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:Die Häufigkeit und starke Verbreitung der Koseform Riedel (mit schles. Entrundung) zeugt von der einstigen Beliebtheit des Taufnamens und somit auch des „edlen Markgrafen“ Rüdeger aus der Nibelungensage, für deren Verbreitung in Schlesien auch sonst genügend Zeugnisse vorliegen, vgl. unter Geisler, Günther, Gelfert, Seidel (Seifert) usw. Auch in den mehrfachen ON. Riegersdorf<noinclude> | :Die Häufigkeit und starke Verbreitung der Koseform Riedel (mit schles. Entrundung) zeugt von der einstigen Beliebtheit des Taufnamens und somit auch des „edlen Markgrafen“ Rüdeger aus der Nibelungensage, für deren Verbreitung in Schlesien auch sonst genügend Zeugnisse vorliegen, vgl. unter Geisler, Günther, Gelfert, Seidel (Seifert) usw. Auch in den mehrfachen ON. Riegersdorf<noinclude> | ||
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Aktuelle Version vom 3. Oktober 2012, 19:54 Uhr
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Renger (Görlitz [7] Sagan [2), Rengers (Sagan [1])
- Als TN. in Schlesien nicht begegnend, aber mehrmals in schlesischen ON. enthalten, also als Lokatorname auf die frühe Siedlungszeit hinweisend: Rengersdorf 1) Kr. Glatz (alt Reyngirsdorph), 2) Kr. Rothenburg/Gö, 3) Kr. Lauban, 4) Kr. Sagan; (vgl. Schles. Wb. 484) vgl. auch R-dorf/Ndrbay., R-brunn (Unterfrk.), ON. Rengers/Württ. Der TN. Reinger (d. i. Regin-, Raginger) ist nur in frühen obd. Quellen des 12. Jh. und ganz selten (in sozial gehobenen Kreisen) belegbar, so am Oberrhein: Reingerus de Hasenburch 1141, Rengerus de Granfontana 1136 (Soc. S. 31). Auch als FN. erst spät: Nickel Renger 1461/62 Görlitz; vgl. Urban von Rengirsdorf 1400 Görlitz.
Renker (Breslau) ist noch seltenere Nbf., vgl. ON. Renkertshausen neben Rengersbrunn in Unterfranken.
- Lautlich vgl. Weinhold, Grammatik 212. Am Oberrhein steht a. 1288 Renker einmal für Re(i)nher! (Soc. S. 31). FN.: (Siffrid) Renker 1303 Erbvogt v. Löwenberg (Cod. 16); Hannos R. = H. Renkel 1390/92 Breslau; Henricus Renkeri 1391 (Cod. 4).
Rudolph (Görlitz [58] Liegnitz [30] Grünberg [9] Sagan [7] Neisse Neustadt Beuthen [7] Oppeln [4]), selten Rudolf (Beuthen [13] Oppeln [6] usw.).
- Alter Herzogs- und Königsname, am beliebtesten auf alemannischem Boden; dann durch König Rudolf von Habsburg († 1291) in Österreich, Böhmen und Ostmitteldeutschland verbreitet; schles. und sächs. Herzogsname. Auch die mehrfachen ON. Rudelsdorf in Schlesien, Böhmen, Sachsen lauteten amtl. ursprünglich Rudolfsdorf; bei Rudolphswaldau (Kr. Waldenburg) hat die Amtsstube die Mundartform Rudilswalde (so 1399) verdrängt. Die ON. zeugen von Lokatoren dieses Namens, volkstümlich ist er in Schlesien nie gewesen, schon im 14. Jh. kaum noch anzutreffen; deshalb auch keine heimische KF. dazu! Denn Rüdel (= Riedel) gehört zu Rüdiger! Die Häufigkeit des FN.'s in Görlitz muß auf die sächs. Kurfürsten R. (15. Jh.) zurückgehen. – Belege: Rudolf Truchtlip 1331 Breslau (Rcht. 15); Rudolphus, Abt v. Leubus 1311 (UB. Liegnitz, S. 23), Rudeloff herczog in Slezien 1446 (Cod. 4, 304). Als FN.: Johannes Rudolphi 1414 Görlitz; Lorencz Rudolff 1462 Görlitz; Hans Rudolff 1537 Görlitz; Rudolf 14. Jh. Breslau; Liwing Rudolf 1311 Neisse.
Rücker (Liegnitz [9] Görlitz [7] Glatz [7] Hirschberg [16), Rückert (Görlitz [16] Liegnitz [4] Sagan [5] Hirschberg [1]).
- Hinter diesem Namen verbirgt sich der Markgraf Rüdiger des Nibelungenliedes, wie aus urkundlichen Belegen hervorgeht; vgl. mein Deutsches Namenbuch S. 39 und Nied, Fränk. FN. Zu dem sekundären t vgl.: Die Ahnen des Dichters Friedrich Rückert schrieben sich noch Rücker. Die Form selber ist nicht in Schlesien entstanden, sondern hessischen Ursprungs, wie auch der ON. Rückers (Grafschaft Glatz) dem hessischen ON. Rückers (1160 Rutchares) b. Fulda entspricht! Im Kr. Fulda auch ein Rückersberg: 980 Ruotgeresberg! Vgl. hierüber Jungandreas, Besiedlung S. 145. Zu vergleichen sind auch die schles. ON. Rückersdorf Kr. Sprottau und bei Friedland (Böhmen), und Ritterswalde/Neisse (1301 Rukerswalde). Vgl. Sudet. ON. 3,45! – Belege: Jacobus Rukerus 1319 Habelschwerdt = J. Rüker 1335 Glatz; Peschke Rucker 1343 Glatz; Joh. Rücker 1363 Niedersteine/Glatz; Nicolaus Rücker 1375 Glatz; Michel Rucker 1533 Görlitz.
Rüdiger (Liegnitz [6] Grünberg [8] Görlitz [11] Sagan [9] Bunzlau [4], sonst selten); Riediger (Liegnitz [6] Sagan [5] Görlitz [4]), Rüdinger; zsgz. Rüger selten (Hirschberg [10]), meist Rieger (Görlitz [20] Liegnitz [13] Hirschberg [11] Sagan [7] Glatz [4] Reinerz [4], Ratibor = Neisse = Neustadt oft! Beuthen [14]). KF. Riedel (Liegnitz [59] Görlitz [51] Sagan [27] Glatz [16] Sgl[GWR 1] [17] Neurode [9] Hirschberg [10] Ratibor oft, Beuthen [31).
- Die Häufigkeit und starke Verbreitung der Koseform Riedel (mit schles. Entrundung) zeugt von der einstigen Beliebtheit des Taufnamens und somit auch des „edlen Markgrafen“ Rüdeger aus der Nibelungensage, für deren Verbreitung in Schlesien auch sonst genügend Zeugnisse vorliegen, vgl. unter Geisler, Günther, Gelfert, Seidel (Seifert) usw. Auch in den mehrfachen ON. Riegersdorf
Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)
- ↑ Abkürzung »Sgl« nicht unter den benutzten Adressbüchern aufgeführt.