Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/030: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Randtextre|Nächtliches <br /> Erlebnis <br /> mit <br/> Ameisen}}{{NE}}Anno 1899 machte ich mit meinem Kollegen Lädrach eine Predigtreise; ich lasse meinen Freund weiter schildern, was geschah: Nach getaner Arbeit legten wir uns müde auf unsere Feldbetten und unter dem eintönigen Gesang der Moskito schliefen wir bald ein. Freilich spazierten Schäflein und Böcklein des Lehrers alle Stunden ein paarmal durch unser Zimmer und wilder Lärm drang aus der nahen Heidenstadt zu uns herüber, aber das war noch nicht das schlimmste. So um Mitternacht herum besuchten uns die Wanderameisen. An einem Holzkoffer, in dem ein paar merkwürdig riechende Stinkfische von der schwarzen Lehrersfrau aufbewahrt wurden, kletterten sie hinauf, und von da ging's in „Kompagnieformation“ auf mein Feldbett hinüber. Zuerst glaubte ich zu träumen, als jedoch die kleinen Plagegeister „Sturmangriff“ auf mich machten, fuhr ich auf und suchte nach den Zündhölzchen, die ich natürlich in meiner Verzweiflung nicht fand; der ganze Fußboden war schwarz von Ameisen. Ich rief meinen Freund: „Wo sind die Zündhölzchen?!“ Doch der schlief den Schlaf des Gerechten und lag in seinem Feldbett wie auf einem Isolierschemel. Weil sein Feldbett nirgends angelehnt war und eiserne Füße hatte, so konnte keine Wanderameise ihn in seinem gesunden Schlaf stören. Als er endlich erwachte, - ich hatte vorher in meinem wilden Schmerz auch noch glücklich die Laterne und anderes umgeworfen, weil ich mir im Dunkeln gar nicht mehr zu helfen wußte und nur wild um mich schlug und stampfte und kratzte - mußte er sich zuerst herzlich auslachen, bevor er mir helfen konnte, denn die Situation, in der ich mich befand, war trotz allem Wanderameisenunglück eine komische. Als dann der schwarze Lehrer mit feurigen Kohlen anrückte oder mit warmer Asche, die wir auf den Boden streuten - da trat das Wanderameisenregiment eilends den Rückzug an. Freilich, aus dem Schlafen wurde nicht mehr viel. -
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{{NE}}Anno 1899 machte ich mit meinem Kollegen Lädrach eine Predigtreise; ich lasse meinen Freund weiter schildern, was geschah: Nach getaner Arbeit legten wir uns müde auf unsere Feldbetten und unter dem eintönigen Gesang der Moskito schliefen wir bald ein. Freilich spazierten Schäflein und Böcklein des Lehrers alle Stunden ein paarmal durch unser Zimmer und wilder Lärm drang aus der nahen Heidenstadt zu uns herüber, aber das war noch nicht das schlimmste. So um Mitternacht herum besuchten uns die Wanderameisen. An einem Holzkoffer, in dem ein paar merkwürdig riechende Stinkfische von der schwarzen Lehrersfrau aufbewahrt wurden, kletterten sie hinauf, und von da ging's in „Kompagnieformation“ auf mein Feldbett hinüber. Zuerst glaubte ich zu träumen, als jedoch die kleinen Plaggeister „Sturmangriff“ auf mich machten, fuhr ich auf und suchte nach den Zündhölzchen, die ich natürlich in meiner Verzweiflung nicht fand; der ganze Fußboden war schwarz von Ameisen. Ich rief meinen Freund: „Wo sind die Zündhölzchen?!“ Doch der schlief den Schlaf des Gerechten und lag in seinem Feldbett wie auf einem Isolierschemel. Weil sein Feldbett nirgends angelehnt war und eiserne Füße hatte, so konnte keine Wanderameise ihn in seinem gesunden Schlaf stören. Als er endlich erwachte, ich hatte vorher in meinem wilden Schmerz auch noch glücklich die Laterne und anderes umgeworfen, weil ich mir im Dunkeln gar nicht mehr zu helfen wußte und nur wild um mich schlug und stampfte und kratzte mußte er sich zuerst herzlich auslachen, bevor er mir helfen konnte, denn die Situation, in der ich mich befand, war trotz allem Wanderameisenunglück eine komische. Als dann der schwarze Lehrer mit feurigen Kohlen anrückte oder mit warmer Asche, die wir auf den Boden streuten da trat das Wanderameisenregiment eilends den Rückzug an. Freilich, aus dem Schlafen wurde nicht mehr viel.


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{{NE}}Im Jahre 1900 oder 1901 mußte einer unserer Christen<noinclude>
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Nächtliches
Erlebnis
mit
Ameisen.
      Anno 1899 machte ich mit meinem Kollegen Lädrach eine Predigtreise; ich lasse meinen Freund weiter schildern, was geschah: Nach getaner Arbeit legten wir uns müde auf unsere Feldbetten und unter dem eintönigen Gesang der Moskito schliefen wir bald ein. Freilich spazierten Schäflein und Böcklein des Lehrers alle Stunden ein paarmal durch unser Zimmer und wilder Lärm drang aus der nahen Heidenstadt zu uns herüber, aber das war noch nicht das schlimmste. So um Mitternacht herum besuchten uns die Wanderameisen. An einem Holzkoffer, in dem ein paar merkwürdig riechende Stinkfische von der schwarzen Lehrersfrau aufbewahrt wurden, kletterten sie hinauf, und von da ging's in „Kompagnieformation“ auf mein Feldbett hinüber. Zuerst glaubte ich zu träumen, als jedoch die kleinen Plaggeister „Sturmangriff“ auf mich machten, fuhr ich auf und suchte nach den Zündhölzchen, die ich natürlich in meiner Verzweiflung nicht fand; der ganze Fußboden war schwarz von Ameisen. Ich rief meinen Freund: „Wo sind die Zündhölzchen?!“ Doch der schlief den Schlaf des Gerechten und lag in seinem Feldbett wie auf einem Isolierschemel. Weil sein Feldbett nirgends angelehnt war und eiserne Füße hatte, so konnte keine Wanderameise ihn in seinem gesunden Schlaf stören. Als er endlich erwachte, – ich hatte vorher in meinem wilden Schmerz auch noch glücklich die Laterne und anderes umgeworfen, weil ich mir im Dunkeln gar nicht mehr zu helfen wußte und nur wild um mich schlug und stampfte und kratzte – mußte er sich zuerst herzlich auslachen, bevor er mir helfen konnte, denn die Situation, in der ich mich befand, war trotz allem Wanderameisenunglück eine komische. Als dann der schwarze Lehrer mit feurigen Kohlen anrückte oder mit warmer Asche, die wir auf den Boden streuten – da trat das Wanderameisenregiment eilends den Rückzug an. Freilich, aus dem Schlafen wurde nicht mehr viel. –

      Im Jahre 1900 oder 1901 mußte einer unserer Christen