer: Bern. Henrich Beermann
  • 1796 Vogt: Wittwe Göffen

1796 Im Kirchspiel Westkirchen

1802 Gogericht Oelde

Amt Stromberg, Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1802 Richter: Bernd Dietrich Brüning J.U.L.
  • 1802 Gerichtsschreiber:Caspar Anton Callenberg
  • 1802 Fiskus: Elbert Wilhelm Torck
  • 1802 Procurator: Joseph Müller
  • 1802 Procurator: Joh. Philipp Gronau
  • 1802 Procurator: Joh. Heinrich Heckmann
  • 1802 Procurator: Bern. Eikendorf

1802 Im Kirchspiel Ennigerloh

1802 Im Kirchspiel Enniger

1802 Im Kirchspiel Oelde

1802 Im Kirchspiel Ostenfelde

  • 1802 Rezeptor: Caspar Anton Callenberg
  • 1802 Führer: Johann Wilhelm Nadenkötter
  • 1802 Vogt: Caspar Wibbelhof

1802 Im Kirchspiel Westkirchen

Landesherrlich gesetzliche Grundlagen

Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster und in den standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege, welche vom Jahre 1359 bis zur französischen Militair-Occupation und zur Vereinigung mit Frankreich und dem Großherzogthume Berg in den Jahren 1806 und resp. 1811 ergangen sind

Zeitschiene nach 1802

Französische Zeit

Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.

Preußische Gerichtsbarkeit

Im Jahre 1815 erhielt Oelde ein Land- und Stadtgericht, das im Gerichtsgebäude Gerichtsstrasse 14 untergebracht war. Das Gebäude war bis 1856 in Privatbesitz, zuletzt im Besitz der Erben des Gerichtsaktuars Josep Oesterlinck, die es 1856 an die Stadt Oelde verkauften. Bis 1830 wurde im Gebäude noch eine Bierbrauerei und Branntweinbrennerei mit Schankbetrieb unterhalten. Nach 1830 wohnten im Gebäude auch Justizbeamte zur Miete, zeitweilig waren auch städtische Dienststellen und die städtische Töchterschule darin untergebracht. Die Gefängnisräume waren im städtischen Rathaus. Gerichtstage wurden abgehalten in Liesborn.

Im Jahre 1819 wurde das Kirchspiel Westkirchen von dem Oeldener Gericht abgetrennt und dem Land- und Stadtgericht Warendorf, das bisher zum Ahlener Gericht gehörige Kirchspiel Vollem dem Oeldener Gericht angegliedert.

Im Jahre 1849 wurde das Land- und Stadtgericht aufgehoben, Oelde behielt nur drei, ab 1867 zwei Gerichtskommissionen, die dem Kreisgericht Warendorf angegliedert waren und zeitweilig zu einer Deputation zusammentraten. Die Räume wurden von der Stadt gegen eine Miete von 220 Talern zur Verfügung gestellt.

Amtsgericht Oelde

Im Jahre 1879 erhielt Oelde ein Amtsgericht, das Gerichtstage in Wadersloh, Benteler und Neubeckum abhielt. Untergebracht war das Gericht 1957 in dem frühe-ren Gerichtsgebäude Geriohtsstrassse 14, welches die Stadt im Jahre 1907 ganz der Justizverwaltung vermietet hatte. Das im Hofe des Gerichtsgebäudes liegende Gefängnisgebäude wurde von der Stadt auf Grund des Bau- und Mietvertrages vom 28.07./14.08.1882 erbaut und dem Justizfiskus vermietet. Das Gebäude, in dem zum Schluss des zweiten Weltkrieges die Verwaltungsabteilung des Landgerichts Münster untergebracht war, wurde im Krieg nicht beschädigt; im Jahre 1956 wurde es gründlich renoviert [1]

Fußnoten
  1. 1,0 1,1 Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
  2. Quelle: 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath
  3. Quelle: 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  4. Quelle: 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender

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